Griff aus "Gamskruckn" ???

Günther

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Hallo Leute,

vor einigen Monaten ist ein Jäger an mich herangetreten, ob ich ihm einen Nicker mit einem "Gämsenhorn" (ist bestimmt der falsche Ausdruck)
fertigen könnte.
Ich war nicht recht begeistert und hab abgesagt.
Jetzt traktiert er mich schon die längste Zeit damit, und ich überlege, es doch zu versuchen, allerdings nicht ohne mir vorher Rat geholt zu haben.

Also:
Hat jemand so etwas schon gemacht?

Gibt es Bilder davon?

Praktische Tips zur Umsetzung wären sehr willkomen! :super:

Da es sich hier um "Schläuche handelt und nicht um festes Material, ist klar, das das Innere mit Epoxydharz ausgegossen werden muß.
Ist die Stabilität damit ausreichend?

Ich dachte, isch schneide das gebogene Ende ab, nehme das Dünne Ende nach vorne und das dicke nach hinten und mache dann hinten einen Abschluß aus Meteall.

Ich würde die Klinge aus Flachmaterial herausarbeiten, und benötige daher auch einen Handschutz.
Sind die, welche Wolf Borger anbietet hier angebracht?
Die werden einfach auf den Erl aufgezogen und dann mit dem Griff zusammen verklebt.


Würde mich sehr freuen, wenn mir jemand helfen könnte.
 
Linder in Solingen bietet EINIGES in dieser Richtung an...
z.B. auch
241211.jpg
- aber auch Teile für Trachtenmesser!

Ergänzung . . . so viel ich weiss, werden die Gamskrucken eben genau nicht so verbaut, sondern das ganze Horn mit Spitze "nach hinten" (zeigt dann schon fast wieder nach vorne - echt unpraktisch); auf jeden Fall ohne Abschlussplatte, nur mit Zwinge!
 
Last edited:
Servus

bist du in der Lage das Gamsding (wie auch immer
es jetzt korrekt heisst) als Foto zu posten ?
Das wurde sicher helfen eine Vorstellung davon zu
bekommen ueber welche Probleme wir uns den Kopf
zerbrechen muessen.
Das Problem beim Verarbeiten von Horn etc. ist meiner
Erfahrung nach immer, das man zu solchen Dingen aufgrund ihrer
natuerlichen Form (sprich unregelmaessig) keine Pauschalen aussagen
taetigen kann.

Gruss Honk
 
hab bis jetzt ein messer mit "gams" gesehen, war sehr schön, aber eindeutig was für die vitrine.
gamsgehörn ist ehr filigran, da ist schlecht mit dem abschneiden. wie der günni schon sagte, werden normal komplett verbaut, daher halt unpraktisch.

die schläuche sind nur ca. 2/3 hohl. dann werden sie massiv. kannst du dir ausmessen. verkleben wie du sagst, reicht dicke.
 

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  • Gams 1955_03.jpg
    Gams 1955_03.jpg
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GAMSKRUKEN als Griffe

Osterguentermann said:
Linder in Solingen[/URL] bietet EINIGES in dieser Richtung an.. . . so viel ich weiß, werden die Gamskruken eben genau nicht so verbaut, sondern das ganze Horn mit Spitze "nach hinten"

So kenne ich das auch, und das bestärkt mich in dem Verdacht, dass das abgebildete Messer keinen Gams-Griff, sondern einen solchen aus Antilopenhorn hat. Die Biegung und die starke Riffelung (fast schon wie bei Oryx-Antilopen!) scheinen mir zur Gamskruke nicht zu passen.

Gruß

sanjuro
 
Also der Abbildung nach zu schliesen scheint es sich
tatsaechlich um ein fuer den Messerbau eher ungeeignetes
Material zu handeln.
Ich baue gerade selbst ein Messer mit einem
Griff aus einem Zahn eines afrikanischen Wildschweins.
Uebrigens auch von einem Jaeger.
Hab auch ercht lange daran rumgetuefftelt und mich
nach einigen Gespraechen mir dem Jaeger daruf geeingt
eine Art Briefoefner zu fertigen.
Im Prinzip geht es dem Jaeger ja darum eine Verwendung fuer
seine Trophe zu haben die mal ein bisschen anders aussieht als
die Hoerner nur "dumm" an die Wand zu haengen.
Vielleicht auch eine Idee.
Wichtig is auf jeden Fall, dass das Horn anstaendig abgekocht ist
sonst faengt es irgendwann unter der Epoxidschicht an zu gammeln
oder zu stinken.
Will der Jaeger eine wirklich stabile Ausfuehrung haben, so denke
ich das man entweder.
1. der Laenge nach Teilen und dann als Griffschale verarbeiten sollte
....den meistem Jaegern tut diese Variante weh
2. man einen Gipsabdruck des Hohlraums nimmt um daraus wiederum ein
negativ zum giesen zu fertigen
3. oder durch durchtrennen ca. 3 cm vor der massiven spitze und einarbeiten einer platte an der man die klinge kontern kann und dann durch das reststueck die Form des Gesamthorns wieder aufbaut ...minus plattenstarke
So das wars was mir auf anhieb einfaellt.... :p
Lass uns auf jeden Fall mal wissen wie die Geschichte weitergeht.

||| Lass die von dem Jaeger auf jeden Fall unterschreiben, dass er in Kauf nimmt , dass das Horn u.U. bei der Bearbeitung zerstoert wird ...so nach dem Motto das ist ein NAturprodukt und da is nichts sicher.... und zusaetzlich , dass du keine Gewehr dafuer gibst, wie belastbar die erzeugte verbindung ist........hoert sich vielleicht uebertreiben an is im streitfall aber echt hilfreich |||
 
Nerv

ich bins schon wieder.
HAb noch vergessen zu erwaehnen, das ich fuer
die Frage mit dem Fingerschutz folgende VAriante
anzubieten habe:

Hol dir eine ausreichend grosse Platte Neusilber
Stell das Horn mit der Querschnittsseite darauf und
zeichne die Konturen mit nem Edding nach
Dannach fuegst du an den Raendern noch die
gewuenschte breite des Fingerschutzes hinzu.

So hast du eine echt individuellen Fingerschutz, der
die Konturen des Hornes uebernimmt.

Leider hab ich z.Z. keine Kamera und kann kein Foto
posten, wie das bei mir aussieht ... muss mir also vertrauen lol
Is allerding mit einiger Feilarbeit verbunden.
:staun: :staun: :staun: :staun: :staun: :staun:
 
sanjuro said:
...keinen Gams-Griff, sondern einen solchen aus Antilopenhorn hat. Die Biegung und die starke Riffelung (fast schon wie bei Oryx-Antilopen!)

Das könnte hinkommen,
Ein Bekannter mit regelmäßiger Südafrika-Erfahrung, hat mir mal den Unterschied versucht zu erklären ("versucht", weil auch er ständig europäische mit afrikanischen Begriffen gemischt hat):
Einige (die ?) Antilopen in Afrika werden dort auch als "Gemsbok" (nicht zu verwechseln mit Springbok) bezeichnet, daher wohl auch die Unsicherheit in der Benennung, und Oryx-Antilope kommt der Sache wohl am nächsten.
Unterschiede sind die Biegung (Streckung) und äussere Form der Gehörne bei gleicher Farbe.
Die einen sind ziemlich gerade mit spiralförmigem Äusserem, während die anderen ziemlich stark gebogen sind, ähnlich den Widdergehörnen, nur eben mit eher rundem/ovalem anstatt eckigem Querschnitt.

Gruß Andreas
 
Last edited:
Jagdnicker mit Gamsschlauch

Hallo Leute,
ich hab mir so ein Teil selbst gebastelt. Klingenrohling gibts ja überall und Gamsgeweih auch. Braucht einiges an Epoxid Kleber, dann hält das aber auch. Da Messer mit Runderl sich sowie so nicht als Brechstangen eignen, tut es hier auch der Gamsschlauch als Griff. By the Way der Griff meines Black Jack Trail Guids ist auch nicht dicker.
Für die Lederhose und zum Hendl zerlegen langt das alle mal.
Hab auch gerade ein Foto versucht zu machen darf aber hier nichts mitschicken. War sowie so nicht besonders, das Foto.
Bei wunsch schicke ich es Dir per E-Mail.
and.mayer@tiscali.de

Gruß
Andreas :steirer:
 
Danke an alle für die Antworten.

Das Messer auf dem Bild von Osterguentermann ist mit Sicherheit Antilopenhorn und Keine Gämse.

Ich denke, ich werd mal einen Versuch mit einem alten Horn machen.
Ich hab allerdings vor, die Biegung abzusägen.Mir erscheint das Ding sonst zu sperrig.
Auf jeden Fall wird´s maximal ein Jausenmesser werden und nichts für den groben Gebrauch.

@Honk:
Ich werd mich auf jeden Fall absichern.
 
Messer mit Gamskrickerl gesehen bei Messerherbst

Guten Morgen,

in Olching bei "Messer-Herbst" habe ich ein Messer mit Gamskrickerl gesehen. Er nimmt das dickere Ende in Richtung Messerklinge und die Krümmung mit der Spitze bleibt dran. Vielleicht gibt er Dir 'nen Tip....

ciao
thomas
 
Günther said:
Das Messer auf dem Bild von Osterguentermann ist mit Sicherheit Antilopenhorn und Keine Gämse.

Das war mir wohl klar...war ein Beispiel für die MONTAGE!
 
Gamskrucken

Hallo
lese gerade diese Frage,- wenn nicht schon mit der Arbeit angefangen, dann hier mein Tipp zur Hornbearbeitung:
Wenn der Jägersmann eine Krucke hat, hat er wahrscheinlich auch die zweite. Aus zwei mach also eins:
Säge von der zweiten Krucke ein möglichst großes gefülltes Teilstück ab und verlängere damit das Griffstück der ersten (ggf. beischleifen)
Verbindungsstück aus Leder, Rinde, Messing, Holz,...

Ich arbeite viel mit Ren- und Rinderhorn. Ich koche es, bevor ich das Heft in das vorgebohrte Horn treibe. Wenn es trocknet, sitzt es bombenfest. Ggf. die Bohröffnung mit Harz vorher ausgießen.
So machen sie es übrigens auch in Indien mit Horn von Wasserbüffeln, wie ich mir habe sagen lassen. Gekochtes Horn läßt sich bearbeiten wie Holz.
Gruß
 
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