Hallo Ramses!
Ja, es ist schon ein seltsames Hobby
Zumal ich ja kein professioneller Koch bin. Immerhin koche ich nun wesentlich häufiger als früher und esse mehr frische Sachen. So ist das neue Hobby immerhin förderlich für meine Gesundheit, wenn auch nicht unbedingt für den Kontostand.
Allerdings bin ich ein Laie und, was Messer angeht, ein Anfänger. Deshalb bin ich zum großen Teil darauf angewiesen, was die anderen Messer-Afficionados so schreiben und berichten.
So, wie ich das verstehe, ist dieser Aogami super steel einer der besten Karbonstähle für Küchenmesser. Wenn schon ein handgeschmiedetes Karbonstahlmesser, dann wollte ich schon Aogami super steel nehmen und habe ein Santoku bestellt. Wie es aussieht, schmiedet Takeda die günstigsten Messer mit 'Blaues-Papier-Stahl'. Ein 240er Gyuto bei Watanabe kostet ca. 190 EUR, während Takeda dafür ca. 120 EUR verlangt, wobei das Watanabe-Messer einen edleren Oberflächenfinish hat. Allerdings verfärben sich die Karbonstähle mit der Zeit, und wenn diese Verfärbung ungleichmäßig vor sich geht, können die recht unansehnlich werden, weshalb manche Messerbesitzer diese Messer gezielt mit einer Oxidschicht versehen (z.B. mit Zitronensaft). Auch daher fand ich diesen rustikalen brünierten(?) Look von Takedamesser attraktiv. Es erinnert mich auch an die Küchenmesser meiner Oma aus meiner Kindheit.
Was die Rostanfälligkeit angeht, mache ich mir keine Gedanken. Auch mein Hattori spül ich ja gleich nach Gebrauch mit klarem Wasser ab und hänge trocken in den Messerblock rein (das habe ich früher schon mit meinen alten billigen Messern getan, damit ich beim nächsten mal gleich ein sauberes Messer habe. Meine Frau konnte ich nie dazu diszipl... äh motivieren. Jetzt vor dem schönen Hattori hat sie gehörig Respekt und macht es nun endlich auch so
). Bei gleicher Pflege muß man wohl keinen Rost befürchten.
Zu Hiromoto kann ich nicht viel sagen. Allerdings habe ich keine Angaben zur Stahlsorte der Schneide gefunden. Außerdem habe ich nur maximal 180 mm lange Santokus gefunden (bei Dick und Dieter Schmid). Die Idee ist gut, und es gibt mehrere Hersteller, die solche Messer anbieten. Für Obst wollte ich z.B. kein Karbonstahlmesser benutzen (Hmmm, welchen Petty soll ich bestellen??
). Dies Mal sollte es aber ein richtiges japanisches Messer werden: traditionelle Klingenform, Karbonstahl, handgeschmiedet, handgeschliffen.
Zur Messerform: Die Mail von Takeda ist sehr interessant! Ich fand, dass deren Gyutos wie einfach langgestreckte Santokus aussahen, und fand sie irgendwie unproportioniert. Auch daher habei ich mich für das traditionelle Banno-funayuki entschieden, obwohl ich immer mehr merke, dass ich doch eine längere Klinge mit deutlicher Rundung bevorzuge. Wenn die aber Gyutos mit stärkerer Klingenwölbung anbieten... Das bringt mich natürlich auf andere Gedanken...
Übrigens: Gyuto bedeutet wörtlich 'Rind-' bzw. 'Kuhmesser' und ist ursprünglich in Anlehnung an europäische Kochmesser für Westler konzipiert worden und hat traditionellerweise einen westlichen Griff. Dann gibt es aber auch Gyutos mit den traditionell-japanischen Griffen wie die von Takeda oder Watanabe, und diese heißen dann Wa-Gyutos :lach:
Gruß
Je
Takeda Banno-funayuki - Takeda Gyuto - Watanabe Gyuto
Hmmmm, das sind Bilder....