Desinfektion durch Abkochen?

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Bunkertech

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Guten Tag!

Bin letztens beim Gespräch draufgekommen, das man seine Messer ja hygienisch sauber halten sollte (besonders vor Notamputationen oder nachdem man zB ein totgeschossenes Tier ausgenommen hat). Nunja es gibt bestimmt Situationen bei denen man ein sauberes Messer haben will. Außer Sagrotan zu benutzen fällt mir da nur noch Abkochen ein. Also schwupp rein in den Topf und zehn Minuten blubbern lassen. Dem Stahl sollte dabei imho ja nix passieren, aber wie ist das mit mit dem Material des Giffs? (Holz/Horn/Kunststoff) Hab da leider noch nicht so den Plan. Gibts da was worauf man achten sollte oder gar ganz andere Methoden? Für Tips, gute/schlecht Erfahrungen bin ich dankbar.

MfG
 
Desinfizierst Du auch deine Küchenmesser ? ;)
Mal im Ernst, wieso das Messer anders Pflegen wie in der Küche, d.h. mit warmen Wasser und Seife ?
 
Ich wäre mal vorsichtig mit Messern kochen.
Ich bin mir da nicht so sicher ob jeder Klebstoff, mit dem eventuell die Griffschalen besfestigt sind, die 100Grad ohne Beschädigung aushällt.

von natürlichen Griffmaterialien ganz zu schweigen....

mal ganz davon abgesehen dass ich das ganze sowieso für ziemlich unnötig halte. Spätestens wenn du das Messer in die Hosentasche/Messescheide steckst, ist es um die Sterilität auch schon wieder geschehen.
Wenn du natürlich den festen Vorstatz hast, mit dem Messer gleich nach dem Abkochen einen Blinddarm zu entfernen, dann wär das Abkochen schon sicher nicht so verkehrt ;) :D
 
Umrühren nicht vergessen! :D

Mal im Ernst, ich denke Griffe aus Naturmaterialien leiden unter dem dauernden Kochen erheblich (man müßte ja täglich sein Messer kochen, wenn man es auch benutzen möchte). Und den Klebstoffen, die verwendet wurden, tut das Kochen mit Sicherheit auch nicht gut.
Für "Notsituationen" wäre ein steril verpacktes Skalpel im "Gepäck" wahrscheinlich die beste Lösung.
 
@Palladin, die Küchenmesser kommen bei mir auch ganz einfach in die Spülmaschine. Das sollte reichen :D . In Gaststätten und Großküchen gibts da ja enorme Geräte nur weis ich halt nicht wie heiß die sein müssen. Meine kommt bis 65 Grad.

Allerdings meinte letztes We ein Bekannter mit einer Selbstverständlichkeit das man ein Messer abkochen können sollte. Er ist Förster und muß deshalb öfter mal was aufbrechen. Und wenn ich da an Fuchsbandwurm und Kollegen denke, reicht Seife bestimmt nicht aus.

MfG
 
Bunkertech said:
Und wenn ich da an Fuchsbandwurm und Kollegen denke, reicht Seife bestimmt nicht aus.
Der Griff sollte natürlich dicht sein, daß nichts von der Klinge her in den Bereich des Erl vordringen kann. Aber der Stahl ist im Idealfall ja recht glatt und sauber abwaschen und anschließend ein Wenig Balistol drauf reicht meiner Ansicht nach, egal ob man einen Fuch damit abgebalgt hat oder Kotproben untersucht.
 
... besonders vor Notamputationen ...
:rolleyes:
Also dafür würde ich empfehlen, die Haut an den Extremitäten stets sauber zu halten und täglich 2-3 mal zu desinfizieren sowie nur sterile Kleidung zu tragen. Das Messer, das du dafür benutzt sollte natürlich ebenso so keimarm als möglich sein. Also am besten ein Messer das nach Möglichkeit aus nur einem Stück Stahl besteht, zuerst mit Spülmittel fein schrubben, dann ca. 20 Minuten kochen und in ein bei 95 Grad ohne Weichspüler gewaschenes ebenfalls abgekochtes, nasses Baumwolltuch einwickeln. Das ganze nun am besten in eine Edelstahl-Dose und bei geöffneter Dose ca. 2 Stunden in den Ofen bei maximaler Temperatur (mittlere Schiene, keine Umluft). Dann im Ofen abkühlen lassen (vorher nicht den Ofen öffnen!) und die Dose verschließen, am besten luftdicht. Das Ganze jetzt stets bei dir führen. Wenn du dann noch immer ein wenig Desinfektionsmittel für unmittelbar vor dem Schnitt dabei hast, ist die Wundinfektion bei der Notamputation das kleinste Übel. :cool:

Servus achlais
 
Last edited:
Ich halts da ganz mit achlais ;)

Ansonsten wäre mein Tipp, in der Apotheke eine Pumpsprühflasche Kodan Tinktur Forte zu kaufen, die macht alles kaputt, incl. HI-Viren und Tbc. Wenn man das draufsprüht, passiert nix mehr. Ein Messer steril zu bekommen, ist kein Problem (auch sehr gut geeignet: Dampfkochtopf, weil darin Temperaturen über 100°C erreicht werden können), es steril zu halten schon. Man könnte natürlich auch daran denken, es in Vakuumgefrierbeutel einzuschweißen und erst beim Gebrauch zu öffnen :glgl:
 
crashlander said:
Dampfkochtopf, weil darin Temperaturen über 100°C erreicht werden können
Der Fachbegriff ist Autoclav :cool:

Mal im Ernst: Ein konventionelles Fixed mit Griffschalenbeplankung läßt sich halt nicht richtig sterilisieren, no way.
Und ? Selbst dran Schuld wenn ich Horngriffe kaufe und gleichzeitig Keimfreiheit erwarte - womöglich noch in einer Naturhaut-Scheide...

Unabhängig von der Sterilisation, ist halt ein Messer mit angespritztem Zytel-Griff oder gänzlich ohne Beschalung die bessere Wahl wenn man beabsichtigt das gute Stück aufs übelste einzusiffen.
 
Bunkertech said:
Außer Sagrotan zu benutzen fällt mir da nur noch Abkochen ein.
Wenn ich das mal anmerken darf: Vergiss Sagrotan gleich wieder. Die meisten Krankheitserreger lachen sich scheckig über das Zeug.

sam
 
Abkochen würde ich es nicht,bei Salmonellengefahr-Küchenmesser wie Spüle mit heißem Wasser brausen.
Bin täglich draussen,lass mir alle 10 Jahre ne Tetanusimpfung machen,
meine Messer sind sicher nicht keimfrei,meine Hände auch nicht.
In einem Gramm Boden sind über 1Million Mikroorganismen IMHO

Mein Taschenmesser oder Fixed kommen mit Erde und sonstigem in Berührung,reibe meist die Klinge ab,dann wird der Hartkäse u.a.geschnitten.

Der Fuchsbandwurm ist aber bestimmt ne andere Sache .Selbstgestochener Löwenzahn mit Bratkartoffel gibt es bei uns schon immer,der Salat wird gut gewaschen.
Das Restrisiko ist wohl nicht ganz ausgeschlossen.

Gruss
walter
 
Kiners

ihr macht mir immer mehr Angst

Notamputation??????

was hast Du denn vor?
 
Also, immer wenn ich was amputiere, dann ist es mir egal, ob das Messer steril ist oder nicht.
Ich sag immer: was weg is, is weg :p

Gruß Heinz
 
Wenn es mal eine Kugel raus zu machen gibt oder sonstige Notoperationen anstehen bleibt immer noch die alte Westernmethode.
Klinge in die Flamme und los gehts.
 
Palladin said:
Der Fachbegriff ist Autoclav :cool:

Da gebe ich Dir völllig recht, aber der Hersteller meines Vertrauens besteht darauf, die Dinger "Original WMF Dampftopf" zu nennen ;)
 
Desinfektionsmittel

Bei uns im badischen Raum gibts ein hervorragendes Desinfektionsmittel.
Wir nennen es Rossler. Wird auch Tombinambur genannt. Es tötet so ziemlich alles ab was lebt. Einfach übers Messer giesen und den Rest oral einführen. Nach einem kräftigen Schluck von dem Zeug kann man sich so ziemlich alles schmerzfrei selbst amputieren.
Hilft auch bei Magenproblemen und wird gerne zum vergraulen Ortsfremder eingesetzt :steirer:
 
heiko häß said:
Wird auch Tombinambur genannt. Es tötet so ziemlich alles ab was lebt. Einfach übers Messer giesen und den Rest oral einführen. Nach einem kräftigen Schluck von dem Zeug kann man sich so ziemlich alles schmerzfrei selbst amputieren.


In der Tat, das Zeug tötet wirklich alles ab, was lebt! Aber bevor ich das sauf' schneid ich mir lieber mit jedem Messer alles ab! :steirer:

Nein aber im Ernst, wenn ich in der Situation wäre, mir ein Körperteil mit dem Messer abschnippeln zu müssen, dann wäre mir die Wundinfektion wahrscheinlich ziemlich wurscht.

Ansonsten wäre mir abkochen auch zu blöd. Ich würde es, wenn wirklich gar nix passieren soll so machen wie crashlander, Kodan oder ein anderes Desinfetionsmittel draufhauen und fertig. Andererseits würde ich im Traum nicht draufkommen, dieses Zeug auf meine Küchenmesser zu schmieren.

Pinzetten, Skalpelle o.Ä. für medizinische Versorgung tu ich immer mit ganz normalem Schnaps abwischen, genauso wie die Wunde auch und damit hat sichs. Bisher lebe ich noch.
 
Hallo aqua und heiko,
meint ihr Topinambur ?

Andere Ausdruck dafür wäre Erdbirne oder Süsskartoffel,die Knolle wird mittlerweile wieder von Feinschmecker geschätzt.
Ist aus der Familie der Korbblütengewächse.

Eine Sonnenblume,deren botanischer Name Helianthus tuberosus ist.
1m bis 3m hoch.
Sie stammt aus Nordamerika,kam Anfang des 17.Jahrhunderts nach Europa,Kulturpflanze der Indianer.
Bei uns wurde sie verfüttert und gegessen,wie gesagt mittlerweile wieder,die Knolle wohlgemerkt.

Wird bei euch eine Brühe angesetzt,wenn aus was,Blätter,Knollen?

Würde mich interessieren.

Gibt eben in Pflanzen natürliche Stoffe welche" anti biotika "enthalten,
glaube bei den Bienen gibts auch so was.

Gruss
walter
 
gardener

Stimmt, das Zeug heißt Topinambur. Ist für mich halt ein Fremdwort :D
Der Name Rosssler stammt von "Rosskartoffeln". Man hat die Knolle früher an Pferde verfüttert.
Der Schnaps wird aus der Knolle gebrannt. Die desinfizierende Wirkung ist wohl eher auf den Alkoholgehalt des Rosslers zurückzuführen. Ein guter Rossler liegt bei ca. 52%. Alles darunter ist Fusel.
bei uns ist er Volksmedizin Nr.1 bei Magenverstimmungen. Ob er wirklich hilft kann ich nicht sagen, es muß einem aber schon ziemlich schlecht gehen wenn man das Zeug freiwillig trinkt. Es stinkt fürchterlich. :rolleyes:
 
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