Damastpaket mit Selbstbaupresse verschweißt

Lanfear

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Ich wollte schon die ganze Zeit das verschweißen der Damastpakete mit einer Presse ausprobieren.

Da ich keine preislich akzeptable Presse gefunden habe, habe ich kurzerhand selbst eine gebastelt.

Ich habe dann heute ein 7-Lagen-Paket aus 1.2510(6mm) und CK75(4mm) probeverschweißt und bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Anbei ein paar Fotos.

Gruß Heiko aka Lanfear
 

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Hallo Lanfear

Gratulation zu der selbstgebauten Presse :super: Das Ergebnis bzw das Damastpaket ist ja Klasse verschweißt, alle Achtung!!
Ich überlege mir auch schon längere Zeit, mir eine Presse zu bauen. Könntes du mir sagen wieviel to der Hydraulikheber drückt? Reichen ca. 20 to oder braucht man einen stärkeren Heber?

Gruß Dieter
 
HAMMER wenn ich man erstmal soweit währe aber das Ding mit der Presse ist eine gut Idee.
 
Hallo Dieter,

Ich habe einen 20t-Heber genommen. Da fand ich bei dem bekannten Auktionshaus das Preis/Leistungsverhältnis am besten.
Für das Verschweißen finde ich es bis jetzt ok. Für kleinere Umformarbeiten geht es auch noch. Ich würde beim nächsten mal wohl eher einen 32t oder gleich einen 50t-Heber nehmen.
Aber dann muss auch die der Pressenrahmen noch etwas stabiler ausfallen.
Ich habe diesmal UNP-Profil (100x50) genommen und mit Gewindestangen M12 verschraubt.
Kurz bevor am Heber nichts mehr geht, höre ich dann auch den Rahmen ächzen :hehe: Über kurz oder lang, werden die Gewindestangen wohl etwas dicker werden müssen.

Gruß Heiko
 
Hallo Heiko

Besten Dank für deine promte Antwort :super: Mit dem Bolzenquerschnitt hast du Recht, sind ein bischen schwach. Aus dem Bauch heraus würde ich V2a M 12 nehmen, aber keine Gewindestangen sondern Maschinenschrauben mit Schaft. Wenn ich meine Presse baue, werde ich gleich auf M20 gehen und das ganze mit einer 50t Presse.
der Tip mit Ebää ist Klasse, daran habe ich garnicht gedacht :super:

Gruß Dieter
 
@ Dieter
Keine Gewindestangen sondern Schrauben - stimme voll zu.
Aber bloß keine V2A-Schrauben - sind teuer und zu weich. Ich empfehle Schrauben mit Schaft und Gewinde nur am Ende mit hoher Zugfestigkeit (14.4 o.ä.)

Beste Grüße aus Stuttgart

Gerhard
 
Tja, wenn ich's mir recht überlege sind die Schaftschrauben in M20 schon das richtige. Aber woher zu akzeptablen Preisen nehmen, wenn's erhöhte Zugfestigkeit sein soll?
 
Bei uns in der Werkstatt geht es nur bis M20 * 75, Schaftlänge nur 15mm, Festigkeit weiß ich nicht.
Ansonsten: 20er Rundmaterial, Gewinde beidseitig draufschneiden und den Rest mit Mutter und Scheibe - ist wie eine Gewindestange, aber mit Schaft.
Ich geh nacher mal in die Werkstatt schaun, wenn es für Dich noch von Interesse ist.

Grüße

Gerhard
 
Du kannst auch ein paar zusätzliche löcher bohren und Kerbstifte einschlagen die würden die kräfte aufnehemn oder einfach ein paar Anschläge ober- und Unterhalb der u Stähle anschweisen... wenn du sowiso schon am schweisen bist ein paar Knoten zur versteifung des U Stahl wären auch nicht schlecht insbesondere wenn du ein noch größere Pressleistung verwenden willst...aber ansonsten eine sehr schöne presse ....

uli
 
Lanfear said:
Tja, wenn ich's mir recht überlege sind die Schaftschrauben in M20 schon das richtige. Aber woher zu akzeptablen Preisen nehmen, wenn's erhöhte Zugfestigkeit sein soll?

Eine Alternative wäre, Schrauben mit kleinem Querschnitt zu nehmen, die den Querträger nur an Ort und Stelle halten müssen
und für die Krafteinleitung Anschlagplatten ANZUSCHWEISSEN.
Natürlich müsste man mal abschätzen, wie gross der Nahtquerschnitt und die Nahtlänge sein müssen.
 
Hallo Leute,

ich bin auch gerade dabei, mir das Material für eine Hydraulikpresse zusammenzusammeln.
Allerdings hat mich Uli Hennicke auf eine andere Spur gelockt: ich mach das nicht mit einem Wagenheber, sondern mit einer motorgetriebenen Hydraulikpumpe mit entsprechender Leistung und einem passenden doppeltwirkenden Zylinder. Die errechnete Leistung dürfte die Presse so mit rund 25 bis 28 to versorgen.
Die Umformung des Materials geschieht dann über verschiedene Gesenke zum Schweißen, Recken, Absetzen und Abschroten. Ideen für das Design der Presse habe ich mir aus dem Internet gesucht, für meine Bedürfnisse abgeändert und bin nun wie gesagt am Zusammentragen des Materials! Da ich momentan nicht ein nicht allzu großes Budget habe, bin ich gerade am Erschließen günstigerer Quellen als dem regulären Stahlhandel, genauer gesagt schaue ich ab und an mal auf unseren Schrottplätzen in der Umgebung vorbei, bis ich mein Material zusammen habe.
Die Pumpe, den Motor sowie die Steuerelektronik und den Zylinder habe ich schon da, leider habe ich mich damit etwas zuweit aus dem Fenster gelehnt und muß nun etwas kürzer treten.
Der Pressenrahmen wird aus einem senkrecht auf einer passenden Bodenplatte stehenden Doppel-T Träger mit 300 x 200 und 2200 mm Länge bestehen, der Zylinder wird am oberen Ende des T-Trägers befestigt und drückt mit dem oberen Gesenk auf ein in der Höhe verstellbares unteres Gesenk. Das untere Gesenk ist höhenverstellbar, damit ich die Presse ohne großen Umbauaufwand auch als Holzspalter einsetzen kann. Der Zylinder wird über ein mittig drucklos rastendes Hebelventil gesteuert, welches mir auch die Möglichkeit bietet, den Arbeitdruck der Presse fest voreinzustellen. Die Motor-Pumpeneinheit mit dem Vorratstank (50 l) möchte ich gerne abhnehmbar und beweglich machen, um noch mehr Verwendungsmöglichkeiten zu haben.
Wenn ich mit dem Teil fertig bin, werde ich sie hier im Forum mal vorstellen.

Badger1875
 
hallo lanfear,

gratulation zu deiner presse- und natürlich zu dem perfekt geschweissten paket! ich kann mir schon deinen weg richtung ornamentdamast vorstellen...

wenn ich deinen maschinenpark so ansehe, könnt`ich fast neidisch werden;-)) du solltst dich umnennen-vielleicht in `lanfear,der krösus der messermacher`oder `der mit den maschinen tanzt`

mach weiter so,dein engagement und einsatz finde ich bewundernswert :super:

mfg

gerhard
 
Ich hätte den Thread doch wohl eher im Werkzeugforum posten sollen :D

@uli
Das mit den Kerbstiften hatte ich auch schon im Sinn. Im Moment kann ich halt nur vernünftig bis 12mm bohren. Aber ich habe jetzt 'ne neue Bohrmaschine mit der es bis 20mm geht.
@GeHaWe
Danke für das Angebot. Im Moment habe ich aber keine Lust das gute Stück gleich wieder zu zerlegen. Ich werd' ein paar Erfahrungen sammeln und dann das ganze nochmal überarbeiten.

@uli und hobby
Schweißen ist leider ein Problem bei mir. Ich habe nur so ein Billig-Elektroschweißgerät aus dem Baumarkt. Dazu kommt dann noch das ich nie Schweißen gelernt habe. Ich schaff's gerade so mehr schlecht als recht meine Damastpakete am Rand zusammenzubringen.
Aber vielleicht kann ich ja jemanden, der davon was versteht mal überreden :hehe:

@Badger1875
Ich habe auch geschaut, ob ich das ganze mit einem Hydraulikzylinder+Aggregat machen soll. Aber da ich null Ahnung von Hydraulik habe, weiß ich nie so genau welcher Zylinder mit welchem Aggregat zusammenpasst. Daher erstmal als Alternative der Wagen-Heber. Vielleicht gibst Du mal ein Grundkurs in Sachen verwendbarer Hydraulikkomponenten :hehe:

@redcloud
Perfekt geschweißt! Warten wir die weitere Verarbeitung ab. Bis jetzt siehts ja ganz gut aus.
Der Maschinenpark ist ganz ok, hat aber letztes und dieses Jahr einiges an Budget verschlungen, dass ich nach Meinung meiner Frau lieber für was sinnvolles hätte ausgeben sollen.
Aber alles in allem kein Grund neidisch zu werden. Mir fehlen halt schon noch ein paar nette Kleinigkeiten wie z.B. eine große Säulenbohrmaschine, kleine Drehbank, Flachschleifmaschine, fetter großer Bandschleifer von Rema, Metabo oder Greif.
Jetzt müssen halt nur noch ein paar hübsche Damastversionen/Messer dabei rauskommen.

Gruß Heiko
 
Von der Übersichtlichkeit/Themenbezogenheit ist es prinzipiell egal, ob das Thema unter Schmieden oder Werkzeug steht, ist es halt ein Schmiede"hilfs"werkzeug im engeren Sinne ;)
Wenn sich niemand daran stört, lassen wir es doch einfach hier.

Gruß Andreas
 
Hallo
Meiner bescheidenen Meinung nach ist die Presse saustark gemacht.
Die Idee von Hobby, mit den geschweißten Anschlägen finde ich gut.
Ich könnte mir vorstellen, daß man die Anschläge auch schrauben könnte.
Schweißen hat für mich so etwas endgültiges.
Z.B. mit jeweils vier Schrauben M12. Das sollte meiner Meinung nach
Reserven bieten, und man müßte das Werk u. U. nicht zerlegen.
Ich habe schon `ganz Harte` gesehen, die bei 12,5 mm mit der Handbohrmaschine beigehen.
Wenn man das ganze vorbohrt (falls Handbohrmaschine) sollte es jedoch stationär funktionieren.
Magnetbohrmaschine wäre besser.
Alternativ könnte man die Anschläge verschrauben und verstiften.
Aber ich glaube, daß Lanfear vernünftiger Weise noch ein bischen rumprobieren sollte.
Da ergibt sich bestimmt noch das eine oder andere.

Manfred
 
Saubere Arbeit

Moin moin,

mei Vorschlag zur Erhöhung der Haltbarkeit deiner Konstuktion.

jeweils unten und Oben Kurze U Profilstücke mit dem Rücken an den Hauptträger nieten.

Niete halten solche Scheerbelastungen sehr gut aus.

s.b. 10 - 12 8mm Niete von Angele .
 
hallo Lanfear

Die Maschiene finde ich Ideenreich gelungen
Nun eine andere frage?
Wie stark kühlt den das Paket wieder ab?(in etwa die Glühfarbe,Zeit)
bis es aus der Presse entnommen werden kann, zur weiterbearbeitung,
es kühlt sicher gut ab oder?
Es ist mir ein Ansporn auch eine Presse zu bauen ob mit Wagenheber oder Hydraulisch werde ich abwägen wen ich eine günstige Gelegenheit habe Entsprechendes aufzutreiben.


Peter Polnau
 
Nicht schlecht. Sag mal Lanfear, was hast du denn für Stähle für das Damastpaket verwendet? Lage 2, 4 und 6 sehen irgendwie so gelblich aus.
 
Vielen Dank für die netten Komplimente und alle Verbesserungsvorschläge.

Ich habe den ersten mal via CAD versucht optisch umzusetzen:

Umbau auf Schaftschrauben DIN 931 M20x140 und zusätzlich Querbolzen aus 20mm-Material.

@Peter
Der Abkühlungseffekt ist erheblich. Ich hatte die innen liegenden Gesenkplatten nicht vorgewärmt. Die ersten 5mm auf jeder Seite sind rein gefühlsmäßig innerhalb von 15 Sekunden nicht mehr als rot zu erkennen gewesen während es ganz innen noch orange war. Ich habe das Stück insgesamt 5 mal gepresst wobei ich glaube das das 4. und 5. mal keinen Effekt mehr hatten. Allerdings hielt sich die Wärme dann schon viel besser.
Da ich zwischendurch noch ein paar Klingen probeweise gerichtet habe und noch mal versucht habe einen Erl abzusetzen war die die Pressplatten hinterher recht warm. Die Wärme hat sich sogar ordenltich auf die UNP-Profile übertragen.
Beim nächsten Paket werde ich vorher ein Reststück mit passenden Maßen glühen und dann sozusagen als Vorwärmung für die Platten/Gesenke benutzen.

@Egil
Das gelb sieht auf dem Foto intensiver aus als in natura. Ich hab' nochmal ein anderes Bild beigefügt, wo es nicht ganz so schlimm aussieht :hmpf: . Der betreffende Stahl ist 1.2510 in 6,2mm und der andere ist CK75 in 4mm.

Gruß Heiko
 

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Hallo Lanfear,

Der CAD Entwurf sieht gut aus aber ein Detail würde ich unbedingt ändern:

Da die durchgehenden Querschrauben ihre Kraft auf die senkrechten U-Träger ausüben, werden letztgenannte zusammengedrückt und du bekommst einen großen Vorspannkraft-Verlust.

Besser wäre es, wenn du statt zwei langen vier kurze Schrauben für jede Eckverbindung verwendest, z.B. M12x40 FK 12.9, mit Unterlegscheiben versehen. Die kannst du dann mit 150Nm anziehen und bekommst eine Soannkraft von 65kN. Bei einem Haftreibungsbeiwert von 0,15 für Stahl/Stahl ergibt das 9,75kN mögliche Querkraft, also etwa eine Tonne pro Schraube. Und das nur durch Reibung!

Wenn man zulässt, dass die Schraube selbst auch Querkräfte aufnimmt, erhöht sich der Wert etwa auf das doppelte.

Du bräuchtest dann nicht schweißen oder dergleichen, andere Schrauben reichen...(reimt sich sogar)

MfG
newtoolsmith
 
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