Walze zum Strecken

Bärtram

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Hallo Leute,

ich überlege ob ich mir eine Walze zum Strecken bauen will.

Ich habe schon mal Bilder zu elektrischen Walzen gesehen.
Kann man das auch mit der Hand schaffen?

und wieviel mm kann man pro Arbeitsgang so wegwalzen?

Gruß Bärtram

P.S.: Da ich in einer Siedlung wohne, möchte ich eigentlich doch lieber keinen Federhammer bauen.
 
Ich habe gestern in einem andern Zusammenhang von meiner Handwalze erzählt. Es handelt sich um eine Lederwalze vom Schrott und ich mußte sie durch angeschweißte Querstreben erheblich verstärken. Ansonsten aber funktioniert sie recht gut.Ein bißchen Kraft braucht die Bedienung schon, es ist aber erstaunlich, wie viel man ausrichten kann.Man kann überschlägig berechnen, daß bei einer Walzenstärke von 65 mm der Lastarm 32,5 mm ist und der Hebel, an dem man zieht der Kraftarm mit etwa 400 mm. Zieht man also mit einer Kraft von 5o kg, so kommen am Werkstück mehr als 5oo kg an. Für die Verformung von Stahl im heißen und damit weichen Zustand langt das allemal.
Man kann das auch profimäßig machen. Steve Schwarzer hatte die Walze 1993 gesehen und hat sie sich im Maßstab 1 zu 5 nachgebaut mit einem riesigen Motor als Antrieb. Damit hat er sich dann eine Zange mit zwischen die Walzen gezogen und das ganze Ding ging zu Bruch.
Generell arbeite ich gern mit der Walze, weil sie andere Muskeln beansprucht, als der Hammer und weil sie leise ist.
MfG Ulrich
 
Hallo Gerfin

Die Konstruktion deiner Walze würde mich sehr interessieren. Ich habe schon vor längerer Zeit mal ein Foto von einer Streck- und Stauchmaschine gesehen habe. Leider war das Foto zu klein um irgendwelche Details zu erkennen.

Vieleicht könntest du die Konstruktion mal ein bischen näher beschreiben, (eventuell mit Bild) damit ich sie mir nachbauen kann, wenn du nichts dagegen hast.

Für deine Bemühungengen im voraus besten Dank!!

Gruß
Dieter
 
U. Gerfin said:
... Für die Verformung von Stahl im heißen und damit weichen Zustand langt das allemal... Generell arbeite ich gern mit der Walze, weil sie andere Muskeln beansprucht, als der Hammer und weil sie leise ist.
MfG Ulrich

Hallo Ulrich,

das leuchtet mir ein.

Wenn ich mich noch richtig an gewisse Vorlesungen erinnere, dann ist die maximal mögliche Verformung, also Dickenabnahme beim Walzen (abgesehen von der benötigten Antriebsleistung und Reibung) nur von der Geometrie, sprich vom Walzendurchmesser abhängig.
In Deinem Fall beträgt der Walzendurchmesser 65 mm: Wie gross ist die damit mögliche Dickenabnahme eines Durchlaufs?

Ich vermute, dass die Walze seitlich offen ist und dass damit das Paket nicht nur länger, sondern auch breiter wird:
Wäre es vorteilhaft, mit einer geschlossenen Walze zu arbeiten, so dass das Paket nur gestreckt würde?
Oder geht das gar nicht, weil sich das Paket an den Walzenrändern festklemmt?

Ich weiss: Kaumt hat man was erklärt, schon kommen neue Fragen...

Hans
 
Hallo Hans !
Die Walzen sind ca 3o cm breit. Da beide Walzen über Zahnräder angetrieben werden, muß ich sie bei einer größeren Walzenöffnung schräg zueinander stellen, damit die Zahnräder noch greifen.
Rechts sitzt die Kurbel mit den Zahnrädern, links liegen in der Höhe verstellbare Kugellager. Die weiteste Einstellung links wird etwa 3 cm sein. Da ich vorwärts und rückwärts walzen kann, kann ich während einer Hitze durch leichtes Verschieben des Pakets von rechts nach links die Dicke fortlaufend reduzieren. Es kommt natürlich auch auf das zu verformende Material an. Bei relativ einfachen Paketen, die viel Hitze vertragen, würde ich schon sagen, daß in einer Hitze eine Verformung von 3 auf 1 cm Dicke möglich ist. Eine Verformung in die Breite findet so gut wie nicht statt.
MfG Ulrich
 
pläne für walze

hallo dieter,

schau`mal bei: http:www.damaszener.de , im forum!
der beitrag heisst: ``walze fertig``, da ist eine skizze dabei, die hilft dir vielleicht weiter!

mfg gerhard
 
Last edited:
Hallo Gerhard

Danke für den Link!!! Ist sogar sehr hilfreich, mit Plan und Foto. Da werde ich meinen Schwiegersohn mit einspannen. Als Maschinenbaumeister sollte die Walze kein größeres Problem darstellen.

Gruß
Dieter
 
hallo dieter,
freut mich ,wenn`s dir weiterhilft.
so ein teil bräuchte ich auch, aber zum selberbauen hab`ich keine möglichkeit :-(
meine schwiegersöhne sind beide schreibtischtäter... :-(((

mfg gerhard
 
Danke für den Link

redcloud said:
hallo dieter,

schau`mal bei: http:www.damaszener.de , im forum!
der beitrag heisst: ``walze fertig``, da ist eine skizze dabei, die hilft dir vielleicht weiter!

mfg gerhard


Jo das ist genau was ich gesucht habe.
 
Material

Was soll man wohl für Stahl nehmen um die eigentlichen Walzen zu fertigen. Tuts da wohl irgendetwas ?
Der Rest ist ja nich so problematisch, das meiste kann man auch ohne Ersteigerung erwerben. 35mm Stehlager kosten 11 €/ st, Kettenantrieb aus dem Motorradzubehör. Das teuerste dürfte wohl der passende Getriebemotor sein. Die Ursprüngliche Walzenvariante von dem Australier hatte deshalb wohl statt des Getriebes noch eine Untersetzung mittels Keilriemen dazwischen. Dann sind zumindest die Motoren recht günstig, außerdem kann man dann auch die Arbeitsgeschwindigkeit nochmal verändern wenn sie nicht passt. Ich würde auch einen 1KW Motor nehmen.

Gruß Bärtram
 
Walzenmaterial- Antrieb

Hej Bärtram,
Meine ,,Mathilda" läuft mit ungehärteten C50 Walzen (D=50mm). Scheint bisher ausreichend zu sein. Der Australier redet auch von ,,mild-steel rollers" was meines Wissens nach soviel wie weich-Stahlwalzen bedeutet-> also keine besondes harte oder verschleißfeste Legierung.
Die einzige Nebenwirkung die ich bisjetzt beobachtet habe ist, daß sich die harte Oxydhaut in die angetriebene Oberwalze eingräbt, wenn man mal wieder mit der Zustellung zu gierig war, und der Stahlbarren stecken bleibt. Dadurch werden vereinzelt kleine Furchen radial in die Oberfläche gedrückt, welche in einem kleinen Pickel enden (vergl. Spieluhrwalze).
Falls mir die Oberwalze zu schäbig wird werde ich sie einfach durch eine identische ersetzen. (habe mir beim Bau direkt eine zweite Garnitur drehen lassen!) Die ausgelutschte lässt sich dann bestimmt durch aufschweißen überarbeiten.
Vielleicht ist es auch sinnvoll die Oberfläche durch Nitrieren zu härten?

Angetrieben wird mein Schätzchen durch einen 0.55kW Getriebemotor, welcher auf eine 1:5 Untersetzung (Kette) greift und etwa 200 Nm bei 25U/min an die Oberwalze abgibt.
Die Arbeitsgeschwindigkeit liegt somit bei etwa 4m/min und scheint mir eigentlich ausreichend.
Den Motor habe ich aus dem Auktionshaus mit den vier kleinen Buchstaben für 60 uros besorgt. (flammneu, DDR-Fabrikat, Drehstrom)
viel Spaß beim Bau
Ole
 
Als Walzenmaterial genügt ganz normaler Baustahl, da das Material ja im heißen Zustand verformt wird. Da die Oberfläche des zu streckenden Stahls durch die Hitze verzundert wird, muß sie sowieso abgeschliffen werden. Eine besonders glatte Oberfläche der Walzen ist daher nicht erforderlich.
Als Antrieb kann ich nach wie vor den Bizepsmotor empfehlen, aber die heutige Jugend scheint mir doch etwas verweichlicht.
MfG Ulrich
 
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