Noch ne Anmerkung zu den HSS-Stählen, so als Ergänzung.
Der Witz ist tatsächlich, daß diese Werkstoffe bei hohen Temperaturen und hohen Schnittgeschwindigkeiten stabil sind. Das setzt voraus, daß sie bis zu hohen Temperaturen Anlaßbeständig sind. Meist bis ca. 600 °C. Die Eigenschaften werden durch feinverteilte sehr harte Karbide der Legierungsbestandteile W, Mo, V, Cr gewährleistet. Diese Sonderkarbide scheiden sich bei den HSS-Stählen als Sekundäre Karbide bei ca. 600 °C aus (Sekundärhärtemaximum, ähnlich wie die rostfreien Güten 440 C usw), nur ist dieses Maximum extrem stark ausgeprägt.
Neben C zwischen 0,7 und 1,1 enthalten sie W, Mo, V, Co, wobei es zwei Gruppen gibt: die Mo-legierten und die Co-legierten (DIN 17350 und SEL (StahlEisenLeistungsblätter) geben Auskunft.
Meist tragen diese Stähle Bezeichnungne wie
S 6-5-2 (X 80 W Mo 6 5), aus der Mo-Gruppe, wobei die Zahlen die mittleren Gehalte von W, Mo, V angeben (ohne Co), und beim Stahl
S 2-10-2-8 (X 110 MoCo 9 8) eben W, Mo, V, Co in %.
Die Zahlenfolge ist immer der Gehalt in der Reihenfolge W,Mo,V, Co.
Die Wärmebehandlung ist nicht einfach, es gilt unter anderem, die Karbide feindispers und ohne Zeiligkeit auszuscheiden, und auch Seigerungen zu vermeiden, Das klappt aber selbt bei Profis nicht immer.
Gruß
Herbert
[Dieser Beitrag wurde von herbert am 21.12.2000 editiert.]