Hallo zusammen!
Nicht zuletzt Dank der Ratschläge und aufmunternden Worte hier aus dem Forum bin ich vor einigen Wochen mit meinem ersten selbstgebauten Messer fertig geworden und das will ich Euch einerseits mal zeigen, aber auch ein paar Fragen los werden womit ich nicht so ganz zufrieden bin / wo mir Fehler unterlaufen sind. -Darum also das Thema hier und nicht in der Galerie.
hoffe, die Bilder funktionieren (Danke, Luftauge)
Das ist der Wonneproppen von 160 g
sorry, da hab ich wohl mit der Cam von meinem Kumpel etwas gewackelt...
Ich wollte ja nicht hören und habe mich gleich auf ein Klappmesser gestürzt. Dazu hatte ich schon vor längerer Zeit eine Damastfertigklinge bei Frankonia gekauft (würde ich heute so nicht mehr machen und sind auch nicht mehr im Programm) und die dann gekürzt. Unter dem Thema Indischer Damast gab es dazu ja schon einige Diskussionen. Ich habe bei meiner Klinge die Härte gemessen und kam so in den Bereich von 42-45 HRc, also Härte ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck...
Ich hab mich davon aber nicht beirren lassen und weitergebaut. Die Klinge mußte noch zurechtgeschliffen werden. Ein Kumpel hat sie mir freundlicherweise geäzt, nachdem mit HCl bei mir nix Gescheites rauskam. Die Klinge ist nun elektrisch geäzt worden und hat eine richtig tiefe, relieffartige Äztung. eider sieht man einen kleinen Absatz am Rücken. Die Länge beträgt jetzt ca. 8,5 cm.
Als Platinen habe ich rostarmes Federblech auftreiben können in 1mm.
Die Griffschalen sind aus Zwetschgenholz. Das Holz an sich hat dabei jede Empfehlung aus dem Forum eingehalten, nur was die Bearbeitung mit der Billig-Ständerbohrmaschine angeht, gab es ein paar Probleme. -Wenn man halt kein gutes Werkzeug hat...
Bei vielen Messern im Handel sizt der Daumenstift recht weit weg vom Griff, was mir nicht so gut gefällt. Bei mir ist er gleichzeitig Anschlag im geschlossenen und geöffneten Zustand und verschwindet ein Stück im Griff. Ich hatte mir allerdings keine rechte Vorstellung gemacht, wie schwierig eine genaue Rundung herzustellen ist für die Stelle, wo der Stift im geöffneten Zustand anschlägt. Vor allem geht auch etwas Last auf die Griffschalen, wodurch eine etwas verschoben wird und wegen der Rundung fällt eben jedes Zehntel auf...
Insgesamt werde ich wohl den nächsten Griff etwas dünner machen, aber wie es eben immer ist, wenn man sich sonst mit "nicht griffigen" Griffen im Kugelschreiberquerschnitt herumgeplagt hat...
Das Messer wird nur von den beiden Schrauben zusammengehalten, dafür sind die auch fast etwas groß geraten. Die Achse vorne ist also eine Hohlschraube mit Außendurchmesser 6 mm und immen ein durchgehendes M 4er Gewinde. Ich dachte, ich müßte die darin laufende Schraube mit einer weiteren Madenschraube kontern, aber aus irgend einem Grund scheint das überhaut nicht nötig zu sein, weil sich die Achse selbst gar nicht dreht, sondern nur die Klinge darum.
Woran liegt das? Etwa an meinen übergroßen Schraubenköpfen?
Die hintere Schraube ist vollkomen hohl und könnte als Öse für einen Riemen dienen, allerdings würde ich da das Loch nächstes Mal größer machen. Insgesamt war ich überglücklich, daß mir ein Bekannter die Schrauben gedreht hat. Abe der kann natürlich keine Torx- oder Inbus- machen, darum hab ich eben Schlitzschrauben. Allerdings habe ich schon deren Nachteile erkennen müssen, darum die Frage:
Wo bekommt Ihr denn so Eure Schrauben her (v.a. die speziellen für die Achse und so)? Klar gibt es die in ein paar gängigen Größen bei einigen Messermachern zu kaufen, aber wenn ich dann den Mindestbestellwert sehe... .
Die Schrauben und der Stift sind aus V2A, was natürlich nicht soo gut zu der Klinge paßt.
Als Abstandshalter zwischen Platinen und Klinge hab ich mal etwas experimentiert: Ihr kennt doch die Folie, die immer bei Etiketten und Aufklebern hinten drauf ist. Die ist auf einer Seite ganz glitschig. Davon hab ich mir dann ja zwei zurechtgeschnitten und dazwischen gelegt. Ich hab nun keinen direkten Vergleich mit Teflon, aber ich bin ganz zu Frieden. Den Tip hab ich übrigens aus dem Astronomiebereich, wo einer sein Dobson-Teleskop auf diesen Folien laufen läßt.
Wegen der weichen Klinge (vor dem Einlegen der Abstandshalter hat das Federblech Kratzer in der Klinge hinterlassen!) hab ich mich nicht getraut, eine kleine Kugel in den Liner einzuarbeiten und dafür notgedrungen die Schraube an der Achse etwas fester ziehen müssen. Allerdings ist die Klinge immer noch bequem einhändig zu öffnen.
Die Steifigkeit des Liners hat sich ganz gut ergeben. Allerdings war das Ausschneiden des Liner nur mit kleinen Trennscheiben möglich, die es so für Dremel, Proxxon & Co. gibt. Loht sich da vielleicht doch die Investition in ein paar Titanbleche? Kann man die dann mit der Dekupiersäge /Laubsäge sägen?
Was das Einstellen des Liner angeht, bin ich fast übers Ziel hinausgeschossen: Einen kleinen Grat übersehen und schwups war schon so viel entfernt, daß der Liner im geöffneten Zustand schon bis etwas über die Mitte der Klinge hinausrutscht. Ist es da eigentlich besser, am Liner selber, oder an der Schräge an der Klinge wegzunehmen?
So, recht lang geworden. War ja auch eine schwierige Geburt.
Kommentare und Anregungen und auch Antworten auf die Fragen sind natürlich willkommen
Gruß,
Daniel
Nicht zuletzt Dank der Ratschläge und aufmunternden Worte hier aus dem Forum bin ich vor einigen Wochen mit meinem ersten selbstgebauten Messer fertig geworden und das will ich Euch einerseits mal zeigen, aber auch ein paar Fragen los werden womit ich nicht so ganz zufrieden bin / wo mir Fehler unterlaufen sind. -Darum also das Thema hier und nicht in der Galerie.
hoffe, die Bilder funktionieren (Danke, Luftauge)
Das ist der Wonneproppen von 160 g
sorry, da hab ich wohl mit der Cam von meinem Kumpel etwas gewackelt...
Ich wollte ja nicht hören und habe mich gleich auf ein Klappmesser gestürzt. Dazu hatte ich schon vor längerer Zeit eine Damastfertigklinge bei Frankonia gekauft (würde ich heute so nicht mehr machen und sind auch nicht mehr im Programm) und die dann gekürzt. Unter dem Thema Indischer Damast gab es dazu ja schon einige Diskussionen. Ich habe bei meiner Klinge die Härte gemessen und kam so in den Bereich von 42-45 HRc, also Härte ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck...
Ich hab mich davon aber nicht beirren lassen und weitergebaut. Die Klinge mußte noch zurechtgeschliffen werden. Ein Kumpel hat sie mir freundlicherweise geäzt, nachdem mit HCl bei mir nix Gescheites rauskam. Die Klinge ist nun elektrisch geäzt worden und hat eine richtig tiefe, relieffartige Äztung. eider sieht man einen kleinen Absatz am Rücken. Die Länge beträgt jetzt ca. 8,5 cm.
Als Platinen habe ich rostarmes Federblech auftreiben können in 1mm.
Die Griffschalen sind aus Zwetschgenholz. Das Holz an sich hat dabei jede Empfehlung aus dem Forum eingehalten, nur was die Bearbeitung mit der Billig-Ständerbohrmaschine angeht, gab es ein paar Probleme. -Wenn man halt kein gutes Werkzeug hat...
Bei vielen Messern im Handel sizt der Daumenstift recht weit weg vom Griff, was mir nicht so gut gefällt. Bei mir ist er gleichzeitig Anschlag im geschlossenen und geöffneten Zustand und verschwindet ein Stück im Griff. Ich hatte mir allerdings keine rechte Vorstellung gemacht, wie schwierig eine genaue Rundung herzustellen ist für die Stelle, wo der Stift im geöffneten Zustand anschlägt. Vor allem geht auch etwas Last auf die Griffschalen, wodurch eine etwas verschoben wird und wegen der Rundung fällt eben jedes Zehntel auf...
Insgesamt werde ich wohl den nächsten Griff etwas dünner machen, aber wie es eben immer ist, wenn man sich sonst mit "nicht griffigen" Griffen im Kugelschreiberquerschnitt herumgeplagt hat...
Das Messer wird nur von den beiden Schrauben zusammengehalten, dafür sind die auch fast etwas groß geraten. Die Achse vorne ist also eine Hohlschraube mit Außendurchmesser 6 mm und immen ein durchgehendes M 4er Gewinde. Ich dachte, ich müßte die darin laufende Schraube mit einer weiteren Madenschraube kontern, aber aus irgend einem Grund scheint das überhaut nicht nötig zu sein, weil sich die Achse selbst gar nicht dreht, sondern nur die Klinge darum.
Woran liegt das? Etwa an meinen übergroßen Schraubenköpfen?
Die hintere Schraube ist vollkomen hohl und könnte als Öse für einen Riemen dienen, allerdings würde ich da das Loch nächstes Mal größer machen. Insgesamt war ich überglücklich, daß mir ein Bekannter die Schrauben gedreht hat. Abe der kann natürlich keine Torx- oder Inbus- machen, darum hab ich eben Schlitzschrauben. Allerdings habe ich schon deren Nachteile erkennen müssen, darum die Frage:
Wo bekommt Ihr denn so Eure Schrauben her (v.a. die speziellen für die Achse und so)? Klar gibt es die in ein paar gängigen Größen bei einigen Messermachern zu kaufen, aber wenn ich dann den Mindestbestellwert sehe... .
Die Schrauben und der Stift sind aus V2A, was natürlich nicht soo gut zu der Klinge paßt.
Als Abstandshalter zwischen Platinen und Klinge hab ich mal etwas experimentiert: Ihr kennt doch die Folie, die immer bei Etiketten und Aufklebern hinten drauf ist. Die ist auf einer Seite ganz glitschig. Davon hab ich mir dann ja zwei zurechtgeschnitten und dazwischen gelegt. Ich hab nun keinen direkten Vergleich mit Teflon, aber ich bin ganz zu Frieden. Den Tip hab ich übrigens aus dem Astronomiebereich, wo einer sein Dobson-Teleskop auf diesen Folien laufen läßt.
Wegen der weichen Klinge (vor dem Einlegen der Abstandshalter hat das Federblech Kratzer in der Klinge hinterlassen!) hab ich mich nicht getraut, eine kleine Kugel in den Liner einzuarbeiten und dafür notgedrungen die Schraube an der Achse etwas fester ziehen müssen. Allerdings ist die Klinge immer noch bequem einhändig zu öffnen.
Die Steifigkeit des Liners hat sich ganz gut ergeben. Allerdings war das Ausschneiden des Liner nur mit kleinen Trennscheiben möglich, die es so für Dremel, Proxxon & Co. gibt. Loht sich da vielleicht doch die Investition in ein paar Titanbleche? Kann man die dann mit der Dekupiersäge /Laubsäge sägen?
Was das Einstellen des Liner angeht, bin ich fast übers Ziel hinausgeschossen: Einen kleinen Grat übersehen und schwups war schon so viel entfernt, daß der Liner im geöffneten Zustand schon bis etwas über die Mitte der Klinge hinausrutscht. Ist es da eigentlich besser, am Liner selber, oder an der Schräge an der Klinge wegzunehmen?
So, recht lang geworden. War ja auch eine schwierige Geburt.
Kommentare und Anregungen und auch Antworten auf die Fragen sind natürlich willkommen
Gruß,
Daniel