Achskonstruktion bei Klappmessern

Moppekopp

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Hallo,

ich habe mir vor einiger Zeit die Linder ZAC Kopie zugelegt, um mir den Mechanismus für ein einfaches Springmesser mal angucken zu können.

Dabei ist mir aufgefallen, dass nicht wie bei den meisten mir bekannten Klappmessern die Klinge auf der Achse läuft, sondern die eine Rohr als Achse in die Klinge eingepresst ist und in den Platinen gelagert ist.
Das Spiel der Klinge wir dabei über eine Schraube (ähnlich einer herkömmlichen Achsschraube) die durch die hohle Achse läuft eigestellt.
Trotz der sehr ungenauen Fertigung des ZAC hält die arretiert die Klinge gut und nahezu spielfrei im geöffneten Zustand.

Mit ein paar geometrischen Überlegungen ist auch schnell ersichtlich, dass Ungenauigkeiten einer herkömmlichen Achsbohrung zu wesentlich stärkerem Klingenspiel führen als die gleichen Ungenauigkeiten bei der ZAC Konstruktion.
Nun stellt sich mir die Frage warum diese Methode nicht häufiger genutzt wird. Diese Konstruktion ist mMn nicht komplizierter als die Nutzung einer Achsschraube. Oder habe ich irgendwo eine wichtigen Fakt übersehen?
Gruß Tobi
 
Bei den handgefertigten Foldern die ich habe, ist die Hohlachse, die in den Linern sitzt, Standard. Das hat meiner Meinung nach auch ganz klare Vorteile, wenn es sich um eine verschraubte Konstruktion handelt.
Warum das bei industriell gefertigten Foldern nicht so ist, weiss ich nicht - vielleicht sind dabei ja mehr Arbeitsschritte notwendig.

Gruß

Uli
 
Mit ein paar geometrischen Überlegungen ist auch schnell ersichtlich, dass Ungenauigkeiten einer herkömmlichen Achsbohrung zu wesentlich stärkerem Klingenspiel führen als die gleichen Ungenauigkeiten bei der ZAC Konstruktion.

Warum? Auch bei dieser Konstruktion muss die Hohlachse genau senkrecht in die Klinge gepresst werden und die Aufnahmen in den Schalen müssen zueinander parallel und zur Achse exakt im rechten Winkel stehen. Und eine genaue Passung zur Achse haben.
Ich sehe nicht, wo da mehr Schlamperei verziehen wird, als bei den üblichen Konstruktionen. Zudem das ganze Geschlampe ja auch noch zum Liner passen muss, und zwar rüber die ganze Fläche der Rampe.


Grüße
Pitter
 
Mit Ungenauigkeit meinte ich nicht, dass die Achsbohrungen nicht fluchten, sondern, dass die Durchmesser und daraus resultierendes Spiel nicht so eine starke auswirkung auf das Klingenspiel haben.

Gruß Tobi
 
Ja, so etwas für sich hat das schon. Bei nicht eingepreßter Achse tritt 2x Spiel auf: Zwischen Klingenbohrung und Achse und zwischen Achse und Platine. Das würde sich schon zu mehr ausfaddieren, als wenn die Achse eingepreßt ist.

Allerdings ist die Führungslänge bei nicht eingepreßter Achse auch sehr kurz, so dass das Klingenspiel mMn eher durch möglichst planparallele Platinen mit sauber eingestelltem Klingenspiel verhindert wird.

Gruß,
Daniel
 
Bei nicht eingepreßter Achse tritt 2x Spiel auf: Zwischen Klingenbohrung und Achse und zwischen Achse und Platine.

Nein, das muß nicht sein. Das Spiel zwischen Achse und Platine läßt sich leicht gegen Null reduzieren, da die Achse sich ja nicht in den Platinen drehen muß. Zumindestens bei meinen bisherigen Klappmessern und bei vielen anderen (Handgemachten und Massenware) ist da kein Spiel.

Ich nehme an, dass Tobi etwas anderes meinte: Das Spiel, also die mögliche seitliche Auslenkung der Klinge (als Winkel) hängt zum einen von der Toleranz von Achse und Bohrung ab, zum anderen von der Breite der Lagerung. Und bei der Version mit der eingepressten Achse ist diese halt deutlich breiter, so dass bei gleicher Toleranz der Bohrungen und Dreharbeiten das Spiel geringer sein sollte. Der Durchmesser der Achse spielt hier interessanterweise keine Rolle.

Viele Grüße, Jan,
 
Hi,

@jafi: genau das meinte ich. Manchmal drücke ich mich halt etwas kompliziert aus...

Ein Nachteil der eingepressten Achse könnte sein, dass diese ja etwas größer im Durchmesser sein muss, da ja die Konstruktion noch durch sie hindurch verschrubt werden muss. mit zunehmendem Durchmesser der Achse wird der Platz für die Linerrampe geringer.

Gruß Tobi
 
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