newtoolsmith
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Hallo Schmiedefreunde,
in einem anderen Beitrag hier im Schmiedeforum geht es um den Wunsch einen elektrisch betriebenen Schmiedehammer zu bauen. Das hatte ich mir auch vorgenommen und nun ist mein Hammer fast fertig. Veremutlich werde ich ihn ende nächster Woche das erste Mal testen können.
Da ich leider keine Bilder einstellen kann muss ich mich hier darauf beschränken eine Beschreibung der Konstruktion zu geben, im eben genannte Beitrag wurde schliesslich darum gebeten:
Als Antrieb dient ein Drehstrommotor, 1,1kW/ 1500U/min über ein zweistufiges Keilriemengetriebe 10:1 untersetzt. Die letzte Riemenscheibe hat 285mm Durchmesser, ist 20mm stark und dient gleichzeitig als Riemenscheibe, Schwungmasse und Excenterantrieb. Die Scheibe trägt eine um 60mm aus der Mitte versetzte Gewindebohrung M16 an der ein Gelenkkopf befestigt ist, wie er auch an Hydraulikzylindern benutzt wird. Daran angeschlossen ist eine Schubstange, die eine Wippe betätigt. Diese Schubstange ist durch ein Spannschloss M20 in ihrer Länge veränderlich.
Diese Wippe ist eine Blattfeder aus einem Auto, ist in ihrer Mitte auf dem Hauptständer drehbar gelagert, an einem Ende ist die Schubstabge angeschlossen, am anderen Ende der Hammer.
Der Hammer, ein Stück 80mm Welle, 12kg, ist in einer Linearführung gelagert damit er sich nur nach oben und unten bewegen kann. Üner eine kurze Schubstange mit beidseitigen Gelenkköpfen ist er mit der Wippe verbunden.
Unter dem Hammer steht der Amboss, ebenfalls 80mm Wellenmaterial, 95cm hoch, ca. 40kg. Der Amboss erscheint mir zu leicht und bekommt sicherlich noch Hilfe von dicken Stahlplatten, je nach dem, was der Schrottplatz so hergibt.
Hammer und Amboss erhalten noch eine Montagemöglichkeit für verschiedene Gesenke, die ich mir aus kurzen Stücken von Eisenbahnschienenköpfen herstellen werde.
Der Hauptständer besteht aus einem 120mmx120mm H-Träger mit 10mm Wandstärke, etwa 160cm hoch. An ihm sind die Wellenlager des Riementriebes, obenauf das Lager der Wippe, Die Linearführung des Hammers und der Amboss befestigt. Zur Schalldämpfung ist der Amboss mit Gummielementen befestigt.
Zur Funktionsweise:
Der Motor treibt den Riementrieb, und damit die Schwungscheibe an. Die Schwungscheibe versetzt die Schubstange in eine senkrecht oszillierende Bewegung, Hub 120mm.
Die Schubstange betätigt periodisch die Wippe, die Frequenz wird im Betrieb bei ca. 145 pro Minute liegen.
Die Wippe ihrerseits bewegt mit ihrem anderen Ende den Hammer auf und ab.
Um den Hammer an verschiedene Werkstückdicken und Gesenke anpassen zu können, ist die Schubstange wie beschrieben Längenverstellbar.
Mehrere Gewindebohrungen in der Schwungscheibe erlauben unterschiedliche Hübe und damit Energieeinträge.
Die Abmessungen Der Wippe, also der Blattfeder, sind so zu wählen, dass das System aus Hammermasse und Feder bei Betriebsfrequenz in Resonanz gerät. Über den Hub an der Schwungscheibe kann dann Stufenweise die zugeführte Energie eingestellt werden. Der Motor ist mit 1,1kW sogar überdimensiomiert.
Die Baukosten belaufen sich auf etwa 100 Euro, je nach Quelle. Der Aufwand ist allerdings nicht unerheblich. Ich habe bis jetzt ca. 75 Stunden daran gebaut, ein Grossteil davon beanspruchte das Drehen der Riemenscheiben und der dazu gehörigen Wellen. Desweiteren braucht man für das Verschweißen der Stahlteile ein leistungsstarkes Schweissgerät.
Wie gesagt, leider keine Bilder aber ich hoffe, ich konnte den Technikern unter euch ein wenig mit meiner Ingenieurskunst weiterhelfen. Wozu habe ich sonst studiert!?
Falls noch fragen sind, meldet euch.
MfG
newtoolsmith
in einem anderen Beitrag hier im Schmiedeforum geht es um den Wunsch einen elektrisch betriebenen Schmiedehammer zu bauen. Das hatte ich mir auch vorgenommen und nun ist mein Hammer fast fertig. Veremutlich werde ich ihn ende nächster Woche das erste Mal testen können.
Da ich leider keine Bilder einstellen kann muss ich mich hier darauf beschränken eine Beschreibung der Konstruktion zu geben, im eben genannte Beitrag wurde schliesslich darum gebeten:
Als Antrieb dient ein Drehstrommotor, 1,1kW/ 1500U/min über ein zweistufiges Keilriemengetriebe 10:1 untersetzt. Die letzte Riemenscheibe hat 285mm Durchmesser, ist 20mm stark und dient gleichzeitig als Riemenscheibe, Schwungmasse und Excenterantrieb. Die Scheibe trägt eine um 60mm aus der Mitte versetzte Gewindebohrung M16 an der ein Gelenkkopf befestigt ist, wie er auch an Hydraulikzylindern benutzt wird. Daran angeschlossen ist eine Schubstange, die eine Wippe betätigt. Diese Schubstange ist durch ein Spannschloss M20 in ihrer Länge veränderlich.
Diese Wippe ist eine Blattfeder aus einem Auto, ist in ihrer Mitte auf dem Hauptständer drehbar gelagert, an einem Ende ist die Schubstabge angeschlossen, am anderen Ende der Hammer.
Der Hammer, ein Stück 80mm Welle, 12kg, ist in einer Linearführung gelagert damit er sich nur nach oben und unten bewegen kann. Üner eine kurze Schubstange mit beidseitigen Gelenkköpfen ist er mit der Wippe verbunden.
Unter dem Hammer steht der Amboss, ebenfalls 80mm Wellenmaterial, 95cm hoch, ca. 40kg. Der Amboss erscheint mir zu leicht und bekommt sicherlich noch Hilfe von dicken Stahlplatten, je nach dem, was der Schrottplatz so hergibt.
Hammer und Amboss erhalten noch eine Montagemöglichkeit für verschiedene Gesenke, die ich mir aus kurzen Stücken von Eisenbahnschienenköpfen herstellen werde.
Der Hauptständer besteht aus einem 120mmx120mm H-Träger mit 10mm Wandstärke, etwa 160cm hoch. An ihm sind die Wellenlager des Riementriebes, obenauf das Lager der Wippe, Die Linearführung des Hammers und der Amboss befestigt. Zur Schalldämpfung ist der Amboss mit Gummielementen befestigt.
Zur Funktionsweise:
Der Motor treibt den Riementrieb, und damit die Schwungscheibe an. Die Schwungscheibe versetzt die Schubstange in eine senkrecht oszillierende Bewegung, Hub 120mm.
Die Schubstange betätigt periodisch die Wippe, die Frequenz wird im Betrieb bei ca. 145 pro Minute liegen.
Die Wippe ihrerseits bewegt mit ihrem anderen Ende den Hammer auf und ab.
Um den Hammer an verschiedene Werkstückdicken und Gesenke anpassen zu können, ist die Schubstange wie beschrieben Längenverstellbar.
Mehrere Gewindebohrungen in der Schwungscheibe erlauben unterschiedliche Hübe und damit Energieeinträge.
Die Abmessungen Der Wippe, also der Blattfeder, sind so zu wählen, dass das System aus Hammermasse und Feder bei Betriebsfrequenz in Resonanz gerät. Über den Hub an der Schwungscheibe kann dann Stufenweise die zugeführte Energie eingestellt werden. Der Motor ist mit 1,1kW sogar überdimensiomiert.
Die Baukosten belaufen sich auf etwa 100 Euro, je nach Quelle. Der Aufwand ist allerdings nicht unerheblich. Ich habe bis jetzt ca. 75 Stunden daran gebaut, ein Grossteil davon beanspruchte das Drehen der Riemenscheiben und der dazu gehörigen Wellen. Desweiteren braucht man für das Verschweißen der Stahlteile ein leistungsstarkes Schweissgerät.
Wie gesagt, leider keine Bilder aber ich hoffe, ich konnte den Technikern unter euch ein wenig mit meiner Ingenieurskunst weiterhelfen. Wozu habe ich sonst studiert!?
Falls noch fragen sind, meldet euch.
MfG
newtoolsmith