Holzkohlen Esse

Torsten Pohl

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Holzkohlen Esse

Läst sich beim bai einer solchen, ein Unterschied zur klassichen Kohlenesse ausmachen??
Mehr/weniger Luft andere Zuführung igendwas, evtl größerer Aschebehälter, in der art halt, was beim Bau berücksichtigt werden könnte und relevant ist???
Gibt es eine Bauanleitung (ausser in der gängigen Literatur Berglund zB. das hab ich alles!) speziel für Holzkohlenessen??
Durch die neue Werkstadt hab ich nun die Möglichkeit meine Möglichkeiten mit einer solchen zu Erweitern, bin mit meiner Gasesse zwar ganz zufrieden will aber mal einen wirklichen vergleich haben.
Und irgendwie gehöhrt sowas auch in ne Schmiede:D;)

Tschau Torsten

PS. Sucfunktion hab ich durch und hunderte Threads gelesen Bilder die noch funktionieren wären klasse!!
 
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Meine Esse betreibe ich mit Koks oder Holzkohle. Letztere gerne um den Koks zu entzünden.

Der Unterschied besteht im weit geringeren Luftbedarf der Holzkohle und der geringeren Neigung, spontan zu verlöschen.

Besonders Koks geht gerne mal aus, wenn man die Luft abdreht. Glüht dann zwar noch, brennt aber nicht mehr.

Der Aschegehalt von Holzkohle ist meist sehr gering. Die Luftzufuhr braucht gegenüber Koks oder Fettnuss nicht unbedingt geändert zu werden.

MfG
newtoolsmith, der seinen Amboss schon monatelang nicht mehr gesehen hat weil er jetzt einen Job hat...
 
Meine Esse betreibe ich ausschließlich mit Holzkohle.
Und nicht einfach irgendeine vom Spar um die Ecke für 2,99 €, sondern entweder mit selbsthergestellter Kohle oder mit der vom Raiffeisen-Markt.
Dort kostet ein 10kg Sack 14,49€, aber meiner Erfahrung nach ist diese Kohle weit besser als Fettnuss oder Koks. Sie wird bei meiner Belüftungsart (seitlich) sogar heißer als Fettnusskohle.
Es entsteht deutlich weniger Asche und es stinkt nicht. Zumindest die Raiffeisen Kohle, billigere Produkte aber sehr wohl.


Wenn du dir eine Holzkohlenesse bauen willst, bitte, da kannst du nichts verkehrt mit machen.

Aber es kommt drauf an mit welcher Kohle du schmiedest.
 
Hallo Torsten !
Klassischer als mit einer Holzkohlenesse geht es eigentlich gar nicht. Holzkohle war über Jahrtausende der Brennstoff für das Schmiedefeuer und ist auch heute noch für empfindliche Stahlarbeiten-sprich Damastschmieden- erste Wahl.
Änderungen gegenüber einer normalen Kohlenesse sind nicht zwingend erforderlich, kleine Anpassungen ergeben sich eigentlich schon durch die Logik. Da Holzkohle ein deutlich geringeres spezifisches Gewicht als Koks oder Fettnuß hat, ist die Hitzeentwicklung pro Raumeinheit entsprechend geringer. Umgekehrt: Da sie fast ausschließlich aus Kohlenstoff besteht, entwickelt sie bei gleichem Gewicht etwas mehr Hitze. Die logische Folge daraus ist, daß Du das Feuer etwas größer und die Feuerschüssel etwas tiefer machen mußt. Unbedingt empfehlenswert sind auch steile Wände der Feuerschüssel, da dadurch die Hitze weniger nach oben wegstrahlt, sondern ins Feuer zurückstrahlt. Der Nachteil dabei wäre, daß Dir die Seitenwände der Feuerschüssel durchbrennen könnten. Dem begegnet man dadurch, daß man die Feuerschüssel mit Schamottsteinen auskleidet oder bildet.
Ich weiß nicht, ob Du den Film von Jean Tritz im Fernsehen gesehen hast. Er hat eine sehr große Feuerschüssel mit dem Einsatz von Schamottsteinen abgeändert und betreibt sie mit Seitenwind. Das ist bei Holzkohle eine mögliche Alternative, bei Koks oder Fettnuß weniger zu empfehlen.
MfG U. Gerfin
 
Seitenwind, tiefe Feuerschale und evtl. angewärmte Zuluft -
Mit Holzkohle schmiedet es sich wirklich toll!

mfg
Tct
 
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Danke für die Antworten

Besonders mal wieder an U.Gerfin der genau erkannt hat worauf es mir ankommt und was der Hauptmotivationsgrund ist:super::super:!

Also Seitenwind ist angesagt, das hatt ich mir fast schon gedacht.

Was denkt ihr, wäre der ideale Größenkompromiss, mir geht es ausschließlich um Pakete und Stücke bis max. 1Kg mehr wird es nie sein das stellt die Obergrenze da.
Also länge, breite, tiefe des Glutbettes plus Schmaotte (2 oder 5cm stark, denke 2cm reichen) also das Raummaß der Esse selbst!

Tschau Torsten
 
Hallo Torsten !
Eine Feuerschüssel in Backsteingröße- also 240 x 120 x 75 mm dürfte ausreichen. Das sind etwa die Dimensionen bei meiner stationären Schmiede. Damit lassen sich Feuerschweißungen bis 2-3 kg ganz gut machen. Größere Pakete sind für einen allein ohne Zuschläger sowieso schon problematisch. Das Schweißen ginge ja noch, aber das Ausrecken ist sicher nicht Jedermanns Sache.
Bei meiner transportablen Schmiede ist die Feuerschüssel größer- so etwa 30 x 30 und auch 7-8 cm tief. Sie ist mit Schamottsteinen seitlich ausgekleidet und man könnte sie durch Hineinstellen zusätzlicher Schamottsteine noch verkleinern.
Im Buch von Hermann Haedicke " Die Technologie des Eisens" ist ein Schmiedefeuer beschrieben, das auch mit Steinen als Begrenzung des Feuers arbeitet und auf beliebige Maße verstellbar ist.
Das könntest Du als Vorbild nehmen und passend abändern.
Ein kleiner Warnhinweis noch: Wenn Du die Schmiede mit Seitenwind betreibst, wird die Bodenplatte nicht gekühlt. Um sie vorm Durchbrennen zu schützen, muß sie dick genug und am besten aus V2A sein. Das hat den weiteren Vorteil, daß die Schlacke nicht so anbackt und leichter entfernt werden kann.
MfG. U. Gerfin
 
Hallo Thorsten,

ich hab von Anfang an (jetzt 2 Jahre) mit Holzkohle geschmiedet, weil kein Abzug und keine Lust auf Schwefeldampf...
Am einfachsten ist die "Echte" japanische Esse, nur eine Feuerschüssel aus Schamotte oder Probehalber weichen roten Ziegeln (kein Klinker, springt!) mit Lehm zusammengemörtelt. Das Rohr (2") kommt seitlich etwa 3-4cm über dem Boden rein(schau mal hier: www.twinoaksforge.com).

Nachteile:
bei Buchenkohle bildet sich mit der Zeit unten eine Schicht erbsengrosser Kohlestückchen, die die Luftzufuhr verstopfen (nicht bei Kiefernkohle!). Recht hoher Kohleverbrauch.

Vorteil:
leicht kleiner zu machen, einfach Schamotteplatten reinstellen.

Etwas ausgefeilter:
www.livelyknives.com

Ja, die Esse in 'ner Waschschüssel. Es lohnt sich da ein "Dach" wie im Beispiel der TWINOAKSFORGE zu machen, am besten amnehmbar.
Verbraucht weniger Kohle und verbrennt die "Buchenkrümel" besser.

Ach... Bevor ich vergesse: Du hast nicht etwa gerade Buchenkohle zu verkaufen?

Gruss martin
 
Hallo Leute

Ich selber schmiede nur mit Holzkohle. Ähnlich einer Japanesse nur kleiner und auf einem Gestell
Habe nur gute erfahrungen gemacht.
Warum es mir jetzt aber geht:
In einem Fersehbericht haben sie einen Ofenbauer gezeigt, der Holzöfen nicht mit Schamott sondern mit Speckstein baut.
Speckstein hat den Vorteil das er viel wärme speichern kann. 1200grad sind für den Stein wohl kein Problem.
Der Vorteil dieser Konstruktion mit Speckstein ist wohl, das aufgrund der eigenschafft des Steins eine bessere Energieausnutzung stattfindet, und ein einfacher Holzofen viel weniger Holz benötigt.
Begründet wurde das mit der guten Wämespeicherung des Steins.
Zudem kann er die Wärme, die er gut gespeichert hat, auch gleichmäßig abgeben. Was von Vorteil ist wenn ein Holzofen nachts nicht brennt.
Mit diesem Hintergrund kahm mir die Idee, wie es wäre wenn man eine Holzkohlenesse anstatt z.B. mit Lehm oder Schamott, sondern aus Speckstein baut. Zumindestens die innere Auskleidung um die Hitzezone
Jetzt die Meisterfrage: Könnte es bei einer solchen Esse auch zu einer besseren Wärme/Energieausnutzung kommen und damit Brennstoff sparen?? Ich vermute mal ja, und ich wollte das ganze beim Bau einer neuen Esse mal ausprobieren.
Kleine Specksteinessen sind z.T. sogar historsich verwendet worden. Es gibt wohl aus der Winkingerzeit Funde von ausgehöhlten Specksteinen in denen man kleine schmiedefeuer drin betreiben hat. Soweit ich mich erinnere, auch mit dem hintergrund einer kleinen Esse die zwecks reperatur auch auf Schiffen eingesetz wurde.

Was denkt Ihr darüber, zum auskleiden einer Holzkohleesse, anstatt Lehm oder Schamott mal Speckstein zu verwenden.
Vielleicht gibts ja hier ein paar wissende die da was zu sagen können???

Grüße
Thomas
 
Hm

ich bau ja gerade und könnte das noch umsetzen aber ich denke das Speckstein nicht so toll ist, zumindest nicht bei Essen die nicht täglich im Betrieb sind.

Ich kenne Speckstein als Wärmespeicher bei Holzöfen und in der Tat geben sie sehr lange gepufferte Wärme gleichmäßig ab und verkraften hohe Temperaturen (wieviel weiß ich allerdings nicht!).
Aber ein Grundsatz den mein Opa schon immer von sich gab ist, wo viel rauskommen soll muß auch erst mal viel rein,das stimmt mich diesbezüglich Nachdenklich.
Also wird erst mal jede menge Wärme in die Steine fliessen, bevor der theoretische Vorteil zum tragen kommt, ob dieses Verhälltnis aufgeht???
Den Vorteil sehe ich im Betrieb das zB. Temperaturschwankungen geringer ausfallen, sich bei täglichem Betrieb die Anheizzeiten verkürzen da ja noch gepufferte Wärme da ist, so in der Art halt.

Mein Fazit, wäre mal einen Versuch wert, aber im Moment will ich eigentlich nicht weiterbasteln/Experimentieren sonder nach langer Pause endlich wieder mal vernünftig Schmieden.
Das kann ich zwar auch mit meiner Gasesse aber irgendwie fehlt mir da was;);).

Wo wir grad beim Thema sind hab heute die Feuerschüssel geschweißt bestehend aus 10mm Flacheisen, als ich beim Boden war dum guck, trotz Seitenwind sollte da doch ein Rost, Schlackefaust und Aschekasten drann oder??
Oder langt wirklich eine einfach unten geschlossene Schüssel?? Steh da im Moment auf dem Schlauch!

Tschau Torsten
 
Hallo Thorsten

Ich würde bei einem Seitenwind keinen Rost oder ähnliches einbauen.
Ich arbeite auch mit Seitenwind, und bei mir liegt der Seitenwindauslaß einfach flach auf dem Boden. Und dann ist das ganze halt von zwei großen Lehmbrocken seitlich begrenzt. Höhe der brocken ca.20cm. Und bei einer länge von ca. 50cm habe ich dazwischen genug platz für die Werkstücke. Die blöcke sind etwa 10cm von einander entfernt.
Ich habe damit auch keine Probleme mit zusetzen des Seitenwindes. Kann vielleicht an der Öffnung selber liegen. Die hat nur einen durchmesser von 20mm(einfaches stahlrohr). Das hesit der Druck vom Blasebalg reicht wohl aus um die Öffnung frei zu halten.

Grüße
Thomas
 
Hallo Thorsten Hallo Schlosswalker

ich bin noch recht neu hier aber ne Idee habe ich trotzdem. :D

Als ich mir eure beiden Beiträge durchgelesen habe bin ich zu dem Schluss gekommen, dass so ein Speckstein für eine Esse wohl schön aber nicht nötig wäre. Aber vieleicht kann man die gute wärmespeicherung ja für einen einfachen Ofen zum anlassen von Stählen verwenden oder zu Weichglühen,....

Vom Prinzip her müsste man dann aus mehreren Steienen einen geschlossenen Raum damit bauen, was bei Speckstein ja nicht das Problen seien sollte, da er sich ja gut bearbeiten lässt. Eventuell noch ein Thermometer und eine "Heizung" (Gasbrenner,Elektro, oder ähnliches) einbauen und schon hatt man einen Ofen mit hoffentlich geringen Wärmeverlust nach außen. Die Steine könnte man ja vorher im offenen Zustand mit Kohle vorheizen.


So soviel zu der Idee was sagt ihr dazu?

Mfg
Markus
 
Da schleicht sich wohl ein Fehler ein:

Speckstein ist keine Wärmedämmung nach außen, es ist ein Wärmespeicher.
Der wird aufgewärmt und gibt dann die Wärme in alle Richtungen langsam wieder ab.

Für Dämmung gibt es andere Produkte
 
ups sorry hab ich jetz so nich bedacht :rolleyes: Da war ich wohl was zu voreilig

Also streichen wir einfach mal die Sache mit der Isolation von Speckstein und bleiben beim Wärmestpeicher. Heißt die Isolation wird anders hergestellt könnte man dann nicht zumindest die Wärmespeicherung und gleichmäßige Abgabe nutzen? So für Leute, die sich keinen geregelten Ofen leisten können aber trotzdem einen Ofen haben möchten.


Ich weiß ich bin grausam wenn ich mich einmal an eine Idee festgebissen hab. Wenn das nix is geb ich auch auf. Versprochen ;)
 
Danke erst mal falls noch jemandem was dazu einfällt immer her damit morgen schweiß ich die Wanne ins Gestell und wir werden sehn;), ansonsten Plasmaschneider und ändern kein Ding.

Tschau Torsten der sich auf ne herkömliche Esse freut.
 
Ja, die Esse in 'ner Waschschüssel. Es lohnt sich da ein "Dach" wie im Beispiel der TWINOAKSFORGE zu machen, am besten amnehmbar.
Verbraucht weniger Kohle und verbrennt die "Buchenkrümel" besser.
martin

Hallo,
hier schnell ein Bild meiner Holzkohle-esse, nach diesem Wasch-schüsselmodel in einer guten Schäferkiste realisiert, mit Ton und Lehm, gemischt mit etwas Quarzsand. Eisenrohr mit Löchern, genug zum "Zuschmieren" und Verkleinern des Brennraumes, bläst Luft von unten - funzt gut
blasen tut in dem Fall ein alter Staubsauger (Kobold, einer von den Klinkenputzern, die immer meine Frau ärgern:glgl:)

Grüße
Jokke
 

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Danke für eure Tips:super:, mir gehts ja um was stationäres sprich Schornsteinfegergeeignetes, wird die Woche vermutlich auch fertig dann gibts mal wieder Bilder.
Ich befürchte bei der Waschüsselvariante (die ich für gar nicht so doof halte) rennt der aber aus der Halle:D:D;)

Tschau Torsten
 
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