Fragen zum Feuerschweißen und Ätzen. (Anfänger)

Jörn

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Hallo an alle,
ich bin neu hier und weiß auch nicht so recht ob ich als anfänger hier richtig bin.
Ich bin eigentlich Metallbauer (Meister) und habe mit dem schmieden nicht viel am Hut. Ich habe aber Hobbymäßig schon immer Spaß am schmieden
und ich versuche mich jetzt im Klingenschmieden von Messern mit dem
Ziel eine halbwegs brauchbare Damastklinge herzustellen aber da gibt es so manche Fragen die sich mir auftun.
1. Wenn ich zwei Stähle gleicher Sorte Feuerverschweiße und Falte,
aus Testzwecken, erkenne ich dann nach dem Polieren und Ätzen
ein Muster oder muss ich immer zwei unterschiedliche Stähle haben
damit sie sich abheben?

Falls ich hier richtig bin folgen noch weitere Fragen.
Danke im vorraus.
 
Hallo,
danke für die schnelle Antwort.
Mein Ziel mit diesem an sich unnützen unterfangen ist es das Feuerschweißen und Falten zu üben und zu schauen was für Muster dabei herauskommen. Ich habe letztens S235(Baustahl) mit Keilstahl (wahrscheinlich C45) verschweißen wollen habe es auch eigentlich ganz gut geschafft dachte ich aber nach dem Ätzen habe ich erst Fehler entdeckt. Und jetzt wollte ich mal wissen ob meine Schwierigkeiten
am Keilstahl lagen und wollte es deshalb mit zwei gleichen Stählen
mit weniger Kohlenstoff üben.
 
Ich habe letztens S235(Baustahl) mit Keilstahl (wahrscheinlich C45) verschweißen wollen habe es auch eigentlich ganz gut geschafft dachte ich aber nach dem Ätzen habe ich erst Fehler entdeckt. Und jetzt wollte ich mal wissen ob meine Schwierigkeiten
am Keilstahl lagen und wollte es deshalb mit zwei gleichen Stählen
mit weniger Kohlenstoff üben.

Hallo Jörn

Deine Schwierigkeiten liegen eher bei dem Baustahl. Der ist schwierig zu schweißen und deshalb nix für Anfänger. Mit dem C Gehalt hat das wenig zu tun, in diesem Fall macht Dir eher der Si Gehalt im Baustahl Probleme. Das Ätzen ist eine Sache für sich. Mach Dir darüber Gedanken, wenn das "Außenrum" stimmt.
Damit meine ich: Verwende klar definierte und bekannte Materialien für Deinen Damast. Und zwar solche, die, im gegensatz zu Baustahl, auch klar definierte Eigenschaften und Legierungsbestandteile haben. Nur so kannst dur *echte* Erfahrungen sammeln und nicht nur subjektiv herumstochern...

Das Ätzen an sich ist dann das geringste Problem: Einen (III) Chlorid ist zumindest zur groben Einschätzung des Ergebnissens erste Sahne. Mit andern Sachen experimentiern kannst Du später...

Wenn Du beim Ätzen Fehler findest, liegt das Problem grundsätzlich nicht beim Ätzen, sondern beim Schweißen. In Deinem Fall ganz klar schon bei der Materialwahl. Baustahl ist NICHT ANFÄNGERTAUGLICH (meine bescheidene Meinung).
 
Hallo Jörn !
Bei Heinz Denig, Havard Bergland oder auch hier im Forum findest Du alles, was Du theoretisch wissen musst. Praktische Erfolge stellen sich dann je nach handwerklichem Geschick mehr oder weniger schnell ein. Wichtig ist neben dem theoretischen Wissen: Üben, üben üben !. Am leichtesten tut man sich da, wenn man sich von jemand, der es schon kann, die Sache zeigen und erklären läßt. Es gibt sicher in Deiner Nähe einen Damastschmied- so selten gesät sind die heute nicht mehr- und viele davon machen das mit viel Freude und freuen sich, wenn sie Gleichgesinnte finden.
Vorab als Ergänzung zu Arnos Tip: Mach Dir die Sache so leicht wie möglich. Dazu gehört erstens ein gutes Feuer, am unproblematischsten ist Holzkohle. Zweitens hilft es, bei der Materialwahl nicht zu hoch zu greifen. Viel Kohlenstoff im Stahl verringert den Sektor der Schweißhitze. Deshalb ist es sinnvoll, Stähle mit etwa gleichem und für den Anfang nicht zu hohem C-Gehalt zu verwenden. Die Legierungselemente Mangan und Nickel sind für das Feuerschweißen und für die Zeichnung günstig, Wolfram, Silizium und Chrom erschweren die Feuerschweißung in dieser Reihenfolge
Wenn Du etwa einen C 60 mit 1.2842 verschweißt, hast Du einen qualitativ hochwertigen Damast, der gut zeichnet und im Feuer relativ gutmütig ist.
Zu Deiner Ausgangsfrage: Wenn Du eine Stahlprobe mit sich selbst verschweißt, erhältst Du Raffinierstahl. Bei wirklicher sauberer Ausführung der Schweißung wirst Du dann nach dem Ätzen kein Muster sehen. Was man bei diesem Stahl sehen könnte, wären kleine Einschlüsse, und die wollen wir ja gerade so gering wie möglich halten.
MfG U. Gerfin
 
Hi Arno,
ich danke für die Information. Auf die Idee bin ich nicht gekommen bei einem Stahl der sich so gut Schmelzschweißen lässt wie Baustahl, das es
da Probleme beim Feuerschweißen gäben könnte. Aber ist ja noch Neuland
und ich bin lernwillig.
Ach ja mit Eisen3Chlorid habe ich meine erste Klinge auch geätzt aber das
Muster ist nur Schwach gekommen.


Kann mir vielleicht jemand ein Buchtipp Geben zum starten?
 
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