Olive / RWL 34

heiko häß

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Hier eine Auftragsarbeit die ich gerade fertiggestellt habe.
Griff Olivenwurzel
Klinge 3,8mm RWL 34 gehärtet auf 60 HRC
Gesamtlänge 225mm
Klingenlänge ca. 100 mm
Da mir der Kunde mitgeteilt hat das er gerne schnippelt habe ich die Klinge auf fast 0 ausgeschliffen. Also fast Zero-edge.
 

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Schön schlicht !
Gefällt mir, aber das Oliven Holz sieht extra gut aus, Wie hast du es Behandelt das die Maserung so Schön raus kommt?

gruß Hugh
 
Hallo Heiko,

schönes Messer, kann mir vorstellen, daß es durch den Schliff eine gute Schneideigenschaft hat.
Die Oberfläche der Olive sieht interessant aus.

Gruß Kuno
 
Hamurra-e said:
Schön schlicht !
Gefällt mir, aber das Oliven Holz sieht extra gut aus, Wie hast du es Behandelt das die Maserung so Schön raus kommt?

gruß Hugh
Ich behandle eigentlich alle Naturhölzer mit Schellack und Parafinoel.
Die Maserung ist von alleine so schön geworden, da kann ich nichts dafür :p
 
Hallo Heiko
Verrätst du die Reihenfolge der Behandlung, oder lässt Du uns weiterhin erfolglos probieren? ;)

Stefan
 
Das ist kein Geheimnis.
Schellackpolitur mit einem fusselfreinen Tuch auf den Griff aufbringen und trocknen lassen. Anschließend nochmal anschleifen(800er Körnung)
Dann nochmal 1-2 mal nur mit SL. Anschließend auf den Lappen mit SL etwas Parafinoel geben und polieren. Solange wiederholen bis man die gewünschte Oberfläche hat.
Fertig.
 
Hallo Heiko,
das Messer ist wieder ein " Hingucker". Schlicht,Einfach,perfekt in Holz und Stahl.
Ein kleiner " Wermutstropfen" sei mir mit meiner bescheidenen Meinung erlaubt.Der Tragebügel Deiner Lederscheiden gefällt mir nicht so sehr.Du schlägst zur Befestigung Deiner Lederscheiden das Innere des Leders um den Gürtel nach aussen. Dadurch ergibt sich, daß die gesamte Lederscheide zwar gut und vor allen Dingen glatt verarbeitet ist, daß Teil, durch das der Hosengürtel aber gezogen wird ist mir ,baubedingt bei Dir ,immer zu franselig.
Dies ist auch an meinem Steinbockmesserchen so, daß mir bisher sehr viel Freude bereitet hat.Halt ein kleiner Schönheitsfehler.
Vieleicht könnte man das abstellen?
Andere Ledersorte vielicht, die an der Innenseite nicht so aufgeraut ist?

Viele Gruesse
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Dizzy
 
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Juchhu! Das wird meins! Mir hatte die Nr. 4 in diesem Thread von Anfang an gut gefallen. Aber als ich ein paar Tage später nachgefragte, war es bereits verkauft. Die Form des Messers und der Klinge erschien mir für meine Zwecke optimal. Deshalb habe ich es noch einmal bauen lassen. Ich will es als Brotzeit-, Picknick-, Outdoor-Küchen-Messer, also fast ausschließlich für Lebensmittel einsetzen. Deshalb auch der Wunsch nach dem schneidfreudigen Anschliff.

Wenn ich mir die Fotos ansehe, freue ich mich, dass ich mich für Olivenholz entschieden habe. Ich hatte noch zwei sehr schöne Stücke stabilisiertes Holz in natürlichen Farben (Maserbirke und Vavonna) zur Auswahl. Für die hätte die größere Unempfindlichkeit gesprochen, aber letztlich hat meine Vorliebe für die Optik/Haptik von natürlichem Holz überwogen.

Freue mich schon, das Messer in den nächsten Tagen in den Händen zu halten. Wenn ich es etwas testen konnte, schreibe ich noch mal einen kurzen Bericht.

An dieser Stelle aber schon mal ein Dankeschön an Heiko Häß. Er hat meine Fragen immer schnell beantwortet, mich per E-Mail über den Arbeitsfortschritt auf dem Laufenden gehalten, Fotos gemailt, wenn es für anstehende Entscheidungen hilfreich war und letztlich meine Wünsche in relativ kurzer Zeit umgesetzt. Besser ist nur noch, wenn man alle zwei Tage in der Werkstatt vorbeischauen kann. Und ich glaube kaum , dass sich das irgendein Messermacher wirklich wünschen würde ;-)
 
@ Dizzy

Ich werde versuchen eine Lösung für das Problem zu finden, versprochen ;)
Wenn nicht müssen mir die Lederspezialisten ier im Forum weiterhelfen

Andreas, Eukalypt :HILFE!!!!
 
Und dann der Testbericht

Ich habe das Messer jetzt schon einige Zeit und hatte angekündigt, noch etwas zu schreiben, wenn ich es ein bisschen testen konnte (ist nicht ganz so kurz geworden ;-) ):

Das Messer ist blitzsauber verarbeitet. Hervorheben möchte ich das Klingen-Finish. Ich habe noch kein Messer mit Spiegelpolitur in der Hand gehabt. Dass dies hier aber nicht weit davon entfernt ist, beweisen die Fotos oben. In diesem Thread hat Heiko das mal Gebrauchpolitur genannt ;-) Nur auf der Angel sind bei genauerem Betrachten noch Schleifspuren zu erkennen, die sicher von finishen des Griffholzes stammen.

Der Griff selbst sieht durch die reiche Maserung des Holzes wunderschön aus und liegt hervorragend in der Hand – und das ohne alle Fingermulden, Daumenrampen usw. Gleichzeitig ist man flexibler hinsichtlich der Griffpositionen. Von der Balance her ist das Messer eher grifflastig und lässt sich gut führen.

Die Klinge ist dünn ausgeschliffen und hat eine sehr feine Schneide. Bei der Auslieferung war das Messer hervorragend abgezogen und die Haare fielen ohne den leisesten Widerstand von Arm.

Wie bereits geschrieben, will ich das Messer vor allem als Brotzeit-, Picknick-, Outdoor-Küchen-Messer einsetzen und habe es deshalb auch vorrangig in diesem Bereich getestet. »Mach Dir mal wegen der Schneidleistung keine Sorgen« war Heikos Antwort auf meine Frage wegen der fast 4mm Klingenstärke. »Das Messer wird schon gut schneiden. Und wenn nicht kannst Du es mir auch wieder zurückschicken.« Und was soll ich sagen? Das Messer ist noch bei mir ;-)

Selbst die klassischen Herausforderungen, wie feine Zwiebelringe, hochdünne Scheiben von harter Salami, Tomatenscheiben oder Apfelviertel schneiden (nicht spalten!) waren kein Problem. Durch ein Brot gleitet das Messer mit bloßem Druckschnitt ohne die leiseste Zugbewegung. Die entstehenden Scheiben kann man Dank Flachschliff gut mit Butter beschmieren. Später habe ich mit dem Messer einen großen Lammbraten zubereitet (nicht outdoor ;-) ). Sowohl das rohe als auch das gare Fleisch ließ sich mit einfachen Zugschnitten sehr leicht zerteilen. Ohne entsprechende Erfahrungen vorweisen zu können, würde ich vermuten, dass sich dieses Messer (vielleicht etwas weniger fein ausgeschliffen) auch im jagdlichen Bereich sehr gut machen würde.

Doch nur mit Lebensmitteln ist das Messer deutlich unterfordert. Ein paar Tage später im Wald habe ich für meinen kleinen Sohn eine ca. 4m langen trockenen Kieferstamm entastet. Einfach das Messer angesetzt, mit dem Daumen der linken Hand auf dem Klingenrücken den Druck verstärkt, ein paar mal hin und her gewackelt und die Äste (Zweige) bis ca. 1cm (dickere gab es an diesem Stamm nicht) waren ganz glatt durchtrennt, ohne dass nur eine Holzfaser ausgerissen wäre.

Nach ca. 1,5 Monaten Nutzung rasiert das Messer nun nicht mehr so mühelos. Abziehen auf dem Leder (ohne Polierpaste) hat die Schärfe jetzt etwas aufgefrischt und die Haare fallen wieder leichter. Damit es aber so scharf wie im Auslieferungszustand wird, muss ich an meinen »Schleifkünsten« noch etwas feilen.

Insgesamt handelt es sich um ein sehr schönes, praktisches und recht universell einsetzbares Messer, dass mir sich noch lange Jahre Freude bereiten wird. Beim Testen habe ich wieder viel über Messer gelernt und ein paar Ideen, wie sich die Klingenform für meine Zwecke noch optimieren ließe. Allgemein habe ich nur zwei Verbesserungsvorschläge:

1) Das Ricasso (ca. 1cm) könnte noch etwas kürzer werden. Gerade an der Stelle, wo man den stärksten Druck ausüben kann, fehlt einem ein kleines Stückchen Schneide und man zerquetscht stattdessen das Schnittgut. Wenn man den Griffabschluss nicht rund sondern etwas schräg gestaltet, dürfte das auch gut aussehen.

2) Die Scheide bräuchte nicht ganz so tief sein und die Gürtelschlaufe dürfte etwas enger gearbeitet werden. Dann könnte man das Messer höher, weniger störend beim Sitzen und auch unauffälliger tragen. (Das »franselige« Leder stört mich selbst nicht so sehr.)

Fazit: Wer sehr schöne und gut verarbeitete Gebrauchsmesser (im positiven Sinne) zu einem fairen Preis sucht, bei denen eigene Wünsche und Vorstellungen berücksichtigt werden können, weil sie handgemacht sind, ist bei Heiko absolut an der richtigen Adresse.
 
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Hallo Heiko, hallo lacis,

ein wunderschönes Messer. Form und Beschaffenheit sind super, und das Griffmaterial gibt dem Ganzen noch ein sehr nobles Aussehen.
Klasse Arbeit. Ist da Holz stabilisiert ??

Gruß Kuno
 
Das geht runter wie Öl

Hallo lacis
Vielen Dank für diesen schönen Testbericht.
Das Problem mit dem zu langen Ricasso wurde mir auch schon von anderen Forumiten genannt. Ich werde auf jeden Fall versuchen bei den nächsten Klingen den Ricasso kürzer zu halten. (Jetzt sind aber gerade 10 Klingen beim Härten bei denen ich es nicht mehr ändern kann :rolleyes: )
Bei den Scheiden ist es so eine Sache, der eine hat sie lieber tiefer hängen, der ander mags höher. Ich gehe auf jeden Fall gerne auf Wünsche ein.
Das Franzige an der Gürtelschlaufe bekomme ich wahrscheinlich auch bald in den Griff. Ich wechsle gerade mein Lederlieferant.

Damit es aber so scharf wie im Auslieferungszustand wird, muss ich an meinen »Schleifkünsten« noch etwas feilen.
Ich denke es liegt nicht an den "Schleifkünsten" sondern an der Schwabbelscheibe auf der ich nach dem schärfen mit dem Lansky den Grad abpoliere.

Also, viel Spaß noch mit dem Messer
Gruß Heiko

@Concho
Nee, das Holz ist nicht stabilisiert. So viel ich weiß geht das wegen dem hohen Ölgehalt nicht.
 
Einfach schön

Hm, Heiko, das ist in der Tat ein feines Teil. Ich kann die Begeisterung des neuen Besitzers ganz gut nachvollziehen. Und werde mich wohl mal per Mail direkt an Dich wenden müssen. Ich bin nämlich auch gerade auf der Suche nach einem guten, robusten EDC/Jagd/Gebrauchsmesser...

;-)

w/kind regs (Roland)
 
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