Opfermetalle bei rosträgen Stählen

Buddy

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Mir ist aufgefallen das Bleistiftanspitzer aus Magnesiumlegirungen unter normalen Umständen nie rostige Klingen haben. Dann habe ich im Chemieunterricht gelernt, dass das Mg als Opfermetall dient und selbst oxidiert wird und der Stahl reduziert => der Stahl rostet nicht, solange es einen leitenden Kontakt zum Mg hat.

Da ist mir die Idee:ahaa:gekommen das mal auf´s Messer mit Stählen die rosten können zu übertragen. Also zB Mg-Legierungen in den Griff oder Teile des Griffes aus Opfermetallen zu bauen. So wie bei Schiffen unterhalb der Wasserlinie auch.

Hat das schonmal jemand versucht oder weiß da jemand was drüber?
Geht das überhaubt, wegen der zum Teil großen Distanz zwischen Griff und Messerspitze?
Würdet ihr andere Metalle nehmen, wenn ja warum? Am besten welche die nicht so leicht brennbar sind:D

Grüße Buddy
 
Last edited:
Hi,
eigentlich ne gute Idee.
Aber mein Griff soll auch nicht vergammeln.
Etwas Öl aufs Messer und fertig.
Wie behältst du ne leitende Verbindung, wenn das Magnesium anfängt zu oxidieren?
Was ist wenn nur die Klinge z.B. der Apfelsäure ausgesetzt ist und das Opfermetall nicht?
(Bei Schiffen liegt die Opferanode doch aussen, oder? Und die Decksaufbauten rosten trotzdem!)
Unter "normalen Umständen" rosten Stahlteile ohne Magnesiumanode auch nicht. Oder wann ist dir das letzte Mal die Feile in der Werkstatt verostet?

Zorro
 
Ist genau das gleiche wie verzinken.
Magnesium dürfte aber denkbar ungeeignet sein, da es noch weicher ist als alu. Die Schicht ist ruckzuck runter ausserdem löst sie sich schon wenn sie mit saurem handschweiss in berührung kommt.
der rost zieht soweit ich informiert bin unter das magnesium und dieses blättert dann ab.
Unter Wasser Werden zb. bei schiffsschrauben große Magnesiumblöcke in der nähe angebracht um eine größere oxidation zu vermeiden. Es muss also nicht unbedingt ein leitender kontakt bestehen.

Für Messer dürfte es kein opfermetall geben, das als beständige schicht fungiert sprich nicht abreibt und vor eine oxidation schützt
 
Eine Leitende Verbindung kannn man mit einer Schreube herstelen. Magnesiumwar nur sone Idee, alle unedleren Metalle als Eisen gehen, ich zähle mal alle möglichen Metalle auf: Mg, Al, Zn, Cr
andere währen auch möglich, sind aber zu unedel (Alkaliemetale)das würde dann Probleme geben. Aber Aluminium als Griffmaterial mit leitenden verbindungen müßte auf jeden fall was bringen, zumindest in Griffnähe.

Aber entl hat ja noch jemand die zündende Idee?!? sowas wie ne Scheide mit Metall darin, ohne das die Klinge verkratzt aber trozdem einen leitenden Kontakt hat.....

thx

Grüße Buddy
 
Opfermetalle

Randall macht das schon seit Jahrzehnten, indem für die Messer Griff-Abschlusskappen aus Alu verwendet werden. Zumindest an meinem Randall No. 1 klappt das prima. Der "Verbrauch" an Opfermetall ist zu vernachlässigen. Die Kappe zeigt nur am geringfügigen Nachlassen der Politur nach einigen Jahren, daß sich überhaupt was tut.

Achim
 
Opfermetalle II

Ach ja, und wer sich um die Härte des Materials Sorgen macht, kann ja Legierungen wie Dural, Magnalium oder Titanal versuchen. Vor allem die Titan-Aluminium-Legierungen sind bestialisch hart und zäh. Da werden z.B. Ventile für Hochleistungs-Automobil-Motore draus gefertigt und DIE haben nun wirklich ein hartes Leben.

Achim
 
Soweit ich mich erinnern kann muß das Opfermetall und der Stahl kontakt mit dem gleichen elektrlyt haben. Das ist bei Schiffen im Salzwasser oder Tanks im Grundwasser ja gegeben. Bei deinem Messer mit dem du einen Apfel schneidest aber nicht.
Aus diesem Grund kann man Autos auch nicht mit einer Opferanode ausstatten.(Mein Motorrad rostet, obwohl es kontakt mit vielen Alu- und Magnesiumteilen hat.

Zorro
 
Das freut mich, dass ich nicht der einzige bin, der auf solche Ideen kommt. Mit dem Titan bin ich noch skeptisch. Ti ist finde ich relativ edel, hab aber nachgesehen in meiner Elektrochemischen Spannungsreihe der Standartelektrodenpotentiale und habe Ti nicht gefunden. Im Chemielexikon steht aber das es wohl so bei Mg anzusiedeln ist.

Zur Wirkungsweite auf der Klinge ist mir noch was eingefallen. Wer Leichtmetallfelgen hat, die mit Bleigewichten ausgewuchtet sind, wird merken, dass wenn die Lackschicht auf den Felgen an manchen Stellen wegen Steinschlag oder vergleichbarten weg ist. Das in einem doch relativ großen Umfeld die Felge Oxidiert ist und das Blei vollkommen Reduziert ist. Also denke ich, wenn man den Apfel schält, dass die Klinge dann einigermaßen Geschützt sein müßte.

thx das ihr euch gedanken macht

Grüße Buddy
 
Ich habe da gestern mal einen Versuch angesetzt:
Zwei Stücke normaler Bau-Stahl wurden blank geschliffen und mit einen Stück Apfel eingerieben. An eines der Stücke wurde ein Stück Alu, das als Opfermetall diehnt, angeschraubt. Ich habe beide Stücke nach draussen gelegt und gewartet. Heute Morgen habe ich einen kleinen rostfleck an den Stück ohne Alu erkennen können (war aber in aller eile). Heute abend gibs mehr ergebnisse!
 
Also, nachdem wir gebeten wurden das mal praktisch zu testen, haben wir nun eiun ergebnis. Ok, es hat lange gedauert, tut uns auch leid....
Wir haben den Baustahl an eine Aluplatte befestigt, mittels einer Schraubzwinge, das ganze mit nem Apfel eingerieben, die Blindprobe auch. Das haben wir dann nach draußen gelegt un abgeartet. Beide sind nicht verostet , an manchen stellen minimal angelaufen, also nicht der rede wert. Dann etwas Kaliumnitrat druf, nur eine Priese und etwas Wasser. Zum Vergleich nur Wasser. Alles nur auf den Stahl, ohne kontakt zum Al!! naja, das war dann auch das Ende des
Versuches. Nach wenigen Stunden war der Stahl nicht nur angelaufen sondern stark verrostet!!

Ergebnis: Das bringt nix, leider.

Grüße Buddy
 
Ich bin mir da nicht so sicher!

Bei dem KNO3 ist es klar, allerdings ist das ja auch die Holzhammer-Methode. Ich denke gegen den Flugrost könnte das Alu schon was ausrichten. Ich mache da nochmal einen Versuch!
 
Ich hab da keine unterschiede ob mit oder ohne gesehen!! evtl muß man da nächstes mal mehr saftiges vom apfel nehmen oder das sonst irgentwie andersmachen
 
In der Industrie wird zur Qualitätskontrolle in Hinblick auf die Rostbeständigkeit eine Maschine verwendet, in der das Werkstück in einer Art Tank über einen einzustellenden Zeitraum mit Salzwasser (also Natriumchlorid) besprüht wird. Ich denke, das ist eine sehr praxisnahe Methode und vielleicht auch bei einem solchen Test verwendbar. Einfach das zu prüfende Ding ab und zu mit einem Sprühdingens (so für Pflanzen oder von Sidol vielleicht) voller Salzlösung einnebeln.
 
Klasse das ihr euch die Mühe gemacht habt das mal zu Testen!
In der Theorie ist eben alles einfach. Wer hätte denn gedacht, das ein Stück blanker Baustahl übernacht draußen liegt und nicht rostet!
Wenn´s mal einmal rosten soll, dann tut´s nix und wenn´s blank bleiben soll, dann darfst du es nicht mal angucken.
Mir sind schon Sachen im Kofferraum innerhalb einer Nacht verrostet.

Zorro
:super:
 
ich glaube das man sowas Vorführefekt schimpft!!
aber trozdem danke für die Blumen

Grüße Buddy
 
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