Eine Ambossform die ich nicht kenne....

pit03

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Nabend auch allen.

Heute war ich in einem Auslieferungslager für Schmiedeeisen. Die zwei Mitarbeiter die diese Vertretung leiten, kenne ich schon lange, und befassen sich auch mit dem schmieden. Sie schaffen immer wieder Schmiedezubehör an die sie meißt von alten Kunden aufkaufen die Ihren Bertrieb aufgeben.

Heute stand dort ein Amboss den ich und auch die Mitarbeiter noch nicht gesehen haben. Ich schätze mal gute 200-240 Kg. schwer, aber mit einer aussergewöhnlichen Form.
Ich habe zwar das Buch der 52 Ambossformen aber dort ist er nicht vertreten.

Wir möchten nun zu gerne wissen wozu dieser Amboss diente, da er sicher für bestimmte Zwecke geschaffen wurde.

Hier mal zwei Fotos von dem Amboss.

amboss002.jpg

amboss001.jpg


Ich hoffe Ihr könnt uns helfen.

Gruß pit03 (Peter Broich).

P.S. Der Amboss steht zum Verkauf.
 
Hallo,
ich nehme an, das der Amboss als Gesenkunterteil umgearbeitet wurde.
Das macht sicher Sinn, wenn eine Menge gleicher Sachen geschmiedet werden mussten. (Massenproduktion)

Gruß iffoh
 
Hm.. das mit dem Gesenkunterteil ist sicher möglich, aber ich glaube ich habe diese Ambossform auch schon ein- oder zweimal bei i-bäh gesehen... Ich glaube also nicht dass er individuell umgearbeitet worden ist...

Genaues weiss ich aber auch nicht.. evtl ist das ja ne amerikanische Form? Das ist mir als erstes duch den Kopf geschossen.. begründen kann ichs aber nicht wirklich :glgl:
 
Hallo,

der Amboss ist wie schon erwähnt mit 2 Schwalbenschwanzführungen für die "feste" Untergesenkaufnahme versehen worden.

Die haben den Vorteil, dass die Gesenke echt fest stecken, nicht so ein Geklapper wie im Vierkantloch.
Bei "Sachse" in seinem Buch "Damaszener Stahl" S. 215 ist genau so einer abgebildet, der stand in der Reichslehrschmiede Dachau und daran hat Paul Müller Mustersteuerung im Damast betrieben.

Fazit: Kaufen !

Das Teil ist alt ( mind. 100 Jahre ), da frühere Ambossformen ( 18. und 19. Jh ) eher plump und nicht so ausgeformt waren, weil sie eben aus mehreren Teilen unter Schwanzhämmern im Feuer geschweißt/zusammengesetzt wurden und dann eine Bahn angestählt wurde, hat Markus shon mal erklärt.
Das war sicher Knochenarbeit.
Ich denke, dass die Schwalbenschwanzführung im Nachhinein eingearbeitet wurde, vor allem weil sich dieser Amboss als stabiles und wuchtiges " Untergesenk" gut gemacht hat, zum Kunstschmieden ist er jedenfalls nicht gut geeignet.

Mirko

www.damastklinge.de

Damast, Klingen und Messer

PS.:
Ich war letztens in einer Industrieschmiede, wo noch Eisenbahnachsen unter dem Dampfhammer ( Brückenhammer ) geschmiedet werden.
Da wurde gerade ein ca. 3 Tonnen schwerer Rohblock rund geschmiedet und dann gelocht.
Die Lochdorne ( ca. je 15 Kg schwer ) wurden von Hand mit einer ca. 1,50 langen Zange auf den Block geschwungen, dann mit dem Manipulator auf den Untersattel, jetzt gabs mal kurz 2 trockene Hiebe und sie waren im Block verschwunden.
Gegen den Schmied am Dorn war Rambo eine Pfeife.
Ich möchte jedenfalls unter so einem Hammer keinen Amboss zusammenschweißen. Alle Achtung !
 
Ich habe zwar das Buch der 52 Ambossformen aber dort ist er nicht vertreten.

Ist er doch, zumindest in meinem Buch der 54 Amboßformen. Dort unter "Lütticher Amboß mit Doppehorn, Fuge, Stauch und zwei Quadratlöchern" findest Du, was Du suchst: genau diesen!
Der Stauch fehlt, aber was solls?

Kaufen!
 
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