Das leidige Thema(Grausig)

yorka

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Hallo Freunde!
Hier kommt wieder das grausige Thema!
Wie kriege ich das Teil scharf?
Ist der "sharpmaker" das nonplusultra oder gibts noch ein paar kniffe und specials, die man wissen sollte?
Im Moment bin ich recht unglücklich über mein MOD LH welches sehr stumpf ist. Wie kriege ich so ein "krummes Teil" scharf?
Wie behandle ich ein rostendes Teil(T.ops)
Wie sieht´s mit der Politur aus?
Gehört ein "sharpmaker" zur Grundausstattung, oder gibt es alternativen?
Wie wärs mal mit einem Grundkurs für doofe(mit metallenen Grundzügen)? <IMG SRC="smilies/cwm25.gif" border="0">
 
Der Sharpmaker ist nicht das nonplusultra, aber eine relativ deppensichere Methode, Messer richtig zu schärfen. Ich hab auch einen :). Schärfen kannst Du damit alles und bis zu jedem beliebigen Grad.
Nur wenn Du eine komplett neue Schneide hinkriegen willst, ist das Teil weniger geeignet, weil wenig Material abgetragen wird. Dafuer entweder einen Stein kaufen, oder viel viel Geduld mitbringen <IMG SRC="smilies/smile.gif" border="0">

Dass der Sharpmaker erstmal nur zwei fixe Winkel erlaubt, ist IMO kein Nachteil. Wnen man weiss, was man will, hält man halt das Messer nicht senkrecht, sondern a bisserl schräg. Dann ist man genauso flexibel, wie per Hand.

Rost/Politur: Kommt darauf an wie stark. Poliere, anschleifen, im Ernstfall - hab selber ein altes Messer mit Lochfrass - Dremel/Messingbürsten/Schwabbelscheibe/Politur. Geht einwandfrei, Geduld haben und Klinge nicht überhitzen.

Infos zum Schärfen etc:
http://www.bladeforums.com/features/faqsharp.shtml
http://www.bladeforums.com/features/faqrazor.shtml
http://www.physics.mun.ca/~sstamp/knives/sharpen.html
http://www.ameritech.net/users/knives/Juranitch1977Feb.htm
http://www.ameritech.net/users/knives/index.htm

Grüsse
Pitter

[ 24-04-2001: Nachricht editiert von: pitter ]
 
Hier kannst Du auch mal reinsehen. Ist auch interessant.
Und man sollte vorher mit einer nicht ganz so geliebten Klinge etwas üben.
Und in der Tat: was soll gemacht werden, neue Schärfe oder komplett neue Schneide? Die Fragen werden beantwortet. Und trotz aller Kritik am maschinellen Schleifen ist die Lektüre von Carsten Bothe "Messerschärfen wie die Profis" (siehe auch Datenbank) zu empfehlen.
Herbert
 
Hi Herbert
Du bist mutig.
Ich hab das Büchlein hier auch mal empfohlen, weil, für mich gibt es nichts anderes als Bandschleifer (Hab das allerdings auch mal Beruflich gelernt).
Na ja wie gesagt, als ich die Empfehlung hier gepostet hab, hat man mir die Überhitzten Atome um die Ohren gehauen.
Gruß Rolf
 
@Rolf: Hi, auch ich schärfe nicht so, werde es auch nicht tun, aber man sollte ruhig mal diese Seite betrachten. Die heißen Atome flitzen einem dabei wirklich um die Ohren. Egal wie man es anstellt, es wird einfach heiß, und das bekommt der dünnen Schneide nicht sehr gut.

ABER: Bothe favorisiert die Stähle mit relativ geringen Legierungsbestandteilen, er vertreibt z.B. einen Nicker aus C35. Und diese Stähle leiten zum Einen besser die Wärme als legierte Stähle, das sind schlechte Wärmeleiter, und da gelten vielleicht andere oder nicht so strenge Maßstäbe, wegen der schnelleren Wärmeabfuhr. Und er weist auf die Hitzegefahr hin.
Wenn mans kann, denke ich, kann man das machen je nach Stahl. Ich persönlich, wie gesagt, tue das bei meinen Messern, die aus legiertem Zeugs bestehen, nicht, habe auch keine Erfahrung damit.
Man müßte zur spekulationsfreien Beantwortung dieser Sache einfach folgendes machen: Maschinell einen unlegierten und einen legierten Stahl schleifen, dagegen ein Paar per Hand, und dann Gefügebilder machen.
Die Klingen sind dann hin, aber das kann man ja mit Teststücken machen. Ich denke mal drüber nach, wo man mir diese Untersuchungen preiswert machen kann.
Hey, roman, vielleicht können wir da gemeinsam war reißen, oder?

Das Thema kommt immer wieder hoch, und man sollte es vielleicht wirklich mal objektivieren. Und was die Abhandlung über Grat in dem Buch angeht, so gilt das sinngemäß natürlich auch für das Handschleifen. Im Übrigen, man sollte, und da liegt ein Irrtum von mir vor, lieber das "Messerbuch" vom gleichen Autor lesen, das Schärfbuch ist nur ein Teil dieses Buches, und das "Messerbuch" ist -trotz teilweise merkwürdiger Theorien zum Stahl - im Hinblick auf Messeranwendung und Bewertung vor dem Kauf echt nicht schlecht, auch was Beile und Äxte angeht. Wenn Du meinen Link anschaust, da wird das auch klar gesagt, ich folge da Leo (leonardo 75 aus dem forum) in seiner Bewertung der maschinellen Methode.

[ 24-04-2001: Nachricht editiert von: herbert ]
 
Obwohl ich persönlich die Bandschleifermethode anwende (mit entsprechender Erfahrung und Vorsicht), kenne ich natürlich die Beschreibungen und Anleitungen von Leo und Carsten. Bei Beiden ist eine Aussage, die mir zweifelhaft erscheint:
"Wenn sich auf der gesamten oben liegenden Schneidenseite ein Grat aufwirft, dreht man das Messer auf die andere Klingenseite und bearbeitet diese...... Wirft sich nun auch wieder ein Grat auf, wird die Klinge und der Schleifstein mit einem Lappen gereinigt."
Wenn ich es auf diese Art mache, wird die gesamte Abnutzung der Schneide bei der ersten Seite abgetragen. Der Grat wirft sich bei der zweiten Seite schon nach wenigen Schleifbewegungen ohne richtigen Abtrag auf. Da Menschen Gewohnheitstiere sind, beginnen sie immer mit der gleichen Seite der Klinge (beobachtet euch mal!), wodurch die Schneide im Laufe der Zeit immer einseitiger würde. Deshalb wechsle ich am Bandschleifer nach jedem Zug die Seite. Ein Grat wirft sich auch hierbei auf. Nur ist dann schon eine symmetrische Schneide erreicht.
 
Guten morgen Günter, ich mache es genauso wie du, nach jedem Zug ein Wechsel der Richtung. Langsam laufendes 400er Band. Nach Gratbildung langsam laufender Lederriemen (seit ein paar Tagen), besprüht mit Diamtspray und D-Paste. Altes System:Holz- Klotz mit Leder drauf, auf dem abgezogen wird. Hat bisher ohne Klage funktioniert, auch bei jenen Kunden die die Messer benutzen (ja auch die gibt es).
Gruß Wolfgang
 
@günter und wolfgang: danke für Eure interessanten Ausführungen. Ihr verwendet ja legierte und auch hochlegierte Stähle und habt offensichtlich positive Erfahrungen mit dem maschinellen Schleifen gesammelt. Ihr weist ja auch darauf hin, daß man Erfahrung und Vorsicht braucht, also absolut nix für Anfänger. Günter, Deine Einwände mit dem asymmetrischen Abtrag sind überzeugend. Daran hatte ich nie gedacht, dabei liegt es eigentlich auf der Hand. Man arbeitet instinktiv einseitig. Mir ist das bei meinem Rasiermesser aufgefallen. Die beiden Seiten (war eine nervenaufreibende Sache, mit der gleichen Hand die andere Seite des Messers zu benutzen) schneidet auf einer Seite besser, vielleicht weil ich auch nicht vollkommen symmetrisch abziehe?
Und wenn die Schärfe stimmt beim maschinellen Schleifen, und auch noch die Schnitthaltigkeit gut ist, dann kann man es machen, wenn man kann.
Nochmals: Danke für die Hinweise.
 
@wolfgang: verstehe ich das mit dem Holzklotz richtig: nicht ein Streichblock, so wie man ihn für ein Rasiermesser nutzt, sondern flach auf ein Holzstück geklebtes Stück Leder? so daß quasi nichts durchbiegt, sondern flach bleibt? Ich hab noch einen alten verrammelten Streichblock (nicht aufgepaßt mit dem Rasiermesser), da könnte man ja aus diesem Juchtenleder sowas herstellen, ist noch genug nicht kaputte Fläche da. Womit am besten kleben? Hast Du noch weitere Hinweise?
Wie groß sollte die Lederfläche optimal sein?
 
Zwar nicht an mich gerichtet, aber ich gebe trotzdem mal meinen Senf dazu (Schärfen ist nun mal ein dankbares Thema zum dikutieren <IMG SRC="smilies/wink.gif" border="0">).

Mein Abziehriemen ist ein alter (Wehrmachts-?), zerschnittener Gürtel. Das Stück welches ich benutze ist etwa (aus dem Kopf, habe ihn gerade nicht vor mir) 35cm lang, etwa 6cm breit und ca. 5mm stark. Ich benutze zum Abziehen die (rauhe) Innenseite bestrichen mit einem diamantstaubhaltigen Polierblock (keine Paste, sondern fest. keine Ahnung wie man das genau nennt oder wer es vertreibt. Ich habe mein Stück von einem befreundeten Goldschmied bekommen. Wenn man es schnell genug über daraufreibt erwärmt es leicht, wird etwas weicher und bleibt am Leder haften.). Das Leder lege ich dabei auf eine feste Unterlage. Angewand nach dem Schliff auf der 6000er Seite meines jap. Wassersteines ergibt das eine sehr feine Oberfläche auf der auch unter 12-facher Vergrößerung keine Schleifspuren erkennbar sind. Bei üblichen Anwendungen für ein eher kleines Messer bin ich der Ansicht, daß dieser Schliff wesentlich standhafter ist als alles andere. Bei meinem Busse z.B. --- welches hauptsächlich als Haumesser zum Einsatz kommt --- mit seinem asymetrischen Schliff treibe ich allerdings nicht soviel Aufwand. Da schleife ich mit einem Kermikstab auf der flachen Seite und ziehe die convexe Seite lediglich zum entfernen des Grates auf dem Riemen ab. Messer fürs grobe (auch einmal um Schleifpapier schneiden) welche ich sowieso andauern schleifen muß, schleife ich mit einem feinen (nennt sich nur so, ist meiner Ansicht nach aber nicht besonders Fein) Diamantschleifstein und ziehe sie auf dem Riemen ab. Am Körper rasieren kann man sich mit allen Schleifmethoden ähnlich gut, aber wie gesagt, was Schnitthaltigkeit im Alltag anbelangt bin ich von meiner "jap. Schleifstein mit anschließendem abziehen mit Diamantpolitur"-Methode überzeugt. Ein Taschenmesser welches ich so geschliffen habe sieht auch bei täglichem Gebrauch den Schleifstein oft erst ein Jahr später zum nächsten mal. Dazwischen wird es einfach bei Gelegenheit einmal über den Abziehriemen gezogen, und gut is´.
 
Herbert, genau, siehe HankEr, etwa auch diese Größe! Nur, daß ich die glatte Seite als "Schleifseite" nehme, warum???keine Ahnung, gefiel mir halt besser. Das Leder ist jenes aus dem ich mal Scheiden machte, ca. 3mm dick. Ach ja, kleben mit dem üblichen Lederkleber der Schuhmacher (Pattex geht sicher auch). Joo, das war's dann auch schon.
Wolfgang

P.S. Nee noch nicht ganz fertig, Herbert, kann es sein daß ich dich schon mal getroffen habe, bist du jener der so viele schreckliche Narben im Gesicht und am Hals hat?????? *lol* Siehst, deshalb trage ich Vollbart und rasier nur die kleinen freien Flächen nass (oh Gott nein, nicht mit dem Rasiermesser)
 
@Wolfgang: Hey, wie konntest Du die Narben erkennten, ich trage doch normalerweise jede Menge Mull und Pflaster im Gesicht......
 
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