Gebrauchstest des Sharping PK-8

yoroi

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Hallo,

angeregt durch die Diskussionen der letzten Tage habe ich beschlossen, meinen Sharping etwas ausführlicher zu testen und das Ergebnis hier zu veröffentlichen. Meine Ergebnisse sind natürlich rein subjektiv und halten keinerlei wissenschaftlichen Untersuchungen stand.


Der Testkandidat:

Bei meinem Sharping handelt es sich um das Modell PK-8, daß ich gebraucht von einem Forumsmitglied gekauft hatte. Im Gegensatz zum PK-7 wurde der PK-8 so modifiziert, daß bei sachgemäßem Gebrauch ein Verkratzen der Klinge verhindert wird. Dazu wurde die Grundplatte mit einem faserverstärktem Tape beklebt und die Enden der Niederhalter mit Gummiringe versehen. Die Niederhalter werden nun über Flügelmuttern gelöst, das wird Messer in Position gebracht und anschliessend durch Anziehen der Flügelmuttern fixiert. Entgegen meinen ersten Befürchtungen hält das bombenfest. Dieser Vorgang ist etwas zeitaufwendiger als beim PK-7, aber das sind mir meine Klingen wert.

Das Gerät selbst macht einen sehr guten Eindruck. Die Idee mit dem rotierenden, wassergekühlten Schleifkörper ist super und die handwerkliche Umsetzung gelungen. Der Sharping wird überwiegend aus Stahl und Aluminium gefertigt, lediglich einige bewegliche Teile, sowie der Schutz gegen das Verkratzen der Klingen sind aus Kunststoff.
Meinem Gerät lagen eine Gebrauchsanweisung und Schleifkörper in zwei verschiedenen Körnungen bei.

Negativ fiel bei meinem PK-8 auf, daß die Gummiringe am Ende der Niederhalter schnell versprödeten und rissen. Allerdings wurden mir auf Anfrage schnell und kostenlos Ersatz von der Firma KPF Zeller zugesandt.
Desweiteren waren die Längsbewegungen meines Gerätes am Anfang etwas ruckelig, allerdings wurde das im Laufe des Tests immer besser.



Die Probanten:

Um den Test einigermaßen realistisch zu halten, habe ich mich entschlossen, normale Gebrauchsmesser zu verwenden. So kamen noch einigem Suchen folgende Messer zusammen:

1 Küchenmesser aus der Reihe Michelin Gourmet Meisterklasse
1 Schinkenmesser aus der Reihe Michelin Gourmet Meisterklasse
1 Filetiermesser von French Cook
1 Küchenmesser von F.Dick
1 dauerstumpfes Tauchermesser
1 Bundeswehr Taschenmesser (Victorinox)
1 Bundeswehr Kampfmesser
1 Kochmesser von Herder
1 Hackmesser
1 Schrade OT125
1 Kabelmesser aus dem Baumarkt
1 neues Office Messer von Justinus
1 Schälmesser WMF Extraklasse
1 S-2 von CRKT mit Originalschliff (nach einigem Zögern)


Die übrige Ausrüstung:

2 japanische Kunststeine (220er und 800er Grid)
1 Abziehleder auf Holzblock mit Diamantpaste
1 dreifach Leuchtlupe
1 Lupe 12x Vergrößerung
1 Edding schwarz wasserfest
1 Keramikplatte

Zum Testen der Schärfe hatte ich mir einige Pappkartons, breite Kunststoffbänder zum Verpacken von Kartons, diverses Obst, Fleisch und Gemüse (für´s Abendessen), Kabelreste und einige Kabelbinder zurechtgelegt.


Zum Testverlauf:

Um eine einigermaßen gleiche Ausgangssituation zu bekommen, habe ich alle Messer über die Keramikplatte gezogen. Daduch wurden alle Klingen so stumpf, daß man sie ohne Verletzungsgefahr anfassen konnte.
Als nächstes habe ich alle Schneiden mit dem Edding eingefärbt, in den Sharping gespannt und drei Züge mit dem feinen Schleifkörper gemacht. Anschließend habe ich mit Hilfe der Lupen den Abtrag an der Schwärzung geprüft, um einen ersten Eindruck vom Schleifwinkel zu bekommen. Zu meinem Erstaunen passte der Schneidwinkel nur bei einem Messer zu dem festen Winkel des Sharpings. Die Winkel des Schinken- und des Filetiermesser waren kleiner, die der anderen Messer grösser.
Gemäß der Gebrauchsanweisung des Sharpings habe ich bei den Messer, die einen grösseren Schneidwinkel aufwiesen, den Winkel mit Hilfe der Banksteine korrigiert. Das nahm übrigens einen großen Anteil der gesamten Testzeit in Anspruch.
Bei den Messern mit kleinerem Schneidwinkel sind keine Korrekturen nötig, da die vom Sharping automatisch vorgenommen werden.
Nachdem alle Messer so vorbehandelt waren, habe ich mit dem eigentlichen Schärfen begonnen. Gemäß Bedienungsanleitung habe ich zuerst die groben, dann die feinen Schleifkörper verwendet. Je nach Messerform und Größe musste ich pro Seite ein- bis dreimal umspannen. Ohne mich auf ´ne Sekunde festlegen zu wollen, habe ich gut 10 Minuten pro Messer gebraucht. Probleme gab es eigentlich nur mit dem S-2 von CRKT, da hier zum Schärfen erst der thumb stud demontiert werden mußte, sowie bei einem Ausbeinmesser, dessen Klinge sich im Übergang zum Griff stark verdickt.
Unter der Lupe war deutlich zu erkennen, daß bei allen Messer nach dem Schärfen noch ein mehr oder weniger stark ausgeprägter Grat zurückbleibt. Die unterschiedliche Stärke des Grates führe ich mal auf die jeweilige Stahlsorte zurück, kann aber damit auch völlig daneben liegen.
Die Rotation des Schleifkörpers in Verbindung mit der Längsbewegung beim Schärfen erzeugt den deutlich unter der Lupe sichtbaren "Kreuzschliff". Konstruktionsbedingt reicht der Kreuzschliff nicht bis direkt ans Klingenende, da hier nur noch eine Hälfte des Schleifkörpers greift. Bei mir trat das auch manchmal an der Klingenspitze auf, aber ich glaube, daß hier der Fehler bei mir liegt, da ich den Anschlag an der Spitze sehr knapp einstelle, um das Einstechen der Klingenspitze in den Schleifkörper zu verhindern.

Jetzt aber zum Ergebnis. Um es vorweg zu sagen, alle Messer wurden subjektiv "scharf". Nachdem ich den verbliebenen Grat durch wenige Züge über das Abziehleder beseitigt hatte, bestand jeder der Testkandidaten den Rasiertest auf meinem Unterarm. Was mich besonders überraschte, war das Resultat im Bereich der Klingenspitze. Hier hatte ich mit Banksteinen oder Lansky immer Probleme, die Rundungen und Spitze hinzukriegen, aber diesen Bereich meistert der Sharping mit Bravour.
Danach habe ich versucht, für jedes Messer einen Gebrauch gemäß seines Einsatzzwecks zu simulieren. Da wurden Kartons und Plastikbänder zerschnitten, Kabel abisoliert, Kabelbinder durchtrennt, Gemüse und Obst zerschnippelt, Kräuter gehackt und ein Schweinebraten aus dem Knochen gelöst. Hat alles zu meiner vollen Zufriedenheit geklappt.

Abschließend wollte ich nun aber wissen, wie schnell sich ein einmal mit dem Sharping behandeltes Messer wieder nachschleifen läßt. Also wieder die Messer mit der Keramikplatte abgestumpft und ab in den Sharping. Hier hält das Gerät wirklich, was der Hersteller verspricht. Nach wenigen Zügen waren die Messer wieder scharf. Die meiste Zeit nahm bei dieser Aktion das Umspannen in Anspruch.

Die Frage, ob ich nun große Unterschiede zum meinen herkömmlichen Schärfmethoden mit Banksteinen, Lansky oder Sharpmaker feststellen konnte, muß ich bedingt verneinen. Bedingt deshalb, weil für das getestete Hackmesser der Schneidwinkel wohl zu klein geraten war. Auf jeden Fall wurde es beim Kräuterhacken auf einem Holzbrett zusehends stumpfer. Mit dem Schinken- und Filetiermesser verhielt es sich genau gegenteilig. Dadurch den größeren Winkel wurden die Schnittleistungen beim Schneiden dünner Scheiben deutlich schlechter. An diesen Messern habe ich mittlerweise mit Hilfe von Banksteinen die alten Winkel wieder hergestellt.

Fazit:

In meinen Augen ist der Sharping eins der besten mechanischen Schärfgerät, das ich kenne. Die Bedienung ist einfach und es liefert bei den meisten Messern eine Gebrauchsschärfe, die über dem liegt, was werksmäßig ausgeliefert wird. Die Schärfe läßt sich jederzeit wieder reproduzieren.
Was mich etwas stutzen läßt, ist die Tatsache, daß Messer, die einen größeren Schneidwinkel als den vom Sharping produzierten haben, erst mit Hilfe von Banksteinen oder elektrischen Naßschleifern vor dem ersten Einsatz des Gerätes "normiert" werden müssen. Etwas, mit dem der durchschnittliche Anwender wohl überfordert sein dürfte. Hier bietet sich förmlich an, den Sharping mit zusätzlichen groben Schleifkörpern (80er - 100er Körnung) auszuliefern und die Arbeit dem Sharping zu überlassen.
Um Folder mit thumb stud schärfen zu können, wäre es vielleicht eine gute Lösung, den Verfahrweg der Schleifeinheit auf jeder Seite um ca. 10 - 15mm zu verlängern. Dann könnte man das Messer so spannen, daß der stud vor der Grundplatte liegt und der Schleifkörper trotzdem das Klingenende erreicht.

Mich persönlich stört jedoch am meisten, daß es keine Möglichkeit gibt, den Schleifwinkel zu verändern. Hier vertrete ich den Standpunkt, daß je nach Einsatzzweck, Klingengeometrie und Material ein unterschiedlicher Schneidwinkel über die Funktionfähigkeit eines Messers entscheidet. Obwohl Herr Zeller in diesem Punkt noch erbittert Widerstand leistet, hoffe ich doch noch auf ein Einlenken :). Schließlich bietet Mercedes ja auch mehr als nur ein Automodell an.

positiv:

- gutes stabiles Gerät
- einfach zu bedienen
- sehr gutes Schärfergebnis
- Ergebnis läßt sich reproduzieren


negativ:

- nicht für jeden Messertyp geeignet
- nur ein fixer Schleifwinkel
- O-Ringe verspröden beim PK-8


Ich hoffe, daß dieser Test dazu beiträgt, die Diskussionen um den Sharping etwas objektiver zu gestalten. Ich möchte nochmals darauf hinweisen, daß dieser Bericht nur meine persönliche Meinung darstellt, ich nicht mit Herrn Zeller verwandt oder bekannt bin, und auch keine Provisionen bekomme.
 
Könnte man nicht durch das Unterlegen eines "Keils" in einem Anflug von zivilem Ungehorsam zumindest kleinere Schleifwinkel erreichen?

Gruss


-chinook
 
@yoroi: Danke für die aufgewendete Zeit. Ich denke mal, dass Du einen prima Test abgeliefert hast, wissenschaftlich hin oder her. Denn das Werkzeug wird ja erst durch den Benutzer zu dem was es ist. Und insofern muss geradezu der subjektive Einfluss in Kombination mit dem Schärfresultat einfließen.
Ich denke dass Du mit diesem Beitrag uns allen einen großen Dienst erwiesen hast, und dafür vielen Dank. Außerdem hast Du sehr zur Objektivierung der ganzen Diskussion beigetragen.
Kompliment
 
@chinook: Schöne Formulierung mit dem Anflug.....
Ich denke, das geht, was Du vorschlägst, genügend Sorgfalt berücksichtigend. Entweder etwas flaches an definierter Stelle unterlegen, die Dicke des Unterlegmaterials und die Geometrie des Sharping machen dann etwas Tangens-Akrobatik notwendig, und so kann man sich für jedes Messer ausrechnen, wo man wieviel unterlegen muß. Einen passenden Keil herstellen kann unter Umständen sehr diffizil werden.
So langsam bekomme ich auch Lust auf einen Sharping.......
Und die oben geäußerte Idee mit den zusätzlichen groben Schleifkörpern wäre nicht das Schlechteste.
 
herbert said:
@chinook: Schöne Formulierung mit dem Anflug.....
Ich denke, das geht, was Du vorschlägst, genügend Sorgfalt berücksichtigend. Entweder etwas flaches an definierter Stelle unterlegen, die Dicke des Unterlegmaterials und die Geometrie des Sharping machen dann etwas Tangens-Akrobatik notwendig, und so kann man sich für jedes Messer ausrechnen, wo man wieviel unterlegen muß. Einen passenden Keil herstellen kann unter Umständen sehr diffizil werden.
So langsam bekomme ich auch Lust auf einen Sharping.......
Und die oben geäußerte Idee mit den zusätzlichen groben Schleifkörpern wäre nicht das Schlechteste.


Mal sehen, wie Herr Zeller - der sich ja hier wirkich offen und der Diskussion aufgeschlossen gegenüber zeigt (was für mich ein weiteres Kaufkriterium sein wird) - auf die Vorschläge reagiert (andere Schleifkörper, eventuell Unterstützung bei einer "Keilfindung, eventuell bei der Weiterentwicklung ...).

Mir will nicht so recht in den Kopf, warum es nicht möglich sein sollte (gerade einem so ambitionierten Maschinenbauer), eine Vorrichtung zu konstruieren, die variable Winkel gestattet (vielleicht mit Rastung und dadurch ebenso reproduzierbar in der Winkelgenauigkeit). Ich bin sicher, dass das für viele die entscheidende Schwelle zum Kauf nehmen könnte, auch zu einem (deutlich) höheren Preis. Ich jedenfalls würde gerne für den "ultimativen" Sharping PK 9 deutlich mehr Geld bezahlen.

Gruss


-chinook
 
super,

ich habe gestern abend auch zugeschlagen und warte nur noch auf eine re-mail, weil ich noch gleich ein paar mehr Schleifkörper haben möchte.
Da Herr Zeller, aus welchem Grund auch immer, den Support für den variablen Schleifwinkel nicht übernehmen möchte, müssen wir es wohl selber irgendwie zusammenfrickeln.
Ich hatte auch an eine Unterlage gedacht. Ich habe hier noch 0,5mm Messingblech, damit dürfte sich schon was machen lassen (gibt es in Modellbauläden).
Auch hatte ich an ein kleineres Rädchen des Schlittens gedacht. Dürfte mit der Zwangsrotation etwas schwierig werden, da sich ja dann der Winkel des Zahnrades ändert, was zum Hakeln führen kann.
Ebenfalls dürften alle Druckschnittfanatiker mit der 1000er Körnung nicht so glücklich werden - da geht aber möglicherweise auch was mit 2000er Papier (Schleifkörper bekleben?).
Ich wollte ja eigentlich warten, bis ich selber das Ding habe und testen kann, aber da die Diskussion und der Wille das Gerät zu modifizieren nun schon einmal ausgebrochen sind, will ich dass auch mal zur Diskussion stellen.
Gefällt mir, dass das jetzt in Gang kommt!

Viele Grüße,
torsten
 
Sharping-Test

@ yoroi

Schliesse mich "Herbert" an. Klasse Test - super geschrieben!!!
Hat mir auf jeden Fall weitergeholfen. Auch die Idee mit den gröberen Schleifkörpern als Alternative zum Bankstein finde ich gut.

Danke - servus-Robert
 
Antwort auf die bisherigen Beitraege

Hallo an alle

Zunaechst ein *Danke* an yoroi. Ihr Testbericht ist sehr sachlich und kompetent verfasst. Prima

Nun zum leidigen Thema.....;-)........verstellbarer Winkel:

In Kuerze kommt der PK-15 auf den Markt.
Bislang sind jedoch sehr wenig Aussagen und Vorschlaege eingegangen, was den gewuenschten Schleifwinkel bei japanischen (einseitig angeschliffenen) Messern anbelangt.
Grundsaetzlich wird dieser Winkel jedoch groesser sein als bei den Modellen PK-7 und PK-8.
Da der PK-15 sich lediglich in der Grundplattenkonstruktion von den beiden anderen Modellen unterscheidet, kann also durch den Zukauf dieser kompletten Grundplatte ein bereits existierender PK-7 oder PK-8 so aufgeruestet werden, dass dieser einen groesseren Winkel an beidseitig angeschliffene Messer anbringt.

Also..........somit haetten wir zumindest schon einmal ZWEI verschiedene Winkel zur Auswahl :)


So wie ich dies jedoch aus den letzten Beitraegen heraushoere, geht es Ihnen auch noch darum, einen noch kleineren Winkel anschleifen zu koennen.
Machen Sie mir bitte mal ein paar Vorschlaege, wie gross dieser Winkel denn sein sollte............vielleicht lasse ich mich ja dazu ueberreden, eine weitere Version der Grundplatte anzubieten ;-)


Zu Ihrer Idee mit dem groeberen Schleifmitteln:
Vergessen Sie das.
Die Gruende:
- grobes Korn haftet auf dem Schleifpapier wesentlich schlechter als feines.......die Standzeit des Schleifpapiers ist zu gering
- dies macht nur Sinn, wenn gleichzeitig auch der Schleifdruck erhoeht wuerde

Und bitte........um dies vorwegzunehmen......verwenden Sie keine Schleifsteine anstatt des Schleifpapiers. Es gibt im Baumarkt diese kleinen Handschleifer (Dremel und aehnliches). Die Schleifscheiben fuer diese Geraete passen vom Durchmesser her ziemlich genau auf den Sharping. Auch haben diese in der Mitte eine Bohrung, so dass das Kuehlwasser austreten kann.........aber:
Diese Steine nutzen sich bei der Benutzung im Sharping kegelstumpffoermig ab. Die Folge: Der Winkel veraendert sich und wird unkontrollierbar bzw. nicht reproduzierbar.


Gruss,
M. Zeller
 
Jetzt, wo sich doch Bewegung in der Sache andeutet ... mir läge daran, auch meine chinesischen Kochmesser mit dem Sharping XXX schleifen zu können. Diese haben einen Klingenspiegel von ca. 9 cm Breite ...

Herr Zeller?

Gruss


-chinook
 
Antwort an chinoook

Hallo chinoook

Keine Chance.........da mach ich nicht mit ;-)

Gruss,
M. Zeller
 
denke mal über kleinere oder grössere räder am schlitten lässt sich der winkel mit einfachen mitteln verändern, klaut den kindern die legoräder!!
 
ah! hier ist ja schon einiges beantwortet...
deshalb nochmal: herr zeller- könnte man irgendwo mal alle technischen daten (klingenbreite,-länge,-winkel etc.) irgendwo bereitstellen? auch angedachtes? man könnte ja hier einen link diesbezüglich anbringen.
ich habe momentan keinen überblick (auf ihrer HP irgendwie nicht wirklich möglich) was für messergrößen und mit welchen winkel jetzt bei welchem modell geschliffen wird.

ihre idee mit der auswechselbaren grundplatte ist doch super! einigung in sicht. :) ob man nun 6 banksteine oder 4 sharping-grundplatten zuhause rumligen hat... hauptsache die messer sind optimal geschärft!

lg feuervogel
 
Juergen Schanz testete den Sharping

Hallo an alle

Herr Juergen Schanz erhielt von mir vor kurzem den Sharping zugesandt, um eine kurze Stellungnahme darueber abzugeben.
Da sich der Test ueber mehrere Mails verteilt, habe ich nachfolgendes Testfazit verfasst:


[Zitat aus meiner letzten Email an Herrn Schanz]

Nun zu Ihrem Test.

Wenn ich Ihre Mails zusammentrage, ergibt sich daraus folgender Test.


- sehr aggressives Schneidverhalten im Zugschnitt
- nach dem Abzug auf Leder sehr gute Schneideigenschaften beim Druckschnitt
- die gesamte Klinge ist bis auf ca. 2mm am Klingenende problemlos zu schleifen
- wichtig ist, dass der Keilwinkel der Schneide vorbearbeitet wird, sofern dieser zu sehr vom Winkel des Sharping abweicht
- sehr einfache Handhabung und keine benutzerbedingten Fehlerquellen vorhanden. Auch Laien kommen so zum vom Hersteller versprochenen Ergebnis
- Recurveklingen genauso schleifbar wie normale Klingenformen
- Feinere Schleifsteine bzw. ein mit Leder bezogener Schleifeinsatz waeren wuenschenswert


Ist dies so in Ordnung und darf ich Sie mit diesen Worten zitieren?


[Zitat ende]

Herr Schanz gab mir daraufhin seine Erlaubnis, dies so im Forum zu veroeffentlichen.

Gruss,
M. Zeller
 
Antwort an chinoook

Hehe.........hallo chinoook.

Ich bin zwar relativ schnell wenn es darum geht, gewisse Gedanken in die Tat umzusetzen......aber ich kann (noch) nicht fliegen! ;-)

Zu der Idee mit den lederbezogenen Schleifkoerpern ( welche im Uebrigen in meinem Kopf heranwuchs.....leider):

Die Idee mag ja theoretisch ganz prima sein......der praktische Versuch von heute Nachmittag zeigt jedoch ein ganz gravierendes Problem:

Die geschaerfte Klinge schneidet direkt in das weiche Leder. Die Rotation des Schleifstoessels ist dafuer verantwortlich.

Ansich ist das Abziehen innerhalb des Sharpings ( also mit eingespanntem fixierten Messer) ja ideal, was die Reproduzierbarkeit und Genauigkeit des Abziehwinkels anbelangt, jedoch muessen wir hier definitiv auf ein Traegermaterial ausweichen, welches nicht so stark *nachgibt* wie Leder.

Deshalb meine Frage an die Profis hier:
gibt es eine Alternative zu Leder?
Eine *vertretbare* Alternative!

Mir ist sehr wohl bewusst, dass wir hier einen gewissen Kompromiss eingehen muessen.

Sollten wir uns in dieser Sache einigen koennen, wird jeder bisherige Kunde auf Wunsch dieses *Abzieh-Set* kostenlos nachgeliefert bekommen.

Ich bitte um Ihre Vorschlaege.

Gruss,
M. Zeller
 
Sharping said:
I

Die Idee mag ja theoretisch ganz prima sein......der praktische Versuch von heute Nachmittag zeigt jedoch ein ganz gravierendes Problem:

Die geschaerfte Klinge schneidet direkt in das weiche Leder. Die Rotation des Schleifstoessels ist dafuer verantwortlich.

Ansich ist das Abziehen innerhalb des Sharpings ( also mit eingespanntem fixierten Messer) ja ideal, was die Reproduzierbarkeit und Genauigkeit des Abziehwinkels anbelangt, jedoch muessen wir hier definitiv auf ein Traegermaterial ausweichen, welches nicht so stark *nachgibt* wie Leder.

Deshalb meine Frage an die Profis hier:
gibt es eine Alternative zu Leder?
Eine *vertretbare* Alternative!


Hallo Herr Zeller,

ich habe selber über das Problem nachgedacht und bin auch zu dem Schluss gekommen, dass ein Leder-Schleifkörper nicht geeignet ist. Aus zwei Gründen:
Erstens weil, wie Sie schon schreiben, die Klinge in den Schleifkörper schneiden _muss_ (Kreuzschliff). Zweitens, weil doch gerade die Wirkungsweise des Leders in seiner Plastizität liegt, d.h. dass der Grat entfernt wird, weil das Leder über den Grat hingwegziehen muss. Daher auch der Begriff "Abziehen" und "Abziehleder", wo man ja gerade das ausnutzt (Tendenz zum balligen Schliff).
Also bleibt der klassische Lederriemen (der ja auch wirklich gut ist für diese Aufgabe), oder Leder auf einem Trägermaterial.

Aber was ist mit einem feineren und einem groberen Schleifkörper?

Gruss

-chinoook
 
Antwort an chinoook

Hallo chinoook


Einen mit feinerem Schleifkorn belegten Schleifkoerper wird es ab sofort geben.
Dieser muss jedoch.......logistisch bedingt.......separat und explizit bestellt werden......tut mir leid, aber anders laesst es sich hier organisatorisch momentan nicht verwirklichen.

Dieser Schleifkoerper ist mit einer Koernung 4000 belegt.
Anwender, die diesen Schleifkoerper beziehen moechten bitte ich, sich direkt mit mir unter service@sharping.de in Verbindung zu setzen.

Gruss,
M. Zeller
 
Hallo,

jetzt nerv ich hier auch noch mal mit meinem Santoku. Ist der Sharping für das Kai Shun Santoku empfehlenswert, oder eher nicht (Körnung, Schleifwinkel, Schleifspuren etc.)

Gruß
Franky
 
Hallo Herr Zeller,

bezüglich Abziehlederersatz, also auf den Emerson-seiten wird zum Beispiel vorgeschlagen das Messer auf cardboard = Karton abzuziehen.
next you take the cardboard backside of a yellow legal pad and strop the knife back and forth on the cardboard
Also das wäre eine Idee oder eventuell ein Plastik, so von der Sorte Kydex (natürlich dann mit glatter Oberfläche) oder ähnliches Plastik...

Oder was meinen die Anderen zu diesen Tips ?

Tschau
Tokee
 
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