Sam Hain
Mitglied
- Messages
- 1,166
Macht das eigentlich sonst noch jemand so? Sollte mich ja wundern, wenn nicht.
Immer wenn ich mal zuviel Zeit habe, zerlege ich meine Folder und versuche, Kleinigkeiten zu verbessern oder zu verschönern. Es gibt immer irgendwas, was man bearbeiten kann bei einem Serienteil.
Bei meinen Benchmades ist die erste Amtshandlung seit einiger Zeit stets das Polieren der Washer. Das man davon Bilder machen könnte, fällt mir (so wie heute auch) immer erst hinterher ein. Nochmal zerlegen will ich es jetzt im Moment nicht.
Ich finde, daß die BM Bronzewasher ab Werk irgendwie recht "rauh" wirken, halt unfertig. Mit dem Zeigefinger und mit so wenig Druck wie möglich reibe ich die Washer kreisförmig auf einem harten, flachgespannten Stück Leder, das mit Polierpaste vorbehandelt ist. (Keine frische Paste, nur das was von wochenlangem Klingenabziehen darauf übrig bleibt).
Der Effekt ist eine relativ feinpolierte, spiegelnde Oberfläche.
Allein das verbessert den Klingengang eines (entfetteten) BM-Folders schon erheblich. Aber es gibt ja noch andere Reibungspunkte...
Die Klingenwurzel reibt beim Öffnen und Schließen am Axis-Bar vorbei. Auch die poliere ich vorsichtig (mit dem Dremel oder auch auf dem Abziehleder). Den Axis-Bar selbst und dessen Auflagefläche auf der Klingenwurzel im geöffneten Zustand lasse ich in Ruhe. Ich habe es lieber, wenn sich die Metalle da ein Bisschen "verzahnen" können, da muß nichts flutschen.
Auch diese Prozedur verbessert den Klingengang nochmals spürbar.
Wenn ich es dann noch auf die Spitze treiben will, poliere ich noch vorsichtigst die Klingenachse nach.
Alles zusammen läßt die Klinge danach wesentlich glatter und geräuschloser (ans Ohr gehalten hört man vorher deutliche Reibgeräusche) auf- und zuschnappen. Das Ganze wohlgemerkt bei gleicher Achsschraubenstellung und ohne jegliches Spiel. Dann noch das richtige Schmiermittel applizieren (ich bevorzuge BreakFree Kriechöl mit Teflon) und der Klingengang ist perfekt.
Klingenspiel habe ich mit dieser Vorgehensweise noch bei keinem Folder verursacht. Man darf natürlich nicht minutenlang rumpolieren, bis wirklich merkbarer Materialabtrag entsteht...
An den Bildern kann man den Unterschied erkennen. Das Erste zeigt die unbehandelte Klingenwurzel eines 720. Das Zweite die polierte KW eines 710. Die Krümel sind nur die unvermeidbaren Staubpartikel und -Flusen.
Ähnliches habe ich auch meinen Spyderco Midlocks angedeihen lassen. Lohnt sich durchaus, wie ich finde.
Wer macht noch sowas in der Richtung bei seinen Serienfoldern? Und wer hat weitere Ideen zum Feintuning?
Sam Hain
Immer wenn ich mal zuviel Zeit habe, zerlege ich meine Folder und versuche, Kleinigkeiten zu verbessern oder zu verschönern. Es gibt immer irgendwas, was man bearbeiten kann bei einem Serienteil.
Bei meinen Benchmades ist die erste Amtshandlung seit einiger Zeit stets das Polieren der Washer. Das man davon Bilder machen könnte, fällt mir (so wie heute auch) immer erst hinterher ein. Nochmal zerlegen will ich es jetzt im Moment nicht.
Ich finde, daß die BM Bronzewasher ab Werk irgendwie recht "rauh" wirken, halt unfertig. Mit dem Zeigefinger und mit so wenig Druck wie möglich reibe ich die Washer kreisförmig auf einem harten, flachgespannten Stück Leder, das mit Polierpaste vorbehandelt ist. (Keine frische Paste, nur das was von wochenlangem Klingenabziehen darauf übrig bleibt).
Der Effekt ist eine relativ feinpolierte, spiegelnde Oberfläche.
Allein das verbessert den Klingengang eines (entfetteten) BM-Folders schon erheblich. Aber es gibt ja noch andere Reibungspunkte...
Die Klingenwurzel reibt beim Öffnen und Schließen am Axis-Bar vorbei. Auch die poliere ich vorsichtig (mit dem Dremel oder auch auf dem Abziehleder). Den Axis-Bar selbst und dessen Auflagefläche auf der Klingenwurzel im geöffneten Zustand lasse ich in Ruhe. Ich habe es lieber, wenn sich die Metalle da ein Bisschen "verzahnen" können, da muß nichts flutschen.
Auch diese Prozedur verbessert den Klingengang nochmals spürbar.
Wenn ich es dann noch auf die Spitze treiben will, poliere ich noch vorsichtigst die Klingenachse nach.
Alles zusammen läßt die Klinge danach wesentlich glatter und geräuschloser (ans Ohr gehalten hört man vorher deutliche Reibgeräusche) auf- und zuschnappen. Das Ganze wohlgemerkt bei gleicher Achsschraubenstellung und ohne jegliches Spiel. Dann noch das richtige Schmiermittel applizieren (ich bevorzuge BreakFree Kriechöl mit Teflon) und der Klingengang ist perfekt.
Klingenspiel habe ich mit dieser Vorgehensweise noch bei keinem Folder verursacht. Man darf natürlich nicht minutenlang rumpolieren, bis wirklich merkbarer Materialabtrag entsteht...
An den Bildern kann man den Unterschied erkennen. Das Erste zeigt die unbehandelte Klingenwurzel eines 720. Das Zweite die polierte KW eines 710. Die Krümel sind nur die unvermeidbaren Staubpartikel und -Flusen.
Ähnliches habe ich auch meinen Spyderco Midlocks angedeihen lassen. Lohnt sich durchaus, wie ich finde.
Wer macht noch sowas in der Richtung bei seinen Serienfoldern? Und wer hat weitere Ideen zum Feintuning?
Sam Hain
Last edited: