Victorinox Altimeter - sinnvoll?

Epikur

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Hallo an alle!

Manche hier kennen wahrscheinlich das Victorinox-Modell mit Höhenmesser, Barometer und Thermometer (Victorinox Altimeter) oder besitzen vielleicht sogar eins.

Ist das mehr als Spielerei/Sammelobjekt anzusehen, oder hat das jemand hier im praktischen Einsatz?
Wie genau/zuverlässig ist es?

Ich hätte Bedenken, mit dem Messer richtig "anzupacken", wegen der elektronischen Komponenten, die in der Praxis naß oder beschädigt werden könnten.
Wie empfindlich und pflegeleicht ist das Teil?

Oder sind meine Bedenken unbegründet?
 
Ich habe mal Victorinox eine Mail geschickt wegen dem Traveller mit Uhr und Wecker bezüglich Dichtheit, wenn man das Messer z.B. reinigen möchte unter dem Wasserhahn. Die haben mir dann gesagt die Elektrokomponenten seien nicht speziell abgedichtet :argw:
 
Bei richtiger Handhabung kannst du durch Ablesen der Datenanzeige, kommende Wetterveränderungen frühzeitiger feststellen, da sich der Luftdruck verändert ( z.B. bei Wanderungen bzw. Bergwanderungen). Also eine Art Frühwarnung.
Die Handhabung steht normalerweise in der Beschreibung drin, wenn Du keine mehr hast, kannst Du Dir sie auf der Webseite von Victorinox herunterladen.
Für die normale trockene Handhabung ist das Messer ok, nur in Verbindung mit Flüssigkeiten sollte man aufpassen und immer sofort säubern. Dies mache ich meistens mit zerknüttelten Tempo-Papier, Watte-Ohrstäbchen oder mit Alkohol-Tupfer, die ich auch für alle meine Messer zum Säubern verwende (Apotheke 100 Stk. 2-3 Euro).

Gruß
feuerstahl
 
Last edited:
Manche hier kennen wahrscheinlich das Victorinox-Modell mit Höhenmesser, Barometer und Thermometer (Victorinox Altimeter) oder besitzen vielleicht sogar eins.
Die aktuellen haben IMHO den Zusatz "AVT" in der Bezeichnung und auch immer eine Uhr integriert.

Ist das mehr als Spielerei/Sammelobjekt anzusehen, oder hat das jemand hier im praktischen Einsatz?
Wie genau/zuverlässig ist es?
Ich hätte Bedenken, mit dem Messer richtig "anzupacken", wegen der elektronischen Komponenten, die in der Praxis naß oder beschädigt werden könnten.
Wie empfindlich und pflegeleicht ist das Teil?
Oder sind meine Bedenken unbegründet?
Ich besitze keines und denke, dass Deine Bedenken teilweise begründet sind:
Die äußere seitliche Aluschale, auf welcher die Kunststoff-Schale mit der Elektronik sitzt, ist nach innen (also zum Messer hin) mit einem Loch versehen, welches logischerweise für das Barometer notwendig ist. Inwiefern die Elektronik gg. Eintauchen in Wasser empfindlich reagiert, ist mir allerdings mangel Besitz eines solchen Messers nicht bekannt. Auch halte ich die barometrische Höhenmessung für zu ungenau, um sie sinnvoll nutzen zu können, da man an so viel wie möglichen Wegpunkten ein Korrektiv in Form einer bekannten Höhenangabe braucht - der Mensch ist nunmal nicht genau genug sensibilisiert für den Luftdruck, um die Änderungen und damit die Beeinflussung der Messung abschätzen zu können.
 
Für die normale trockene Handhabung ist das Messer ok, nur in Verbindung mit Flüssigkeiten sollte man aufpassen und immer sofort säubern. Dies mache ich meistens mit zerknüttelten Tempo-Papier, Watte-Ohrstäbchen oder mit Alkohol-Tupfer, die ich auch für alle meine Messer zum Säubern verwende (Apotheke 100 Stk. 2-3 Euro).
Für den Fall, dass Du noch andere Victorinox-Messer hast:
bei den Nylon-Schalen ist das unkritisch, die Cellidor-Schalen werden unter Einfluss von Alkohol stumpf. Sie sind nicht alkoholfest!
 
Vielen Dank für die bisherigen Antworten.
Bin mir immer noch nicht schlüssig, ob ich mir so ein Teil zulegen sollte.

Es juckt mir einfach in den Fingern...
 
Mit "ich besitze keines" meinte ich natürlich: ich besitze kein Altimeter. Ansonsten liegen hier gerade ca. ein halbes Dutzend verschiedene Victorinox herum, von denen mein allerliebstes Messer das Executive (0.6603) ist.
Alle sind sie von bestechender Fertigungsqualität, ich kann Victorinox uneingeschränkt empfehlen!
 
Na ja - ein Freund hat seins manchmal dabei wenn wir in die Berge gehen.

Die Nachteile sind oben aufgezeigt. Wenn Du in irgendeiner Weise einen Höhenmesser wirklich benötigst, kauf Dir ein entsprechendes Präzisionsgerät. - Wie gesagt: auch das Messer wird empfindlicher mit dem Display auf der Seite und der Elektronik.... (siehe vorherige Beiträge)

In meinen Augen mehr ein Spielzeug. Die verriegelbaren Schweizer oder die Modelle mit Aluschalen sind mit Sicherheit strapazierfähiger und nehmen Dir nichts krumm...

Gruß Paco
 
Ansonsten liegen hier gerade ca. ein halbes Dutzend verschiedene Victorinox herum, von denen mein allerliebstes Messer das Executive (0.6603) ist.
Alle sind sie von bestechender Fertigungsqualität, ich kann Victorinox uneingeschränkt empfehlen!

Ich habe auch mehrere Victorinox und Wenger hier und bin ebenfalls mit beiden Marken sehr zufrieden.
Das Altimeter (oder Traveller) wäre halt noch so ein Sahnehäubchen, das ich mir gönnen könnte. Bin ein Spielkind...
Wobei die Stimme der Vernunft nun doch stärker wird. Insbesondere, da hier im Thread mein Verdacht der zunehmenden Empfindlichkeit aufgrund der Elektronik verstärkt wird.
 
Ich vertraue meinen Vis uneingeschränkt, aber bei der Elektronik hätte ich Sorgen, daß die Belastbarkeit leidet, grade was Erschütterungen angeht.
Ich würde das Geld an Deiner Stelle liber in eine (ggf. preiswerte) robuste Armbanduhr mit den entsprechenden Komponenten investieren und diese mit einem normalen SAK tragen. Die Qualität der Instrumente sollte gleich sein, und bei der Uhr ist der normale Einsatzzweck weniger eingeschräkt und einfacher abzulesen.
 
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Ich besitze keines und denke, dass Deine Bedenken teilweise begründet sind:
Die äußere seitliche Aluschale, auf welcher die Kunststoff-Schale mit der Elektronik sitzt, ist nach innen (also zum Messer hin) mit einem Loch versehen, welches logischerweise für das Barometer notwendig ist. Inwiefern die Elektronik gg. Eintauchen in Wasser empfindlich reagiert, ist mir allerdings mangel Besitz eines solchen Messers nicht bekannt. Auch halte ich die barometrische Höhenmessung für zu ungenau, um sie sinnvoll nutzen zu können, da man an so viel wie möglichen Wegpunkten ein Korrektiv in Form einer bekannten Höhenangabe braucht - der Mensch ist nunmal nicht genau genug sensibilisiert für den Luftdruck, um die Änderungen und damit die Beeinflussung der Messung abschätzen zu können.

Da anscheinend bisher kaum einer den Höhenmesser des Messers benutzt hat(aber trotzdem hier teilweise sehr merkwürdige Vermutungen geäußert werden), will ich dann einige eigene Erfahrungen mit dem Messer schreiben. Der Höhenmesser ist, ich gestehe, daß ich auch etwas skeptisch war, sehr genau. Übrigens genauer als ein Thommen Altitronic Traveller(dies ist ein elektronischer Höhenmesser der Firma Thommen, die für ihre mechanischen Höhenmesser berühmt ist).
Ich weiß nicht, ob sich oben zitierter Einwand, daß die barometrische Höhenmessung zu ungenau sei, auf den Höhenmesser am Victorinox-Messer oder pauschal auf alle barometrischen Höhenmesser(egal ob mechan. oder elektron.) bezieht. Aber diese Behauptung ist schlichtweg falsch! Die barometrische Höhenmessung ist immer noch sehr präzise(im Gegensatz zur reinen GPS-Höhenmessung{besonders wenn nur ganz wenige Sat. für die Messung zur Verfügung stehen}, deswegen haben etliche GPS-Geräte auch zusätzlich einen barometrischen Höhenmesser). Vielleicht könnten wirkliche Experten darüber streiten, ob die elektronischen oder ob die mechanischen Luftdruck-Höhenmesser dem jeweils anderen überlegen sind; die elektronischen Luftdruck-Höhenmesser sind in den letzten Jahren perfektioniert worden und haben jetzt eine sehr hohe Genauigkeit erreicht(zumindest die "guten" Modelle, wie bspw. v. Suunto), wobei man sich bei den elektronischen Geräten nicht täuschen lassen soll, denn sie zeigen zwar in "Ein-Meter"-Schritten an, aber selbstverständlich liegt der Fehler höher(aber auf 10m genau sollten gute Exemplare schon kommen).

Noch ein paar weitere Bemerkung zum Einsatz eines Höhenmessers(da ich erstmals mit 6 Jahren im Hochgebirge{Hohe Tatra, u. a. auf dem Rysy} war und seither nun schon etliche Jahre{man könnte auch von Jahrzehnten mittlerweile reden} diverse Hochgebirgstouren unternommen habe und dabei seit etlichen Jahren auch {mind.} einen barometrischen Höhenmesser dabei habe, denke ich, daß ich da von einer gewissen Erfahrung reden kann): Ich habe kaum einen erfahrenen Bergsteiger getroffen, der seinen elektronischen Höhenmesser während der (Tages-)Tour nachkalibriert; es wird an einem genau vermessenen Punkt(von dem also die Höhe wenigstens metergenau bekannt ist) am Startpunkt der Tour der Höhenmesser auf diese Höhe(ich erspare uns hier die Debatte, ob man einen Meter mehr einstellen sollte, da der Höhenmesser eher am Handgelenk als am Fuß befestigt wird) eingestellt; während der Tour wird die Anzeige des Höhenmessers mit genau vermessenen Punkten an denen man vorbeikommt verglichen, meist wird es da einen Unterschied geben, dann wird aber der Höhenmesser nicht "korrigiert" sondern man merkt sich bspw. "plus 15" wenn der Höhenmesser 15m "zu viel" anzeigt; aus der Veränderung dieses Differenzwertes läßt sich mit etwas Erfahrung auch ein möglicher Wetterumschwung(also relativ starke Veränderung des Luftdruckes{der nicht nur von der Höhenveränderung herkommt}) feststellen; nach Rückkehr von der Tour, wenn man wieder am Ausgangspunkt ankommt, hat man dann relativ oft(zumindest bei stabilem Wetter) das Aha-Erlebnis, daß zwar unterwegs der Höhenmesser immer einige Meter "daneben" lag, aber jetzt wieder die Ausgangshöhe korrekt anzeigt.
Es braucht etwas Erfahrung im Gebrauch der Höhenmesser und dann wird man auch mit dem Victorinox-Altimeter-Messer sehr präzise im Alpenraum die Höhen bestimmen können.
Aus meiner Erfahrung spricht etwas anderes, übrigens eher grundsätzlicher Natur, gegen den Einsatz des Vic. Altimeter, nämlich die Tatsache, daß es ein Messer ist und keine Armbanduhr; wer heute mit einem elektronischen kleinen Höhenmesser im Gebirge unterwegs ist, der findet im allgemeinen die in eine Armbanduhr integrierten Höhenmesser als am angenehmsten im Gebrauch; nach dem Motto: Armbanduhr habe ich sowieso dabei und wenn da noch ein Höhenmesser drin ist, dann wiegt der gewissermaßen nichts extra. Verfechter eines TX-22 oder TX-25(beides mechan. Luftdruck-Höhenmesser von Thommen und sehr genau) interessiert dieses Argument weniger, aber die steigen mit ziemlicher Sicherheit auch nicht auf ein Höhen- & Taschen-Messer um.

Rajiv
 
Da sich die Diskussion in die Richtung bewegt: Welche Sorte Höhenmesser sind _wirklich_ geeignet will ich folgendes feststellen:

- barometrische Höhenmesser sind sehr genau in Bezug auf die relative Höhe.

- man kann mit ihnen Luftdruck und Höhe nicht unabhängig messen

- GPS-Geräte liefern Höhenwerte mit einer geringeren relativen Genauigkeit aber mit zuverlässiger absoluter.

- die Kombination aus beiden ist der Königsweg, wenn man sowohl absolute als auch relative Genauigkeit benötigt. (Mit dem GPS kalibriert man das barometrische Gerät gleitend nach und erhält über die langfristige Mittelwertbildung sehr zuverlässige Werte)

- GPS-Geräte, die genau dies können und einen barometrischen Höhenmesser enthalten sind am Markt verfügar.

- mit diesen Geräten ist auch eine zuverlässige Einschätzung der sich möglicherweise verändernden Wetterlage möglich.

- ohne sich in die Problematik eingearbeitet zu haben sind alle Methoden von geringem Nutzen und bergen grosse Gefahren (in den Bergen) mit sich

Gruss


-chinooook
 
Da anscheinend bisher kaum einer den Höhenmesser des Messers benutzt hat(aber trotzdem hier teilweise sehr merkwürdige Vermutungen geäußert werden), will ich dann einige eigene Erfahrungen mit dem Messer schreiben. Der Höhenmesser ist, ich gestehe, daß ich auch etwas skeptisch war, sehr genau. Übrigens genauer als ein Thommen Altitronic Traveller(dies ist ein elektronischer Höhenmesser der Firma Thommen, die für ihre mechanischen Höhenmesser berühmt ist).
Das ist doch schonmal eine Aussage. Schade nur, dass Du Dich dazu offenbar nur deshalb durchringen konntest, weil alle anderen (mich eingeschlossen) ohne grundlegende Erfahrungen etwas zum Thema beisteuern.

Ich weiß nicht, ob sich oben zitierter Einwand, daß die barometrische Höhenmessung zu ungenau sei, auf den Höhenmesser am Victorinox-Messer oder pauschal auf alle barometrischen Höhenmesser(egal ob mechan. oder elektron.) bezieht. Aber diese Behauptung ist schlichtweg falsch!
Auf alle. Und mein Verständnis der Funktionsweise eines Barometers bzw. barometrischen Höhenmessers bestätigst Du dann mit Deiner folgenden Erklärung ja. Für falsch halte ich also meine Schlussfolgerung in bezug auf Höhenmessung mit einem Barometer immer noch nicht. Problem bei der ganzen Sache ist IMHO folgendes:
1. Einen Anfänger kann man niemals nur mit einem Gerät 'rausgehen lassen, wenn er darauf angewiesen ist.
2. Die korrekte Funktionsweise steht und fällt mit der Bedienung. Sobald man keine Korrektiv-Punkte an der Wegstrecke mit bekannter Höhenangabe mehr hat, ist ein barometrischer Höhenmesser untauglich, wenn man nicht in der Lage ist, eine Veränderung der Wetterlage in der Angabe zu kompensieren. Was nutzt mir das schönste Barometer, bei welchem ich davon ausgehe, ich hätte erst 100m Höhenunterschied überwunden, wenn ich in Wirklichkeit aufgrund eines Wetterumschwunges die Anzeige falsch interpretiere und schon 250m überwunden habe und damit u.U. in einen gefährlichen Bereich komme.

Kurz gesagt: zur Präzision des Altimeter im Vergleich zu anderen Höhenmessern kann ich mich nicht zweifelsfrei äussern, sehr wohl habe ich aber die hier skizzierte Meinung, das ich mich als Anfänger nicht auf eine barometrische Höhenmessung verlassen kann. Da halte ich in einem Bereich mit freier Sicht und vielen Satelliten sogar einen guten GPS-Empfänger (evtl. mit barometrischer Kompensation) für besser.
 
Na ja, wenn man Bedienfehler oder Unwissen als Argument für die Eignung eines Werkzeuges/Gerätes heranzieht, dann bewegt man sich immer in Grauzonen. Ein Bsp.: Jemand der vom Autofahren keine Ahnung hat(weder lenken noch bremsen noch schalten kann und auch die StVO nicht kennt), wird selbstverständlich das Auto als absolut schlechtgeeignetes Transportmittel ansehen und lieber laufen(hoffe ich zumindet für die anderen Verkehrsteilnehmer), daraus aber den Schluß ableiten, daß das Auto(damit keine Umweltdebatten aufkommen, sei es mit Wasserstoffantrieb oder ähnlichem ausgestattet) großer Mist sei, ist doch für viele weder nachvollziehbar noch repräsentativ.
Deswegen den barometrischen Höhenmesser als ungeeignet hinzustellen halte ich für absolut falsch. Übrigens im Hochgebirge(und gerade da braucht man ja wohl eine Höhenmessung am ehesten) stößt gerade das reine GPS an seine Grenzen, wenn durch die Topgraphie(bspw. eine Schlucht) kein Sat. zur Verfügung steht. Chinoook hat ja schon den Systemvergleich Barometer versus GPS angestellt. Des weiteren kann ich nur sagen, daß der Höhenmesser im Gebirge immer nur eine Rückfallebene darstellen sollte(d. h. die Orientierung im Gelände erfolgt nach Karte und evtl. Kompaß; der Höhenmesser läuft als Kontrolle mit und kommt erst dann zum Einsatz, wenn die "klassische" Navigation behindert ist, Grund wird dann wohl Nebel sein). Kaum jemand wird ohne Sicht(also dichter Nebel) in unbekanntem Terrain nur mittels Höhenmessung(und evtl. Kompaß) losgehen, wenn wir mal von sehr guten Bergsteigern absehen(selbst diese verkneifen sich solche Aktionen verdammt häufig); wer als unerfahrener Neuling eine Tour gleich auf diese Brachial-Art angeht, der braucht sich über Konsequenzen nicht wundern.
Auch ein GPS-Gerät muß man bedienen können, ansonsten wird einem da auch unter gewissen Umständen eine utopische Höhe angezeigt.
Aus meiner Erfahrung ist bei einem GPS auch die Schwankung zwischen den Höhenangaben bei widrigen Umständen viel größer, als bei barometrischen Höhenmessern(bei denen geht der Fehler immer in die gleiche Richtung, also entweder zeigt er immer ein paar Meter zu viel an an einem Tag oder eher ein paar Meter zu wenig, hängt von der Wetterentwicklung ab).

Übrigens auch beim Wandern nach Karte kontrolliere ich an bestimmten Abzweigen, wo ich gerade bin und vergleiche meinen Eindruck vor Ort mit der Karte und kann demzufolge meinen Standpunkt genau bestimmen. Nix anderes passiert, wenn ich unterwegs immer mal auf den Höhenmesser an bekannten Vergleichshöhen schaue(der Fehler liegt übrigens im Alpenraum eher an den fehlerhaften Höhenangaben auf irgendwelchen touristischen Wegweisern{da wird gerne aufgerundet, damit noch irgendeine "magische" Höhe überschritten wird} als am Höhenmesser).

Schlußfolgerung: Luftdruck-Höhenmessung ist sehr gut geeignet, logischerweise muß man mit dem Gerät umgehen können(gilt aber für so ziemlich alles im Leben, egal ob Höhenmesser, Auto, Messer, Mikrowelle, Sprengstoff, Kondom, Streichholz/Feuerzeug...{ich hoffe es war für jeden etwas dabei:) }).

Aber die Ausgangsfrage war ja auch nicht eine Betrachtung über das Für und Wider der barometrischen Höhenmessung, sondern das Abschneiden des Vic. Altimeter im Vergleich zu anderen Luftdruck-Höhenmessern. Da läßt sich sagen, ein sehr guter Höhenmesser.

Rajiv
 
Trenne das mal ab und schreibe es in einem extra Beitrag.

Es gibt sowohl für GPS als auch für Luftdruck-Höhenmessung einige beachtenswerte Rahmenbedingungen.
Für die Luftdruck-Höhenmessung sollte eine genaue Karte, besonders mit exakten Höhenlinien(mit geringer Äquidistanz), vorhanden sein. Wenn man die Antarktis durchqueren will und nur eine Karte im Maßstab 1:2.000.000 hat, dann ist das GPS sicher die bessere Wahl, als wenn nur ein barometrischer Höhenmesser zur Verfügung steht.
Wenn man aber in Schluchten oder gar Höhlensystemen unterwegs ist, dann nützt GPS nicht sonderlich viel, da erfolgt die Höhenbestimmung nurmehr barometrisch.

Es gibt noch einen weiteren Grund, warum übrigens recht viele namhafte Bergsteiger einen mechanischen Luftdruck-Höhenmesser dabeihaben, der benötigt keine Stromquelle(hier gibt es dann das Dilemma, daß man in der Antarktis das GPS zum Navigieren und zur Höhenbestimmung benötigt, aber die Pulka schon mit Zelt/Schlafsack/Futter vollgepackt ist und man nicht noch 27 Sätze Akkus mitnehmen will/kann; diese etwas abstrakte Debatte führt aber sehr weit weg vom ursprünglichen Thema und dürfte für quasi alle hier in diesem Forum lediglich graue Theorie sein). Nun dürfte das Gewichtsproblem für den europ. Bergsteiger weniger dramatisch sein, dafür interessiert ihn aber evtl. die finanzielle Belastung durch den Batterieverbrauch seines GPS-Gerätes.

Jetzt sind wir aber schon sehr weit weg vom ursprgl. Thema.

Rajiv
 
...
also entweder zeigt er immer ein paar Meter zu viel an an einem Tag oder eher ein paar Meter zu wenig, hängt von der Wetterentwicklung ab).
...
Schlußfolgerung: Luftdruck-Höhenmessung ist sehr gut geeignet, logischerweise muß man mit dem Gerät umgehen können
Das mit dem Wetter (den aktuellen Bedingungen) ist eigentlich der markante Punkt:
Man sollte auch mit der Wetterbeobachtung/-entwicklung etwas vertraut sein, dann kann man vermeintliche Falschanzeigen am Barometer auch richtig interpretieren.
Merksätze:
"Im Winter sind die Berge höher" und "vom Hoch ins Tief geht schief"
Der Luftdruck nimmt mit zuehmender Höhe ab, da wäre es evtl. hilfreich, ein wenig mit der barometrischen Höhenstufung vertraut zu sein.
D.h. in welchen Höhen hat man unter Standardbedingungen den Luftdruck 950, 850, 750hPa...

Bedeutet, dass in solchen elektronischen Geräten die angezeigten Höhen den Standarddruckwerten für eben genau diese Höhe zugeordnet sind, entspricht der aktuelle Wert nicht dem Standard, stimmt logischerweise auch die angezeigte Höhe nicht, und diese Abweichung kann u.U. enorm sein...

Der barometrische Höhenmesser kann nur den aktuellen Luftdruckwert + der zugehörigen Standardhöhe anzeigen, mehr nicht. Dieser Wert ist sowohl höhen- als auch temperaturabhängig, man muss also auch die Korrekturwerte kennen, wenn man die Höhe rein barometrisch bestimmen will.

Ansonsten wie Chinook schrieb:
Beide Geräte, den GPS- und barometrischen Höhenmeser sinnvoll kombinieren.

wichtiges vergessen:
barometrische und auch elektronische Höhenmesser haben für bestimmte Zwecke die Option, am Boden (wo auch immer am "Boden" bezogen auf msl gerade ist), diesen Luftdruck zu kalibrieren, sonst sind sie im Prinzip wertlos, weil kein Höhenmesser, sondern eben nur Luftdruckmesser.

Will man es dann noch genauer, (der vorherige Zwischensatz von oben)
sollte so ein Instrument auch temperaturbezogen kalibriert werden können.
 
Last edited:
Der barometrische Höhenmesser kann nur den aktuellen Luftdruckwert anzeigen, mehr nicht.
Ich hab das mal fett und rot gemacht, weil ich es für den wichtigsten Satz in dieser Teilargumentation halte. Ein Luftdruckmesser ist ein Luftdruckmesser ist ein Luftdruckmesser und kein Höhenmesser. Bei der Benutzung als Höhenmesser muss man, wenn man sich bewegt, immer mit zwei Unbekannten (nämlich der unbekannte Ort und die unbekannte reelle Höhe) rechnen, und das ist IMHO nicht wirklich optimal. Auch dann nicht, wenn der Luftdruckmesser des Victorinox sehr exakt ist, was mich übrigens freut zu hören. Hoffentlich ist er das auch noch, wenn man das Vic in der Hosentasche trägt...
 
Bin auch seit einiger Zeit in den Bergen unterwegs und nutze Höhenmesser, als GPS, als barometrisches mechanisches Handgerät und seit ca. 8 Jahren auch eben besagtes Victorinox, welches ich aber auch sonst sehr oft bei mir führe (im Hosensack).

Rajivs Ausführungen kann ich nichts mehr hinzufügen, die sind vollständig.

Zum Vic kann ich sagen, das Teil habe ich zwar noch nie vollständig unter fliessendem Wasser gereinigt, aber es ist mir oft naß geworden. Dann geht für ein paar Minuten die Anzeige aus, und irgendwann geht sie wieder an. Nur am Meer war ich sehr vorsichtig, ausser Sand ist mir da noch nichts reingekommen.

Die Meßgenauigkeit geht absolut i.O., das Teil ist definitiv alltags- und auch bergtauglich. Die einzige Einschränkung wäre vielleicht, daß selbst mit einer neuen Batterie das Display ab einer Temperatur von -20° nicht mehr ablesbar wird, also für den Fall, daß man im tiefsten Winter die Aussentemperatur messen will - ich glaube bisher wurde nicht erwähnt, daß das Ding neben dem Luftdruck auch die Temperatur messen kann. Was auch schön funktioniert, aber naturgemäß muß man dafür das Messerchen eine ganze Weile aus dem Hosensack an die Frischluft lassen.
 
Zum Vic kann ich sagen, das Teil habe ich zwar noch nie vollständig unter fliessendem Wasser gereinigt, aber es ist mir oft naß geworden. Dann geht für ein paar Minuten die Anzeige aus, und irgendwann geht sie wieder an.
Das ist beruhigend zu hören!


Die einzige Einschränkung wäre vielleicht, daß selbst mit einer neuen Batterie das Display ab einer Temperatur von -20° nicht mehr ablesbar wird, also für den Fall, daß man im tiefsten Winter die Aussentemperatur messen will [...]
Habe mir inzwischen das Traveller Lite (im Expedition Kit) besorgt, das ja die Funktionen des Altimeter (und des Voyager) beihaltet, und ich habe im Moment noch leichte Hemmungen, das Display "richtig anzupacken". Wie sieht es mit dessen Robustheit aus? Kann man das Messer wie gewohnt umfassen, ohne Angst zu haben, das Display zu beschädigen?



- ich glaube bisher wurde nicht erwähnt, daß das Ding neben dem Luftdruck auch die Temperatur messen kann. Was auch schön funktioniert, aber naturgemäß muß man dafür das Messerchen eine ganze Weile aus dem Hosensack an die Frischluft lassen.
Mit der Temperaturmessung bin ich auch bisher sehr zufrieden.
Bei Thermometer-Uhren muß man diese ja auch meistens vorher vom Handgelenk nehmen, damit die Temperatur nicht verfälscht wird. Ist aber m.E. nicht allzu schlimm.
 
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