Spyderco/Byrd Meadowlark - Erster Eindruck
Schon etwas älter der Thread, aber hier paßt es wohl...
Gestern ging es dem Magen nicht sonderlich gut, Mittagessen sollte also ausfallen. Was macht man mit der Mittagspause? Da hat doch ein Kollege von einem Messer berichtet, das ihm gefallen hat. Der Frustfaktor war auch hoch genug, daß ich mich mit etwas Nettem befassen wollte, also gehen wir mal hin. Zunächst im Schaufenster des Geschäfts das eine oder andere interessante Messer identifiziert und dann hinein. Der Kollege begrabbelt sein Objekt der Begierde und ich lasse mir die Schaufensterobjekte zeigen. Bei näherer Betrachtung entsprechen sie doch nicht meinem Geschmack, also stöbere ich mal in der Vitrine. Ah, was haben wir denn da? Einige Messer mit Öffnungsloch, deren Größe, Klinge, Aussehen und Preis attraktiv ist. Nun habe ich ja noch kein Messer mit Öffnungsloch, es wäre also Zeit für erste Erfahrungen damit. Ganz aus Edelstahl, paßt sofort wie dafür gemacht in die Hand - gekauft.
Zuhause dann die etwas genauere Betrachtung. Mit manchen Spydercos tue ich mich aufgrund des Designs ein wenig schwer, mit diesem Byrd kann ich mich gut anfreunden. Es ist verhältnismäßig schwer, weil komplett aus Edelstahl. Der Clip ist erfreulicherweise auf meine bevorzugte Trageweise (tip-down) umsetzbar, also wird das zuerst erledigt. Seltsam nur, daß es durch die Vorbohrungen für den Clip nur für Rechtshänder gedacht ist; nun, mir soll's recht sein. Die Klinge muß noch etwas von den Resten des Preisschilds befreit werden, sie ist extrem scharf.
Das Teil paßt optimal in meine Hand und ist angenehm schmal, was mir relativ wichtig ist, da meine Messer immer in der rechten Hosentasche sind. Die Optik ist - durch den Edelstahl - auch irgendwie "edel", die Griffsicherheit allerdings leidet darunter; besonders mit verschwitzten Händen wird man Probleme haben. Prinzipiell läßt es sich jedoch für jede Anwendung prima greifen.
Sehr gut verarbeitet ist es, da ist Null Klingenspiel, die Klinge geht und rastet stramm aber dennoch leicht. Als Axislock-Liebhaber ist der Backlock ein bißchen gewöhnungsbedürftig für mich, der gewohnte "Einhandbetrieb" ist damit halt nicht möglich. Öffnen geht - auch mit der von manchem ungeliebten Form des "Byrdholes" - wie von selbst. Manche Kanten könnten ein wenig abgerundet sein, aber Einstecken und aus der Tasche ziehen geht prima, weil kein Daumenpin oder sonst etwas stören kann. Im geschlossenen Zustand nimmt es durch die wegen des Öffnungslochs größere Klinge natürlich etwas mehr Fläche in Anspruch.
Auf richtige Schneidtests kann ich verzichten, da es mit dem 440C-Stahl für meine Bedürfnisse als Bürohengst sicher mehr als ausreichend ist.
Mein Fazit: Hier bekommt man ein extrem gutes Preis-Leistungsverhältnis und dieses Messer findet garantiert den Weg in meine EDC-Rotation. Es ist sogar sehr wahrscheinlich, daß es ein oder mehrere Geschwisterchen bekommt.