Hallo,
angeregt durch die Diskussionen der letzten Tage habe ich beschlossen, meinen Sharping etwas ausführlicher zu testen und das Ergebnis hier zu veröffentlichen. Meine Ergebnisse sind natürlich rein subjektiv und halten keinerlei wissenschaftlichen Untersuchungen stand.
Der Testkandidat:
Bei meinem Sharping handelt es sich um das Modell PK-8, daß ich gebraucht von einem Forumsmitglied gekauft hatte. Im Gegensatz zum PK-7 wurde der PK-8 so modifiziert, daß bei sachgemäßem Gebrauch ein Verkratzen der Klinge verhindert wird. Dazu wurde die Grundplatte mit einem faserverstärktem Tape beklebt und die Enden der Niederhalter mit Gummiringe versehen. Die Niederhalter werden nun über Flügelmuttern gelöst, das wird Messer in Position gebracht und anschliessend durch Anziehen der Flügelmuttern fixiert. Entgegen meinen ersten Befürchtungen hält das bombenfest. Dieser Vorgang ist etwas zeitaufwendiger als beim PK-7, aber das sind mir meine Klingen wert.
Das Gerät selbst macht einen sehr guten Eindruck. Die Idee mit dem rotierenden, wassergekühlten Schleifkörper ist super und die handwerkliche Umsetzung gelungen. Der Sharping wird überwiegend aus Stahl und Aluminium gefertigt, lediglich einige bewegliche Teile, sowie der Schutz gegen das Verkratzen der Klingen sind aus Kunststoff.
Meinem Gerät lagen eine Gebrauchsanweisung und Schleifkörper in zwei verschiedenen Körnungen bei.
Negativ fiel bei meinem PK-8 auf, daß die Gummiringe am Ende der Niederhalter schnell versprödeten und rissen. Allerdings wurden mir auf Anfrage schnell und kostenlos Ersatz von der Firma KPF Zeller zugesandt.
Desweiteren waren die Längsbewegungen meines Gerätes am Anfang etwas ruckelig, allerdings wurde das im Laufe des Tests immer besser.
Die Probanten:
Um den Test einigermaßen realistisch zu halten, habe ich mich entschlossen, normale Gebrauchsmesser zu verwenden. So kamen noch einigem Suchen folgende Messer zusammen:
1 Küchenmesser aus der Reihe Michelin Gourmet Meisterklasse
1 Schinkenmesser aus der Reihe Michelin Gourmet Meisterklasse
1 Filetiermesser von French Cook
1 Küchenmesser von F.Dick
1 dauerstumpfes Tauchermesser
1 Bundeswehr Taschenmesser (Victorinox)
1 Bundeswehr Kampfmesser
1 Kochmesser von Herder
1 Hackmesser
1 Schrade OT125
1 Kabelmesser aus dem Baumarkt
1 neues Office Messer von Justinus
1 Schälmesser WMF Extraklasse
1 S-2 von CRKT mit Originalschliff (nach einigem Zögern)
Die übrige Ausrüstung:
2 japanische Kunststeine (220er und 800er Grid)
1 Abziehleder auf Holzblock mit Diamantpaste
1 dreifach Leuchtlupe
1 Lupe 12x Vergrößerung
1 Edding schwarz wasserfest
1 Keramikplatte
Zum Testen der Schärfe hatte ich mir einige Pappkartons, breite Kunststoffbänder zum Verpacken von Kartons, diverses Obst, Fleisch und Gemüse (für´s Abendessen), Kabelreste und einige Kabelbinder zurechtgelegt.
Zum Testverlauf:
Um eine einigermaßen gleiche Ausgangssituation zu bekommen, habe ich alle Messer über die Keramikplatte gezogen. Daduch wurden alle Klingen so stumpf, daß man sie ohne Verletzungsgefahr anfassen konnte.
Als nächstes habe ich alle Schneiden mit dem Edding eingefärbt, in den Sharping gespannt und drei Züge mit dem feinen Schleifkörper gemacht. Anschließend habe ich mit Hilfe der Lupen den Abtrag an der Schwärzung geprüft, um einen ersten Eindruck vom Schleifwinkel zu bekommen. Zu meinem Erstaunen passte der Schneidwinkel nur bei einem Messer zu dem festen Winkel des Sharpings. Die Winkel des Schinken- und des Filetiermesser waren kleiner, die der anderen Messer grösser.
Gemäß der Gebrauchsanweisung des Sharpings habe ich bei den Messer, die einen grösseren Schneidwinkel aufwiesen, den Winkel mit Hilfe der Banksteine korrigiert. Das nahm übrigens einen großen Anteil der gesamten Testzeit in Anspruch.
Bei den Messern mit kleinerem Schneidwinkel sind keine Korrekturen nötig, da die vom Sharping automatisch vorgenommen werden.
Nachdem alle Messer so vorbehandelt waren, habe ich mit dem eigentlichen Schärfen begonnen. Gemäß Bedienungsanleitung habe ich zuerst die groben, dann die feinen Schleifkörper verwendet. Je nach Messerform und Größe musste ich pro Seite ein- bis dreimal umspannen. Ohne mich auf ´ne Sekunde festlegen zu wollen, habe ich gut 10 Minuten pro Messer gebraucht. Probleme gab es eigentlich nur mit dem S-2 von CRKT, da hier zum Schärfen erst der thumb stud demontiert werden mußte, sowie bei einem Ausbeinmesser, dessen Klinge sich im Übergang zum Griff stark verdickt.
Unter der Lupe war deutlich zu erkennen, daß bei allen Messer nach dem Schärfen noch ein mehr oder weniger stark ausgeprägter Grat zurückbleibt. Die unterschiedliche Stärke des Grates führe ich mal auf die jeweilige Stahlsorte zurück, kann aber damit auch völlig daneben liegen.
Die Rotation des Schleifkörpers in Verbindung mit der Längsbewegung beim Schärfen erzeugt den deutlich unter der Lupe sichtbaren "Kreuzschliff". Konstruktionsbedingt reicht der Kreuzschliff nicht bis direkt ans Klingenende, da hier nur noch eine Hälfte des Schleifkörpers greift. Bei mir trat das auch manchmal an der Klingenspitze auf, aber ich glaube, daß hier der Fehler bei mir liegt, da ich den Anschlag an der Spitze sehr knapp einstelle, um das Einstechen der Klingenspitze in den Schleifkörper zu verhindern.
Jetzt aber zum Ergebnis. Um es vorweg zu sagen, alle Messer wurden subjektiv "scharf". Nachdem ich den verbliebenen Grat durch wenige Züge über das Abziehleder beseitigt hatte, bestand jeder der Testkandidaten den Rasiertest auf meinem Unterarm. Was mich besonders überraschte, war das Resultat im Bereich der Klingenspitze. Hier hatte ich mit Banksteinen oder Lansky immer Probleme, die Rundungen und Spitze hinzukriegen, aber diesen Bereich meistert der Sharping mit Bravour.
Danach habe ich versucht, für jedes Messer einen Gebrauch gemäß seines Einsatzzwecks zu simulieren. Da wurden Kartons und Plastikbänder zerschnitten, Kabel abisoliert, Kabelbinder durchtrennt, Gemüse und Obst zerschnippelt, Kräuter gehackt und ein Schweinebraten aus dem Knochen gelöst. Hat alles zu meiner vollen Zufriedenheit geklappt.
Abschließend wollte ich nun aber wissen, wie schnell sich ein einmal mit dem Sharping behandeltes Messer wieder nachschleifen läßt. Also wieder die Messer mit der Keramikplatte abgestumpft und ab in den Sharping. Hier hält das Gerät wirklich, was der Hersteller verspricht. Nach wenigen Zügen waren die Messer wieder scharf. Die meiste Zeit nahm bei dieser Aktion das Umspannen in Anspruch.
Die Frage, ob ich nun große Unterschiede zum meinen herkömmlichen Schärfmethoden mit Banksteinen, Lansky oder Sharpmaker feststellen konnte, muß ich bedingt verneinen. Bedingt deshalb, weil für das getestete Hackmesser der Schneidwinkel wohl zu klein geraten war. Auf jeden Fall wurde es beim Kräuterhacken auf einem Holzbrett zusehends stumpfer. Mit dem Schinken- und Filetiermesser verhielt es sich genau gegenteilig. Dadurch den größeren Winkel wurden die Schnittleistungen beim Schneiden dünner Scheiben deutlich schlechter. An diesen Messern habe ich mittlerweise mit Hilfe von Banksteinen die alten Winkel wieder hergestellt.
Fazit:
In meinen Augen ist der Sharping eins der besten mechanischen Schärfgerät, das ich kenne. Die Bedienung ist einfach und es liefert bei den meisten Messern eine Gebrauchsschärfe, die über dem liegt, was werksmäßig ausgeliefert wird. Die Schärfe läßt sich jederzeit wieder reproduzieren.
Was mich etwas stutzen läßt, ist die Tatsache, daß Messer, die einen größeren Schneidwinkel als den vom Sharping produzierten haben, erst mit Hilfe von Banksteinen oder elektrischen Naßschleifern vor dem ersten Einsatz des Gerätes "normiert" werden müssen. Etwas, mit dem der durchschnittliche Anwender wohl überfordert sein dürfte. Hier bietet sich förmlich an, den Sharping mit zusätzlichen groben Schleifkörpern (80er - 100er Körnung) auszuliefern und die Arbeit dem Sharping zu überlassen.
Um Folder mit thumb stud schärfen zu können, wäre es vielleicht eine gute Lösung, den Verfahrweg der Schleifeinheit auf jeder Seite um ca. 10 - 15mm zu verlängern. Dann könnte man das Messer so spannen, daß der stud vor der Grundplatte liegt und der Schleifkörper trotzdem das Klingenende erreicht.
Mich persönlich stört jedoch am meisten, daß es keine Möglichkeit gibt, den Schleifwinkel zu verändern. Hier vertrete ich den Standpunkt, daß je nach Einsatzzweck, Klingengeometrie und Material ein unterschiedlicher Schneidwinkel über die Funktionfähigkeit eines Messers entscheidet. Obwohl Herr Zeller in diesem Punkt noch erbittert Widerstand leistet, hoffe ich doch noch auf ein Einlenken . Schließlich bietet Mercedes ja auch mehr als nur ein Automodell an.
positiv:
- gutes stabiles Gerät
- einfach zu bedienen
- sehr gutes Schärfergebnis
- Ergebnis läßt sich reproduzieren
negativ:
- nicht für jeden Messertyp geeignet
- nur ein fixer Schleifwinkel
- O-Ringe verspröden beim PK-8
Ich hoffe, daß dieser Test dazu beiträgt, die Diskussionen um den Sharping etwas objektiver zu gestalten. Ich möchte nochmals darauf hinweisen, daß dieser Bericht nur meine persönliche Meinung darstellt, ich nicht mit Herrn Zeller verwandt oder bekannt bin, und auch keine Provisionen bekomme.
angeregt durch die Diskussionen der letzten Tage habe ich beschlossen, meinen Sharping etwas ausführlicher zu testen und das Ergebnis hier zu veröffentlichen. Meine Ergebnisse sind natürlich rein subjektiv und halten keinerlei wissenschaftlichen Untersuchungen stand.
Der Testkandidat:
Bei meinem Sharping handelt es sich um das Modell PK-8, daß ich gebraucht von einem Forumsmitglied gekauft hatte. Im Gegensatz zum PK-7 wurde der PK-8 so modifiziert, daß bei sachgemäßem Gebrauch ein Verkratzen der Klinge verhindert wird. Dazu wurde die Grundplatte mit einem faserverstärktem Tape beklebt und die Enden der Niederhalter mit Gummiringe versehen. Die Niederhalter werden nun über Flügelmuttern gelöst, das wird Messer in Position gebracht und anschliessend durch Anziehen der Flügelmuttern fixiert. Entgegen meinen ersten Befürchtungen hält das bombenfest. Dieser Vorgang ist etwas zeitaufwendiger als beim PK-7, aber das sind mir meine Klingen wert.
Das Gerät selbst macht einen sehr guten Eindruck. Die Idee mit dem rotierenden, wassergekühlten Schleifkörper ist super und die handwerkliche Umsetzung gelungen. Der Sharping wird überwiegend aus Stahl und Aluminium gefertigt, lediglich einige bewegliche Teile, sowie der Schutz gegen das Verkratzen der Klingen sind aus Kunststoff.
Meinem Gerät lagen eine Gebrauchsanweisung und Schleifkörper in zwei verschiedenen Körnungen bei.
Negativ fiel bei meinem PK-8 auf, daß die Gummiringe am Ende der Niederhalter schnell versprödeten und rissen. Allerdings wurden mir auf Anfrage schnell und kostenlos Ersatz von der Firma KPF Zeller zugesandt.
Desweiteren waren die Längsbewegungen meines Gerätes am Anfang etwas ruckelig, allerdings wurde das im Laufe des Tests immer besser.
Die Probanten:
Um den Test einigermaßen realistisch zu halten, habe ich mich entschlossen, normale Gebrauchsmesser zu verwenden. So kamen noch einigem Suchen folgende Messer zusammen:
1 Küchenmesser aus der Reihe Michelin Gourmet Meisterklasse
1 Schinkenmesser aus der Reihe Michelin Gourmet Meisterklasse
1 Filetiermesser von French Cook
1 Küchenmesser von F.Dick
1 dauerstumpfes Tauchermesser
1 Bundeswehr Taschenmesser (Victorinox)
1 Bundeswehr Kampfmesser
1 Kochmesser von Herder
1 Hackmesser
1 Schrade OT125
1 Kabelmesser aus dem Baumarkt
1 neues Office Messer von Justinus
1 Schälmesser WMF Extraklasse
1 S-2 von CRKT mit Originalschliff (nach einigem Zögern)
Die übrige Ausrüstung:
2 japanische Kunststeine (220er und 800er Grid)
1 Abziehleder auf Holzblock mit Diamantpaste
1 dreifach Leuchtlupe
1 Lupe 12x Vergrößerung
1 Edding schwarz wasserfest
1 Keramikplatte
Zum Testen der Schärfe hatte ich mir einige Pappkartons, breite Kunststoffbänder zum Verpacken von Kartons, diverses Obst, Fleisch und Gemüse (für´s Abendessen), Kabelreste und einige Kabelbinder zurechtgelegt.
Zum Testverlauf:
Um eine einigermaßen gleiche Ausgangssituation zu bekommen, habe ich alle Messer über die Keramikplatte gezogen. Daduch wurden alle Klingen so stumpf, daß man sie ohne Verletzungsgefahr anfassen konnte.
Als nächstes habe ich alle Schneiden mit dem Edding eingefärbt, in den Sharping gespannt und drei Züge mit dem feinen Schleifkörper gemacht. Anschließend habe ich mit Hilfe der Lupen den Abtrag an der Schwärzung geprüft, um einen ersten Eindruck vom Schleifwinkel zu bekommen. Zu meinem Erstaunen passte der Schneidwinkel nur bei einem Messer zu dem festen Winkel des Sharpings. Die Winkel des Schinken- und des Filetiermesser waren kleiner, die der anderen Messer grösser.
Gemäß der Gebrauchsanweisung des Sharpings habe ich bei den Messer, die einen grösseren Schneidwinkel aufwiesen, den Winkel mit Hilfe der Banksteine korrigiert. Das nahm übrigens einen großen Anteil der gesamten Testzeit in Anspruch.
Bei den Messern mit kleinerem Schneidwinkel sind keine Korrekturen nötig, da die vom Sharping automatisch vorgenommen werden.
Nachdem alle Messer so vorbehandelt waren, habe ich mit dem eigentlichen Schärfen begonnen. Gemäß Bedienungsanleitung habe ich zuerst die groben, dann die feinen Schleifkörper verwendet. Je nach Messerform und Größe musste ich pro Seite ein- bis dreimal umspannen. Ohne mich auf ´ne Sekunde festlegen zu wollen, habe ich gut 10 Minuten pro Messer gebraucht. Probleme gab es eigentlich nur mit dem S-2 von CRKT, da hier zum Schärfen erst der thumb stud demontiert werden mußte, sowie bei einem Ausbeinmesser, dessen Klinge sich im Übergang zum Griff stark verdickt.
Unter der Lupe war deutlich zu erkennen, daß bei allen Messer nach dem Schärfen noch ein mehr oder weniger stark ausgeprägter Grat zurückbleibt. Die unterschiedliche Stärke des Grates führe ich mal auf die jeweilige Stahlsorte zurück, kann aber damit auch völlig daneben liegen.
Die Rotation des Schleifkörpers in Verbindung mit der Längsbewegung beim Schärfen erzeugt den deutlich unter der Lupe sichtbaren "Kreuzschliff". Konstruktionsbedingt reicht der Kreuzschliff nicht bis direkt ans Klingenende, da hier nur noch eine Hälfte des Schleifkörpers greift. Bei mir trat das auch manchmal an der Klingenspitze auf, aber ich glaube, daß hier der Fehler bei mir liegt, da ich den Anschlag an der Spitze sehr knapp einstelle, um das Einstechen der Klingenspitze in den Schleifkörper zu verhindern.
Jetzt aber zum Ergebnis. Um es vorweg zu sagen, alle Messer wurden subjektiv "scharf". Nachdem ich den verbliebenen Grat durch wenige Züge über das Abziehleder beseitigt hatte, bestand jeder der Testkandidaten den Rasiertest auf meinem Unterarm. Was mich besonders überraschte, war das Resultat im Bereich der Klingenspitze. Hier hatte ich mit Banksteinen oder Lansky immer Probleme, die Rundungen und Spitze hinzukriegen, aber diesen Bereich meistert der Sharping mit Bravour.
Danach habe ich versucht, für jedes Messer einen Gebrauch gemäß seines Einsatzzwecks zu simulieren. Da wurden Kartons und Plastikbänder zerschnitten, Kabel abisoliert, Kabelbinder durchtrennt, Gemüse und Obst zerschnippelt, Kräuter gehackt und ein Schweinebraten aus dem Knochen gelöst. Hat alles zu meiner vollen Zufriedenheit geklappt.
Abschließend wollte ich nun aber wissen, wie schnell sich ein einmal mit dem Sharping behandeltes Messer wieder nachschleifen läßt. Also wieder die Messer mit der Keramikplatte abgestumpft und ab in den Sharping. Hier hält das Gerät wirklich, was der Hersteller verspricht. Nach wenigen Zügen waren die Messer wieder scharf. Die meiste Zeit nahm bei dieser Aktion das Umspannen in Anspruch.
Die Frage, ob ich nun große Unterschiede zum meinen herkömmlichen Schärfmethoden mit Banksteinen, Lansky oder Sharpmaker feststellen konnte, muß ich bedingt verneinen. Bedingt deshalb, weil für das getestete Hackmesser der Schneidwinkel wohl zu klein geraten war. Auf jeden Fall wurde es beim Kräuterhacken auf einem Holzbrett zusehends stumpfer. Mit dem Schinken- und Filetiermesser verhielt es sich genau gegenteilig. Dadurch den größeren Winkel wurden die Schnittleistungen beim Schneiden dünner Scheiben deutlich schlechter. An diesen Messern habe ich mittlerweise mit Hilfe von Banksteinen die alten Winkel wieder hergestellt.
Fazit:
In meinen Augen ist der Sharping eins der besten mechanischen Schärfgerät, das ich kenne. Die Bedienung ist einfach und es liefert bei den meisten Messern eine Gebrauchsschärfe, die über dem liegt, was werksmäßig ausgeliefert wird. Die Schärfe läßt sich jederzeit wieder reproduzieren.
Was mich etwas stutzen läßt, ist die Tatsache, daß Messer, die einen größeren Schneidwinkel als den vom Sharping produzierten haben, erst mit Hilfe von Banksteinen oder elektrischen Naßschleifern vor dem ersten Einsatz des Gerätes "normiert" werden müssen. Etwas, mit dem der durchschnittliche Anwender wohl überfordert sein dürfte. Hier bietet sich förmlich an, den Sharping mit zusätzlichen groben Schleifkörpern (80er - 100er Körnung) auszuliefern und die Arbeit dem Sharping zu überlassen.
Um Folder mit thumb stud schärfen zu können, wäre es vielleicht eine gute Lösung, den Verfahrweg der Schleifeinheit auf jeder Seite um ca. 10 - 15mm zu verlängern. Dann könnte man das Messer so spannen, daß der stud vor der Grundplatte liegt und der Schleifkörper trotzdem das Klingenende erreicht.
Mich persönlich stört jedoch am meisten, daß es keine Möglichkeit gibt, den Schleifwinkel zu verändern. Hier vertrete ich den Standpunkt, daß je nach Einsatzzweck, Klingengeometrie und Material ein unterschiedlicher Schneidwinkel über die Funktionfähigkeit eines Messers entscheidet. Obwohl Herr Zeller in diesem Punkt noch erbittert Widerstand leistet, hoffe ich doch noch auf ein Einlenken . Schließlich bietet Mercedes ja auch mehr als nur ein Automodell an.
positiv:
- gutes stabiles Gerät
- einfach zu bedienen
- sehr gutes Schärfergebnis
- Ergebnis läßt sich reproduzieren
negativ:
- nicht für jeden Messertyp geeignet
- nur ein fixer Schleifwinkel
- O-Ringe verspröden beim PK-8
Ich hoffe, daß dieser Test dazu beiträgt, die Diskussionen um den Sharping etwas objektiver zu gestalten. Ich möchte nochmals darauf hinweisen, daß dieser Bericht nur meine persönliche Meinung darstellt, ich nicht mit Herrn Zeller verwandt oder bekannt bin, und auch keine Provisionen bekomme.