Schleifen mit belgischen Brocken?!?

Sascha101

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Hallo!

Habe mir einen belgischen Brocken zugelegt. Jetzt möchte ich ihn natürlich auch benutzten und damit diverese Messer (Küchenmesser;Leatherman) schleifen. Doch leider habe ich nicht so richtig einen Plan. Es wäre schön wenn mir jemand mal so eine Art Bedienungsanleitung zuschicken könnte oder mir mal ein paar Tips bereitstellen könnte. Habe mir gleich noch ein Abziehleder gegönnt. Was nehme ich denn dafür am besten?

Mit freudlichem Gruß

Sascha
 
Hallo und herzlich Willkommen im Forum!

Die beste Zusammenfassung zu allen Fragen die das Schleifen von Messern betreffen, findest Du meines Erachtens hier: www.messer-machen.de. Einen zweiten Link zum Thema kann ich einfügen, wenn ich wieder zu Hause bin.

Auch die Suchfunktion im Forum ist ein guter Tipp. Da findest Du Lesestoff für Jahre ;-).

Viel Spass beim Lesen und Schärfen!

Lars
 
Last edited:
OK, danke erst mal. Den Artikel hatte ich auch schon durch. Was mi fehlt ist der umgang mit dem belgichen Brocken. Wie bekomme ich am besten die Schleifpaste, usw. Trotzdem erstmal vielen Dank.

Gruß
Sascha
 
Auf den Belgier nur Wasser! Die Paste wird zum Abziehen auf einem Leder verwendet!

Grob zusammengefasst: Ich male mir die Klinge immer mit einem Edding an (damit sehe ich genau, wo ich rumschleife), den Belgier lege ich auf ein feuchtes Tuch, damit der nicht auf dem Tisch rumrutscht. Und dann etwas Wasser auf den Stein, das Messer anlegen (und das ist eben die Kunst, genau im richtigen Winkel anzulegen, zu steil und zu rubbelst auf der Schneide rum und zu flach, dann müsstest du ganz schön viel Material abtragen um einen Erfolg auf der Schneide zu sehen) und in zärtlichen, kreisförmigen Bewegungen schleifen. Und dabei den Winkel halten. Am Eddingstrich mal kontrollieren, wo du abträgst und ggf. korrigieren.

Aber eine sehr gute Beschreibung findest du auf Leo´s Messerseite.
 
ich mach den schliff auf einem keramikbankstein bis es scharf ist und dann den letzten feinabzug auf nem belgischen brocken orde einem arkansas, geht beides gut, nur der belgische brocken hat imho die hoehere abtragsleistung.
 
Im Umgang unterscheidet sich der Brocken nicht von anderen Wassersteinen. Von Ölsteinen eben, weil kein Öl genommen wird.

Den gelben belgischen Brocken nehme ich auch nur zum Abzug, nicht zum groben Schleifen. Besser als Wasser hat sich Spucke erwiesen (nein, nicht Rotz!).

Der bb hat wirklich einen besseren Abtrag als ein Arkansas aber ein bb allein reicht schon.

Ledern habe ich mir vorgenommen weitestgehend weg zu lassen, das klappt auch recht gut. So´n kleinen bb kann ich in der Hosentasche spazieren tragen und dann soll es unterwegs eben auch gut klappen, daher der Gedanke.

Was die Paste fürs Leder angeht, hier muss es auch einen Tip für Chromoxyd geben, den man angeblich als Pigment im Malerbedarf bekommt. Suche bemühen.
 
exilant said:
, den man angeblich als Pigment im Malerbedarf bekommt. Suche bemühen.
ist wohl gruen, oder halt paste fuer schwabbelscheiben auf dem riemen rubbeln, gibt ne duenne schicht.
 
Ich denke, der größte (und am häufigsten gemachte) Fehler ist, zu früh auf einen zu feinen Stein umzusteigen.. der BB ist schon ziemlich fein...
Das Ganze hat natürlich auch einen Vorteil: Man versaut sich keine Schneide, man lernt, die Klinge "freihändig haltend" richtig zu führen, ABER wenn ich in meiner bisherigen "Schleiferkarriere" mir gewünscht hätte, etwas anders gemacht zu haben, dann wären das folgende Punkte:

- nicht mit einem Arkansas oder BB anfangen (wie auch ich es gemacht habe)

- (auf den "gröberen" Steinen noch gut beurteilbar) der Gratbildung mehr Achtung schenken

- die "Schleifgeometrie" immer wieder überdenken und nicht "stumpf (doppeldeutig!) "daherschleifen" - an welcher Stelle der Klinge habe ich weniger Abtrag bzw wo ist die Fase schmaler...?

- nicht als erstes die (geliebten) Gebrauchsmesser angehen (und ihnen am besten einen neuen Winkel verpassen)

- auf den gröberen Steinen und an den billigeren Messern mehr mit verschiedenen Winkel herumexperementieren - um ehrlich zu sein:
an meinem Daumen gibt es genau 4 "Markierungen" die ich mir gemerkt habe, und nach denen ich alle Messer, je nach Bedarf, schleife, und mit denen ich gut klarkomme....: die Diskussion nach dem "optimalen Winkel" hat sich damit für mich erledigt, ich glaube, das wird etwas überbewertet!

- apropros "Schleifgeometrie": hätte gerne das Schleifen der Klingenspitze früher "gelernt"

- die Steine etwas häufiger abrichten

- die Erkenntnis, daß ein Abziehleder nichts bringt, wenn die Schneide noch nicht so weit ist hätte früher kommen können

- und noch einmal: Trial and error... damit hatte ich allerdings ein Problem, da ich zuerst meine eigenen Messer viel zu "fein" abgezogen habe... so dauert es viel länger, Fehler zu erkennen...


Mein Vorschlag:
Die billigsten Messer nehmen, zuerst an dem Handling und dann an der "Geometrie" arbeiten, danach daran arbeiten, einen gleichmässigen Grat zu erzeugen, und danach einen BB oder ein Äquivalent kaufen.



.... und danach perfektionieren..... :)





Also das waren die "Fehler", die ich bis jetzt gemacht habe, hatte allerdings, als ich mit dem Schleifen anfing, auch noch nicht das Messerforum, einige gute Impulse kamen von hier, ich hoffe, ich habe Dich nicht zu sehr abgeschreckt...

Um ehrlich zu sein: ich denke, mit dem BB hast Du Dich (noch) etwas übernommen..
Wenn Du nur 1/3 der Punkte berücksichtigst, hast Du schon eine ganze Menge "Zeit" gespart, allerdings bereue ich alle diese Fehler nicht, im Gegenteil haben sie mir etliche "meditative" Stunden eingebracht....




Ich weiß noch nicht genau, wie weit ich mich gerade aus dem Fenster lehne, aber ich biete mich auch gerne für alle MF - Forum Teilnehmer als "Schleifer" an, allerdings unter folgenden Bedingungen:

- ihr habt Geduld - ich sitze nur am Stein, wenn ich die Muße dazu habe - ich mache alles am Bankstein und in immer noch oftmals in viel zu langer "Handarbeit"

- mit "recurve" - Klingen habe ich kaum Erfahrung, Sägezahnungen bearbeite ich (am Bankstein) natürlich nicht

- ihr schickt mir Eure (teuren oder euch an's Herz gewachsenen) Messer nur, wenn ihr damit einverstanden seid, was ich damit mache (Bin lediglich ein "hobbymässiger" Schleifer und will nicht etwas hören wollen wie " da ist ein Kratzer auf meinem Ausstellungsstück")

- ihr packt in der Sendung (versichert oder unversichert) gleich das Geld für die Rücksendung bei

- ihr seid mir nicht böse, wenn ich keinen "Bock" habe, etwas zu schärfen; ich mache das nur, weil ich es gerne mache, und wenn es "zu viel" wird, dann habe ich keine Lust mehr

- Wasser und trocken Brot:
wenn euch das Ergebnis etwas wert ist, dann könnt ihr gerne eine "Aufwandsentschädigung" oder wie auch immer man es nennen mag, an mich schicken

-langer Text, kurzer Sinn:
Sitze oft und gerne am Schleifstein, habe im Moment zu wenig Klingen, freue mich, wenn ich jmd eine schärfere Klinge bereiten kann, als er selbst imstande gewesen wäre herzustellen, wollte mich eigetnlich nicht als "Schleifservice" hier anbieten, aber irgendwie läuft es doch darauf hinaus... :)

- Bei Bedarf Email an mich, die schaue ich (noch) öfters nach, als das MF



So far mfG!

Behnie




-
 
Hallo!

Danke erst mal für die Tips! Werde wohl erst mal unsere alten Küchenmesser mißbrauchen zum üben. Der Typ wo ich den Stein gekauft habe, hat mir gesagt, wenn das Wasser von der Klinge läuft habe ich den richtigen Winkel. Kommt das hin? Bei meinem Leatherman ist fast keine Schneide mehr zu sehen. Was nehme ich denn da für einen Stein?
 
Ich sags mal so: Wenn Du dasselbe feststellst, ist es ein guter Tip. Wenns Dir nix sagt eben keiner.

Es gibt die Methode mit dem Filzstift. Also Schneide anmalen und gucken, ob man die Fläche richtig trifft. Wo die Farbe runter geht, ist geschliffen.

Ich selbst nehme mir die Zeit einfach mal zu fühlen und zu gucken. Nimm einfach die nagelneue Klinge, lege die Schneide auf den Stein und guck, wann es voll aufliegt. Fühl auch. Liegst Du zu flach, ist ein winziger Spalt zwischen Schneide und Stein zu sehen und die Klinge liegt weniger stabil auf. Ist sie zu steil, ist zwar kein Spalt zu sehen, aber dafür fühlst Du weniger Auflagefläche. Der Typ, der die bb auf Messen verkauft, macht das genauso. Der hats halt mehr im Gefühl.

Kannst auch mit Deinem bb mal probieren: Drück die Schneide wie beim Schleifen gegen den Stein. Beißt es: Zu steil. Schliddert es: Zu flach.

Man kann es wirklich hören, sehen und fühlen, wenn es richtig ist. Nur Mut probiers.

Für deinen LM würde ich einen mittleren Korundstein nehmen. Viele schwören auf Siliziumkarbid. Der Siliziumkarbidstein, den ich hatte, von Apex, machte mich nicht zufrieden. Der Korap (Korund von Apex) sehr. Also für den groben Vorschliff den. Alles weitere siehe in dem "Bin ich zu blöd zum Schleifen" - Thread. Oder wie immer der hieß.
 
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