Mokumebacken befestigen

briesenreiter

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Hallo Freunde des Messers

Ich habe nach einer Möglichkeit gesucht, Mokume am
besten zu befestigen und bin dabei auf
ein Maiskolbenmesser gestossen, dessen Bild leider nicht
mehr angezeigt wird (warscheinlich zu alt). Auch auf der HP
des "Machers" ist das Messer nicht mehr.
Da wurden die Mokumebacken mit Mokumenieten
festgemacht...

Kennt jemand von euch Mokumenieten?

Ich würde gerne eine Mokumebacken-Oberfläche haben,
die nicht durch eine Neusilberniete o.Ä. "durchbohrt" wird.
Mokumenieten wären eine gute Lösung, da (glaub ich)
kaum zu sehen...

Löten und kleben ist glaub ich nicht das richtige, oder?

Vorschläge? Ideen? Vielleicht weis ja sogar jemand, wo man Mokumenieten herbekommt!

Ich sach schonmal vielen Dank!
 
Hi Briesenreiter,

ich kenne das von Dir erwähnte Maiskolbenmesser zwar nicht, aber wenn du Mokumebacken "unsichtbar" befestigen willst, nützen dir irgendwelche Mokumenieten (wenn es überhaupt sowas für das von Dir ausgesuchte Mokume zu kaufen gibt) denke ich nicht viel, dazu gibt es viel zu viele Variationen bzgl. Materialzusammensetzung, Farbe und Struktur. Mir erscheint es deshalb viel sinnvoller, die Nieten bewußt als gestalterisches Element einzusetzen( z.B. Mosaikpins o.ä.). Ansonsten läuft die Frage in etwa darauf hinaus, ob es irgendeine Tapete gibt, um ein Loch in deiner Tapete auszubessern( welche das auch immer sein mag :D ). Nein, jetzt ohne Quatsch; da, wo man Dinge wie Materialabweichungen nicht verbergen kann, sollte man sie als Akzente durch geschickte Anordnung und Materialkontrast nutzen und nicht verstecken.

Grüße

Jenni

P.S.: Hast Du Irgend welche Angaben zu dem von Dir erwähnten Maiskolbenmesser? So schnell geht ja auch nichts in den unendlichen Weiten des WWW verloren. Dann wüßten wir ggf. vielleicht mehr dazu zu sagen.
 
Oder Du lötest bzw. klebst die Backen auf und bringst zur Sicherheit noch unsichtbar (das heist nicht durchbohren) noch Stifte an.
 
Guten Morgen Allerseits,

wenn ich mich recht erinnere, war das ein Messer von Richard Kapeller, der auch in diesem Forum vertreten ist.
Vielleicht kann man ihn ja mal fragen?
 
Ich kenne das Messer. Das war wirklich von Kapeller. Ist, wie ich gerade feststelle auch noch auf seiner Seite zu sehen. Unter Messermacher.at bei feststehende Messer II. Ich vermute, daß die Mokume von Johannes Ebner ist, genau wie das Mokume-Rundmaterial.
 
Vielen dank für Eure Tips...

Ich denke, die Sache mit den Mosaikpins ist eine
gute Idee, aber ich denke, ich werde versuchen das zu löten.

Mit einer Neusilber-Niete kann ich mich leider überhaupt nicht
anfreunden.

@Flaming Moe
Da hab ich die Kategorie : Festehende Messer 2 wohl übersehen.

Ist die Hitze beim löten denn kein Problem für das Mokume?
 
für das Mokume ist die Hitze beim Löten sicher kein Problem, es ist ja eine Schweißverbindung. Aber für die Härtung der Klinge ist's evtl. nicht ohne. Also wenn du lötest, solltest du in jedem Falle weichlöten und die Klinge evtl. kühlen.
Eine andere Möglichkeit wäre, zu versuchen unsichtbar zu nieten: Du bohrst Sacklöcher in beide Backen, evtl. weitest du die Bohrungen nach unten hin mit einem kleinen Fräser auf. Dann fertigst du Stifte an, die sehr genau hineinpassen, aber minimal (wenige Zehntel) zu lang sind. Hämmerst du jetzt die Backen fest an den Erl, so werden die Stifte in den Backen etwas gestaucht und bilden (hoffentlich....) eine Formschlüssige Verbindung.
Ich hab's noch nicht probiert, könnte aber gehen...Mit nem Tropfen Epoxy hält's dann sicher, ist aber weniger elegant.
viele Grüße, Jan.
 
Was sehr gut geht ist wie oben schon angesprochen mit Passstiften, gibts in 3mm einpassen und anschließend verlöten, Wolf Borger hat dafür ein ausgezeichnetes niedertemperatur silberlot mit einem Schmelzpunkt von ca. 225°C im Programm. Die Klinge mit einem nassen lumpen umwickeln damit sie nicht überhitz wird und dann gleichmäßig mit kleiner Flamme erhitzten, aus das richtige Flussmittel achten. Den Überstand nach dem Löten mit eim stechbeitel abschaben, fein nachschleifen und Polieren ferig. Ich bin davon begeisternt, mache gerade 2 Messer mit Damastbacken, die Rohlinge sehen dank der Metallischen Verbindung wie Integralrohlinge aus.


Schöne Grüße, David
 
@eukalypt
das mit dem niederigschmelzenden Silberlot ist eine sehr feine Sache. Soweit ich weiß, wird der niedrige Schmelzpunkt allerdings durch einen sehr hohen Cadmiumanteil erreicht. Das sollte man bei der Verarbeitung beachten (giftige Dämpfe beim Löten, giftige Stäube beim Schleifen). Der Kontakt mit Lebensmitteln beim fertigen Messer ist wahrscheinlich nicht so kritisch, da die freiliegenden Flächen ja sehr klein sind.
Vielleicht ist bei diesem Lot aber auch kein Cadmium 'drin? Weiß das jemand?

viele Grüße, Jan.
 
Hallo Jan,

das hatte ich nicht bedacht, ich werde mich schlau machen und Rückmeldung machen.


Schöne Grüße, David
 
Sollen die Mokumebacken zusätzlich oder statt dem Verkleben mechanisch befestigt werden, fällt mir folgendes dazu ein:

Zuerst die Klinge (blau) für ein schmales Stahlband (rot) durchbohren. Griffschalen (grün)

Lösung 1:

Die Mokumebacken (gelb) mit der Klinge und dem Stahlband in einem Schraubstock fixieren. Löcher bohren und Pins einfügen, bzw verschrauben.



Lösung 2:

Das Stahlband wird in der Mokumebacke eingearbeitet, ist somit von außen nicht mehr sichtbar und wird wieder seitlich mit Pins/Schrauben fixiert.



Lösung 3:

Wie Lösung 2 allerdings ersetzt man dies Pins/Schrauben mit Keilen, welche in die Verbindung geklopft zusätzlich die Mokumebacken an die Klinge drücken.




Lösung 4:

Prinzip "Weaverschiene"

Aus der Mokumebacke ein schmales Stück ausfräsen, dann nach innen hin erweitern. Als Gegenstücke (rot) zwei entsprechend zugeschliffene Scheiben auf das Messer aufschrauben.
Die Backen sollten dann, nach dem Aufschieben von hinten nach vorne zur Klingenspitze vom folgenden Schalenmaterial fixiert werden.
Das ganze könnte, so glaube ich zumindest ziemlich flach gehalten werden, braucht aber eine gewisse Länge der Backe, wegen dem Aufschieben.





Ob die 4 Verbindungen in der Praxis was taugen, und/oder ob sich der Aufwand lohnt, lasse ich Euch beurteilen. Mir fehlt noch die Erfahrung, das handwerkliche Können dies zu beurteilen und zur Zeit auch die Möglichkeiten (Werkzeuge) es selbst zu testen.
Ist halt reine Theorie ;)
MfG Feile
 
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@feile
kreative Ideen!
Ich glaube Lösung 1 & 2 taugen nicht, da die Backen nicht angepresst werden können. Lösung 3 würde wahrscheihnlich funktionieren, Lösung 4 geht sicher und ist auch die am wenigsten aufwändige (von den von dir genannten, sofern man eine Fräse und einen Schwalbenschwanzfräser hat).
Allerdings erscheint mir der Aufwand insgesamt doch deutlich zu groß.
Eukalypts Lösung (Kombination aus Passstiften und Löten) sagt mir am meisten zu. Sie ist mechanisch am sichersten, recht einfach auszuführen und sieht bestimmt super aus.

Gruß, Jan.
 
hi briesenreiter,

das besagte maiskolbenmesser ist von R.Kappeller, und hier:
http://www.messermacher.at/fest1gr.jpg zu finden.
wenn man genau hinsieht, kann man auch die Niete entdecken. in diesem fall dürften die aus dem gleichen material gedreht sein, sind also fast verschwunden.
ich denk mal, das ist die einfachste möglichkeit! niete aus mokume drehen oder drehen lassen :hmpf:

grüsse, lizzardo
 
Seid mir nicht bös', aber ich glaube, Ihr macht es komplizierter, als es ist.

Ich würde die Backen von der Unterseite 3/4 durchbohren, also nicht ganz sondern so, dass oben noch ein Stück Material stehen bleibt. Dann mit dünnen Stiften verkleben. Dazu nehme ich immer 2mm VA-Schweißdraht. Wenn man den ein bischen klopft, dann gehen die Backen schön schwer drauf. Hält bestimmt.



Grüße

Gerhard
 
Ähnlich einfach wie GeHaWe habe ich das auch gelöst.
Die Backen nicht ganz durchbohren, genau passende Stifte (bei mir VA) so ablängen, das die Stifte oben und unten in der Bohrung noch etwas Luft haben. Sonst gibt es später beim zusammensetzen Beulen in den Backen. Glaub mir, sieht nicht toll aus.

Vor dem Zusammenfügen eine winzige Menge Epoxy auf Flächen und Stifte und das sollte es gewesen sein.

Wie das ganze aussieht, ist hier zu bewundern.
 
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