Eine Klinge von Achim W aus 50CrV4

herbert

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Am 30. Mai war ich auf dem Flachsmarkt in Krefeld, Burg Linn (ist übrigens sehenswert, sowohl der Flachsmarkt mit seinem weitgefächerten Spektrum der Handwerkerei als auch die Burg selbst). Achim W war dort auch vertreten (leider hat er dort nicht geschmiedet), und ich habe ihm ein paar Bilder von Solingen gegeben (auf CD). Er hat mir dafür eine Klinge aus dem Federstahl 50 Cr V 4 geschenkt, die war schon fix und fertig und hundescharf. Nochmals vielen Dank dafür. Der Werkstoff ist vielseitig, als 1.2241 ist er ein Kaltarbeitsstahl, als 1.8159 wird er als Vergütungsstahl, Federstahl und Oberflächenhärtbarer Stahl geführt. Wie auch immer. Die Klingenform ist geil, ballig geschliffen. So hab ich halt nicht geruht und ein Messer gemacht. Ist noch nicht ganz fein endbearbeitet. Aber ich zeigs mal.
Holz ist Pflaume, von xtorsten, danke noch mal. Und der Übergang Klinge/Griff ist eine dünne Messingplatte, die ich auf der einen Seite gehämmert habe, danach kommt Leder, auf dem Bild sieht man deutlich die Lederschichten (ist ein Stück, aber man sieht die gegerbten Ober und Unterseiten und die Mittelschicht grau) und die dünne schwarze Linie (Kleber), danach Holz, als Abschluß eine Platte aus Hirschhorn, verklebt und aufgenietet.Resteverwertung von einem alten Messer. Dazu eine Scheide aus weichem Leder, das ganze ist klein, führig und außer zum Broteschmieren zu fast allem zu gebrauchen.
 

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Die Scheide ist hinten (meine Frau meint wie ein Korsett) mit einem Lederriemen geschlossen, der durch einen selbst gemachten kleinen Knopf aus Hirschhorn (mit Filework) geht. Und die Hornplatte mit dem kleinen Messingniet zeig ich noch
 

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Na das ist doch mal wieder was nach meinem Geschmack :) Auch die Lederscheide!!!!!!
Warum weiches Leder? Hast Du keine Angst, dass Du da mal das Messer quer durchstichst?
 
Hallo, Andreas, freut mich, dass es Dir gefällt. Also, weich ist das Leder zwar, aber durch den passgenauen Keder aus sehr hartem Leder ist das schon sehr stabil, und die Klinge kann nicht arbeiten. Das Leder war halt auch vom Flachsmarkt. Passte irgendwie halt. fühlt sich auch sehr gut an. Das Leder ist sehr gut anzupassen gewesen, so kann man das Messer auch in der Hosentasche tragen. Trägt halt nicht viel auf.
Ich habe einige Tipps von Dir umgesetzt, und siehe da, das Leben ist leicht. Übrigens, die Bilder von Achim aus Solingen mit dem Rennofen kann ich Dir auch mal schicken fürs Forum, ist was viel fürs Hochladen.

Das Vernieten auf der Hornplatte ist übrigens was fummelig. Wegen der Empfindlichkeit der Hornplatte. Ich habe eine kleine Kugellagerkugel mit Sekundenkleber zwischen die Backen einer alten kleinen Spitzzange geklebt und mit dem kleinsten Hämmerchen vorsichtig auf das Messing gedengelt. Das ging ganz gut. Nur nicht viel Wucht, sonst staucht sich der Stift und sprengt das Horn. So verformt man nur die überstehenden Partien.
 
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Messerchen

Hallo Herbert, habe das gerade erst gefunden (Zeitmangel). Mensch, das ist doch wirklich schön geworden! Bin darauf gespannt, das Messerchen bei Markus life zu sehen. Der Stahl ist übrigens wirklich toll, auch für große Klingen und vorausgesetzt man beherrscht die Wärmebehandlung.

Am Wochenende ist übrigens die erste Rostfrei-Wootz-Klinge fertig geworden. Das Ergebnis wird Dich interessieren! Das war auch der Grund, warum ich hier erst so spät was zu sage.

Achim
 
Hallo Herbert,

also ich finde es echt klasse :super: , Du hast das Messer nicht eben mal schnell fertig gemacht, sondern viele Details mit eingebaut. Auch die Scheide ist echt fein geworden. Gefällt mir prima.

Grüße

Tolstoi
 
Messerchen

Tolles Teil .Schöne Lederarbeit.Aber Messerchen ? wie groß oder klein ist den das schöne Stück?ist die Korsett Schnürung zum öffnen der Scheide,damit man das Messer besser raus bekommt?
 
Also das Messer ist 20,5 cm lang über alles, wobei die Klinge (Schneidenlänge) ca. 9 cm lang ist. Das Messer wiegt 90 g, die Scheide 40 g.
Das Korsett kann man, muß man aber nicht öffnen. Die Idee ist aus der Not geboren, ich hatte mich beim Schneiden des Leders vertan, aber die beiden Lappen standen noch, und so hab ich das halt mal so probiert.
Heute hat sich der Kleine siegreich gegen Südtiroler Bauernspeck durchgesetzt.
Nachdem mein Helle Harmonie sich als EDU gegen das F1 behauptet hat, muß es sich jetzt gegen den neuen Kleinen bewähren. Die ballige Klingenform hat super Gebrauchseigenschaften. Weshalb gekaufte Messer, wenn man selber welche machen kann.

Der Stahl ist wirklich toll. Klar, dass der auch bei großen Klingen nicht schlecht ist. Ist ja als Federstahl tauglich.

Ja Achim, und ob ich gespannt bin auf die Ergebnisse.
 
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