Kriterien der Messerwahl

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Kriterien der Messerwahl
Mich würden besonders diejenigen Kriterien interessieren, auf die ich selber mangels Erfahrung und Wissen und Reife niemals kommen würde, die aber für andere Messerliebhaber eine entscheidende Rolle beim Erwerb eines Messers darstellen.
Einige meiner eigenen Kriterien sind:
Pre
is (Ist das Messer zu teuer, scheue ich mich, es zu benützen.)
Größe/Gewicht (Ist das Messer zu groß/schwer, trage ich es nicht mit mir herum.)
Einhandbedienung (Ich habe Messer schon mit den Zähnen öffnen müssen, weil das Werkstück mit der anderen Hand festgehalten werden musste.)
Stil (Ich würde niemals ein Messer mit schwarzem Plastikgriff kaufen.)
Verarbeitung (Metall muß spiegeln.)
Ästhetik (Das Messer soll in meinen Augen schön sein, was immer das auch heißen mag ...)
Soziabilität (Das Messer darf, liegt es zufällig auf dem Tisch, Familie, Kunden und Kollegen nicht erschrecken...)
Aufgabenangemessenheit(Um im Garten Wurzeln abzuschneiden, verwende ich ein Aldi-Messer.)
Funktionalität(Das Messer soll das leisten, wozu ich es verwenden will)
Klingenrückenbreite (Ein Jagdmesser, das ich besitze, sprengt die Melone auseinander, statt sie zu schneiden.)
Handschmeichlerisch (Ein Taschenmesser etwa soll sich angenehm in der Hand anfühlen.)
Gang (Ich mag keine Kratzgeräusche beim Ausklappen der Klinge.)
...

Völlig unwichtig sind mir:
Klingenstahl (Für Metzgermeister und andere Gewerbetreibende mag das wohl Bedeutung haben...)
Klingenform (Was schneide ich eigentlich am häufigsten...?)
Herstellername (Mein Gartenmesser, wie gesagt, ist von Aldi und ich bin damit sehr zufrieden.)
Novität (Ich brauche nicht den letzten Schrei, der alle halbe Jahr von einem noch lauteren übertönt wird...)
Klingenschärfe (Schärfen tu ich selbst.)
Handschutz (Ich breche keine Tiere auf und erdolchen tu ich auch keinen)
Image (Höchstens negativ: Ich würde nie ein Messer mit hohem Image-Wert erwerben. Ich trage schließlich auch keine Rolex)
Sammlermesser (Ein Messer in der Vitrine, das man allwöchentlich andachtsvoll betrachtet, weil es einem Walrosspenis zum Verwechseln ähnlich sieht...???)
Materialschlachten(Meteoriteisen vom Mars, voreiszeitlicher Mammutelfenbeinzahn, KTCX-beschichtete IBAT-Schalen mit eingraviertem, spezialgehärteten Krautsalat ...)
Dekoration (=scrimshaw. Der ganze Kitsch mit Bären, Wölfen und nackten Damen...)
...

Genug für Heute!
Ich würde mich freuen, von den Ihnen wichtigen Kriterien und Maßstäben zu erfahren!
Danke und
Herzliche Grüße!
Anna Livia
 
Ganz spontan fällt mir da die Handlage/Balance ein: z.B. mit einem zu unausgewogenen Messer ein Gesträuch zu entasten, führt bestenfalls zu starkem Muskelkater, da der Körper im Arm-, Brust, Schulterbereich ständig Energien abfangen/bremsen muss.

Und wenn ich einen zu dünnen/dicken Griff ständig festkrallen muss, damit er sich nicht verdreht oder flitzen geht, so fehlt auch hier irgendwann die Kraft fürs Wesentliche.

Weiterhin ist für mich bei Foldern die Reinigungsfähigkeit sehr wichtig. Ich muss das Messer schnell und gut reinigen können, wenn es mir mal in den Sand/Matsch gefallen ist. Schleifgeräusche beim öffnen machen mich nervös ...

Und zu guter Letzt noch die Serviceversorgung des Herstellers, fängt an bei der grundsätzlichen Garantie bis hin zu der Versorgung von/mit Ersatzteilen/Austauschteilen wie Clips, Schrauben etc.

Das war´s von mir, aber ich bin gespannt, was bei den anderen noch ganz oben auf der "object-must-have-Liste" steht.

Beste Grüsse,

Messerscout
 
Hallo Anna Livia!

Da hast Du ja eine interessante Liste zusammengestellt!

Primär achte ich auf Funktionalität und optisches Erscheinungsbild.

Auch wenn die Materialien noch so gut sind - wenn (für mich) eine hässliche Gurke ist, dann kaufe ich es auch nicht.

Da ich weder mein Essen selber fangen muss, noch einen Beruf habe für den ich ein hochspezialisiertes Messer benötige, sind für mich eher kleinere Klingen (sagen wir mal bis 9 cm) funktional.

Die Ergonomie ist auch ein wichtiger Punkt. Wenn es nicht gut in der Hand liegt, benutze ich es ungern und Einhandöffnung ist auch ein wichtiger Punkt für mich.

Der Stahl ist natürlich auch ein Kriterium und damit der Preis. Wenn ich für fast das gleiche Geld ein Messer bekommen kann, das ich nur halb so oft nachschärfen muss, dann nehme ich natürlich das bzw. wenn ein Stahl dafür bekannt ist, zwar sehr scharf zu werden aber nicht lange zu bleiben (zB AUS-6) sehe ich mich lieber noch um, was ich sonst noch so bekommen kann.

Das sind zumindest für mich die wichtigsten Punkte, aber ich will auch eien Großteil meiner Messer benutzen können. Ein "richtiger" Sammler, der sich auf Luxusmesser spezialisiert hat, hat sicher andere Kriterien.

Anna Livia Plur said:
Stil (Ich würde niemals ein Messer mit schwarzem Plastikgriff kaufen.)

Warum denn das? Man kann durchaus sehr brauchbare Messer mit Kunststoffgriffen bekommen. Stimmt schon, es kann manchmal billig aussehen, aber es erfüllt seinen Zweck volkommen und senkt den Preis.

Anna Livia Plur said:
Völlig unwichtig sind mir: Materialschlachten(Meteoriteisen vom Mars, voreiszeitlicher Mammutelfenbeinzahn, KTCX-beschichtete IBAT-Schalen mit eingraviertem, spezialgehärteten Krautsalat ...)

Stimmt, das brauche ich auch nicht unbedingt :D

Grüße, Robert
 
Anna Livia Plur said:
Kriterien der Messerwahl
Mich würden besonders diejenigen Kriterien interessieren, auf die ich selber mangels Erfahrung und Wissen und Reife niemals kommen würde, die aber für andere Messerliebhaber eine entscheidende Rolle beim Erwerb eines Messers darstellen.
...



@ Anna... Erst einmal Danke für diesen Thread. Hier kann sich jeder "Messerwütige" endlich mal richtig austoben....

Schön viele Fragen, die beantwortet werden wollen...?? :D


Also ich fange dann mal an :


Messer zu teuer? : Der Tag, an dem du selbst das teuerste deiner Sammlung benutzt kommt früher als du denkst...

Größe & Gewicht : Lassen wir mal außen vor, da wie erwähnt Klingen bis 9cm mehr als ausreichend für den täglichen Gebrauch sind.... wobei "täglich" hier außerordentlich schwer zu beschreiben ist...

Einhandbedienung : Steht hier außer Frage, da fast alle Folder, die im Forum diskutiert werden Einhand-Folder sind..... Ich kaufe schon prinzipiell nix anderes mehr....

Stil : Ein schwarzer "Plastikgriff" ist nicht ausschlaggebend für Qualität etc.. Ein Spyderco Endura/Delica gehört hier zu den Standard "Hat-Jeder" Messern. Und die "Dinger" sind eigentlich alles andere als schlecht....

Verarbeitung --> Metall muß spiegeln ?? Ist Geschmackssache. Ich mag´s lieber schwarz...

Ästhetik & Soziabilität : liegt ebenso im Auge des Betrachters/Besitzers. Aber es wird immer Menschen geben, die sich schon am Anblick eine Schweizer Offiziersmessers stören....

Aufgabenangemessenheit & Funktionalität & Klingenrückenbreite :
Das ein Folder mit 3mm Rückenbreite nicht zum Hebeln taugt wissen wir alle, von daher schliessen sich diese drei Punkte durch deine vorherigen & weiteren Aussagen aus. Du scheinst nicht der Typ/IN zu sein, die mit einer 3mm Klinge einen Stahltresor aufhebeln will......

Handschmeichlerisch : TESTEN !! Oder sich auf die Aussagen in den EDC-Threads verlassen.

Gang : Da wir uns hier "minimal" Im Bereich CRKT, Spyderco, Benchmade oder höher bewegen schliesst sich das "Kratzen" aus.....Solltest du dir ein Spyderco für 100 € zulegen kannst du davon ausgehen, das der Klingengang nicht kratzt.

VÖLLIG UNWICHTIG :

KLINGENSTAHL = FALSCH... IHMO solltest du nichts unter 440C kaufen

KLINGENFORM : mag stimmen, da für dich wahrscheinlich wie oben erwähnt eh nur Messer bis 9cm (wie bei mir auch..) in Frage kommen. Und da ist es überwiegend "egal", wie die Klinge geformt ist. Sei es Tanto, Wharnclifff etc...

HERSTELLER : EGAL --> Stimmt !

NOVITÄT : ist hier im Forum irgendwie ein Novum.. Den letzten Schrei gibt es irgendwie nicht.....

KLINGENSCHÄRFE & HANDSCHUTZ & IMAGE : nicht wichtig gemäß deiner Frage-Formulierung....

SAMMLERMESSER & DEKORATION & MATERIALSCHLACHTEN : scheiden gemäß deiner Definition eh aus....


Als Fazit würde ich sagen, du suchst einen guten EDC - User für den täglichen Gebrauch. Nicht zu teuer, ohne Schnörkel etc. Kommt in erster Linie die ganze Zytel Reihe von Spyderco, sprich Delica ( für dich wohl ideal ), dann die Endura´s und die Benchmade Ascent - Modelle in Frage. Zumindest in der unteren Preiskategorie. Danach die Griptilian´s, dann das Spyderco Military oder das BM AFCK (ein Geheimtipp für jede Situation...!!!) und so weiter und sofort. Hier wird jeder seinen eigenen Favouriten empfehlen, das ist schon einmal klar.

Also fange ich mal an : Jedes Benchmade ist sein Geld wert, ebenso die Spyderco´s. Ausschlaggebend ist für mich der erste Eindruck. Wie sieht das Messer aus, gefällt mir das Finish, die Klingenform etc?? Dann kommt die Frage nach dem Verschluss? LL, BL, etc.?? Im selben Zuge kommt die Frage nach dem Klingenstahl?? Nix unter 440C, also kein AUS Stahl. Egal ob AUS6, AUS8 etc. Und danach entscheidet der Preis über mein Wohlgefallen oder nicht...

Bei mir ist der erste Schritt "leider" immer "Benchmade" oder nicht...?!?! Sorry

Aber ich denke das ist "normal".... Das jeder seine "Lieblinge" hat...??

Hoffe ich konnte dir helfen....
Und eine Frage noch zum Ende, wie alt bist du ? Vielmehr bitte ich darum daß du in "Junge Spunde & Alte Knacker", in "zeigt her eure Kästen" und ähnlichem dazu schreibst. Oder mir ne Email schreibst....


Mfg,

König
 
Last edited:
Grias euch!

Wichtig, dass man das Messer leicht vom Fechtgriff in den Reversegriff drehen kann (nicht für SV, sondern wenn du in einer nicht besonders Schnittfreudigen Umgebung herumhantieren musst, z. B. Seile etc.).
Plastikgriffe sind meiner Meinung nach nicht so schlecht. Im Winter sind sie nicht so kalt wie Alu/Stahl, leichter sind sie auch und billiger.
Marke: Nicht so wichtig, wenn das Messer gut ist. Leider hab ich nur gute Messer von Spyderco, Micro Tech, MoD und (sogar) ein Cold Steel Recon 1. Für mich "gute" no-Name-Messer kenne ich keine.

Greetz, RGW...
 
Stahl unwichtig?

...finde ich nicht.
ohne das richtige Material wird das alles nix.
denn die Material wahl entscheidet ja, was für einen Schliff man den Klingen verpassen kann - sprich wie fein der Schneidenwinkel gehalten werden kann und wie dünn die Schneidendicke.
Und den Karbidgehalt (abnutzungsreduzierende "Zähne").
*ich weiß, das hatten wir alles schon einmal*
auch wichtig: die Qualität der Wärmebehandlung. kann man ja schwer beurteilen, aber dann ist man ja auch schon bei den "customs" - fast.
so, und die Form finde ich auch wichtig. Denn auch hier ist das nicht nur Optik, sondern entscheidet, wie die Kraft auf die Klinge übertragen wird. Beispiel: je länger die Klinge ist, desto weniger Druck bringe ich an der spitze auf die Klinge.
anderes Beispiel: eine Warncliffklinge kann sehr viel Druck an der Spitze auf die Klinge bekommen, ich kann gut damit "ritzen". bei einem Skinner muß ich da schon Akrobatik im Handgelenk vollbringen.
Also die Form an die Schneidgewohnheiten anzupassen finde ich keine blöde Idee.
So, wenn alles stimmt, dann kommen so "Nebesächlichkeiten" wie Finish, Griffmaterial etc.
Das nimmt dann doch noch einmal einiges an Raum ein, schließlich ist schon soviel Energie in das Konzept investiert, daß ich mir das restliche Material auch mit Sorgfalt aussuchen kann. Und ob nun Mammut oder Meteroit muß jeder nach eigener Gusto entscheiden.
Um auf die Melonenschale zurückzukommen: Mein Herder
C-Stahlmesser (nix rostfrei) ist da nicht zu toppen - mal davon abgesehen, daß die Teile etwas härter sein könnten.
Wenn Du was dünnes, feines willst, dann denk doch mal über die rostenden Stähle nach.

torsten
 
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fluch.gif
:D

Da dieses Thema schon tausendmal durchgekaut und x-mal vorhanden ist, und wie üblich zu nichts führt, dicht

Gruß Andreas
 
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