Kettensägen verschweißen????

Ralf Welge

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Hi Folks,

Ich kanns ja einfach nicht lassen, mich an die Grenze heranzutrauen.
Diesmal wollte ich eine Packung aus Kettensäge-Kette und St-37
zusammendengeln.
Wer hat damit Erfahrung??
Wie gehe ich am besten zum Verschweissen der ersten Faltung vor und was muss ich insbesondere beachten wenn quasi dann Kette auf Kette kommt?
Mir fiel auf, der St-37 breitete sich mächtig aus, während die Kette
mich noch gelassen "angrinste".
Ach ja, St-37 und Kette habe ich mit Mag aufeinandergeweisst.
Die Hohlräume in der Kette sind noch nicht ganz verschwunden.

Habt Ihr eine gute Idee wie ich da am besten weiter vorgehe???

Heissen Dank vorab,

der Ralli
 
Chemie zum Schweissen

Hallo Leutz,

fiel mir gerade so ein, irgendwer suchte letztens Borax und Ammoniumchlorid...
Habe vorgestern jeweils 2 25Kg Säcke erstanden.
Wer da in Nöten ist, kann gerne was abhaben.
Durch viel Feilschen und Zocken habe ich die Säcke zum Apothekenpreis
von 2 Kg bekommen ;)
Ich will damit nicht handeln, nur wer nicht weiss wie Er darankommt, kann gerne die Adresse haben (Köster&Böhmke in Dortmund) oder
Er kriegt was von mir ab.

Legt Euch wieder hin und träumt von "scharfen" Sachen :lechz:

Der Ralli
 
Hallo Ralf,

ich würde nur die Kette alleine verschweissen, ohne ST37. Die Kette besteht eh schon aus unterschiedlichen Stählen, da braucht man keinen weiteren. Du brauchst eigenlich auch nicht falten, da die einzelnen Glieder das Muster im Damast erzeugen.
Da man allerdings nicht steuern kann, was für ein Stahl an der Schneide landet, sollte man für ein Messer einen dreilagigen Aufbau wählen. D.h. Schneidlage aus Monostahl (z.B. 2842) und Aussenlagen aus dem Kettendamast. Die Wärmebehandlung richtet sich dann nach der Schneidlage.

Tschüss
Tobias
 
Kettengedöhne

Hallo Thobias,
danke für Deinen schnellen Tip!!!!
Frage aber dennoch, wenn ich nicht Falten soll, warum meinst Du das der 3-Lagige Aufbau besser ist?
Sorry, das war etwas gegensätzlich oder hab ich Dich einfach nur falsch verstanden?
Mein Problem besteht hauptsächlich an der Haftung der Schweissung.
Wie machst Du das denn, wenn die erste Lage (Kette) verschmiedet ist
(das geht komischerweise gut) und Du falten willst? Wiederum blankschleifen oder nur Flussmittel drauf?

Keep cool, unser Hobby ist eh heiß! :steirer:

MFG, Ralli
 
Hallo Ralf,

ich habe bis jetzt nur einmal eine etwas grössere Antriebskette verschweisst. Meine Erfahrungen daraus sind, dass man sehr viel Borax nehmen muss, damit die Zwischenräume auch gut mit dem Schweissmittel in berührung kommen. Wenn Du generell Probleme mit der Schweissung hast, könnte es auch sein, dass einer der Stahlanteile der Kette einen zu hohen Chromanteil hat.
Das mit dem dreilagigen Aufbau ist so zu verstehen, dass Du zuerst deinen Damast schmiedest (etwa auf doppelte Klingenlänge) und ihn dann halbierst. Danach machst Du ein weiters Schweisspaket das folgenden Aufbau hat: Aussenlage Damast, Innenlage Monostahl (ergiebt die spätere Schneide), Aussenlage Damast, alle Lagen gleich Dick. Dadurch erhältst Du ein Messer das an den Flanken den Damast hat, an der Schneide aber einen homogenen Stahl mit bekannten Eigenschaften. Das ist desswegen so wichtig, da beim Kettendamast die Eigenschaften in der Regel nicht bekannt sind und es durchaus vorkommen kann, dass sehr weicher Stahl direkt in der Schneide ist, also völlig unbrauchbar als Messer.
Der Kettendamast braucht nicht weiter gefaltet zu werden, da das Muster sich aus den einzelnen Kettenglieder bildet und es sich durch mehrmaliges Falten nicht verbessert.
Du kannst auch mit der Forensuche nach Kettendamast oder San Mai (Dreilagenstahl) noch weitere Informationen finden, es gab schon mehrere Beiträge zu dem Thema.

Tschüss
Tobias
 
Es tat richtig weh....

Danke Tobias,

das Ding mit dem Chrom kann ja letztendlich keiner so richtig abschätzen. Wer weiss schon was in so einer Kette alles drin ist.
Werde aber mal Deinen Tip versuchen umzusetzen.
Hole gleich noch Holzkohle, fahre zum Kunden und dann gehts später in den Garten zum dengeln... :teuflisch
Gestern war echt ein toller Schmiedetag.. dachte mir so,
AAAch jaaa, die Shorts sind ja schon OK. Prima, allein so zum Thema Borax.... :eek:
Kannst Du Dir fast schon denken......
Als ob mir jemand mit der Schrotflinte auf den Johannes geziehlt hätte!!
Shorts hatten fertig.. meiner Maus musste ich erklären (und zeigen..)
warum ich in den nächsten Tagen nicht tauge... Oh Shit!!
Die Schürze sollte man halt nicht vergessen :hmpf:
Na Jo, mal sehen was der Hammer heut Abend an den Tag bringt,
geht ja sonst eh nicht soviel.. :)


Danke, Ralli
 
Hi

Ich habe mal etwas ausprobieren wollen .
Mein Cousin hat eine Motoradwerkstatt ,dort habe ich mir ne alte Kette von der Maschine eines Freundes von ihm geben lassen .
Die Motoradketten sind ganz schön dicke Dinger .

Sie musste aber vorher noch ausgeglüht werden weil dort Simmeringe drin waren .
Dann hab ich mir überlegt wie ich das verschmieden sollte?Ich hab ein Rohr aus St37 genommen ;es vorsichtig flach ausgeschmiedet so das die Kette satt reinpasste, als Schneidstahl habe einen Rundfeilenrohling vor die Kette geschoben (in die Laufbahn der Kette)hab dann an den Enden die Teile mit einem Schweisspunkt fixiert ,ordentlich Borax rein,

(Apropo Borax hier in Lüdenscheid gib es eine Chemiegrosshandel, der 25kg Sack hat um die 25Euro gekostet, die Adresse und TelNr.geb ich noch bekannt, muss in den Unterlagen im Musseum nachschauen)

und dann mit dem guten Stück in unseren 90 Jahren alte Ölofen ,auf Schweisstemperatur gebracht ,und mit unserem 200 Kg Fallhammer und der Hilfe unsers Seniors (40 Jahre Hammererfahrung ,ich kann nur davon Träumen das so gut hinzukriegen) verschweißt.
Das Problem war jetzt musste das Rohr abgeschliffen werden .Das habe
mit Hilfe eines Freundes an seiner Fräse vorsichtig abgetragen bis die Kette wieder zum Vorschein kam ,auch die Rundfeile wieder freigelegt.
Die Verschweissung hat gut funktioniert ein bisschen von den Rohr war zwar an der Kette drangeblieben und auch von den Hohlräumen zwischen den Kettenglieder waren noch etliche offen geblieben aber so war diese auch unverkennbar als Kette noch zu erkennen.Die Schneide noch vorsichtig ausgeschmiedet da sie nur immer teilweise mit der Kette verbunden war und zwar an Gleitflächen ,Das Messer machte einen sagen wir sehr Rustikalen Eindruck.

Den Griff haben wir dann aus verchromten Zierauflagen von irgendwelchen Fussrasten gemacht

Es war ein Mordsarbeit .
Leider hab ich kein Bild davon gemacht
Nochmal würde ich das nicht machen .




Gruss
Dietmar
 
Last edited:
Was ne Arbeit

Hi Dietmar,

Hast Dir ja echt ne Menge Arbeit damit gemacht...

Nochmal Thema Borax &Co, etwa den gleichen Preis 23,50 hab ich auch gegeben. Habe Threads gelesen, wo die Kollegen in der Apotheke gekauft haben und ein Mördergeld dafür gelegt haben.
wollte an dieser Stelle nur mal helfen.

Arbeitest Du in der Schmiede in Lüdenscheid??
Die Frage hat einen einfachen Hintergrund, man könnte ja mal so ein paar Stücke gemeinsam "flachlegen"... ;)
Falls Du magst... Ralf.Welge@Arcor.de

Danke erstmal für den Tip und lass Dir am Wochenende die Sonne aufs Haupt scheinen!!
Gruß, Ralli
 
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