Review: Dogyu Nageleisen / Stemmeisen ("Pry Bar")

sbulazel

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Hallo Leute,
ich habe heute mein "Stemmeisen" von Wolfknives erhalten (Danke!) und wollte ein paar Zeilen dazu schreiben, da ich dieses Teil genial finde! Ich hatte einen kleinen Artikel im letzten MM (01/2008) gesehen und fand, daß dies genau die Art von Werkzeug ist, die ich (neben einem Messer) am meisten brauche, bzw. meinen "EDC-Werkzeugkasten" vervollständigt.

Also: Es handelt sich um ein "Präzisionseisen 200 mm Nageleisen" der Firma Dogyu, zuerst einmal die technischen Eckdaten:

Länge 200 mm, Schaufel 45 mm, max. Nagelschaft Ø 2,5 mm. Mit breiter, dünn ausgeschliffener Schaufel für besonders niedrige Flächenpressung bei Demontagearbeiten.

Zitat:
"Japanische Nageleisen (Kuginuki)
Das Kuginuki ist ein kompaktes, äußerst effizientes Werkzeug für das Ziehen von Nägeln und die Demontage von Bauteilen. Der scharf ausgebildete Nagelschlitz und die feingeschliffenen, leicht balligen Arbeitsflächen gewährleisten eine größtmögliche Schonung des Werkstücks. Der Klauenkopf ist mit einer Schlagfläche versehen, die zum Eintreiben des Eisens oder als Hammerkopf dient. Kuginuki werden im Gesenk geschmiedet und an den Funktionsflächen einsatzgehärtet."

Mein (subjektiver) erster Eindruck:
Wie oben schon geschrieben: genial! Klein, leicht, handlich - und doch bestens für grobe (und feine!) Arbeiten geeignet. Wer Überseekisten aufhebeln will, benötigt sicherlich ein "richtiges" Stemmeisen, wobei es sich bei dem beschriebenen um das "Mittlere" (es gibt noch eines in 150mm und eines in 300mm) handelt. Gut verstaubar, kann ggf. auch einfach in die Jackentasche gesteckt werden.

Die Verarbeitung ist sehr gut, das Eisen ist sauber entgratet (keine scharfen Kanten), außer natürlich an der Schaufel, welche nach einer Behandlung mit dem Schleifstein sicherlich "rasiertauglich" gemacht werden könnte. Die Schaufel ist - wenn man dies überhaupt so nennen will - der einzige "Nachteil" an dem Eisen. Ich werde mir in den nächsten Tagen aus Leder einen Schutz basteln, da man sich, sofern das Eisen z.B. in einer dunklen Tasche ruht und man hineingreift, recht flott die Pfoten aufschnippeln könnte. Aber: die Schaufel *muss* so sein, da man damit nicht nur aufhebeln, sondern auch (laut Beschreibung / Bild auf der Rückseite der Verpackung) schön schaben kann (z.B. Lack grossflächig angehen etc.).

Die Praxis:
Ausgepackt, befingert, in den Keller an die alte Kiste: Nägel ziehen, auch die festen, geht wie Butter. Bretter aufhebeln (ca. 2cm stark) ist kein Problem. Bei der Arbeit mit der Schaufel hat man "hinten" durch den Hammer einen sauberen Schutz vor dem Abrutschen. Auch bei schiebenden Bewegungen mit der Schaufel kann man den Hammer gut in der Handinnenfläche abstützen.

Trotz der recht kleinen Dimensionen hat man immer ein sicheres Gefühl - es ist nicht so, daß man keinen "Grip" hat, eher im Gegenteil: das Eisen schmiegt sich richtig in die Hand ein, man hat in jeder Position einen Punkt, an dem man den Daumen abstützen kann.

Ich werde mein Eisen vorsichtshalber mit ein wenig Öl behandeln, leider konnte ich keine Beschreibung zu dem verwendeten Stahl finden. Aber ein Werkzeug darf ja auch ruhig mal ein wenig "Patina" ansetzen :)

Zum Abschluss ein paar Bilder:

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Ich hoffe euch gefällt mein kleines Review.
Beste Grüße,
Sascha
 
Gut beschrieben und schöne Bilder :)

Ich finde das Teil auch interessant, weiß aber nicht, wie es mit dem Transport aussieht - wenn, dann will ich es ja auch dabei haben :D
 
Hi,
Transport ist "easy" - je nach "Einsatz": einfach in den Gürtel hängen (bei der Arbeit, Baustelle etc.), in die Jacketasche, Hosentasche, Umhängetasche etc. :)

Was meinst Du *genau* mit dem Transport?

Grüße,
Sascha
 
Transport ist "easy" - je nach "Einsatz": einfach in den Gürtel hängen (bei der Arbeit, Baustelle etc.), in die Jacketasche, Hosentasche, Umhängetasche etc. :)

Was meinst Du *genau* mit dem Transport?
Naja, eben das zugriffsbereite Führen :D
200mm dürften für mich etwas viel sein (wo ich sowieso eher fixedphob bin)
 
Hallo,

tolles Review, aber eine Frage hätte ich noch: Wozu ist der "Hammerkopf" - kann man damit echt hämmern oder was?

Ansonsten tolles Teil, hab auch schon mit dem Gedanken gespielt mir eins zu holen...
 
eine Frage hätte ich noch: Wozu ist der "Hammerkopf" - kann man damit echt hämmern oder was?

:DNein!

Man kann dort aber mit einem Hammer seinen Bemühungen einen etwas tiefer im Holz sitzenden Nagel/Drahtstift zu bergen, Nachdruck verleihen.

Oder einfacher: Da hinten kloppt man mit nem Hämmerchen drauf, wenns vorne nich so will.

Gruß

chamenos
 

Nicht ganz: Jein :p

Entweder, wie chamenos geschrieben hat, doch man kann auch "echt damit hämmern" - ABER: das Eisen ist ja ein recht kleines Werkzeug, also kann man mit dem Hammer eher nur sehr kleine Nägel (oder Holzstifte / -zapfen etc.) bearbeiten. Für größere Nägel ist nicht genug Masse vorhanden (und auch die Schlagfläche ist zu klein), außerdem ist der Hammerkopf etwas abgerundet (man kann beim Nageln - ähm - Hämmern abrutschen :lechz:). Man sieht dies auf dem letzten Bild: Hammer etwas abgerundet, kleine Schlagfläche, wenig Masse.

Grüße,
Sascha
 
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