Aus welchem Stahl sind Eisenbahnschienen?

Magic

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Hallo,

auf Nachfrage bei www.nepalstore.de wurde mir mitgeteilt dass die Khukuris aus dem Stahl von Eisenbahnschienen geschmiedet werden. Google hat dazu eigentlich nur ausgespuckt dass der Stahl für Schienen zwischen 0.25 und 0.7 % C hat. Desweiteren habe ich erfahren dass aus Eisenbahnschienen wohl auch die Militärisch genutzten Katanas (WK II) gemacht worden sind. Aber was für ein Stahl ist das und wie ist der zusammengesetzt? Vielleicht weiß da ja jemand was.

Gruß,

Magic
 
ich hatte mal eine paul chen klinge aus eisenbahnschiene... ob das was spezielles war oder noch immer so ist weiss ich nicht.

zu dem stahl kann ich nicht viel sagen, aber das schienen für militärische zwecke zu waffen "umgewandelt" werden könnte an der verfügbarkeit liegen, und auf die qualität kommt es im krieg (für schwerter) sicher nicht an!

ich komme heute abend am frankfurter hbf. vorbei, ich könnte ja mal schnell eine mitnehmen - da liegen so viele das merkt sicher keiner ;)
 
@ Samun klar liegt es bei Massenfertigung immer an der Verfügbarkeit des Herstellungsmaterials aber es würde mich einfach interressieren wie dieser Stahl zusammengesetzt ist. Daß es ein verschleißfester Stahl sein muss ist klar aber wie er im Detail zusammengesetzt ist wäre schon nett zu wissen.

Gruß,

Magic
 
@ magic:
Hättest Du das nicht vor einem halben Jahr fragen können :glgl:

Bei einer Gleisbaufirma hatte ich mir eine Liste mit den verschiedenen Schienenstahl-Normen und Namen besorgt, jetzt ist sie leider wech, weil fast alle gängigen Schienenbaustähle allein nicht zum Messermachen taugen, es sind meist alles (wesentlich) bessere Baustähle mit sehr hoher Schweißeignung, ich meine sogar, dass einige sogar einen nennenswerten C-Gehalt hatten.

Aber nagelt mich jetzt nicht darauf fest, ich habe diese Liste nicht (mehr) zur Hand - aber im DIN-Schlüssel (nicht Stahlschlüssel!) stehen sie wohl auch drin :irre:

Gruß Andreas
 
Schienen zu Schwertern schmieden

Magic said:
... Des weiteren habe ich erfahren, dass aus Eisenbahnschienen wohl auch die militärisch genutzten KATANA (WK II) gemacht worden sind.

Guten Abend, Magic!

Deine zentrale Frage nach der Legierung kann ich nicht beantworten, wohl aber Details zu den angesprochenen KATANA (es gibt keine Pluralform für japanische Substantive): im japanisch-chinesischen Krieg wurden von den zunächst siegreichen Japanern zur Rohstoffbeschaffung Eisenbahnschienen in der Mandschurei abgebaut, nach Japan verschifft und z.T. wegen offenbar guter Eignung zur Klingenherstellung verwendet. Inwieweit der Stahl noch aufbereitet/aufgekohlt werden musste, entzieht sich meiner Kenntnis.

Jedenfalls sind etliche solcher Klingen in den kaiserlichen Militärschmieden hergestellt worden, die - weil manuell geschmiedet - auch mit einer klassischen Signatur auf der Angel versehen wurden. Diese gab aber meist nicht nur den (Künstler-)Namen des Schmieds wieder, sondern auch das verwendete Material (MAN TETSU = mandschurisches Eisen).

Diese Klingen sind nicht etwa besonders wertvoll, sondern gehören eher in den Sammelbereich Militaria, auch wenn sie von Hand geschmiedet waren. In jedem Fall waren sie aber genau so "wirksam" wie traditionell hergestellte Klingen.

Gruß

sanjuro
 
Last edited:
Bahn-Stahl?

Hi,
ich frag mich welche Eigenschaften bzw. Bezeichnung so Stahl vom Schienensystem der Deutschen Bahn hat?!
Da gibts beim "örtlichen" Schrotthändler nämlich so drecks-billigen Stahl, leicht :) angerostet... was ist das? Taugt dass für ein Messer?? Das Teil das ich speziell mein, weil ichs hab, ist so`n Stück auf dem die Schiene selbst normalerweise aufliegt( wiegt so ca 10 KG).
Danke falls einer von euch meisterlichen Könnern mir mal sagt was Sache ist.

euer Ruin`baumeister

Der Zufall ist meist nur eine Warscheinlichkeit, die einfach zu gering ist, um regelmässig aufzutreten.
 
dunedain hat meines wissens mal ein paar messer aus zugschienenstahl gemacht. soweit ich mich erinnere sagte er, dass die schiene die er benutzt hat von voest-alpine stammte und einen guten c gehalt aufwies, wies bei anderen herstellern aussieht weiss ich leider nicht.

es empfiehlt sich selbst zu recherchieren, hersteller ausfindig machen, anschreiben etc. anonsten kann man ja noch immer den guten alten funkentest machen, und wenns vielversprechend aussieht, mal probeweise etwas härten und einen bruchtest machen.

ach ja, schonmal drüber nachgedacht wie ihr von hand eine zugschiene auf messerformat runterschmieden wollt? ;)
 
Last edited:
... das Material würde mich auch interessieren. Weiss jemand wie die Zusammensetzung der österreichischen Eisenbahnschienen ist?

Danke R.
 
Hi!

Blacky hat das Zeug doch schon verschmiedet. Schau mal bei "Ein Abend in der Schmiede" ganz am Ende.

Gruß Andi
 
Ich habe da eine Tabelle zusammengestell aus einem der besten Bücher über Stähle, nämlich "Werkstoffkunde Stahl" in 2 Bänden, nur noch antiquarisch, von Winfried Dahl (Hrsg). Quelle steht auch in der Tabelle.
Die Bezeichnungen sind international für den Eisenbahnoberbau, wie ich das verstehe.
Hoffe, das hilft ein wenig.
 

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  • Eisenbahnstaele fuer den oberbau.pdf
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Hallo Zusammen

Wie es der Zufall will, komme ich am WE auch an Schienenstahl dran.
Bei einem alten Fundament eines alten Fachwrkhauses, das ca.1950 abgerissen wurde, haben die damals, aus mangel an Stahlbaumatten, Bergbauschienen als verstärkung des zementbodens genommen. So kreuz und quer miteinander verschweißt(glaube ich) Zumindestens ist inder Erde so einiges an kleinen schmalen schienen verarbeited.
Ich werde mal ein kleines Stück ergattern und mal probieren.
Vielleicht ist es ja brauchbar.
Hat einer eine Idee was es genau für ein Matrial sein könnte? Die schienen müßen so zum Ende des kohlebergbaus hier in der Region(muttental,NRW,Ruhrpott) angefallen sein. Alte kleine, zum teil privat geführte Flötze, auch im Tagebruch abbau. Wie lange die schon im oder am Berg waren kann ich nicht sagen. Aber einige Flötze wurden schon ab dem 18jhd ausgebeuted.
Vielleicht gibs ja Infos zu dem Stahl ähnlich dem Puddeleisen oder so!?
Bin mal gespannt was ich am WE bekomme und was draus wird.

Grüße
Thomas

@Maik

Vielleicht kann ich Dir ja auch ein Fingernagelgroßes Stück davon schicken, wenn ich darf(-:
 
@ Andi:

Blacky hat aber uralten Schienenstahl verschmiedet den ich bei mir in der Gegend aus dem Sumpf ziehe :teuflisch;)
Der hat also mit modernem Schienenstahl nichts zu tun.

Ich würde statt groß zu rätseln einfach eine Funkenprobe machen.

mfg Ulrik
 
@Koraat

Alles klar. Hab ich gelesen. Vonwegen Akkuflex und so.
Am Anfang des Threads gings halt um Kukhuris und Katana WK II. Denke nicht, daß die sich neue Schienen haben kommen lassen um sie zu verschmieden, oder?

Schlosswalker ist auch irgendwo im 18 Jhd. mit seinen Teilen. Ich denke mal, daß die wenigsten Leute an Modernen Schienenstahl rankommen. Ok, vielleicht Samun am Frankfurter HBF :)

Interessant ist es allemal. Hab da auch noch son Stück rumliegen....

Gruß
Andi
 
Hy
Mein Onkel hat noch Feldbahnschienen zu liegen,die dürften auch im Bergbau verwendung gefunden haben,mahl sehen was dabei rauskommt.

Gruß Maik
 
Bei uns in Österreich kann man ausrangierte Schienen nahezu zum Schrottpreis von der Bahn erwerben. Ich weiß nicht ob das in Deutschland auch so ist.

Was meine alten "Sumpfschienen" betrifft. Ich habe sie jetzt schon einige Male verarbeitet und konnte die Zusammensetzung einigermaßen eingrenzen.
Es scheint sich um einen Stahl ähnlich dem ck75 zu handeln. Jedoch mit weniger Mangan, da er deutlich heller in Kombination mit 1.2842 zeichnet als dies der 1.1248 tut. Allerdings hat er dabei einen leichten Braunton. Vielleicht kann einer der Experten ja daraus Rückschlüsse auf weitere Legierungselemente ziehen.
Bei klassischer C-Stahl WB nimmt er eine hohe Härte und eine sehr gute Schärfe an.
Lange Rede kurzer Sinn, wenn jemand an ähnliches Zeug rankommt, bei Schlosswalker ist das anzunehmen, soll er sich darüber freuen und schöne Messer schmieden ;)

mfg
Ulrik
 
Nun die Schienenstähle sind zwar nach der Legierung nach Härtbar wie Herberts Ausführungen klar belegen. Allerdings sollte man immer daran denken das es noch erhebliche Unterschiede zu einem Vergleichbaren Werkzeugstahl gibt. Die Reinheitsgrade die für Schnienenstähle verlangt werden unterscheiden sich ganz erheblich von denen die für Werkzeugstähle.

Ich würde das Material daher in Decoreinalgen von Damasten durchaus zur Anwendung bringen für die Schneidlagen ist aus meiner Sicht aber die Werkzeugstahlqualität die sinnvollere Wahl.
 
Hallo zusammen

Mal schauen wie lange ich mit der Flex brauche!?
Ich werde erstmal ein stück, was eh wegen rausstehen aus dem Boden, weg muß, abflexen und dann test.

Grüße
Thomas
 
hi,

ich bin grade dabei ein Stück Schiene zu besorgen.
Ich weiss von der DB Verwertungsanstallt das sich seit 1910 nicht mehr an dem Stahl der DB Schienen geändert hat.
Eine Analyse findest du hier:http://www.kursschmiede.de/HTML/sell.htm
Wenn einer eine Schrotthändler kennt der Schiene hat, wäre klasse wenn ihr bescheid sagt.

Denis
 
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