Jotunheimen modified

porcupine

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Hallo,
möchte euch eine kleine Modifikation vorstellen, die ich an meinem Jotunheimen gemacht habe. Das Jotunheimen ist einer der "Skalierungsfehler" aus der Schanz/Behnke Kooperation, die zum Vorbild das kleine "Active Duty" von Busse haben.
Im direkten Vergleich mit dem Original Busse-Griff war mir der vom Jotunheimen irgendwie zu glatt. Da es ein Gebrauchsmesser und kein Vitrinenstück ist, habe ich kurzerhand zuerst zum Schleifpapier gegriffen und den ganzen Griff leicht angerauht, anschließend die Feile genommen und beiderseits acht Rillen reingefeilt.
Es funktioniert! Der Griff ist rutschfester geworden, ohne an der Hand zu scheuern.
Im übrigen finde ich, daß dies eins meiner "vernünftigsten" Messer ist: der geniale Griff , Schliff, Klingenform, Größe...nur daß es kein INFI-Stahl ist :steirer: . Dafür ist es ein Einzelstück:)
Die Grifffarbe ist übrigens weinrot, kommt auf den Bildern nicht so gut raus, es ist gerade sehr bedecktes Wetter, und ich wolte gerne draußen fotografieren.
@ Jürgen: Was hältst Du von der Idee, so designmäßig?
arno
 

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hi arno,
willst du mir jetzt konkurrenz machen :D :D
sieht klasse aus!!!

p.s. fragt sich was besser ist... infi oder dein 2631?2552?
 
@porcupine: sieht wirklich ganz hervorragend aus. Man sollte alle so machen. Ich habe neulich einen alten Grabendolch aus dem 1. Weltkrieg (Österreichisches Modell, das Messer, nicht der Krieg) in der Hand gehabt. Das hat genau solche Rillen, die Handlage verbessert das ungemein.

Was die Sache mit dem Infi angeht:
Da haben wir wieder die alte Frage:

woran mißt man "besser".

Eigentlich müssten wir eine Matrix erstellen:

User....nach Punkten bewerten: rostfrei (wichtig-egal 10 Stufen)
hart
zäh
usw.
 
also mein lieber herbert :D ,

da hättest du doch mal eine aufgabe.....

nur falls dir mal langweilig sein sollte :haemisch: :steirer: :D
 
Oha,
ich wollt ja nicht 'ne Diskussion über Infi / bester Stahl usw. lostreten. Ich bekomme wahrscheinlich eh niemals die Leistungsfähigkeit eines hochwertigen Stahls bis an die Grenze ausgereizt.
Im direkten Vergleich mit 1.2631 ist nach meinem Gefühl der INFI - bei in etwa gleicher Wear Resistance - besser zu schärfen und unterwegs mit einem Wetzstahl/Keramikstab scharfzuhalten. Beim 2631 muß man dabei doch etwas Zeit investieren. Um sie wirklich vergleichen zu können, bräuchte man zwei identische Klingen und das ganze Testinstrumentarium.
Ich bekenne auch gerne, daß da immer noch so ein bißchen die Infi-Wunderstahl-Geheimniskrämerei bei mir wirkt. Ich glaube ja auch sonst an Wunder:)
Wenn man sich die Bilder/Videos ansieht, die momentan zu dem Busse Schwert geliefert werden, das ist schon beeindruckend...

Das mit den Rillen hatte ich auch von einigen Bajonettgriffen vom WK 2 in Erinnerung, damit hat meine Sammlerei einst begonnen. Ich habe das dann an einem alten Küchenmesser mit Palisandergriff getestet und mittlerweile schon an mehreren Micartagriffen gemacht. Dazu nehme ich Feilen für die Motorsäge, die sind überall gleich dick, nachgearbeitet wird dann mit 800er Schleifpapier über einem Messingröhrchen.

Übrigens, die Anregung, mal zu definieren, was der einzelne so unter dem optimalen Stahl versteht, ist eigentlich nicht verkehrt - fragt sich nur, wie subjektiv das Ganze dann doch letztendlich wird.
Aber ich stelle es mir so vor: auf einer Punkteskala von 1 (min) bis 10 (max)werden verschiedene Gebrauchs - Eigenschaften bewertet.
Bei mir sähe das beispielsweise so aus:
Rostfreiheit: 3
Elastizität: 8
leicht schärfbar: 8
hohe Härte:4
Schneide biegt sich statt abzusplittern: 8

Hmm, ihr seht schon, warum ich auf INFI steh :haemisch:
arno
 
Hallo, Jürgen und Arno, ich greife das mal auf und versuche, das ganze wie eine Fragebogenumfrage aufzubauen. Der Anfang ist gemacht. Klar, das ganze ist subjektiv. Warum auch nicht. "Das Beste" ist immer in Relation zum Bedürfnis, jedenfalls bei Gebrauchsgegenständen.
Aber es ist interessant, zu sehen, worauf die Leute Wert legen.
Ich werde das ganze erweitern um einige Infos wie

"möchte selbst härten können..."
"bin Stock Remover"
"just user"....

Braucht ein bisschen.

Ach so, Infi ist ja kein schlechter Stahl. Es gibt aber anwendungsbezogen bessere, auch schlechtere, alles hängt von Dir ab.

Und, Arno, kein Problem mit dem Wunder. Wenn man eine Sache toll findet, da muß dann auch ein bisschen das Herzblut einfliessen. Nicht alles muß superlogisch wissenschaftlich exakt und pingelig richtig sein. Man muß auch schwärmen dürfen.


Danke übrigens für die Tips mit den Motorsägenfeilen und dem Messingröhrchen. Ist eine gute Idee. Warum kommt man auf so einfache Sachen nicht, wenn man sie braucht......
 
ja, das wäre doch einmal was. Von jedem (gebräuchlichen) Stahl ein Profil. Und jeder braucht sein Anforderungsprofil nur noch mit dem Stahlprofil nur noch möglichst zur Deckung zu bringen, um den geeigneten Stahl herauszufinden. Das könnte in etwa so aussehen. Kriterien sind jetzt nur so auf die Schnelle eingefügt.

also mein lieber herbert ,

da hättest du doch mal eine aufgabe.....

nur falls dir mal langweilig sein sollte

Grüße Willy
 

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......das ganze entwickelt sich hier sehr interessant....
ich persönlich hab bei dem stahl allerdings etwas meine probleme mit den wundern. wenn mir einer damastschmied sagt das er nur bei vollmond schmiedet (hab das schon erlebt) , dann sag ich einfach der hat was an der klatsche... / wobei ich das mit dem gefühl schon etwas verstehen kann. - hab vor jahren mal eine klinge gekauft die auch ein schmied angeboten hatte und wo er gezeigt hat das man damit glas schneiden kann. . ums kurz zu machen, diejenige die ich bekommen habe war butterweich,.
 
Klasse - praktische und schöne Modifikation. Danke auch für die Erfahrungen mit dem 1.2631 im Vergleich zum INFI. Wie schärfst Du das Jotunheimen normalerweise? Ich vermute mal der höhere Aufwand beim Schärfen ist auf die Wolframkarbide beim 1.2631 zurückzuführen. Mit meiner Schleifpapier/Mauspad Methode geht das nachschärfen sehr schnell.
Gruß
Lars
 
Ich wäre da ja "just user" und würde mich fragen, in welchem Verhältnis was zueinander steht.

Lege ich als "just user" hohen Wert auf Zähigkeit und Bruchsicherheit, so kann dem einfach die Angst vor Verlust zu Grunde liegen.

Auf der anderen Seite verbinde ich mit Zähigkeit eine Eigenschaft, die einem Stahl ein breiteres Anwendungssprektrum verschafft, wenn Zähigkeit eben auch Schockbelastbarkeit begrifflich einschließt.

So ganz glücklich wäre ich mit einer Definition, vom "just user" ausgehend nicht. Viel zu unbestimmt.

Viel interessanter wären Ergänzungen der vorhandenen Informationen (Roman hat mit seinen Schaubildern schon einiges geleistet) im Sinne eines "Begreifbar machens" der Eigenschaften. Daran fehlt es einfach.

Daher bin ich auch sehr auf die Zwischenberichte zum RWL34 Lebenstest und zu den Busses, von Dir, Herbert, gespannt.

Die Möglichkeiten eines Materials besser einzuschätzen und ins Verhältnis zur eigenen Anwendung setzen zu können sollte das Ziel sein.
 
mark23 said:
Klasse - praktische und schöne Modifikation. Danke auch für die Erfahrungen mit dem 1.2631 im Vergleich zum INFI. Wie schärfst Du das Jotunheimen normalerweise? Ich vermute mal der höhere Aufwand beim Schärfen ist auf die Wolframkarbide beim 1.2631 zurückzuführen. Mit meiner Schleifpapier/Mauspad Methode geht das nachschärfen sehr schnell.
Gruß
Lars

mach ich meistens genauso, oder, wenn nötig, auf einem feinen Karborund- oder noch feinerem weißen stein, ähnlich belg. Brocken. Fragt mich nicht nach der Körnung, mir genügt, wenn ich hinterher eine einigermaßen brauchbare Unterarmrasierschärfe habe; dann schneidet das Messer auch alles andere.
Da ich immer dieselben Steine benutze, habe ich beim Schärfen halt so ein Gefühl, ob und wie hart der stahl daherkommt. Natürlich spielen da auch die Karbide noch mit. Beim 2631 fühlt es sich etwas härter an.

Vielleicht sollte ich mal Jotunheimen und Active Duty kreuzweise mit der Schneide aufeinandersetzen und mit dem Fäustel draufschlagen; dann seh ich ja, was passiert.
Im Ernst, ich habe das schon mal mit Busse Active Duty und Basic 3 gemacht, um einen Unterschied zwischen INFI und INFI M zu sehen - da war praktisch keiner, die Lücken waren beide (fürs bloße Auge)gleich, sehr klein im übrigen und leicht wegzumachen mit Mousepad und Schleifpapier.
Mal sehn, ob ich den Mut dazu habe...
arno
 
@ porcupine,
also das mit dem messer kreuzen und draufhauen finde ich ne gute idee!!!! :super: :super: :super:
nehm da mal bitte den 5kg hammer :haemisch: :haemisch:

du weisst hast doch sicher noch die adresse wo man die beiden messer herbekommt? :confused: :steirer: :steirer: :steirer:
 
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