Hallo Naschkatze,
willkommen im Forum und zum Einstieg gleich die ultimative Frage nach dem Trekkingmesser schlechthin ;-) - Keine Angst, der Verweis auf die Suchfunktion kommt schon noch, nur etwas weiter unten ;-) ;-)
Was ich bisher verstanden habe ist:
- Feststehendes Messer
- Klingenlänge 8-10cm
- Preis bis max 200€
- Damast, wenn das besser ist, ansonsten eher nicht
- 60° Rockwell (da Du ja oben schreibst, daß Du keine Ahnung hast und deshalb die Experten fragst, wüsste ich gerne wie Du genau auf diese Aussage kommst?)
- Du willst es nicht zerstören können
Die ersten drei Anforderungen sind m.E. durchaus angebracht und zweckdienlich, da hast Du bisher die richtigen Vorstellungen für den angedachten Zweck.
Damast sieht nicht nur für bessere Optik, sondern auch für die guten Eigenschaften aus zwei gegesätzlichen Anforderungen nämlich Härte und Flexibilität. Für 200€ sind richtig gute Damastmesser allerdings kaum zu bekommen. Also hier meine Empfehlung: eher nicht.
60° Rockwell, wow, Du magst es also scharf und hart. Das Problem ist nur, wenn Du das Messer unterwegs nachschärfen willst, kann das ein ganz schöner Akt werden, also kann ziemlich lange dauern. Und sorry für die Schärfefanatiker: Beim Trekken brauchts keine Rasierschärfe.
Bruchgefahr sehe ich bei einer 9cm Klinge zwar nicht so stark, aber es gilt halt immer noch die alte Regel für Draußen: Besser ein verbogenes Messer als ein abgebrochenes. Das mit der Härte würde ich mir noch mal überlegen...
Das mit dem unkaputtbar ist so eine Sache. Haust Du das Messer mit der Spitze auf einen Stein oder steckst es haufiger bis zum Heft in die Erde kriegst Du auf Dauer jedes Messer unbrauchbar. Also unkaputtbar heißt dann wohl nur, daß es nicht abbricht oder Dir das Heft wegfliegt, wenn Du an einem Stock schnitzt. Diese Anforderung erfüllen heutzutage die meisten guten Messer für den Outdoorbereich
Das was bisher empfohlen wurde ist das Messer mit dem Du wenig falsch machen kannst: Das F1. Mir ist es allerdings zu dick, daher empfehle ich es sehr selten. Auch ist der VG10 in der Schneidleiste zwar ok, aber halt nicht ganz ausbruchfest, wenn Du mal auf ein harte Stelle kommst. Das ist halt der Preis für die Härte...
So, jetzt komme ich zu meiner Empfehlung:
Es ist ein Bark River Knife and Tool "Northstar". Dieses Messer hatte ich mal und ich hätte es heute noch, wenn ich jetzt nicht ein Hennicke Messer dafür hätte.
Es ist aus A2 Werkzeugstahl gemacht, der für den Trekking einfach gut ist. Die Schärfe ist prima, er hält sie lange und läßt sich dabei noch leicht nachschäfren (zur Not auch mit Hilfe eines Bachkiesesl). Dazu ist das Messer noch sehr leicht obwohl es sehr stabil ist. Es liegt auch noch gut in der Hand und dürfte auch noch in Deinen Preisrahmen passen. Es ist nicht ganz so dick wie das F1, hat auch den balligen Schliff und der Vorteil ist: Es gibt eine riesige Auswahl an Griffmaterialien und Farben. Mein Tip: Blaze Orange, das sieht hammermäßig aus und Du siehst es auch im Gras und zwischen den Steinen wieder...
Lass Dich nicht irritieren, daß es nicht rostfrei ist. Mir ist auf meinen Touren noch nie ein Messer angerostet. Einfach nach Gebrauch abwischen, trocken versorgen (also in die Scheide stecken) und gut ist. Das sollte man übrigens auch mit einem rostträgeren Stahl (rostfrei gibts nicht) tun, damit man erstens die Scheide nicht einsaut und zweitens beim nächsten Gebrauch ein sauberes Messer hat.
Bei den Forenhändlern mal schauen, da kann Dir geholfen werden.
By the way: Ein Marttiini Pfadfinder (ca 40€) erfüllt Deine Anforderungen aber genauso...oder ein Chris Reeve Mountaineer I...oder ein Helle... oder ein Brusletto...oder ein Böker Arbolito...oder...
Mit den bisherigen Informationen kannst Du die Suchfunktion füttern und mal schauen was da als Ergebnisse zurückkommt. Da hast Du einiges zu lesen ;-)))
Auch die Hinweise bei der Kaufberatung am Anfang sind nicht schlecht und helfen Dir die Möglichkeiten einzugrenzen, die es halt momentan auf dem Markt gibt.
Jetzt noch einige kleinere Hinweise über die Du Dir noch Gedanken machen kannst, wenn Du möchtest (ansonsten nimm das Northstar und werde glücklich...):
Beim Klingenschliff würde ich bei ballig (konvex) bleiben, Flachschliff ist ebenfalls gut geeignet. Einen Hohlschliff hat z.B. das Reeve, der ist aber so groß angesetzt, daß es noch nicht stört.
Griffmaterial ist auch so ein Thema: Kunstoff, Micarta, Holz, stabilisiertes Holz, Knochen etc. ob weicher oder fester, ob geriffelt oder glatt ob mit Handschutz oder ohne (wer braucht schon einen Handschutz), oder alles aus einem Stück mit Schraubkappe (wie beim Reeve), da kannst Du im Griff noch was unterbringen.
Schau einfach was Dir gefällt und geh dann danach.
So, meine Telko ist zu Ende, ich muß jetzt weiterarbeiten...
Hoffe Dir etwas geholfen zu haben...
Take care