Muffelofen im Eigenbau??

Torsten Pohl

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Hat schon mal wer sowas umgesetzt liegen Erfahrungen vor??
Plane langfristig auch das Ding selbst zu bauen.
Für mich kommt nur Gas in Frage, hat was mit dem Stellplatz zu tun.
It die Wärmeleistung mit einem atmosphärischem Brenner erreichbar und genau genug Steuerbar, ich denke schon, was meint ihr.
Und damit Roman auch mal sieht das ich gelegentlich auch mal lese und mich nicht gleich wieder in die Biblio schickt;) ;) ;)

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Quelle Europa Verlag, Lehrbuch für Metallberufe, Jahrgang 54, da steht noch viel zum Thema schmieden drinn.


Tschau Torsten
 
Nicht zum Thema gehöhrend aber trotzdem sehenswert wie ich finde:


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Tschau Torsten
Ps. ich liebe alte Fachbücher;)
 
Muffelofen

N'Abend allerseits,
Ich fände es sehr gut, wenn sich mal jemand mit der praktischen Umsetzung eines selbstbau Muffelofens befassen würde. Mich würde auch interessieren, ob bei den Betriebstemperaturen so einer Anlage bereits Gase wie Kohlenmonoxid entstehen. Die müsste man dann ja, je nach Menge, unter ziemlichem Aufwand erstmal Filtern; Und in geschlossenen Räumen würde ich eine CO Quelle auch nicht aufstellen. Es gibt doch wirklich viel angenehmere Todesarten :teuflisch
Spätestens wenn rings um den Ofen unnatürlich viele tote Vögel herumliegen sollte man jedenfalls aufhören. Aber vieleicht hat ja jemand aus dem Forum von dem Gichtgas Ausstoß von solchen Öfen Ahnung.
 
@Lima-India:

In geschlossenen Räumen kann ein solcher Ofen nicht betrieben werden.

Nur im Freien oder unter einem entsprechenden Abzug/Schornstein.

Interessant wäre das schon, so ein Teil zu bauen. Man bekäme eine bessere Temperaturverteilung im Vergleich zu unseren Selbstbau-Gasessen.

Man müsste sich ein System ausdenken, den Ofen aus Schamottesteinen zu stapeln, so dass nur eine äußere Hülle benötigt wird, die nochmal isoliert werden kann...


Ein aerodynamisch gut funktionierender Brenner (oder zwei) sollte eigentlich funktionieren, sofern die Aerodynamik des Innenlebens auch passt.

Heisst:

-keine Ecken und Kanten
-keine Engstellen
-möglichst kurze Wege
-möglichst große Querschnitte ->geringe Geschwindigkeit ->große Verweildauer ->besserer Wärmeübergang.


Für so ein Projekt ist eine Luftvorwärmung per Abgas ein Muss. Der ganze Aufwand wäre meiner Meinung nach sonst für die Katz.


Fazit: Machbar!!:super:

Auf die Plätze, Thorsten, los!


MfG
newtoolsmith
 
jaja vorschicken und dann...,, ne im ernst mich reizt das schon, auch wenn meine Esse jetzt wirklich Top funktioniert.
Aber etwas mehr wie eine Schematische Darstellung brauch ich dann schon..


Tschau Torsten
 
@Thorsten Pohl:

Frag doch mal bei Peter nach, ob er die Silikatwolle auch in Plattenform besorgen kann.

Diese Platten sind eigenstabil und Schamotte wird dann nur noch für den Boden gebraucht.

Wenn das geklärt ist, können wir anfangen zu puzzlen...

MfG
newtoolsmith
 
.....Frag doch mal bei Peter nach, ob er die Silikatwolle auch in Plattenform besorgen kann.

Diese Platten sind eigenstabil und Schamotte wird dann nur noch für den Boden gebraucht.
In der Tat gibt es verschiedene Keramikfaserplatten (boards) für unterschiedliche Anforderungen. Sie müssen abgestuft hinterdämmt werden, damit so ein Ofen ökologisch und ökonomisch vernünftig läuft.
Schamotte ist völlig ungeeignet für die Wand- oder Bodenkonstruktion, weil sie die Wärme stark leitet und speichert. Man nimmt statt dessen Feuerleichtsteine mit entsprechender mehrschichtiger Hinterdämmung.

Kohlenmonoxid entsteht natürlich auch, wenn man so einen Ofen reduzierend laufen lässt. Das ist ganz einfach zu steuern.

Richtig ist, dass diese Öfen in Innenräumen am Kamin betrieben werden müssen (abnahmepflichtig im Sinne einer ortsfesten Feuerstelle).

Im Prinzip gibts solche Öfen bereits; ich kann da sicher Infos besorgen, wenn jemand so etwas möchte. Aber es gibt einen wichtigen Aspekt zu beachten: die vorhandenen Modelle sind für die Keramikherstellung gebaut. Um eine einigermaßen gute Temperaturverteilung (max. 5° Temperaturabweichung zwischen kältestem und wärmstem Punkt im Ofen) zu bekommen, braucht man eine überschlagende Flamme, und das ist kaum mit einem Ofenvolumen unter 50 l zu erreichen.

Der Vorteil solcher Keramikfaseröfen ist vor allem, dass sie eine sehr kurze Aufheizzeit haben und ohne Schaden geöffnet (und daher "schockgekühlt") werden können.

Aber richtig billig sind sie leider nicht.....

Gruß

sanjuro.
 
Muffelofen nur unter Abzug

@newtoolsmith: natürlich nur unterm Abzug, aber dadurch ist das Gichtgas nicht aus der Welt. In den großen Hüttenwerken wird das Abgas erstmal in einem Windturm abgekühlt, damit man das Kohlenmonoxid überhaupt vollständig verbrennen kann. Mit der Abkühlung des Gichtgases und der Verbrennung der noch nicht oxidierten Anteile wird dann die Ladeluft des Hochofens vorgeheitzt. Theoretisch könnte man auch so einen Windturm ganz einfach selbst bauen (zum Beispiel aus einem alten Boiler oder Hausgastank) aber das Ding würde brutal viel Platz wegnehmen und außerdem fürchte ich, dass man mit so einer Anlage endgültig in ein Industriegebiet ziehen müsste. Aber ich war auch bei meiner kleinen "Haushaltsesse" schon viel zu pessimistisch, also ist es bestimmt wieder alles viel einfacher als ich mir das so vorstelle :steirer:
 
@Lima India:

Man kann sich die Aufbereitung des CO aber auch sparen.

Erstens:

Das Zeug ist so reaktiv, dass es mit dem Luftsauerstoff reagiert und sich selbst unschädlich macht.

Bei Raumtemperatur ist diese Reaktion recht langsam, bei entsprechender CO Konzentration und dem Vorhandensein eines Initiators gibt es aber einen lauten Knall.

Zweitens:

Wir produzieren in einem Ofen lange nicht so viel CO als in einem Hochofen.

Ich will nicht darauf hinaus, dass wir keine 1000m³ Luft pro Minute verfeuern, sondern auf den spezifischen CO Gehalt unseres Abgases.

Es sind die Thermochemischen Bedingungen, die den CO Ausstoß eines Hochofens in ungeahnte Höhen treiben.



Wenn man im Muffelofen also, wie sanjuro schon erwähnte, nicht allzu reduzierend einstellt, hält sich der CO Gehalt im Abgas in Grenzen.


Wenn jemand Zugang zu einer Plasma- oder Laserschneidanlage hat, könnte man einen ganz tollen Abgaswärmetauscher für die Frischluftvorwärmung bauen. Dann hätte der Ofen sogar einen gewissen Wirkungsgrad!

Die angestrebten Temperaturen sind einem guten Wirkungsgrad nämlich nicht direkt zuträglich...


MfG
newtoolsmith
 
Wenn du das sagst, wirds wohl so sein...

Dass das CO aus der Gicht üblicherweise mit dem Luftsauerstoff zu CO² reagiert ist mir klar. Aber bei den Temperaturen die das Gas beim Verlassen des Ofens hat, kann das CO nicht mehr oxidieren. Genau dafür gibt es ja überhaupt die Widtürme. Aber wenn du sagst, dass das bei einem Muffelofen noch keine Rolle spielt, dann wird es wohl so sein. Ich selbst hab nicht so wirklich viel Ahnung von solchen Öfen.
 
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