Probleme mit Federstahl- Damast

motte

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Hallo Leute

seit kurzem versuche ich mich an der hohen Kunst des Damastschmiedens,
nachdem ich mittlerweile ca 1 1/2 Jahre mit Monostahl- und Dreilagenklingen gut klarkomme.

Verschiedene Versuche mit 1.2842 und C 45 waren erfolgreich, und liegen leider noch als unfertige Klingen bei mir rum- vielleicht werden die ja über die Feiertage fertig, -

jetzt aber zu meinem Problem:

letzte Woche konnte ich bei einem Freund in die Schmiede und den dortigen Lufthammer benutzen. Ich wollte eigentlich nur eine Blattfeder auf einen angenehmeren Durchmesser schmieden und 1.2842 als Grundlage für Damast flachschmieden, aber nachdem wir doch mehr Zeit hatten als geplant, versuchte ich aus den beiden Stählen einen Damast schmieden.

Nach anfänglicher Begeisterung- 7 Lagen perfekt verschweißt und mit Lufthammer wunderbar kräfteschonend ausgereckt- ließ sich das Paket nach dem Falten nicht mehr verschweißen, (Federstahl auf Federstahl). - Trotz ordentlicher Entzunderung und viel Borax). Nach 3 vergeblichen Versuchen habe ich dann abgebrochen, um das Werk in meiner Werkstatt am nächsten Tag zu vollenden.

Dazu wollte ich da Paket (ca 8 mm dünn) auf dem Amboß etwas kalt richten und dann blankschleifen, aber beim ersten Schlag ist der Stahl in 100 Stücke gebrochen - war wohl gehärtet.

In einigen Threads war zu lesen, daß Federstähle Lufhärter sein können,
könnte mir vorstellen, daß das die Ursache war -oder seht ihr das anders?

Wenn ja, sind diese Stähle für Damaste grundsätzlich nicht geeignet - besser nur für Monostahlklingen verwenden ?

Ich habe schon eine Monostahlklinge aus der Feder gemacht und in Öl gehärtet, hat locker Glas geritzt und eine feine Schneide ergeben -war das Zufall oder kann man Lufthärter auch in Öl härten bzw. mach das Sinn?

besten Dank
 
Hi motte,

zur Schweißbarkeit habe ich keine Erfahrungen aber zur Härtung:

Federstahl von etwa 800°C aus im Sommer durch die Luft gewirbelt -> hart!

Im Winter auf dem Amboss liegen lassen, ohne Metallkontakt am heißen Ende -> hart!

Wird wohl 51Si7 oder ähnliches gewesen sein, alte BMW Fahrwerksfeder.

Hat super Werkzeuge ergeben, musste aber hoch angelassen werden, sonst Puzzle.


Damast aus Federstahl und anderen Komponenten ist hier aber schon vorgestellt worden. Such mal danach!


MfG
newtoolsmith
 
Auch der 1.12842 ist im kleinen Durchmesser ist ein Lufthärter !
hat der Federstahl bei der zweiten schweißung nicht gehalten, na dann
versuche es doch den 1.2842 als Aussenlage herzunehmen.
Ich vermute aber das alle zwei Stähle dunkel zeichnen und empfehle
dazwischen noch Stahl von Gatterbandsäge dazwischen zu legen.
Dieser Stahl hat ca.1% C und ca.2% Ni zeichnet sehr hell, schweißt gut und gibt ein sehr interesanten Damast.
1mm zu 5mm ist da OK.
 
Hallo motte,

Deine Beobachtung, dass sich der Federstahl nicht miteinander
verschweißen ließ, lässt vermuten, dass es sich dabei um
einen silizium legierten Federstahl handelt, z.b. 51Si7 wie newtoolsmith
bereits bemerkt hat.
Silizium hat einen ähnlich negativen Einfluss auf die
Feuerverschweißbarkeit wie Chrom.
Deswegen würde ich, wie bereits von peter polnau empfohlen, den
Federstahl nicht als Außenlage verwenden oder einfach ganz drauf
verzichten und stattdessen C45 nehmen.
Der macht keine Anstalten beim verschweißen und gibt eher einen
besseren Kontrast in Verbindung mit 1.2842 als es der Federstahl
tut
Ansonsten gibt der Federstahl als Monostahl verwendet,
gute Haumesserklingen ab


Gruß

Prandur
 
Danke für eure Antworten

ich werde wohl zukünftig weiter mit bewährten und
bekannten Komponenten für Damast arbeiten und den
Federstahl für Monostahlklingen verwenden.

Daß die schlechte Schweißbarkeit wohl an der Silizium- Legierung liegt hatte ich bisher noch nicht gelesen, also wieder was gelernt. ICh konnte mir nicht erklären, warum die Verschweißung der verschiedenen Lagen so perfekt funktioniert hat, aber die Außenlagen sich dann nicht verschweißen ließen.

beste Grüße
 
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