Das "Urtool" (?)

schrenz

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Hallo Gemeinde,
ja ich weiß, Tim Leatherman behauptet von sich das Multitool erfunden zu haben, ABER:
Ich suche ein Tool welches konstruktiv schon 50 Jahre älter ist, ich habe es mal bei ARKTIS (Smocks, taktisches Gedöns, usw) im britischen Katalog gesehen, beschrieben war es als Werkzeug chin(?) oder russ. Sondereinheiten im II. WK.
Beschreibung: Taschenmesser mit angenieteter Komdizange, als Griffschalen einfach Blechplatten. das gnze ähnelt von der Konstruktion her den Wengerzangen oder noch mehr einem SOG-Tool was ich vor Jahren mal gesehen habe.
Wer weiß mehr?
 
Hallo,

die Fa. Joseph Rodgers & Sons fertigte im II. WK Tools für die Agenten von OSS und Special Forces. Auf dem Zangenkopf sind Stern und Malteserkreuz eingestempelt. Frag mal bei Visier nach, ich meine im Sonderheft 23 gab es mal ein Foto. Das Tool erinnert ein wenig an das alte Al Mar 4 x 4 Tool Mate.

Gruße von der Flensburger Außenförde
Sven Hedin
 
Urtool

Hallo Schrenz, ich war gerade im Keller und habe meine Zeitschriftenkisten durchstöbert. Ich habe das Visier Sonderheft 23 und noch ein anderes gefunden. Wenn du Interesse hast, mail mir deine Anschrift, ich schick dir dann Kopien.

hedin.sven@gmx.de
 
In Stephens Kampfmesserbuch sind zwei Abbildungen:
Eins vom OSS, das andere von den Special Forces, das OSS-Ausgangsmodell scheint laut Text noch älter zu sein:
"...es basiert auf einem von Rodgers & Sons aus Sheffield während der victorianischen Zeit hergestelltem Modell..."

Die "Victorianische Zeit" endete ungefähr um 1900-1901, als Queen Victoria starb.

achja:
Die Ähnlichkeit zum SOG-Toolclip ist tatsächlich vorhanden, nur dass die SOG-Zange eine Kombizange ist, während das OSS einen Bolzen-/Drahtschneidekopf hat, und dass das SOG nicht so viele Kleinteile zum Ausklappen hat.

Gruß Andreas
 
Last edited:
Kann mal jemand ein Bild von so ´nem Teil hier posten,
dass würde mich wirklich interessieren.

Danke und Gruß
 
Auf die Schnelle zwei gewohnt schlechte Fotos [ :D ] vom SOG-Toolclip, ich hoffe, die wichtigen Sachen sind erkennbar, habs freihand gemacht.

edit @Big-Bear:
das sollte man im aktuellen Programm von SOG finden können, ich hab es seit ca. 2Jahren, es ist aus SEKI-Fertigung und macht tatsächlich einen sehr robusten Eindruck, leider habe ich es bis heute nicht geschafft, eine angemessenen Trage dafür zu Basteln :hmpf:
Maße kann ich, falls gewünscht, noch als weiteren Edit hier nachreichen.

Gruß Andreas
 
Last edited:
Danke! Macht einen stabielen Eindruck, dass Teil.
Wird das noch hergestellt?

Gruß
 
luftauge said:
In Stephens Kampfmesserbuch sind zwei Abbildungen:
Eins vom OSS, das andere von den Special Forces, das OSS-Ausgangsmodell scheint laut Text noch älter zu sein:
"...es basiert auf einem von Rodgers & Sons aus Sheffield während der victorianischen Zeit hergestelltem Modell..."

Die "Victorianische Zeit" endete ungefähr um 1900-1901, als Queen Victoria starb.

achja:
Die Ähnlichkeit zum SOG-Toolclip ist tatsächlich vorhanden, nur dass die SOG-Zange eine Kombizange ist, während das OSS einen Bolzen-/Drahtschneidekopf hat, und dass das SOG nicht so viele Kleinteile zum Ausklappen hat.

Gruß Andreas
Das Teil was im Arktiskatalog abgebildet war, hatte allerdings einen Kombizangenkopf, leider hab ich den Katalog mal irgendwann weggeworfen, wobei ich deren Beschreibung mit "chinesisch" mal für extrem unwahrscheinlich halte.
Zum "victorianischen Modell": Nicht unwahrscheinlich, in dem Visier-Sonderheft MesserII ist ein Solinger tool abgebildet, die Mechanik ähnelt dem Bild nach den Gerberzangen.
Gruß Schrenz
 
"Urtool" oder nur eines von mehreren vor Leatherman?

Ich habe in der Ausgabe 8/2005 des Schweizer Waffenmagazins (= Teil des Visier XXL) folgendes gefunden:
Das wz.69 aus Polen. Offiziel wurde es als Messer bezeichnet, hat aber auch eine Zange mit Seitenschneider, und (fast) alles, was ein modernes Tool auch hat. Es wurde ab 1969 bei polnischen Spezialeinheiten als "Sonderwerkzeug" geführt.

Zitat (SWM):Eine Besonderheit ist die automatisch, durch Federdruck herausspringende EdelstahlKlinge mit beidseitiger Hohlkehle (Blutrinne) in der oberen Klingenhälfte. Zitat (SWM) Ende.

Weiters wird beschrieben, daß dieses "Messer" sehr aufwändig gefertigt ist und deshalb innerhalb des Warschauer Paktes keine sehr weite Verbreitung gefunden hat.

Aus rechtlichen Gründen kann ich hier weder Bilder, noch Textteile dieses Artikels einstellen.


Bei Interesse schickt mir eure E-Mail Adresse, dann finden wir sicher eine Möglichkeit, wie auch andere diesen sehr interessanten Artikel samt Bildern lesen können.
 
Na so langsam bekommen wir doch die Geschichte des Multitools zusammen :lach:
War mal auf der SOG Webside, das angesprochene tool gibts leider nicht mehr (Mist, letztens bei .... noch eines fürn Appel und n Ei verpasst :mad: )
So, wer hat noch Infos, jetzt würd mich auch interessieren, ob die Leathermanmechanik einen Vorläufer hat, wobei ich Tim L. nichts unterstellen will. :D
 
polnisches Multi-Tool "wz.69"

Die Entwicklung des polnischen Messers ist eindeutig aus "recht jungen Jahren", zumindest aus der Nachkriegszeit.
Wenn ich mich recht erinnere, habe ich in meinen Unterlagen eine Fotokopie der original polnischen "Militärvorschrift". Falls Interesse besteht kann ich mal danach stöbern.
Berichte zu diesem Messer gab es in verschiedenen Veröffentlichungen aus denen ich bei Bedarf auch Unterlagen zusammenstellen kann.
Ich glaub übrigens, dass dieses Modell KEINE Zange beinhaltet.


Was kennzeichnet eigentlich ein "Multitool"?
Ist es der zweigeteilte und ausschwenkbare Griff ? Oder reicht es, wenn ein "klassisches" Taschenmesser vielfältige Werkzeugteile beinhaltet? Oder reicht gegebenfalls ein "Griffteil", an dem unterschiedlichste zum Lieferumfang gehörende Werkzeugelementebefestigt werden können? In dieser Ausführung gab es unterschiedlichste Varianten und Zusammenstellungen zumindest schon Anfang 1900 in Deutschland - und wohl auch in Scheffield/GB.

cut
 
cut said:
Die Entwicklung des polnischen Messers ist eindeutig aus "recht jungen Jahren", zumindest aus der Nachkriegszeit.
Wenn ich mich recht erinnere, habe ich in meinen Unterlagen eine Fotokopie der original polnischen "Militärvorschrift". Falls Interesse besteht kann ich mal danach stöbern.
Berichte zu diesem Messer gab es in verschiedenen Veröffentlichungen aus denen ich bei Bedarf auch Unterlagen zusammenstellen kann.
Ich glaub übrigens, dass dieses Modell KEINE Zange beinhaltet.



cut

Richtig, das wz 69 , welches wie gesagt ab 1969 eingeführt wurde, hat KEINE Zange.
 
Kleine Anmerkung zum Thema:
Hier wird offensichtlich nach einem älteren Multitool gefragt,
ich habe aber diesen Beitrag ausschliesslich wegen der Überschrift geöffnet:

Das "Urtool" (?)
Darum erlaube ich mir auch etwas OT zu antworten:
[Klugscheiß an...]
Das war ein Faustkeil. :hehe:
[Klugscheiß aus]

:irre: Nicht böse gemeint :glgl:
 
So, nachdem ich endlich dazu gekommen bin mir Sven Hedins Kopien komplett durchzulesen,
(hiermit nochmal ganz öffentlich vielen Dank für die Zusendung!)
wirds Zeit den Threat nochmal zu beleben, vor allem, da die eigentliche Frage noch nicht hinreichend beantwortet wurde.

@bigbore: Ja,ja :D

@cut: Was kennzeichnet ein Multitool?
Ich glaub nicht, dass es eine entgültige, unstrittige, päpstlich abgesegnete Definition gibt, meines Erachtens ist es kennzeichnend, dass eine (Kombi)zange oder auch ein (Seiten)schneider hauptsächlicher oder zumindest zum Messer gleichwertiger Bestandteil ist.
Einfach mal meine eigene Definition, um es vom Taschenmesser zu unterscheiden.

Das OSS-Tool kommt der ganzen Sache schon recht nahe, das von mir gemeinte Tool besitzt aber wirklich einen heute noch gebräuchlichen Kombizangenkopf.

O.T.: Wundert mich etwas, dass bei dem sehr interessanten Artikel über Agentenmesser fast nur britische Sachen vorgestellt wurden, war man in Deutschland da etwas phantasieloser oder hatten die Briten schon damals einen Q-mäßigen Bondspleen? :D
Grüße Jens
 
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