Der Bau meiner Gasesse

lazedress

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Hallo,

In Asperg hab' ich die Vorteile einer Gasesse erlebt. Und jetzt muss ich natürlich auch eine haben :steirer: , war ja klar...

Also schnell zum Bauzentrum und die Wasserrohrteile und die Stromdüsen für den Brenner besorgt. Die Teile allein haben 16,5€ gekostet, da ich jedoch keinen Schlauch für "Mitteldruck" hatte, wie man es für einen solchen Brenner braucht, musste da auch noch einer für 10€ her.
Was nicht mit einberechnet ist sind 2 oder 3 Rohre sowie Schrauben, die ich sowieso daheim hatte. Dann war ich schonmal überrascht, für ca. 27€ einen fast fertigen :glgl: Brenner zu erstehen.
Nachdem ich alle Unebenheiten im Rohr entfernt habe und alle Teile zusammengeschraubt, gesteckt, gelötet oder gepresst habe (wie es in all den Anleitungen steht), sah das ganze nach Inbetriebnahme mit einem Druckminderer für Anwärmbrenner (Manometer mit Druckminderer ist schon bestellt) so aus.
totalansicht.jpg

Hier noch eine Detailaufnahme der Flamme:
Flamme_detail.jpg


Was meinen denn die Profis: Ist die Flamme so OK?
 
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Hallo Michael,
das sieht doch ganz gut aus.
Wenn du den Brenner aber in eine Esse einbaust kann es sein das die Flamme zu wenig Luft bekommt.
ich habe das durch einen erweiterten Lüftungsschlitz gelöst.
Damit schmiede ich schon 1-2 Jahre, auch Feuerschweißen ist kein Problem.

Gruß Link
 

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Hallo Link, danke für die Antowort!

Für das Gehäuse wollte ich mir eigentlich etwas aus Edelstahlblech biegen lassen, da ich Blecheimer in den Dimensionen (Durchmesser: 32cm, Länge: 20-25cm) nicht finden konnte. Ich möchte zwar nur einen Brennraumdruchmesser von 10 cm (reicht meiner Meinung nach wenn man nicht gerade Äxte schmieden will), aber dann kommen noch jeweils 10cm Keramikfasermatte und 1 cm Feuerfestbeton.
Als ich dann auch der Mülldeponie war lief mir ein interessantes Behältnis über den Weg (Bilder folgen noch): Ein Melitta-Alu-Behältnis, 32cm Durchmesser, 2mm Wandstärke und ca. 23 lang. Hinten offen und vorne schon ein kleins Loch drin (wahrscheinlich zum mahlen von Kaffee). Da ja aber Alu bei ca. 680°C schmilzt habe ich das kleine Loch erweitert. Ich glaube kaum, dass das Alu bei 10cm Isolierung über 680°C heiß wird :glgl: .
Das Ding hat auch zwei Griffe die so breit sind, dass ich für meinen Brenner nur ein Loch bohren musste.

Das nenn ich mal glück :D :D :D

So, wie schon gesagt, Bilder folgen noch, Kermaikfasermatten und Beton sind schon bestellt, sollen nächste Woche kommen.
Der maximale Preis (für alles zusammen) liegt mit Fahrtkosten und allem drum und dran bei 80€ (aber schon hoch gerechnet).
Bis her kann ichs nur jedem wärmstens empfehlen selbst eine zu bauen!
 
Hallo,
ich möchte eigentlich auch eine haben, und ich würde sie auch gern selbst bauen. Aber ich habe Angst, dass mir das ganze Geschoss um die Ohren fliegt, wenn ich die Rohre falsch zusammensetze bzw. undicht oder so.
Werde es dank dieser Anleitung vllt. mal versuchen. Aber: Hattest du das Gas schon da, ist es im Preis mit drin?
Sebastian
 
Hallo,
das Gas hatte ich schon, ist also nicht im Preis mit drin.

Um die Ohrenfliegen kann dir das eigentlich nicht, denn dafür wäre ja Sauerstoff in der Gasflasche nötig. Soweit ich weiß, ist dort aber keiner, also müsstest du die Gasflsche in ein Lagerfeuer stellen, um sie zu sprengen. Wenn du noch eine Schlauchbruchsicherung einbaust, kann eigentlich gar nichts passieren.
Vielleicht können ja aber auch die Profies was dazu sagen, aber ich glaub schon, dass nichts passieren kann.

Wenn du möchtest, kann ich ja die Teile mal einzeln zeigen, damit du es so wie machen kannst, aber ich übernehme keine Verantwortung, das Nachbauen geschieht auf eigenen Gefahr!!!.
 
Michael hat Recht. Wie schon öfter erwähnt, kann Gas nur explodieren, wenn eine genügend große Menge ohne zu verbrennen ausströmt und mit Luftsauerstoff ein explosives Gemisch bildet. Eine Flasche die noch Gas enthält kann von Selbst, auch wenn man direkt ein Feuerzeug an die Ausströmöffnung hält, nicht explodieren. Gefährlich sind nur leere Flaschen, in die zum Gas noch Sauerstoff (Luft) eingeströmt ist.

Noch eine kurze Story für die, die ein Holzkohlefeuer für sicherer halten. Freunde von mir hatten in der Schmiedeschule Puy du Faou in Frankreich einen Rennofen gebaut und mit einem (sehr) großen Blasebalg betrieben. Leider war die Rückschlagklappe des Blasebalges defekt, so dass Kohlenmonoxid in die Kammer zurückströmte. Als das CO/Luftgemisch die richtige Mischung erreichte, explodierten beim Einblasen Ofen und Blasebalg, und zwar so, dass der gemauerte Rennofen von ca. 1,8 m Höhe in alle Richtungen (samt glühender Kohlen) auseinanderflog. Der Blasebalg war natürlich auch in Stücke. Das Ergebnis waren glücklicherweise nur 2 sehr leicht verletzte (Schrammen) aber schwer verschreckte Schmiede, die jetzt immer sehr sorgfältig ihre Werkzeuge kontrollieren.

Achim
 
@ Lazedress

Mahlzeit.

Bin auch gerade oder immernoch dabei mir eine Gasesse zu bauen :glgl: . Sag mal wo hast du die Keramikfaser und den Feuerfestbeton bestellt und wie teuer das?
Meine zukünftige Esse war mal ne 11kg Propangasflasche und einen Brenner hab ich mir auch schon gebaut.

Gruß Jochen
 
lazedress said:
@Blackswordsmith: Bei www.Messermacherbedarf.de

Keramikfaser brauche ich 0,75m², kostet etwa 25€, der Beton kostet pro Kg 2 Euro, da hab ich mal 5Kg bestellt.

So, hier mal die Bilder des "Essenkörpers":
Bild 1
Bild 2
Bild 3
Bild 4
Bild 5

Kleiner Tip: Verlinke Deine Bilder nicht als URL, sondern als IMG.
Also nicht [xURL=http://mitglied.lycos.de/lazedress/1.jpg]Bild 1[/xURL] , sondern [xIMG]http://mitglied.lycos.de/lazedress/1.jpg[/xIMG] (ohne 'x' natürlich!).
Dann siehts so aus

1.jpg

2.jpg

4.jpg

5.jpg

6.jpg


Und das ist doch gleich viel angenehmer!
 
Ich bau grad meine zweite Gasesse, und vermeide bei dieser die Fehler der Ersten.Diese arbeitet zwar auch sehr gut, aber es geht besser. :hehe:


1.
ICh mache den Brennraum nur so groß wie unbedingt nötig, nicht größer als 12 cm würde ich sagen, je größer der Brennraum, um so schwerer ist er auf Schweißtemperatur zu bringen.
Auch die Länge sollte begrenzt sein, ich habe die Esse von Roman Landes gesehen, und war im ersten Moment erstaunt, wie klein sie ist.

Aber wie so oft im Leben kommt es nicht auf die Größe an. ;)

2.
Die hinter öffnung zum durchstecken von längeren Werkstücken ist nur mehr ein Schlitz, dadurch kann weniger Hitze entweichen.
Wenn ich diesen SChlitz nicht brauche, verschließe ich Ihn mit einem STück SChamottstein, den ich genau zugeschnitten habe.

3.
Ich verwende jetzt statt zwei Lagen Keramikwolle drei, ich würde noch eine vierte nehmen, aber die krig ich nicht rein, sonst wird der Brennraum zu klein.

4.
Die vordere Öffnung ziehe ich etwas mit Keramikwolle und Hochofenzement zusammen, das heißt, ich mache den Durchmesser Kleiner als den Brennraum, daduch kann weniger Hitze entweichen.

5.
ICh Schweiße an der vorderen Öffnung mit Winkeleisen eine Halterung an, an denen ich zwei Schamottsteine fest anstellen kann, um die Öffnung noch weiter zu verkleinern, und bei bEdarf wieder schnell zu vergrößern.

6.Nach dem Auskleiden des Brennraumes mit Hochofenzement, nachdem dieser trocken ist, lege ich noch eine Lage Keramikwolle auf den Boden und überziehe diese noch einmal mit Zement.

Darauf kommt dann eine Schamottblatte lose drauf, die durch das Heiße Borax langsam aufgelöst wird.
Da immer etwas Borax vom Schamottstein ropft, hat sich bei meiner Alten Esse die Isolierung langsam aufgelöst.

Jetzt breche ich einfach die zusätzlich aufgebrachte Lage Keramikwolle ab, wenn diese vom Borax zu sehr zersetzt wurde, und die eigentliche Isolierung bleibt in Takt.

So viel zu meinen Erfahrungen. :D
 
Hallo, danke für die sehr interessanten, ausführlichen und hilfreichen Tips :super:

Zu 1. Ich denke kleiner geht nicht, höchstens in der Länge. Sie wird ca. 23 cm lang und hat einen Durchmesser von 10 cm.
Zu 2. Um hinten keine Hitze entweichen zu lassen, mach ich genau das gleiche wie du in Punkt 5, aber vorne und hinten. Somit habe ich zwei Schiebetüren aus Schamott. Auf die hinteren kommt vielleicht sogar noch ne Lage Isolierwolle und Beton, damit gar keine Hitze raus kommt.
Zu 3. Ich nehm vier Lagen mit jeweils 2,5 cm, so entstehen die 10 cm Isolierung auf jeder Seite.
Zu 4. Sehr gute Idee!!!! Werde ich 100% berücksichtigen, danke :super:
Zu 6. Ebenfalls 'ne großartige Idee :super: :super: :super:

Vielen vielen Dank (an euch alle) für die Hilfe!
 
Mooooment,
und wo soll das Gas raus? Sonst gibts da nen Gasstau und der Brenner schlägt nach innen um oder reisst ab oder wasweissich. Ich meine zu wissen, dass irgendwo immer was auf bleiben sollte.
Sebastian
 
Hallo Lazedress

...ich hätte aber gewisse Bedenken mit dem Alu im Bereich der Erweiterten Öffnung. Die heißen Abgase sind gute 600°C warm und würden von einer "Schamottetüre" sauber in Richtung des Blechmantels geleitet. Das ist zumindest grenzwertig!
Ich würde deshalb dringend dazu raten, den "Boden" ganz abzusägen und durch ein einfaches, z.B. blindgenietetes Baustahlblech (z.B. 1 mm) zu ersetzen. Aufwand und Kosten sind dabei zu vernachlässigen, sichern aber den Erfolg des bisher vielversprechenden Projektes. Der isolierte Alukorpus selbst wird sicher stand halten können.
 
tropfendes Borax

Ich habe mir zur Lösung des Borax Problems ein Stück Edelstahlrohr gekauft, dieses in zwei Teile geschnitten und die Kanten hochgebogen. Nun habe ich eine 1a Auffangschale. wenn alles wieder Kalt ist, kann man sie mit Hammer und Meissel ausklopfen.
 
Ein paar anmerkungen,

1.Nimm dir den tipp von Arno zu herzen

2. es ist nicht notwendig, dass der brenner draussen brennt. tut meiner auch nicht der grund die Düse (Expansionsöffnung Flare) ist bei mir nicht am Rohr sondern als Keramikteil in den Essenskörper eingebaut. Das Hält das Rohr am leben und steigert die Leistung weilDu mit der einschubstrecke spielen kannst.

2 die luftklappe bruchst Du fast nicht. immer mit der maximalen Luftmenge Fahren aber steuern mit dem Gasdruck und der Durchflussmenge (Düsendurchmesser)
Hinweis: ich fahre jetzt mit einer 0.6mm Düse und meinem Fön und jene die in Asperg damit gearbeitet haben wissen das es geht.

3 Die vorderserte würde ich noch nicht zumachen solgane du den Brenner nicht optimal eingestellt hast. Es geht darum die Richtige flammlänge und damit auch das Volumen des Abgasstromes genau zu bestimmen dazu ist eine verschiebbare tür ser sinnvoll

4 Ein Edelstahlrohr als Borax aufnahme ist auf die dauer ein Schweißkiller. Der Chrom brennt langsam ab und benetzt die Ausmauerung und schlägt sich bei genügend konzntration auch auf den Zu schweißenden Stücken nieder Armin II kann ein Lied davon singen.
.

Grüße Roman
 
Last edited:
Hallo, danke für die Hinweise!

Aber eins versteh' ich nicht:
2. es ist nicht notwendig, dass der brenner draussen brennt.
Kannst du das bitte näher erläutern?

Das mit dem Edelstahlrohr ist sehr gut zu wissen und die Luftklappe kommt ab. Danke nochmals.
 
Ein Brenner funktioniert durch die Druckunterschiede, die durch die unterschiedlichen Durchmesser der Rohre entstehen.
Dein Brenner brennt auch außerhalb der Essen, weil Du am Endstück einen größeren Durchmesser hast.
Mein erster Brenner hat ähnlich ausgesehen, und einwandrei funktioniert, allerdings war der Verbrauch recht hoch.

Ich verwende jetzt einen umgebauten Dachdeckerbrenner, der ein Aufgesetztes Rohr hat, das vorne nicht größer wird, dadurch außerhalb der Esse immer abgeht, in der Esse aber eine enorme Leistung bringt, da der Brennraum der Esse wie der vordere Teil Deines Brenners mit dem großen Rohr funktioniert.

Wenn das jetzt nicht ganz richtig Formuliert ist, bitte nicht schlagen, im Prinzip ist es aber so. ;)

Es ist übrigens eine recht kleine Öffnung für den austritt der Abgase ausreichend, außerdem dichten die Schamottsteine nie ganz ab und eine kleine Öffnung (rund die Hälfte der ursprünglichen), lasse ich immer offen, um Sicht auf das Werkstück zu haben.

Die Edelstahlschale funktioniert auf Dauer ohnehin nicht, da auch Edelstahl bei solchen Temperaturen nicht lange hält.

Härtefolie zersetzt sich innerhalb von Minuten, was auch an der hohen Gasgeschwindigkeit liegt.
 
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