Shapton? Einfach genial!

robbytobby

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Hallo Zusammen,

bisher habe ich mich immer sehr zurückgehalten, wenn es um Produktempfehlungen ging,
aber jetzt kann ich nicht anders.

Ich glaube, letztes Jahr im Sommer, bin ich mit PeterK in die Stienen-Schmiede gefahren,
um ihm mal einen Einblick in die dortigen Gegebenheiten zu verschaffen und um über Kochmesser zu fachsimpeln.

Bei dieser Gelegenheit erzählte er von den Shapton-Schleifsteinen.
Zunächst konnte ich mich aufgrund des Preises nicht so richtig dafür erwärmen,
mit meinem King-Kombi war ich ja zufrieden.
Aber es war ein Stachel gesetzt.

Irgendwann bin ich dann mit den Hories in email-Kontakt getreten und habe ein paar Fragen zu den Shaptons gestellt.
Die Antworten gefielen mir.

Dann erfolgte die Bestellung eines Shaptons M24, 1500-er Körnung, optimiert für harte Karbonstahlklingen.

Heute Morgen habe ich diesen von der Post geholt und bin in die Stienen-Schmiede gefahren.
Dort waren einige Praktikanten zugange. Ich habe mir dort ein wirklich altes Messer genommen,
welches dazu dient Kleberreste von Klingen zu entfernen, etc..
Alt und müde halt. Von Schärfe, keine Spur.

Nu, und dann habe ich wenige Tropfen Wasser auf den Stein gegeben und einfach mal angefangen.
Und was soll ich sagen?

Es ist eine Wucht, wie der Stein "zupackt", von Anfang an.
Das Messer war in wenigen Minuten wieder "jung" und scharf.
Danach durfte ich noch einen Puma Jagdnicker, der gerade vorher "restauriert" worden war
und ebenfalls keinerlei Idee von Schärfe mehr hatte und so ein tactical-schwarzes-Linerlock-Tanto schärfen.

Alle Aufgaben wurden klaglos innerhalb kürzester Zeit absolviert.
Alles in Allem waren es wahrscheinlich 10 - 12 Minuten!:super:
In zwei Fällen nicht von "benutzt" nach scharf, sondern neuer Grundschliff.:super::super::super:
Sowas habe ich noch nicht erlebt. Da ist das erste Messer schon scharf, bevor ich die Tormek einsatzbereit habe.:irre:
Drei der Praktikanten wollten sofort wissen, wo ich den Stein her habe.

Ich bin beeindruckt und begeistert!:D

Kein vorheriges Wässern mehr, große Abtragsleistung, weniger Dreck, und eine verblüffende Schnelligkeit.

Für mich .................. perrr-fekt!:steirer:

Morgen werde ich mein Ledermesser aus 1.2552 mal schärfen, meine Erwartungen sind hoch, ..................... sehr hoch!:teuflisch

Wenn's interessiert, hier der link: http://www.japan-messer-shop.de/start.php
 
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Hallo Robert,

da scheint jemand 'seinen' Stein gefunden zu haben! :)

Ich freue mich, dass Du so begeistert bist, aber ich habe ein paar Fragen dazu: wie fühlt sich der Stein beim Schleifen denn so an?

Hintergrund: ich habe das mit Dieter Schmid von Feine Werkzeuge auch ausführlich diskutiert, und als ich ihm sagte, dass ich mit der Härte bzw. dem Schleifgefühl bei z. B. Arkansas Natursteinen überhaupt nicht klarkäme, riet er mir von den ansonsten von ihm sehr geschätzten Shaptons ab.
Hast Du Erfahrung mit Arkansas und kannst es jetzt mit dem Shapton-Feeling vergleichen?

BTW: ich schleife inzwischen alles mit Cerax und Naniwa und BBB und bin sehr zufrieden.

Danke schon mal und freundliche Grüße,

Norbert
 
Hallo Norbert,

jou, der isses, ...........vorläufig!
Ich lerne gerne dazu, vielleicht kommt ja nochwas Besseres.

Cerax, Naniwa und Co. kenne ich - noch - nicht.

Und was jetzt kommt, ahnst Du wahrscheinlich.
Der mehr oder weniger taugliche Versuch, mit Worten zu beschreiben, was man beim Schärfen spürt, sehr subjektiv also.

Arkansas habe ich einen sehr feinen.
Da kommt für mich überhaupt kein Gefühl auf, sehr "unpersönlich".
Der Stein "spricht" nicht mit mir und ist schon lange aussortiert.

Beim Shapton hatte ich erwartet, dass die höhere Härte gegenüber dem King, sich in einer gewissen Kratzigkeit bemerkbar machen würde.

Das ist mitnichten so. Man spürt zwar die Härte des Steines, aber der Abtrag erfolgt samtig. Sehr gut nachvollziehbar sind die verschiedenen Stadien mit dem Gehör. Meines Erachtens nach deutlicher, als beim King. Vielleicht deshalb, weil der Stein so schnell ist und sich damit auch die Geräuschkulisse schneller verändert und dadurch besser nachzuvollziehen ist.

Ich konnte einwandfrei hören, als die Schneide "geschlossen" war.
Die sofortige Überprüfung ergab, dass genau dann auch der Grat auf der anderen Seite stand. Ich könnte schon jetzt im Blindflug eine Klinge schärfen. Es gab keine Umgewöhnungsphase, alles saß im Hieb.
Kippeln oder Verkanten ist fast unmöglich, ein Verletzen des Steines damit beinahe ausgeschlossen, anders, als beim King, der mir bis gestern gute Dienste geleistet hat. Ich werde ihn an einen Bekannten verschenken.

Ich habe einen Ersatz für den 1000-er King gesucht, um weiterhin zielorientiert und schnell zu guten Schärfen zu kommen, ohne aber vorher wässern zu müssen, eine Schlammschlacht zu veranstalten und jedes halbe Jahr abrichten zu müssen.

Abrichten geht zwar, die Flächen sind für sich betrachtet wieder plan geworden, aber von Planparallel ist keine Rede mehr gewesen.

Ich habe eine Alternative gefunden, die nicht einfach nur Ersatz ist, sondern unter dem Strich die Bessere ist, in meinen Augen.

Ach so, ganz ganz wichtig!

Die Hories haben von beinahe jeder Körnung einen Teststein im Bestand.
Mir haben sie auch einen 120-er mitgeschickt, zum Ausprobieren.
Ich werde ihn nicht brauchen, weil mir der 1500-er schnell genug ist.
Alle Aussagen, die von ihnen getroffen wurden, kann ich schon jetzt bestätigen. Sie kennen ihre Ware, Verkäufergeschwätz entfällt.
Das finde ich sehr kundenorientiert und kann sie nur weiterempfehlen.
Für Dich ja evtl. auch eine Möglichkeit, mal zu probieren.

Schönen Sonntag noch!
 
Hmmm...
Man hat hier ja schon des öfteren gehört, dass Steine mit einer hohen Körnung wenig Materialabtrag haben.
Deshalb kann ich mir gar nicht recht vorstellen, wie ein 1500er Stein in so kurzer Zeit eine neue Schneide aufbauen kann.
Umso interessanter ist Deine genaue Schilderung des Schleifverhaltens.
Mir ist da nämlich gerade so eine Idee durch den Kopf geschossen. Da ich ein bekennender Lansky-Fan bin, würde ich diesen Wunderstein (ist nicht ironisch gemeint) gerne mal in/an/auf eine Lansky-Halterung kleben und damit arbeiten. Müsste halt ein ausreichend kleiner Stein sein. Welche Größe haben denn die Probesteine, die diese Firma verschickt?
 
Hallo,

da ich seit kurzen Besitzer von einem 1000er und einem 120er Shapton bin:
meine Empfehlung an Schleifer die etwas härtere Steine mögen.
Der grobe Stein eignet sich wunderbar um einen Vorschliff auf Stahl schnell mal hin "zuzaubern" und man kann recht einfach weiche Steine abrichten. :super:


Gruß Klaus
 
Hallo Peter,

mir ging es wie Dir. Und dann habe ich angefangen, zu schärfen und war total überrascht. Deshalb ja auch die Euphorie. Ich bin immer noch begeistert und freue mich auf die nächste Schärfaufgabe.

Gestern habe ich eine große Klinge auf dem Stein nach dem Härten gefinisht. Das ging ratzfatz. Danach habe ich noch mit 2000-er Schmirgel weitergemacht.

So fein ist die Körnung gar nicht. Sie entspricht etwa der 1000-er Körnung des King. Und, mit Verlaub, ich bin kein "Anfänger". Der Bewegungsablauf beim Schärfen ist mir mittlerweile so in Fleisch und Blut übergegangen, dass dabei auch eine gewisse Geschwindigkeit gekommen ist.

Als Lansky-Ersatz also, ................schade.
Mensch leg' den Stein doch einfach hin und winkle die Hand ein bisschen im Handgelenk ab und schon kannst Du es auch auf dem Bankstein.

Die Teststeine sind keine kleineren Steine, es sind die Originalsteine, in Originalgröße. Und es sind ausgewachsene Exemplare, die vor keiner Schärfaufgabe scheuen. Die Maße kannst Du ablesen, wenn Du in Beitrag Nr. 1 den link ansteuerst.

@ Klaus

Den 120-er habe ich auch ausprobiert. Für "normale" Schärfaufgaben nicht zu gebrauchen, wenn es keine "Komplettrenovierung" sein muss.
Die sind mir bisher doch sehr selten begegnet. In der Hinterhand habe ich auch noch die Tormek.

Zum Abrichten anderer Steine ist er sicher geeignet.
 
Kann bzw. könnte man mit dem 1500er shapton dann also in relativ kurzer Zeit (10-15 min) ein Messer von 0.3 auf 0 zu schleifen ? Das wäre natürlich genial, so spare ich mir das rumgefuchtle mit den groben Steinen.
mfg
Moritz
 
Hy Robbytobby,

danke für Deinen Beitrag! Ich habe einen King 1200, jetzt neu auch einen groben King, und dann vor allem einen blauen BB und zwei Natursteine von den Hories im Einsatz. Vor allem vom BB und den Natursteinen bin ich immer wieder begeistert!
Habe immer immer wieder überlegt, für vor dem BB statt dem King einen 1500er oder 2000er Shapton anzuschaffen. Dein Bericht bestärkt mich in diesem Vorhaben. Danke nochmals dafür, selten dass so informativ über einen Stein berichtet wird!
 
Danke für die Info. Ich habe (wie wohl viele hier) den King 1000/6000. Was mich davon abhält, öfter damit zu schärfen, ist tatsächlich das Wässern und das »Schlammbad«. Weils in der Küche dann doch meistens eher schnell gehen muss, nehme ich lieber den Keramig-Stab. Da scheint der Shapton ja eine Alternative zu sein....
 
...Als Lansky-Ersatz also, ................schade.
Mensch leg' den Stein doch einfach hin und winkle die Hand ein bisschen im Handgelenk ab und schon kannst Du es auch auf dem Bankstein.
Ok, ok ;)
Ich wolllte ohnehin mal anfangen, mittels Banksteinen zu schleifen. Da ist dieser tolle Stein doch ein guter Einstieg.
Zum Zerteilen ist er ohnehin zu schade.
Ich werde mit Mittelklasse-Küchenmesser anfangen und üben, üben, üben...
Über meine Erfolge (oder auch Misserfolge) berichte ich an dieser Stelle wieder.
 
Hallo Zusammen,

eigentlich wollte ich ja schon früher mein Ledermesser schärfen, bin aber einfach nicht dazu gekommen.

Jetzt habe ich alles andere mal stehen und liegen lassen und mein Vorhaben in die Tat umgesetzt. Dieses Messer ist aus 1.2552, optimal wärmebehandelt und dermaßen verschleißfest, dass ich es auf dem King nur einmal geschärft habe, weil ich das Gefühl hatte, wenn ich das noch ein paar Mal wiederhole, ist der 1000-er platt. Danach habe ich es immer seitlich an der Tormek geschärft. Ja, ich weiß, nicht elegant, aber wirkungsvoll.
Die Schneide war nach ein einigen Scheiden doch ziemlich müde und bedurfte einer Überholung.

Nu, da habe ich mal angefangen.

7 - 9 Tropfen Wasser auf den Stein und los ging's.
Und dann habe ich erst gemerkt, welche Macken ich mit der Tormek in die Flanken gearbeitet hatte. Ich habe nicht auf die Uhr geschaut.
Es hat etwas länger als eine im Aschenbecher verqualmende Zigarette gebraucht. Sagen wir max. 15 Minuten.

Danach noch 5 - 7 Striche auf meinem selbstgemachten Streichriemen, feddich.
Es schneidet wie Gift und die Schneide ist um Einiges besser geworden.

Wenn ich auch über die Qualität der vorher geschärften Messer nicht viel sagen kann, dieses Messer ist für mich eine Messlatte.
Ich werde beim nächsten Mal wieder den Stein nehmen und bin sehr zufrieden.

Auf dem Bild sieht man gut den tiefschwarzen Stahlabrieb, vielleicht könnte man ja noch einen Kajal-Stift daraus machen.

Aber eines möchte ich schon noch loswerden.
Painless Potter hatte mich angemailt und ähnlich, wie hier gefragt, ob man denn jetzt unbedingt einen Shapton braucht.
Ich habe ihm eine mail mit etwa folgendem Inhalt geschickt:

"Wen es nicht stört, dass der King vorher gewässert werden muss, sehr viel Schleifschlamm erzeugt, einen starken Abtrag am Stein hat, häufiger abgerichtet werden muss und nicht so schnell ist, braucht keinen Shapton, weil das Schleifergebnis gut ist.
Sollte jemand aber auch Ersatz brauchen oder überhaupt an die Anschaffung eines Banksteins in dieser Körnung denken, der hat eine weitere Alternative."

Ich brauchte sowieso einen Ersatz, früher oder später.
Jetzt war es eben früher. Wäre der King noch neu gewesen, hätte ich noch nicht gekauft, denke ich.
 

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Hallo Robert, bin auch an einem 1500er oder 2000er Shapton
interessiert. Wie sind deine weiteren Erfahrungen mit dem Stein?
Bei Dieter Schmid habe ich auch Shaptons gesehen, den 2000er
für 49 Euro, allerdings nur 15mm dick. Meinst du das sind dieselben
wie deine Steine nur in anderer Stärke?
Gruß Werner
 
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