Damastringe

Günther

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Im Messermagazin 1/2007 auf Seite 65 rechts oben sind zwei Damastringe aus Torsionsdamast zu sehen.
Wie wird so etwas gemacht?

Einfach Stab tordieren, Loch rein, aufdornen und dann überdrehen?:confused:
 
Mmh, ich habe das Bild nicht gesehen, aber ich nehme mal an, dass man die typischen 'Sternchen' sehen kann(?)
Wie man das aus Damst macht, kann ich dir nicht genau sagen, aber ich habe mal einen solchen Ring aus Mokume gemacht. Dabei habe ich normal tordiert, dann abgeschliffen (um das Muster herauszulocken) und erst dann die Ringschine rundgebogen. Die Stösse habe ich so angepasst, dass sie in der Mitte eines Sternes lagen. Mit Silberlot hartlöten, rundrichten, fertigschleifen.
Würde mich interessieren, ob's bei Damast anders gemacht wird. Vor allem beim Rundrichten ist die Bleastung der Lötnaht doch erheblich größer (wird aber vermutlich gehen)

viele Grüße, Jan.
 
Hallo,

Absoluter Meister im Mokume Ringe herstellen, ist der Goldschmied Markus Eckard, aus dem Saarland .

Er verarbeitet hauptsächlich Edelmetalle, was nichts an der Technik ändert.
Wir unterhielten uns letztes Jahr länger in Schiffweiler während eines Messertreffen, er stellte ebenfalls dort aus.
Ich erinnere mich an einen seiner Ringe welcher torodiert war aussen weisse kreuze hatte und innen Gelbe, ausserdem war er ohne Stossnaht gefertigt, wie er mir garantierte.
Ich hatte 3 schlaflose Nächte bis ich einigermassen durchblickte.
Seine Tel.Nr 683180191

mfg unsel
 
Wie´s mit Mokume ohne Naht geht das weis ich. Tordieren, spalten, umstülpen, fertig ;) grob gesagt.

Bei Damast wird der Ring aber gehärtet, da ist nichts mit löten.
 
Hallo Günther !
Wenn bei Damastringen das Torsionsmuster auf der gesamten Ringfläche zu sehen sein soll, wird das mit dem Aufdornen nicht gehen.
Da wird man schon Rundbiegen und Verlöten müssen.
Die Ringe von Herrn Eckart habe ich in Trippstadt gesehen und war von der künstlerischen Gestaltung und Präzision der Arbeit sehr beeindruckt.
Auf gleicher Stufe arbeitet Klaus Loose, der zudem im Damastschmieden mehr Erfahrung hat. Er ist unter 06172/598898 zu erreichen.
In den Internetseiten von Georg v. Tardy-www v. Tardy de- ist eine Arbeit von Klaus zu sehen.
Wenn Dir das Löten nicht zu tiftelig ist, müßtest Du die Ringe eigentlich selbst machen können. Ich habe für meine Mutter und meine Frau welche gemacht, das war aber mehr eine Pflichtübung. Bei Damastringen müßtest Du den Ringen "ein Hemd anziehen", d.h., sie innen mit einer Silberschicht versehen, damit man sie besser tragen kann.
MfG U. Gerfin
 
Bei vielen der Ringe von Herrn Eckard steht dabei, dass sie fugenlos geschmiedet seien. Aber ich habe darunter keinen Ring mit duchgehendem Torsionsmuster gefunden.
Ich habe aber eine Idee, wie es gehen könnte: Nach dem Tordieren und Abschleifen werden die Enden dünn ausgeschmiedet. Die scharfe Kante, die dabei entsteht, verbindet gewissermaßen das Muster auf der einen und auf der anderen Seite. Jetzt wind in Längsrichtung aufgespalten (parallel zu den Kanten), aufgedornt und rundgeschmiedet.
Damit wäre der Ring aus einem Stück geschmiedet, wäre aber an zwei Stellen nicht kontinuierlich. Diese wären allerdings durch das Ausschmieden zur Kante nur Linien und keine Flächen.
Öhm, das ist jetzt etwas unverständlich, oder...? Soll ich eine Zeichnung machen?
viele Grüße, Jan.
 
Danke für die Antworten.

ICh habe vergessen zu erwähnen, der Macher ist Heinz Denig, versteht also auch was davon.:hehe:
 
Mmh, habe gerade nochmal gelesen:

Wie´s mit Mokume ohne Naht geht das weis ich. Tordieren, spalten, umstülpen, fertig ;) grob gesagt.
Bei Damast wird der Ring aber gehärtet, da ist nichts mit löten.

Wenn's mit Mokume ohne Naht geht, dann geht's auch mit Damst ohne Naht, oder? Dann kann man auch problemlos härten.

Übrigens: Es gibt Hartlote mit sehr hohem Schmelzpunkt, über 1000°C. Damit kann man löten und trotzdem noch härten!

Gruß, Jan.
 
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