Messer Magazin 01/05 Besprechung

crashlander

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Bereits am Samstag ist das neue Messermagazin bei mir eingetrudelt. Mein Fazit vorab: Eine Ausgabe, die mir sehr gut gefallen hat und die das Messermagazin nicht nur vollends international konkurrenzfähig gemacht sondern auch direkt an die Spitze gesetzt hat!
Ich hatte eine Zeitlang die drei führenden amerikanischen Messerzeitschriften abonniert (Blade, Tactical Knives, Knives Illustrated). Davon geblieben ist nur die Blade. Insofern kann ich ganz gute Vergleiche anstellen, denke ich.
Kurz zum Inhalt: Im Editorial wird gegen die neue Messerfirma Dark Ops gewettert. Aus dem Text geht direkt und indirekt hervor, daß die Redaktion mindestens im MF und in bladeforums mitliest. Insofern gibt es für den gut informierten MFler :D keine Neuigkeiten, aber wir sind ja nicht die ganze Leserschaft des MM und es ist gut, daß die Redakion Augen und Ohren darauf hat, was sich in der elektronischen Messerszene so tut.
Desweiteren gibt es die üblichen Neuigkeiten vom Messermarkt, einen sehr schönen Bericht über den Messerschmied J. Ebner, Messeberichte usw.
Jetzt aber der absolute Oberhammer: Die gewollte Zerstörung eines Strider GB und eines Extrema Ration Fulcum Folders ! Die beiden Messer wurden so malträtiert, bis sie wirklich kaputt waren, beim Strider brach sogar die Klinge durch. Die Tests waren recht aussagekträftig, zumindest konnte man sich mal anschauen, was dicke Klingenachsen, dicke Liner und fette Klingen wirklich bringen. Schade daß nicht noch mehr Messer mitgetestet wurden, aber auch so waren ja schon über EUR 650,- beim Teufel, jedes Budget hat seine Grenzen ;)
Wegen diesem Test auch meine Einschätzung der Stellung des MM im internationalen Vergleich: Welche andere Zeitschrift hat schon mal so einen Test durchgeführt? Sogar TK, die ja eigentlich taktische Einsatzmesser hart testen müssten, um ihren Titel zu rechtfertigen, machen halt ein bisschen Rumgeschnippel und sagen dann "I´m sure this knife will outlive the hardest use and abuse". Das MM stellt keine Vermutungen an sondern probiert es aus. :super:
Sorry, wenn das zu sehr nach Lobhudelei klingt, aber das MM hat jetzt eben genau das gemacht, was wir uns immer gewünscht haben, nämlich aussagefähige Test ohne Rücksicht aufs Material. Gut, normale Messerrevisionen (in dem Fall ein Neckknife von CRKT) sind auch noch drin, aber die Mischung machts hat. Und die ist momentan im MM wirklich gut.
 
crashlander said:
... Lobhudelei ...

Lassen wir das mal aussen vor, der STRIDER vs EXTREMA RATIO Test war wirklich super........ :super:

Schade nur, dass ich jetzt um so mehr BEIDE HABEN muss!!!!

Schei**... :glgl:

Mfg

König
 
Da muß jetzt auch ne Gegenmeinung erlaubt sein:
Weder die genannten Messer noch die Maschinenbau-und Werkstoffkundlich nicht besonders aussagefähigen teils unpräzisen Tests finden meine ungeteilte Begeisterung. Und was soll der Test an Aussage bringen? Daß ne dünnere, Klinge aus hochlegiertem Stahl (i glaub es war ein PVM ?) eher bricht wie ne Dicke aus n690? oder dass Aluminium weniger elastisch ist wie Titan in der entsprechenden Legierung? Oder ne 10 mm Klingenachse mehr hält wie ne achter.

Das Extrema Ratio wurde zudem ohne Verriegelung des Rückenhammers getestet.Sehr praxisgerecht :(

Aufzeichungen über Kräfte, Biegemomente, Bezug auf den Querschnitt des getesteten Bauteils usw. Also da fehlt schon noch einiges.

Auch die übrigen Tests im MM sind aus diesen Gründen nur bedingt geeignet allgemeingültige Aussagen zu treffen.

Aber sie sind besser wie nix und sie werden immer besser.

Und natürlich ist die Affinität oder Abneigung zu Megafoldern eher philosophischer Natur. Jeder soll an dem seinen Freude haben. Ich hoff halt bloß dass nicht irgendwann nur noch 6 mm starke Klingen im Laden liegen.

Gruß Michael
 
Last edited:
Vorneweg: Auch mir gefallen überdimensionierte Folder nicht. Gut, 10cm Klinge dürfen schon mal sein, aber bitte so dünn, daß man auch damit schneiden kann.
Mir gings darum herauszustellen, daß endlich mal jemand die Werbeversprechungen ("rock solid" usw.) ernst nimmt und einfach den übelsten Mißbrauch simuliert. Daß die "Tests" im Sinne einer Materialprüfung nicht wirklich standardisierbar sind, ist eh klar. Auch die Angaben der Kraft, bei der z. B. die Klinge bricht in bar ist eigentlich Quatsch. Vermutlich war die eingesetzte Presse pneumatisch und bei 60 bar Druck war eben Schluss oder so.
Jedenfalls wurden die Testbedingungen IMHO durch die Hersteller selbst provoziert: Wer den Mißbrauch seiner Produkte mindestens wohlwollend duldet, fordert halt heraus, daß mal jemand sowas nachprüft.
Man muß ja auch sagen, daß beide Messer ganz gut abgeschnitten haben.
Klar ist, daß hier noch nicht die perfekte Testumgebung geschaffen wurde und noch viel verbessert werden kann (aus der Sicht der meisten Forumsmitglieder oftmals auch die Auswahl der Testobjekte).
Aber bereits beim derzeitigen Stand der Dinge ist das MM, und bei dieser Meinung bleibe ich, führend in der Welt der Messerzeitschriften in puncto Tests.
 
War wohl eher ein doppelter Verschreiber:
Da steht "...Hydraulikpresse und 60 bar..."
ups...
da habe ich selbst nicht genau hingesehen "Hydraulikdruck XX bar"

Wie auch immer.
Wenn man schon nicht mittels Drehmoment standardisieren kann (will), oder mit welchem Körpergewicht man an welchem Punkt eines Messers ansetzen muss, um eine Verformung oder einen Bruch zu bekommen,
kann man wohl mit Sicherheit davon ausgehen, dass kaum ein Mensch die Kraft einer Hydraulikpresse händisch simulieren kann, somit ist die Drehmomentangabe wohl überflüssig.

Es ging wohl weniger um die exakten Kräfte, sondern um den Vergleich 1:1 - welches Messer ist denn nun das Stabilere von beiden, stand ja auch nicht anders im Titel...

...andererseits wäre es natürlich schon interessant zu erfahren, bei wieviel kN oder Nm die Klingen nun getestet wurden, nur damit man weis, ob man denn eine defekte Eisenbahnschiene kurzzeitig mit dem Messer überbrücken kann oder nicht :rolleyes:

@exilant:
Das Auflager ist ein guter Punkt, auf den Bildern kann man sehen, das unterschiedliche Hebellängen wirksam werden, wäre auch interessant, ob diese Längen nach Auge oder nach abhängigen Kriterien aufgelegt wurden.

Nach Deinem Leserbrief zum Thema Prüfgrößen im letzten Jahr, auf den als Antwort Ver-"Besserung" versprochen wurde, hätte man im Punkt Standardgrößen wirklich schon längst etwas tun können.
Aber konsequente "Kaputtmacher" sind sie ja seit einigen Ausgaben, und das ist auch gut so :D

Gruß Andreas
 
Last edited:
@ Stefan,
Wir sind uns übers MM schon einig sonst würden wir beide es nicht kaufen.
 
Also als nicht Physik - bewanderten kann ich aus den test nicht mehr herausholen als ungefähr 10 Minuten gute Unterhaltung.

Meine Frau hats mal übern Daumen versucht in kN umzurechnen und ist bei etwa 230 gelandet. Allerdings sind dabei die Kräfteverteilungen über die beiden Auflager nicht beücksichtigt.

Klar ein Test mit einfachem Drehmoment wäre der bessere gewesen.

Oder man hätte durchaus das Buck Strider aus einer der letzten Testreihen mit vergleichen können. Sagen wir mal so: Dann hätte man nicht mehr viel umrechnen müssen, sondern gleich einen Kandidaten gehabt, zu dem Werte vorlagen.

Mir geht das schon seit einigen Testveröffentlichungen so, dass ich den vertanen Chancen hinterhertrauere.

Also eine verlässliche Information, ob hinsichtlich der Stärke der Folder und des Preises ein gutes Angebot vorliegt, bietet der Test nicht. Leider.

Unsäglich fand ich den Review des Emerson. Wie kann so ein Beitrag an der Chefredaktion vorbei gehen? Da wird tatsächlich ein Messer vorgestellt, das nach den Worten des Verfassers aufgewärmter Kaffee ist. Noch dazu zeigen sich allein auf den Fotos Designschwächen, die man, wenn man schon aufwärmt, vermeiden könnte.

Eine Teflonbeschichtung bei einem rostfreien Stahl zu empfehlen ist schon bemerkenswert. Auch meine ich mich zu erinnern, das der Verfasser hier im Forum aussagte, Ernie schon oft gefragt zu haben, warum er denn die Teflonbeschichtung nicht durch geeignetere ersetzt.

Ich hätte auch gerne gewußt, wieviel Gewicht ich gespart hätte, wenn die Utcom - Klinge statt eines Sabregrinds einen vollen Flachschliff hätte.

Die von Emerson gewählte Härte mit Elastizität zu erklären grenzt auch an Begriffsverwirrung. Im Tactical Folder Test zeigte sich doch, dass die Dinger verbiegen, elastisch sind die nicht.

Die üblichen Verarbeitungsersparnisse von Emersons nur am Rande in der Fußnote zu erwähnen ist angesichts des Preises ein starkes Stück.

Von einem Messermagazin erwarte ich schon eine bessre Revision.
 
Last edited:
Mir hat das Messer-Magazin wieder gut gefallen und ich bin froh dass es neben einem deutschsprachigen Messer-Forum auch eine deutschsprachige
Messerzeitschrift gibt.
 
Dabei beweis die Klinge des Strider GB eine erstaunlich hohe Elastizität- trotz des pulvermetallurgischen Stahls. (MM 1/2005).

Der PM- Stahl ist aber theoretisch weniger elastisch, was sich im Test auch praktisch bewahrheitet hat. (MM 2/2004).

Ich finde es interessant, dass hier nur um 30V geht’s.
 
exilant said:
Unsäglich fand ich den Review des Emerson. Wie kann so ein Beitrag an der Chefredaktion vorbei gehen?

Da muß ich mich allerdings anschließen. Inhaltlich und vor allem auch stilistisch absolut nicht auf MM-Niveau.
Sowas muß ich nicht lesen.

Der Strider/ER-Test war recht unterhaltsam.
Unsere Hydraulikpresse zeigt den Druck am Stempel in Tonnen an; das finde ich auch aussagekräftiger als die Einheit bar, die in diesem Zusammenhang mehr als abstrakt ist.
 
Hallo ,
habe heute eine E-mail von Herrn Wielland bekommen.

Der Test wurde auf eine recht alten Hyd. Presse gemacht

Der Stempel/Kolbendurchmesser beträgt ca 40mm.
Diie Max. belastung demnach ca 1000kg.

Auflager Abstand bei Bild 7 ca: 75mm, bei Bild 8 ca: 85mm.



Cugar
 
möchte auch nur bestättingen
das manche tests :argw: mehr wie nur
absurd sind. ebenso die angabe in bar
wobei 1bar =10^5Pacal=N/m² sind (nur
als info) aber wie es auch sei ist mm
meiner meinung nach noch immer
besser wie so mache amerikanische zeitschriften
bei denen man nie weis ob die nun objektiv sind.
den meistens kommt ausser einer aufgewärmten
produktbeschreibung nicht viel raus.
für die die ordentliche sachliche tests
lesen wollen gibt sowiso nur testingear
grossen dank an revierler :super:

mfg
 
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