klingler
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Zu allererst muss ich den Jürgen mal loben, dass er ein Messer gemacht hat, bei dem ich mich nicht lange geziert habe, es auch einzusetzen. Es ist kein „Hochglanzprodukt“, bei dem man ewig überlegt, ob ein Kratzer auf der Klinge oder eine Macke in der Schneide das gute Stück auf ewig ruinieren würde. Nein, das Messer ruft nach Verwendung.
Von Haus aus war die Klinge rasiertauglich scharf geschliffen, die Griffschalen haben rundum perfekt gepasst und das „Finish ist auf User ausgelegt“. Die Kydexscheide passt und hält das Messer mit perfektem Zugwiderstand. Dabei hat das Messer in der Scheide etwas Spiel.
Der erste Einsatz des Messers war die Küche. 4 mm Klingenstärke sind jetzt noch nicht so das Brecheisen, aber in Verbindung mit einem (leicht) balligem Schliff neigt das Messer bei Möhren und Äpfeln doch eher zum Spalten, große Klingenhöhe hin oder her. Wurst, Käse, etc. kann man ja auch mit einer Scheckkarte zerteilen, insofern ist das Schanz-Messer hier deutlich unterfordert.
Aber wenn schon spalten, dann auch das richtige Material! Also flott einen kleinen Holzscheit geholt, Messer drauf und mit einem Schlagholz hindurch getrieben. Danach hatte die Schneide kleine Ausbrüche. Wie sagte Jürgen mit seinem typischen Grinsen später dazu: „Jo, das hab ich schon fein ausgeschliffen“. O.k., kein Problem, ich hab einfach einen steileren Schleifwinkel drauf gemacht. Danach rasierte der SB1-Stahl wieder wunderbar und das Spalten klappte auch ohne Probleme. Beim Schnitzen frisst sich der ballige Schliff schnell mal im Holz fest und mitunter ist auch die große Klingenhöhe (Richtung Griff) etwas hinderlich.
Der Stahl bleibt auch eine ganze Weile scharf. Ob länger als andere gängige Messerstähle vermag ich nicht zusagen. Überhaupt ist mir der „Rasiert-noch-nach-5-Wochen-Urlaub-Dauergebrauch-Wunder-Stahl“ noch nicht begegnet. Mit der Rasierschärfe ist es bei allen meinen Messern ohne Pflegemaßnahmen meist recht schnell vorbei. Und da hebt sich der SB1-Stahl (1.4153.03) bei meiner Nutzung nicht ab, weder positiv noch negativ.
Wirklich unschlagbar ist das Messer aber bei feinen Arbeiten, wo die Klingenspitze benötigt wird. So lege ich beim Schneiden von Leder den Zeigefinger nahe der Spitze auf und die Schnitte lassen sich selbst bei kleinen Radien sicher führen. Dabei sind mit etwas Druck sehr tiefe Schnitte möglich. Bei 3 mm starkem Leder gibt es wenig Widerstand beim Schneiden. Überhaupt ist das Schneiden mit der Spitze die Stärke des Messers.
Die Handlage ist –man mag das bei den Kanten kaum glauben- wirklich gut. Die Ecken der G10-Schalen habe ich allerdings soweit verrundet, bis es optimal gepasst hat. Wenn man die G-10 Schalen abnimmt, kann man auch eine Cordwicklung anbringen. Für diese „Variante der Beschalung“ müsste man dann aber die Kanten des Erls brechen, die sich derzeit in einen sauberen 90°-Winkel präsentieren.
Insgesamt ist das Messer für die Größe (8 cm Klinge, 9 cm Griff) relativ schwer (170 g). In einer Zweitversion würde ich zur Gewichtsersparnis ein paar Löcher in den Erl bohren (lassen) und ein paar Sacklöcher in die Innenseiten der G10-Schalen. Die Klingenhöhe würde etwas geringer ausfallen und ein Flachschliff müsste drauf. 3…3,5 mm Klingenstärke reichen für meine Anwendungen wahrscheinlich auch. Die Griff- und Klingenform haben sich prinzipiell bewährt, die Kanten sollte man aber von vorn herein etwas verrunden. Ich könnte mir auch eine konsequente „Hauptsache Rund“-Variante vorstellen mit Griffschalen aus Holz. Na mal schauen. Man braucht ja auch noch Ziele und Wünsche für Übermorgen.
Bilder von links nach rechts:
- Das ganze Ensemble: Messer, Scheide und Spaltgut
- Material und Werkzeug
- transportfähig verpackt
- Messer-Strip
- Mit Cord-"Beschalung"
- Normale Griffvariante
- Der Griff sitzt genau im Hanballen auf
- Kurz gefasst für feine Schnitte
- Revers geht natürlich auch
Von Haus aus war die Klinge rasiertauglich scharf geschliffen, die Griffschalen haben rundum perfekt gepasst und das „Finish ist auf User ausgelegt“. Die Kydexscheide passt und hält das Messer mit perfektem Zugwiderstand. Dabei hat das Messer in der Scheide etwas Spiel.
Der erste Einsatz des Messers war die Küche. 4 mm Klingenstärke sind jetzt noch nicht so das Brecheisen, aber in Verbindung mit einem (leicht) balligem Schliff neigt das Messer bei Möhren und Äpfeln doch eher zum Spalten, große Klingenhöhe hin oder her. Wurst, Käse, etc. kann man ja auch mit einer Scheckkarte zerteilen, insofern ist das Schanz-Messer hier deutlich unterfordert.
Aber wenn schon spalten, dann auch das richtige Material! Also flott einen kleinen Holzscheit geholt, Messer drauf und mit einem Schlagholz hindurch getrieben. Danach hatte die Schneide kleine Ausbrüche. Wie sagte Jürgen mit seinem typischen Grinsen später dazu: „Jo, das hab ich schon fein ausgeschliffen“. O.k., kein Problem, ich hab einfach einen steileren Schleifwinkel drauf gemacht. Danach rasierte der SB1-Stahl wieder wunderbar und das Spalten klappte auch ohne Probleme. Beim Schnitzen frisst sich der ballige Schliff schnell mal im Holz fest und mitunter ist auch die große Klingenhöhe (Richtung Griff) etwas hinderlich.
Der Stahl bleibt auch eine ganze Weile scharf. Ob länger als andere gängige Messerstähle vermag ich nicht zusagen. Überhaupt ist mir der „Rasiert-noch-nach-5-Wochen-Urlaub-Dauergebrauch-Wunder-Stahl“ noch nicht begegnet. Mit der Rasierschärfe ist es bei allen meinen Messern ohne Pflegemaßnahmen meist recht schnell vorbei. Und da hebt sich der SB1-Stahl (1.4153.03) bei meiner Nutzung nicht ab, weder positiv noch negativ.
Wirklich unschlagbar ist das Messer aber bei feinen Arbeiten, wo die Klingenspitze benötigt wird. So lege ich beim Schneiden von Leder den Zeigefinger nahe der Spitze auf und die Schnitte lassen sich selbst bei kleinen Radien sicher führen. Dabei sind mit etwas Druck sehr tiefe Schnitte möglich. Bei 3 mm starkem Leder gibt es wenig Widerstand beim Schneiden. Überhaupt ist das Schneiden mit der Spitze die Stärke des Messers.
Die Handlage ist –man mag das bei den Kanten kaum glauben- wirklich gut. Die Ecken der G10-Schalen habe ich allerdings soweit verrundet, bis es optimal gepasst hat. Wenn man die G-10 Schalen abnimmt, kann man auch eine Cordwicklung anbringen. Für diese „Variante der Beschalung“ müsste man dann aber die Kanten des Erls brechen, die sich derzeit in einen sauberen 90°-Winkel präsentieren.
Insgesamt ist das Messer für die Größe (8 cm Klinge, 9 cm Griff) relativ schwer (170 g). In einer Zweitversion würde ich zur Gewichtsersparnis ein paar Löcher in den Erl bohren (lassen) und ein paar Sacklöcher in die Innenseiten der G10-Schalen. Die Klingenhöhe würde etwas geringer ausfallen und ein Flachschliff müsste drauf. 3…3,5 mm Klingenstärke reichen für meine Anwendungen wahrscheinlich auch. Die Griff- und Klingenform haben sich prinzipiell bewährt, die Kanten sollte man aber von vorn herein etwas verrunden. Ich könnte mir auch eine konsequente „Hauptsache Rund“-Variante vorstellen mit Griffschalen aus Holz. Na mal schauen. Man braucht ja auch noch Ziele und Wünsche für Übermorgen.
Bilder von links nach rechts:
- Das ganze Ensemble: Messer, Scheide und Spaltgut
- Material und Werkzeug
- transportfähig verpackt
- Messer-Strip
- Mit Cord-"Beschalung"
- Normale Griffvariante
- Der Griff sitzt genau im Hanballen auf
- Kurz gefasst für feine Schnitte
- Revers geht natürlich auch