Stahl und Nickel verschweissen

tux666

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Hallo

Vieleicht kann mir jemand helfen, ich habe jetzt mehrfach versucht Stahl und Reinnickel zu verschweißen, ohne Erfolg :( .
Arbeite mit eine konventional Esse die mit Anthrazit feuere, habe ich sehr gute erfahrungen mit gemacht bisher. Nur Stahl und Nickel bekomm ich nicht zusammen, (diverse Stahlsorten getestet)
kann mir hier vieleicht jemand ein Tip geben ? :confused:
 
Hallo Tux666 ,ich verstehe dein Problem nicht , ich habe schon öfters 1.2842 mit Reinnickel verschweist , du must die gleiche Hitze nemen vieleicht sogar ein bischen wärmer wie beim normahlen Damast schweisen .Beim Verschweisen mußt du nur vorsichtieg und leicht schlagen , sonst kan passieren das der Nieckel zur Seite rausspritzt .Ausserdem kann mahn Nickel mit Nickel nicht verschweißen . Wen dir das nicht weiter hilft ,probiere mahl eine andere Kohle den die Antrahziet Kohle ist eine schlechte Schmiede Kohle . Gruß Wieland
 
Anthrazit ist eigentlich wirklich nicht gut, weil sie nicht verbackt das ist richtig, benutze auch eine etwas modifizierte koneventionelle Esse ;) Das Teil sieht aus wie ein Ofen. Habe nie Probleme mit der Kohle, weil sehr schwefelarm.
Nickel und Nickel geht also nicht, der Stahl den ich benutze hat 0,5% Nickel eine Werkstoffnr. gibt es nicht. Kann es sein das der geringe Nickelanteil die Probleme verursacht? Sollte man Borax benutzen oder lieber lassen, könnte mir vorstellen das Borax keine einfluss auf die verschweissung hat ?
 
Auch hier erst mal ein kleiner Tip zum Nachlesen: Rapatz hat ein eigenes Kapitel über die Metallurgie des Schweißens, in dem die Wirkung der einzelnen Legierungselemente beschrieben wird. Nickel und Mangan sind danach die für die Verschweißung unproblematischsten Beimischungen, da ihre Oxyde die Verschweißung nicht behindern. Ich habe die Ausführungen von Rapatz in allen Punkten bestätigt gefunden.
Die Verschweißung von Reinnickel mit Stahl ist nach meinen Erfahrungen denkbar einfach. Es gibt eigentlich nichts besonderes gegenüber einer normalen Schweißung mit Eisen oder Stahl zu beachten.Auch die Legende, daß Nickel auf Nickel nicht schweißt, habe ich nicht bestätigt gefunden. Sie stammt wohl von Jim Hrisoulas, der das in einem seiner Bücher mal geschrieben hat. Wäre das richtig, dann müßten im Damast mit Nickelanteilen überall dort, wo sich Nickel mit Nickel trifft, offene Stellen entstehen. Das stimmt einfach nicht.
Nickel ist allerdings in einer Hinsicht problematisch-nämlich bei der Planung einer Klinge. Vielfach sehe ich zu meinem Schrecken, daß der Nickelanteil sich über die gesamte Klinge erstreckt und auch bis in die Schneide reicht. Da Nickel nicht härtbar ist, entstehen auf diese Weise in der Schneide weiche Zonen, die sich abnutzen, umlegen oder sonst ungünstig wirken. Wenn also Nickel im Damast, dann nur in der Deckschicht,im Klingenrücken konzentriert- wie in meiner Leistungszonentechnik- oder eben in reinen Zierstücken.
Zu dem angesprochenen Problem: Anthrazit als Brennstoff hat den Vorteil, fast reiner Kohlenstoff zu sein. Wenn das Gebläse für diesen Brennstoff nicht richtig eingestellt ist, entsteht allerdings dort, wo die Kohle mit dem Gebläsewind in Berührung kommt, ein extrem heißer Fleck, der aber nicht die nötige Ausdehnung hat, also eher ein Loch in das Schweißgut frißt, als die gewünschte gleichmäßige Erwärmung bringt. Als Abhilfe würde ich die Beimischung von Holzkohle oder die Verwendung von Holzkohle allein oder von Koks empfehlen. Auf ein Flußmittel würde ich nicht verzichten. Ich habe die besten Erfahrungen mit einem Gemisch aus Borax und Ammoniumchlorid gemacht, Borax allein oder das im Handel erhältliche rosa Schweißpulver sind aber auch ohne weiteres brauchbar. Wenn man Stähle verschweißt, die viel Hitze vertragen, ist auch feiner Quarzsand als Flußmittel gut geeignet.
MfG U. Gerfin
 
Danke erstmal, werd es nochmal versuchen, das dieser Damast nicht für für Schneiden zu gebrauchen ist, ist klar, soll ein reiner Zierdamast werden. Das Problem mit dem "Hotspott" in der Esse habe ich durch kleine Modifikationen in Griff bekommen, meiner Erfahrung nach ist Anthrazit ansonsten in einer "normalen" Esse in der Hinsicht Temperatur sehr problematisch. Die Temperatur geht sehr schnell sehr hoch. Ich benutze normales Borax ohne Beimengungen.
 
Ich habe heute auch versucht eine Ck75+Reinnickel zu verschweissen... Das Paket ist mir andauernd wieder aufgegangen! Besonders beim hochkant schmieden. Wenn ich Stähle verschweisst habe, dann war das bisher kein prblem:confused:

Ich habe es erst mit relativ niedriger Temperatur versucht (Borax hat geblubbert--> Stahl war hellorange) Als das wie gesagt nicht bombenfest gehalten hat habe ich auf gelb erhöht... Paket ist auch wieder aufgegangen! :mad: Dann bin ich bis auf fast weissglut hoch... keine Veränderung.:lechz::confused:

Kann es sein, dass das Nickel schon ordentlich verschweisst war, aber einfach nicht wirklich fest zusammenhält ? Im Endeffekt habe ich jetzt bei ca. 30 Lagen aufgegeben, da durch das andauernde nachverschweissen so viel vom Paket verbrannt ist, dass kaum mehr was da war :staun:

Woran liegt das ????
Ich habe erfolgreich schon Feuerverschwisst und heute ALLES ausprobiert! Es hat zwar schon irgendwie gehalten, aber wie gesagt... einmal hochkant und es ist wieder aufgegangen....

Die zu verschweissenden Stellen habe ich mit der Schruppscheibe von Zunder/Schlacke befreit und mit Borax hab ich auch nicht gespart!

Ich hoffe IHr könnt mir helfen und sagen was ich falsch mache!

(Ausgangspaket waren 4 Lagen ck75 und 3 dünne blättchen reinnickel von Peter Abel) Insgesamt war es ca. 1cm dick, 2cm breit und 6cm lang.

Gruß

Xzenon
 
Ich versuche mal, per Ferndiagnose zu enträtseln, was passiert sein könnte:
Am wahrscheinlichsten scheint mir zu sein, daß Du eine Nickellegierung erwischt hast, die sich schlecht schweißen läßt. Das habe ich mal bei einem Profischmied erlebt, der eine, wie er meinte , günstige Nickelquelle aufgetan hatte. Es handelte sich um ein Granulat, das er aufgeschmolzen und zu Blechen gehämmert hatte. Er hat mit allen Mitteln versucht, dieses Blech mit Stahl zu verschweißen und es klappte nicht. Sein Kommentar:
" Es war Zeit, daß mir so etwas passiert ist, jetzt bin ich wieder lernfähig".
Meine Erfahrung mit der Verschweißung von Reinnickel ist nach wie vor unproblematisch. Ich habe Bleche von einer Pforzheimer Fabrik verwendet, habe aber jetzt zum Glück günstigere Quellen. Gut bewährt hat sich das Material aus Galvanisierbetrieben. Wenn die Nickelanoden ziemlich abgenutzt sind und der Teil, mit dem sie im Bad hängen, nur noch eine dünne, lange Zunge ist, werden sie weggeworfen. Der Einspannteil ist aber noch nicht abgetragen und die Teile wiegen noch gut 1kg. Sowohl die metallisch blanken Bleche aus dem Handel wie auch die stark grün oxidierten Galvanoteile schweißen problemlos- letztere auch ohne Reinigung.
Die Bindung zwischen Nickel und Stahl ist auch erstaunlich fest. Bohrspäne die beim Bohren durch Nickeldamast entstanden lassen sich biegen und ziehen ohne zu brechen oder zu zerreißen.
Ein anderer Grund, weshalb beim Schweißen Probleme auftraten, fällt mir nicht ein. Die normalen Schweißfehler können es ja nicht sein, da Du das Verschweißen von Stahl beherrschst.
Probiers einfach nochmal und berichte darüber, vielleicht kommst Du ja selbst auf die richtige Spur.
MfG U. Gerfin
 
....Die zu verschweissenden Stellen habe ich mit der Schruppscheibe von Zunder/Schlacke befreit und mit Borax hab ich auch nicht gespart...

Das Überschleifen der zu verschweißenden Flächen ist mit Sicherheit kein Fehler, aber wie wäre es mit etwas weniger Borax? Manchmal ist weniger mehr. Ich habe dies bei meinem Damast auch ab und an, meistens wenn ich es besonders gut meine und dann halt doch etwas mehr Borax nehme!

Das Nickelmaterial von Peter meine ich zu kennen, meins und seins ist vom selben Stück... , ich hatte mit dem Zeug noch keine Mißerfolge! Daran kann´s also fast nicht liegen.

Badger
 
@Badger
hmh.. weniger Borax ? Das bringt mich zu der Frage, wie viel Borax ich unbedingt brauche, um 2 Lagen miteinander zu verschweissen!?

Wenn alles Blank ist, dann sollte es ja theoretisch auch ganz ohne gehen .... aber da ich nicht im Vakuum arbeite bildet sich doch zunder !:confused: Zwar in der Gasesse weniger (weil da kaum sauerstoff ist) aber auf dem Weg aus der Esse zum Amboss! Wenn ich den Zunder jetzt nicht ordentlich "rausboraxe", dann bekomme ich doch Einschlüsse, oder ???

Wie viel Borax brauche ich jetzt um ordentlich verschweissen zu können ? Ich habe einfach überall wo eine Öffnung war so viel reingestreut bis nix mehr gehalten hat und dachte "das spritzt doch sowiso wieder raus :steirer:


@U.Gerfin

Naja... was heisst "beherrschen" ? Ich habe bisher erfolgreich 1.2842+ck45+Feile zu einer 3 Lagen Schicht verschweisst. Hat super geklappt... aber richtig viel Damastroutine habe ich nicht! Ich habe allerdings alle mir bekannten "Fehler" versucht zu vermeiden!

Ich bin so vorgegangen:

1.Paket gebaut
2. ab in die esse und auf rotglühend
3. Borax rundrum draufgestreut (Kristallwasserfreies)
4. Ab in die Esse bis das Borax angefangen hat zu blubbern
5. Ab auf den Amboss und vorsichtig ein Ende zusammengeschweisst (Hat gehalten)
6. Borax in das noch offene Ende in alle Ritzen und wieder in die Esse
7. Bei Blubberborax wieder raus und vom schon verschweissten Teil hin zum offenen Ende zugeschweisst. (hat auch gehalten)
8. Paket ausgereckt auf doppelte Länge + gefaltet (1mm Luft gelassen)
9. Borax in die Ritze von allen seiten reingestreut
10. siehe Punkte 4-7
11. Hochkant versucht zu schmieden --> die Aussenschichten sind aufgegangen.
12. Geärgert--> Borax in die Ritzen+schweisstemp+zuhämmer
13. Hochkant wieder öffnungen --> siehe Punkt12 aber mit etwas höherer Temperatur
14. Paket wieder gefaltet + verschweisst
15. Mehrfache Öffnungen beim Hochkant schmieden
16. mehrfaches zuschweissen
Im Endeffekt hält alles, aber ich wette, dass ich hochkant nicht schmieden kann ohne dass wieder was aufgeht!


Was kann ich besser machen ???
Bin über jede Idee dankbar!

Liebe Grüße

Xzenon
 
...wie viel Borax ich unbedingt brauche, ...
gerade soviel, daß das Paket rundum gut benetzt ist und nicht tropft wie ein nasser Schwamm.

...theoretisch auch ganz ohne gehen .... aber auf dem Weg aus der Esse zum Amboss...
Wenn der Weg kurz ist und Du nicht durch die ganze Werkstatt springen musst (das hat dann auch den Vorteil, daß die Temperatur nicht zu stark abfällt), verzundert da nichts.
Die Aufgaben vom Borax sind zum einen der Schutz vor erneuter Verzunderung und gleichzeitig wirkt er reduzierend auf die Zunderschicht, indem er dort aus dem Oxid den eingelagerten Sauerstoff abbaut.

...Wenn ich den Zunder jetzt nicht ordentlich "rausboraxe", dann bekomme ich doch Einschlüsse...
Wie schon gesagt: zuviel tut nicht gut! Wenn es zuviel ist, bekommst Du sehr schnell Schlackenester zwischen den Lagen und das war´s dann. Auch habe ich d´festgestellt, daß zuviel Borax auf der Oberfläche zu einem sehr widerstandsfähigen Überzug zusammen kocht, der fast nicht mehr zu beseitigen ist. Da hilft dann wirklich nur radikales Überschleifen bis zur metallisch blanken Oberfläche.
Beim Schweißen immer von der Mitte nach außen und von einer Seite zur anderen den langen Weg mit schnellen und nicht zu schweren Hammerschlägen die Schweißhitze ausnutzen.

Ansonsten hilft da nur üben.

Ich hab´ derletzt einfache Dreilagenklingen gemacht: die sauberen Blechstreifen mit ein wenig Borax dazwischen aufeinander gelegt, nicht geheftet (!) in den Ofen gelegt und beim Erreichen der Schweißhitze vorsichtig mit der Zange aus dem Ofen genommen, ein paar schnelle und leichte Schläge und fertig. Als Vorarbeit waren die Bleche nur am Bandschleifer etwas überschliffen.

Badger
 
Last edited:
Vielleicht war es wirklich das viele Borax.... ich werde das mal austesten!

Danke erstmal für die Tips!

Achja.. eins noch... wenn ich mal was nicht blankschleifen kann... wie z.B. wenn ich die Mittellage einlegen will und den Damast als U geformt habe... dann flexe ich es blank, aber muss es zum biegen doch erhitzen. Danach kann ich den Zunder nicht mehr mit der Flex aus dem U rausmachen und habe so kein perfekt blanke oberfläche! Ist zwar nicht viel zunder... aber muss ich da nicht jetzt Borax reinstreuen um das Zeug rauszukriegen ? Oder reicht auch hier ein kleines Bischen ?

Liebe Grüße


Xzenon
 
Eben, zuviel Borax ist nicht gut.

Ich habe bisher zwei Pakete Ck 75 mit Reinnickel gamacht, ohne Probleme, nur der Rand ist hin und wieder etwas ich sag mal franselig. Kann man ja aber wegschneiden.
Warum es bei Euch nicht funktioniert weiß ich so auch nicht.
Bei welcher Temperatur schmiedet Ihr denn auf der hohen Kante?
 
Andy Du benutzt die "Ihr" Form um mit mir zu sprechen ? Und das wo ich Deinen Hund (Odie... wird er so geschrieben ?) schon bei Peter auf der Wiese den Bauch "geflauscht" habe ? :super::D

Das Paket war recht klein... daher war alles irgendwie "die Ränder waren franselig"
Temperatur war normales schmiederot... also halt nachdem schweisstemperatur weg war... ich noch etwas flach weitergekloft habe und langsam das glühen zur Neige ging habe ich es hochkant gedreht!

Ich könnte mir vorstellen, dass es wirklich am zu vielen Borax lag! Ich hab einfach alles zugekleistert was wie eine Ritze ausgesehen hat... also sehr viel!

Aber gehen vom Borax die Schweissnähte wieder auf , bzw. gar nicht erst richtig zu ?:confused:
Irgendwas hab ich auf jeden Fall falsch gemacht....
 
Erfolg !

Wollte nur kurz bescheid sagen... ich hab gestern mit den Stählen von AchimW ein 10 Lagen Paket gebaut und erfolgreich verschweisst. Anschließend ausgereckt (auch hochkant war hier kein Problem) und gefaltet. Weil alles so gut geklappt hat, gleich weitergemacht und wieder gefaltet.

Ich denke das Problem beim Nickel verschweissen war nicht das viele Borax (obwohl ich dieses mal deutlich weniger genommen habe) sondern die sehr kleine Größe des Pakets. Ich schätze, dass der Stahl einfach zu schnell ausgekühlt ist und nicht ordentlich verschweisst werden konnte bzw. ich die Lagen bei zu niedriger Temperatur einfach wieder aufgeklopft hatte...

Habe jetzt eine 40 Lagen Paket. Da ich alles mit dem 1,5Kg Hammer machen musste, ist das Paket durch das ofte erhitzen etwas geschrumpft. Ich würde sagen 30% kleiner als am Anfang (nicht gemessen, sondern geschätzt)

Ich werde warscheinlich noch 2 mal falten... habe dann 160 Lagen abzüglich Materialverlust also mindestens 100.

Reicht das für ein schönes Muster aus, oder sollte ich lieber noch ein 3. mal falten um 360 Lagen zu bekommen ? Will halt nicht zu viel Material verlieren....

Fazit: Alles hält gut und da ich sehr auf sauberes verschweissen mit vorherigem blankflexen und immer ordentlich den Zunder von den Rändern weggebürstet habe sollte das Resultat (hoffentlich) wenig Schweissfehler/Einschlüsse enthalten.

Danke Euch allen für die viele Hilfe die Ihr mir hier im Forum habt zukommen lassen und Eure geduldigen Antworten!

Ich denke jetzt habe ich die schlimmsten Fehlschläge hinter mir und bin froh, dass es beim 3. Versuch zu einem ordentlichen Paket gereicht hat und ich nicht so viele Fehlschläge hatte die ins Geld gegangen sind!

Ich werde das Resultat in Form einer fertigen Klinge oder eines Messers hier in der Gallerie Posten... wird aber aus Zeitgründen noch ein paar Wochen dauern !

Liebe Grüße

Xzenon
 
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