Puma GNicker

Big Oak

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Hallo,

bin seit kurzem stolzer Besitzer eines alten GNicker´s. Ich vermute
das er alt ist, da auf einer Klingenseite "echter Pumaster Stahl" steht.
Auf der anderen Klingenseite ist der PUMA-Kopf eingeprägt und mit
rostfrei betitelt.
Kann mir jemand der Puma-Spezialisten sagen, welche Klingenstähle
für Jagdmesser dieser Art zum Einsatz kamen, bzw. dachte ich, dass
alte Jagdmesser ausschliesslich mit Kohlenstoffstahlklingen ausge-
stattet waren.

Übrigens der Nicker kommt bei mir natürlich in der Praxis zum Einsatz,
und fristet kein Dasein in einer Schublade.

Viele Grüsse

Big Oak
 
Hallo BO,
herzlichen Glückwunsch zum neuen (alten) Nicker von Puma. Wäre vieleicht von Vorteil, wenn du das eine oder das andere Bild des Messers mal posten würdest.

Dizzy
 
Puma Klingernmaterial

@ Big Oak
Vielleicht schreckt die an "Puma-Spezialisten" gerichtete Aufforderung die hier mitwirkenden Messerliebhaber von einer Stellungnahme ab.
Auch als "NICHT-Spezialist" wage ich mal den Versuch einer Hilfestellung:

Sicherlich begründet sich der Mythos um PUMA Messer unter anderem in der Verwendung von geheimnisvollem „echten PUMASTER Stahl“.

Puma beschrieb diesen Stahl in den 1960er Jahren in Katalogen / Prospektblättern als
„Ein Material, welches im Elektroofen nach einer Sonderanalyse für unsere rostfreien Messer erschmolzen und zu Brammen gewalzt wird. Dann wird es weiterverarbeitet zu Platinen und gewalzt zum Ausgangsmaterial von 4 mm Stärke. Das Ergebnis dieser kostspieligen Vorarbeiten ist ein Stahl, wie man ihn sonst an rostfreien Messerklingen nicht antrifft. Dieses einmalige Material ist der PUMASTER-Stahl mit seiner überragenden Schnittfähigkeit und Schneidhaltigkeit, an dem der kaufmännische Rechenstift keinen Anteil hat. …“

In einem kleinen goldfarbenes Werbeheftchen (leider undatiert, später gab es auch eine vom Inhalt leicht veränderte und von den Abmessungen her größere Ausführung), das Puma Jagdmessern zumindest in den 1960er Jahren beigefügt war, lautet die Beschreibung
„PUMA verwendet hauptsächlich zwei Stahlsorten:
1. PUMASTERSTAHL, ein nicht rostfreier Kohlenstoffstahl, bei dem die Klinge mit einer Oberflächenhartchrom-Rostschutzschicht versehen wird.
2. ROSTFREIER STAHL (NEW STRAINLESS .... STEEL) ein speziell legierter Molybdänstahl mit einem außerordentlich hohen Kohlenstoffgehalt.
Beide Stahlsorten haben Speziallegierungen, die auf den Verwendungszweck des Messers abgestimmt sind. So z.B. hat ein Standhauer eine wesentlich andere Legierung als die hohlheschliffene, rasiermesserähnliche Aufbrechklinge, ... . Wir weisen ausdrücklich darauf hin, daß wir den Stahl entsprechend dem Verwendungszweck des Messers auswählen. Rostfrei oder nicht rostfrei, dadurch wird die Qualität des Messers nicht beeinträchtigt.“

Die zeitgleichen Puma Kataloge wiederum beschreiben neben der Bezeichnung „(echter) PUMASTER-Stahl“ auch folgende Varianten:
* Rostfreier, echter PUMASTER-Schnittstahl / alternativ auch „New Stainless Super Keen Cutting Steel“ (u.a. Nicker zum Waidbesteck, markiert mit „INOX“, 4-Star-Serie, Taschenmesser Aristokat-Serie, Rambler, Deer Hunter, Bird Hunter)
* PUMASTER-Sonderstahl (Waidblatt, Waidmesser für Schalenwild, Saufeder, Gebrauchshirschfänger)
* eisgehärteten PUMASTER-Stahl (für Rasiermesser)
* Spezial Beilstahl
* Gußstahl
* Normalstahl
* rostfreier Taschenmesserstahl

Der Begriff „PUMASTER-Stahl“ fand aber nicht nur bei hochwertigen Jagdmessern Anwendung, sondern selbst bei preiswerten Haushalt-Gemüsemessern. Taschenmessern wurde diese Auszeichnung nach meiner Kenntnis nicht zuteil.

Ich muß eingestehen, dass ich auch bei mehrfachem Lesen der Puma Informationen (und erst recht bei Nutzung weiterer Puma Veröffentlichungen) weiterhin verwirrt bin. Echter PUMASTER Stahl konnte offenbar sowohl rostfrei als auch Gußstahl sein, und beide Varianten auch in unterschiedlichen Qualitäten.

Das der nicht rostfreie PUMASTER-Kohlenstoffstahl jemals mit einer "Oberflächenhartchrom-Rostschutzschicht" versehen wurde, bezweifle ich. Ein unbenutztes mehrteiliges "Waidmesser für Schalenwild" (ohne Markierung 'rostfrei') meiner Messersammlung weist keinerlei Zeichen einer derartigen Rostschutzschicht auf. Mehrere andere unbenutzte Klingen von Messern mit Gußstahlklinge sind eindeutig korrodiert.
Grüße
cut
 
AW: Puma Klingernmaterial

Auch als "NICHT-Spezialist" wage ich mal den Versuch einer Hilfestellung:

Hallo cut,
stelle Dein Licht doch nicht immer so unter den Scheffel. Nach dieser "Dokorarbeit" glaubt Dir doch kein Mensch mehr Deine Aussage zum selbsternannten NICHT-Spezialist! ;)

Dizzy
 
Puma

@ Dizzy,

Ich habe nur Puma Informationen aneinander gereiht. Meine Kommentare sind minimal.

Wenn ich Spezialist wäre, müsste ich sicherlich wissen, was ein "Schnittstahl" ist.
Eine Oberflächenhartchrom-Rostschutzschicht ist mir von minderwertigsten Messern bekannt. Ein derartiges glänzendes Finish soll die darunter liegende minderwertige Klinge übertünchen - und an der Schneide fehlt sie. Solch einen Unfug kann ich mir an einem "alten" Puma-Messer nicht vorstellen.

Leider bleibt mir auch verborgen, wie ich aus 4mm Ausgangsmaterial eindeutig DICKERE Klingen fertigen kann. Sicherlich ist es ein Setzfehler des Druckers gewesn.

Grüße
cut
 
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