Seltener Jagdnicker von GOTTLIEB HAMMESFAHR

Rastenkratzer

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Hallo,
bin neu hier im Forum und möchte Euch in meinem ersten Sräd einen etwas ungewöhlichen Jagdnicker vorstellen.
Ich muß das mit dem Bildereinstellen noch üben, daher wird mir winzi34 freundlicherweise unter die Arme greifen.

Hersteller war die schon lange nicht mehr existente Firma GOTTLIEB HAMMESFAHR aus Solingen / Foche.

Sobald die Bilder eingestellt sind erzähle ich Euch ein paar Details zu diesem schönen Teil.

:)
Rastenkratzer
 
Und hier sind die Bilder:super:
 

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Hallo Rastenkratzer,
na da bin ich aber mal auf Detaills gespannt. Sehr schöner Nicker den Du da hast. Weißt Du aus welchem Jahr der Nicker stammt?

Dizzy
 
Zuerst mal herzlichen Dank an winzi34 für den prompten Bilderservice!

Tja, diesen Nicker hatte ich vor geraumer Zeit durch Zufall beim Stöbern in der Bucht entdeckt; die schöne Scheide stach mir ins Auge. Und offensichtlich war das Interesse für das Teil nicht allzu groß - war etwas teurer als geschenkt.

Der Verkäufer war bass erstaunt daß sich überhaupt einer für das olle Messer interessiert hat. Sein Schwiegervater hatte es im Wohnzimmerschrank liegen und da isses wohl auch nur zum Anschauen rausgeholt worden - mit der Klinge wurde mit Sicherheit außer der Fingerkuppe nichts geschnitten! Es war ein netter email-Plausch - seine Schwiegermutter ließ mir ausrichten, daß ihr Mann den "Dolch" kurz nach dem Krieg - ich tippe mal auf Ende 40er, Anfang 50er Jahre - bei einem Solinger Händler gekauft hatte. Und seitdem hätte er im Wohnzimmerschrank gelegen. Der Nicker dürfte also geschätzte 60 Jahre alt sein.

Das besondere an diesem Nicker ist zum einen seine schiere Größe! Ich habe zum Vergleich mal einen Nicker mit Standardklinge von Hubertus mit abgelichtet. Die Klingenstärke vor dem Fingerschutz beträgt 8 (acht) mm. :staun:

Gesamtlänge: 24,5cm
Schneidenlänge: 12cm
Klingenbreite vor Fingerschutz: 24mm

Und zum anderen hat die Klinge einen Hohlschliff, was ich so bei Nickern noch nicht gesehen habe!

Der Erl verjüngt sich zum Griffende hin (tapered tang) und offenbar war Kleben zur damaligen Zeit noch nicht üblich, denn die Hirschhornschalen werden nur durch die drei Messingstifte gehalten - und das sehr gut, denn es wackelt nix!

Die Firma GOTTLIEB HAMMESFAHR (Markenzeichen: Pyramide mit Kreuz) war einer der Big Player in der Solinger Schneidwarenindustrie. Gegründet 1684 wurde vom Rasiermesser bis zum Eßbesteck so ziemlich alles hergestellt was mit Schneiden zu tun hat. Selbstredend war die Firma sowohl im 1. als auch im 2. Weltkrieg Ausrüster der deutschen Armeen.
Zwischen den Kriegen hatte man zeitweilig über 1000 Beschäftigte!

Wann genau der Konkurs war habe ich noch nicht rausfinden können - nach den mir vorliegenden spärlichen Informationen hat man in den Hallen an der Foche wohl bis Ende der 1970er Jahre produziert, bevor Teile der Gebäude von der Fa. KRUPS Küchengeräte übernommen wurden.
Mittlerweile erinnert nichts mehr an diesen einst großen Solinger Traditionshersteller! :hmpf:

Hammesfahr-Messer kann man suchen wie die berühmte Stecknadel im Heuhaufen - außer hin und wieder mal einen Grabendolch oder ein Rasiermesser findet man nix auf e..y und e..n.

Interessant wäre natürlich Details zum Produktportfolio an Jagd- und Klappmessern dieses Herstellers! War dieser Nicker vielleicht Teil einer Serie? In welchem Zeitraum wurde dieser Nicker produziert?

Wenn jemand nähere Info´s zu Hammesfahr oder vielleicht gar alte Prospekte hat bitte melden - hier einstellen wäre natürlich auch nicht schlecht!:rolleyes:

Rastenkratzer
 
Ich rasiere mich (häufig:rolleyes:) mit einem Hammesfahr-Rasiermesser-
im Vergleich zu zwei anderen Messern (Dovo und einem Sheffield) schlägt es sich ÄUßERST gut. War sehr sauber verarbeitet, den Hohlschliff hatten sie offensichtlich gut drauf !
Diesen Link hast Du wahrscheinlich selbst schon ergoogelt!

mfg
Tct
 
Hallo tomcat II,
jau, den Artikel kenne ich schon - das ist aber auch schon fast das einzig brauchbare, was man bei google über Hammesfahr findet. :(
 
Hallo Rastenkratzer,
ich würde mich an Deiner Stelle mal an den Mitforumiten "Cut" wenden, der als ausgewiesener Solingenexperte hier im Forum gilt.


Dizzy
 
Gottlieb Hammesfahr hatte scheinbar ein recht breites Produktspektrum.
Und bereits 1921 hat die Firma auf der Leipziger Messer Besteck aus rostfreiem Stahl vorgestellt, aus dem Kruppschen Nirosta.

Abbildungen: Boscher-Messer der Firma; Besteck (Griffe aus Ebenholz); und Abbildungen aus einer Werbebroschüre für Besteck aus Anfang der dreißiger Jahre. Das letzte Bild zeigt Ernst Hammesfahr, den damaligen Inhaber.
 

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Die Suche nach Gottlieb Hammesfahr im Handelsregister Solingen liefert folgendes Ergebnis:

Firma: Solingen HRA 5438 - Gottlieb Hammesfahr
Rechtsform: Offene Handelsgesellschaft
Kapital: 0,00
Eintragsdatum: 12. Okt. 1875
(Beim Eintragungsdatum kann es zu systembedingten, fehlerhaften Angaben kommen!)
Löschdatum: 27. Aug. 1971
Bilanz vorhanden: -
Anschrift (ohne Gewähr): Gottlieb Hammesfahr
Solingen


Ob es sich hierbei um den "Messer-Hersteller" handelt kann ich leider nicht beurteilen.

Claus.
 
Danke für den Hinweis!
So wie´s ausschaut kann das Löschungsdatum 1971 durchaus stimmen - Auszug aus einem Artikel des Solinger Tagblatts vom 13.05.2006:

"Am 1. Mai 1847 gründete sich die Firma Stahl- und Schneidwarenfabrik Gottlieb Hammesfahr. Ende der 20er Jahre brachte sie die ersten rostfreien Stahlwaren auf den Markt, die unter dem Markennamen "Nirosta" Weltgeltung erlangten. Diese Marke wird weiter produziert. Die Produktionsstätten wurden 1969 aufgegeben, die Immobilien 1970 von Krups mit seiner Kaffeeautomaten-Fertigung übernommen. Als auch dieses Traditionsunternehmen Anfang 2000 die Produktion einstellte, wurden die alten Hammesfahr-Bauten niedergelegt. An deren Stelle siedelte sich ein Lidl-Markt an."

Somit steht fest: 1969 gingen die Lichter aus bei Hammesfahr!

Manchmal muß man beim googeln einfach Glück haben...:)

rastenkratzer
 
GOTTLIEB HAMMESFAHR - Solingen

„WeißAuchNet“ zeigt eindeutig die richtigen Firmendaten des Herstellers auf.
Unter Bezug auf die Vorreiterrolle in Hinblick auf Bestecke aus rostfreiem Stahl verwendete die Firma Gottlieb Hammesfahr auch die Bezeichnung NIROSTA-WERK – „torel“ hat hierzu ja bereits interessante historische Dokumente aufgezeigt.
HammesfahrGottliebNIROSTA-WerkSolin.jpg


„Zwischen den Kriegen hatte man zeitweilig über 1000 Beschäftigte!“
Diese waren aber nicht alle in der eigenen Schneidwarenfertigung tätig, da das Unternehmen auch als Gesenkschmiede für andere Unternehmen (und Branchen) tätig war.

Der im „Solinger Tageblatt“ veröffentlichte Bericht zeigt leider die nachlässige Recherche auf:
Sowohl das benannte Gründungsjahr als auch die Einführung des NIROSTA-Stahls werden mit eindeutig falschen Jahreszahlen beschrieben. Die „richtigen“ sind ja bereits auch in diesem thread aufgezeigt worden.

Der von „tomcat II“ verlinkte Briefkopf aus dem Jahr 1949 zeigt übrigens die identische Firmendarstellung, wie sie von Gottlieb Hammesfahr bereits im Jahr 1936 verwendet wurde.
Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass dieses Gewerbegebiet (in unmittelbarer Nachbarschaft von anderen großflächigen Industrieunternehmen) die Bombardements Solingens am Ende des 2. Weltkriegs derartig überstanden haben.

1971 soll die Firma WILKENS – Bremer Silberwaren AG den Firmenmantel (möglicherweise auch Werkzeuge und Lagerbestände von Bestecken) übernommen haben. Vielleicht ist dies ein Ansatz für weitere Recherchen.

Anbei eine Abbildung von GOTTLIEB HAMMESFAHR Taschenmessern aus der Zeit kurz nach der Jahrhundertwende 1900.
GottliebHammesfahrFeuerschlagmesser.jpg


Grüße
cut
 
So wie´s ausschaut wurde wohl die OHG 1875 gegründet - es muß aber schon vorher eine Messerschmiede Hammesfahr existiert haben - in welcher Rechtsform auch immer. Denn auf dem verlinkten Briefkopf und auch an anderer Stelle im web (z.B. Wenke: mein Solingen) wird für die Messerschmiede das Gründungsjahr 1684 erwähnt.
Man findet auch Hinweise, daß der eine oder andere Hammesfahr in Solingen an dem einen oder anderen Schleifkotten beteiligt war.

Das mit der Fa. Wilkens könnte stimmen - bin vor geraumer Zeit mal über ein Besteckset "gestolpert" - die Teile wurden angeboten unter "Bremer Silberwaren AG Gottlieb Hammesfahr". Hat mich damals stutzig gemacht, jetzt wundert mich das nicht mehr...

rastenkratzer
 
So wie´s ausschaut wurde wohl die OHG 1875 gegründet - es muß aber schon vorher eine Messerschmiede Hammesfahr existiert haben - in welcher Rechtsform auch immer. Denn auf dem verlinkten Briefkopf und auch an anderer Stelle im web (z.B. Wenke: mein Solingen) wird für die Messerschmiede das Gründungsjahr 1684 erwähnt.rastenkratzer

Adressbuch der Stadt Solingen 1973

Hammesfahr, Gottlieb Nirosta-Werk
Focher Str. 60 Tel: ...

Der Handelsregisterteil desselben Adressbuches benennt die Firma NICHT mehr.

Die unterschiedlichen Angaben über das Gründungsjahr hängen ooffensichtlich mit der Einführung der amtlichen Register zusammen und es ist natürlich nicht ungewöhnlich, dass Firmen im Laufe der Zeit ihre Rechtsform neuen Gegebenheiten angepaßt haben.

Hier eine weitere Anzeige mit dem NIROSTA Zeichen, Klingen mit dieser Marke wurden an unterschiedlichste Schneidwarenhersteller geliefert und oft mit Kundenzeichen kombiniert:
InseratmitMZDieKlinge738.jpg

Grüße
cut
 
Interessant wäre natürlich Details zum Produktportfolio an Jagd- und Klappmessern dieses Herstellers! War dieser Nicker vielleicht Teil einer Serie? In welchem Zeitraum wurde dieser Nicker produziert?Rastenkratzer

In meinen Unterlagen konnte ich inzwischen ein Gottlieb Hammesfahr Musterbuch auf das in diesem thread benannte Messer hin überprüfen.
Der eindrucksvolle Katalog dürfte um 1920 veröffentlicht worden sein:
Buchform 41 x 30 cm mit 220 Seiten und Abbildungen von hunderten von Messern abgebildet in Originalgröße und kaum vorstellbarer Detailtreue:
66 Seiten Rasiermesser
45 Seiten Taschen- und Jagdmesser und lose Klingen
110 Seiten Scheren, Brieföffner, Manicüre, Zigarrenabschneider und Ersatzteile.

Der hier im Focus stehende Nicker gehörte damals noch nicht zum Hammesfahr Messerprogramm, ein ähnliches Jagdmesser als Abbildung aus dem Musterbuch folgt als Anlage.
Bei Bedarf an weiterer Information bitte email an mich.

In Zusammenhang mit der aktuellen Diskussion zur Verschärfung des Waffengesetzes:
Passend zum Wortlaut des Gesetzes „Messer mit einhändig feststellbarer Klinge (Einhandmesser) … mit einer Klingenlänge über 12 cm“ zeigt das uralt Musterbuch mehrere Saufänger mit Klingenlänge von 19 cm bis immerhin stolzen 25 cm. Sicherlich ist uns verborgen geblieben, dass derartig imposante Messer bei der „Risikozielgruppe von gewaltbereiten Jugendlichen“ (die ja wohl im Focus unserer Volksvertreter gestanden hat) die klassischen Waffen darstellen!
GottliebHammesfahrEinhandmesser.jpg

GottliebHammesfahrfeststehendeJagdm.jpg

Grüße
cut
 
Hallo cut,
danke für die interessanten Katalogbilder!
Wie ich´s schon vermutet habe hat Hammesfahr ein großes Spektrum an Jagdmesser in seinem Repertoire gehabt - der Hauptumsatzbringer dürften wohl Rasiermesser und Essbestecke gewesen sein, denn die finden sich noch hier und da am Markt, Jagdmesser dagegen so gut wie nicht mehr.

Das Folding Bowie (Verlängerungsmesser) hat´s mir angetan - im Vergleich zu meinen Othello- und Hubertus Verlängerungsmesserchen würden mich natürlich die Abmessungen interessieren. Welches Material wurde für den Griff verwendet, welcher Stahl für die Klinge? Bin sicher da finden sich Angaben in dem Musterbuch.

Ansonsten gebe ich gerne zu, daß ich a weng neidisch auf dieses Solinger Druckerzeugnis bin :rolleyes:

Wenn jemand auch einen Hammesfahr-Nicker im Schrank liegen hat und sich nicht traut - nur zu, wir beißen nicht :)

Gruß, rastenkratzer
 
... hat Hammesfahr ein großes Spektrum an Jagdmessern in seinem Repertoire gehabt

Im post # 14 habe ich mich auf einen kleinen Ausschnitt aus dem überwältigenden Musterbuch von Hammesfahr beschränkt.
Der Katalog zeigt alleine über 70 Jagdmesser mit klappbaren Klingen von 1 bis 5-teilig.
Meine Einschätzung dieses Musterbuchs auf ca. 1920 muss möglicherweise auf einen früheren Zeitraum korrigiert werden. Ein Sammlerfreund, der mein Interesse an alten Messerkatalogen kennt, hat mir gerade ein identisches Exemplar zum Kauf angeboten und datiert dieses Musterbuch auf die Zeit VOR dem Ersten Weltkrieg, ca. auf 1908.


... Das Folding Bowie (Verlängerungsmesser) hat´s mir angetan - im Vergleich zu meinen Othello- und Hubertus Verlängerungsmesserchen würden mich natürlich die Abmessungen interessieren. Welches Material wurde für den Griff verwendet, welcher Stahl für die Klinge? Bin sicher da finden sich Angaben in dem Musterbuch.

Die benannten Verlängerungsmesser"chen" von Othello- und Hubertus mit immerhin geöffnet 19 cm langer Klinge gab es praktisch identisch auch von Gottlieb Hammesfahr, darüber hinaus zeigt der Katalog aber noch weitere Varianten:
* Klingenlänge bis zu 25 cm
* Griffmaterial Hirschhorn, gefrästes Kuhhorn oder gefrästes Ebenholz
* ohne. mit fest fixierter oder klappbarer/drehbarer Parierstange
* Klingenarretierung als lock back oder mit Hebel in unterschiedlichen Varianten.

... der Hauptumsatzbringer dürften wohl Rasiermesser und Essbestecke gewesen sein, denn die finden sich noch hier und da am Markt, Jagdmesser dagegen so gut wie nicht mehr.

Eine solche Bewertung ist wohl schwierig. Außer dem mir vorliegenden Musterbuch mit immerhin über 200 Seiten Abbildungen von Messern und Scheren bietet mir mein Sammlerfreund einen wohl zur selben Zeit herausgegebenen ZWEITEN Band dieses Herstellers an, der weitere Warengruppen abbildet - unter anderem Bestecke und Küchenmesser.
Aber alleine mehrere Hundert Modelle von Taschenmessern (1-teilig bis hin zu 22-teilig) werden wohl auch einen nicht unerheblichen Anteil am Umsatz bei Hammesfahr gehabt haben.
Taschenmesser und Jagdmesser wurden aber wohl als typische Werkzeuge intensiv benutzt und verschlissen, Rasiermesser bald durch moderne Sicherheitsrasierer ersetzt und Bestecke (insbesondere in versilberter oder Silberausführung) als Luxusartikel und Wertanlage geschont ....
Grüße
cut
 
Abbildungen: Boscher-Messer der Firma;

Ich habe ein Löwenmesser, gehörte meiner Oma, das exakt so aussieht wie das Boscher, nur stark gealtert.
Kennt zufällig jemand den Zusammenhang?

Oder wurde das Boscher von vielen genau so gebaut? Ich hab ein Herder Broodmesser das ähnlich ist aber heutige Boscher von Herder sind z.B. ganz anders.
 
Wurde auch von anderen gebaut, ist gar keine seltene Form gewesen.

Abbildung aus einem Katalog von Ed. Wüsthof, 1934
 

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... Löwenmesser ... wie das Boscher ...

Die Bezeichnung für Messertypen kann unterschiedlichste Aussagen machen, z.B. über den Verwendungszweck („Brotmesser“), die Region der Anwendung („Bayerisches Trachtenmesser“), den „Erfinder“ („Bowie-Messer“).
Messerkataloge unterschiedlicher Hersteller verwenden teilweise für identische Messertypen unterschiedliche Begriffe. Eine genaue Begriffsbestimmung oder Wortwahl war in der deutschen Messerindustrie offenbar weitestgehend dem Zufall überlassen und wurde nicht abgestimmt.
Der Ursprung des Messertyps „Boschermesser“ ist bisher nicht geklärt, möglicherweise steht der Begriff als Synonym für „Buschmesser“: auf historischen Abbildungen aus unterschiedlicher zeitlicher Zuordnung werden identische Klingenformen mit beiden Begriffen beschrieben.
Hersteller haben aber oft auch denselben Begriff eines Messertyps für voneinander stark abweichende Messer benutzt. „Boschermesser“ gibt es in historischen Messerkatalogen mit gerader und gekrümmter Schneide, mit Rückenformen in unterschiedlicher Gestaltung, mit Griffen in gerader Verlängerung zur Klinge oder in „gebogener“ Ausführung.

Grüße
cut
 
Brotmesser

@ shriek:

Hier ein Messer von Friedr. Herder Abr. Sohn, bei dem der Messertyp auf dem Griff benannt ist.

Brotmesser.jpg


Grüße
cut
 
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