pitter said:
Jo, wo bei halt der Performancegewinn gegenüber einer handelsüblichen Säge schon offen bleibt. Bei Messern komme ich auch mit Serienmessern auf 99% Performance. Richtig billig sind die dann aber nicht. Bei ner Säge ists halt so, dass meine Fiskars - nicht aus dem Baumarkt, aber aus dem Werkzeughandel - schon mehr als ordentlich ist. Bei Holz und auch bei Stahl - musste vor kurzem (ungehärtete) Stahlrohre schneiden, ging wie Butter. Ein Sägeblatt in Handarbeit herzustellen, Zähne verschrängen, selektiv härten - das zieht sich und wird IMO unverhältnismässig teuer.
Bleibt natürlich einfach der Spassfaktor, der ist nicht diskutierbar
Für mich wärs nix. Ein Holzsägeblatt rappelt bei mir auch mal durch Nägel und ähnliches, das muss das ab, das popel ich nicht erst einzeln aus dem Holz. Und ich entferne auch nicht jeden Sand und Erdenkrümel. Wenn das Blatt hinüber ist, schmeis ichs halt wech. Mit ner 360EUR Säge hätte ich da Bauchgrimmen
Da kostet das Nachschleifen zigmal mehr, als meine Säge samt zehn Blättern
Bei Schreinern/Zimmerleuten sieht die Anwendung ja wieder ganz anders aus.
Grüße
Pitter
Hallo Pitter,
sehe das prinzipiell auch sehr ähnlich. Ich glaube, daß alle Menschen die den Unterschied zwischen der "normalen" Baumarktware(nicht alles aus dem Baumarkt ist "Schrott", aber etliches schon) und den Werkzeugen aus dem Werkzeughandel registriert/erlebt haben, ein gewisses Gespür haben für Qualitätsunterschiede(und auch die "Seele" eines Werkzeuges). Gerade Eigner von hochwertigen Messern werden Verständnis haben, daß man ein "viel zu teures" Werkzeug(egal ob Messer, Säge, Axt etc.) kauft. Obwohl sonnenklar ist, daß man es nicht wirklich braucht. Solche Leute dürften aber auch eine "Wegwerfsäge"(den Begriff bitte nicht so eng sehen) für's Grobe(also Holz mit Nägeln...) haben.
Speziell auf die japanische Säge bezogen, glaube ich, daß die hierzulande sicher auch von Leuten gekauft wird, die den Schritt vom Baumarkt zum Werkzeughandel gegangen sind und das finanzielle Polster haben, um noch einen(vielleicht auch zwei) Schritt weiterzugehen.
An den Aspekt mit der Möbel-Restaurierung hatte ich überhaupt nicht gedacht. Aber klingt logisch.
Persönlich bin ich froh, daß es solche Leute wie Kitajiro Ito noch gibt. Denn so bleibt altes Handwerk auch lebendig(und man kann seinen Kindern und später seinen Enkeln zeigen, "wie man das früher gemacht hat"). Ich wünsche ihm, daß er seine Sägen in solchen Mengen und zu solchen Preisen verkaufen kann, daß er davon ordentlich leben kann(ich bin mir ziemlich sicher, daß er kein schwerreicher Mann ist).
Für meine "Holz-Sägerei"(ich habe nicht wirklich viel Holz zu sägen; Hausbau ist in unseren Familien auch schon vorbei...) reichen mir auch meine vorhandenen Sägen(angefangen von Fuchsschwänzen, Bügelsägen, Zimmermannssäge bis zur Schrotsäge{wobei die das letzte Mal vor 1990 benutzt wurde} und zur Kettensäge{welche bei mir 'ne Dolmar und keine Stihl ist; was aber nichts zu sagen hat}).
Wer weiß schon, was die Zukunft bringt. Vielleicht wird es in einigen Jahren en vogue eine echte handgefertigte "Kitajiro Ito" zu haben. Die hat dann jeder am Gürtel hängen und wenn er beim Holzhandel die Kanthölzer für den neuen Carport kaufen will, macht er ersteinmal eine fachmännische Probesägung, damit er die Holzqualität richtig beurteilen kann.
Rajiv
P.S.: Die Anmerkungen von U. Gerfin bezüglich fachkundiger Kommentatoren unterschreibe ich sofort. (Ich könnte jedesmal laut schreien, wenn ich diese Fernseh-Trottel höre, wie sie gerade wieder sämtliche Bezeichnungen bei der Eisenbahn verdrehen{Stichwort: Zugführer statt Lokführer})