Antiker Zweihänder

Crossover

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hallo zusammen
bin leider erst jetzt auf dieses forum gestossen und finde es GENIAL !
habe unerwartet ein schwert geerbt, aber leider ohne infos dazu. für mich als laien sieht das teil echt alt aus oder eine gute fälschung.
ich bin fasziniert von diesem teil, verstehe aber nichts von antiken schwertern. da hat mich die neugier gepackt. ich bin losgesurft und war fasziniert von der typenvielfalt die es gibt. daher ist mein ergebnis wohl äusserst fragwürdig.

ist das ein richtiger zweihänder?

ein germanischer?
oder weisen die ringe neben der parierstange auf ein italiensches schwert? (habe ich glaube irgendwo gelesen)
16. Jh.?
kennt jemand das zeichen auf der klinge?
kann ich die alte klinge pflegen wie die eines neuen messers oder ist da vorsicht geboten?

wäre echt nett, wenn ihr einem newbie ein bisschen licht ins dunkle (mittelalter) bringen könntet.

vielen dank im voraus für hinweise !

hier die masse meiner neuen freundin:

gewicht: 2kg
gesamtlänge: 134 cm
klingenlänge: 105 cm
griff mittlerweile sehr hartes leder

ganz.jpg

ringe.jpg

zeichen.jpg
 
Von den Maßen her ists eher ein recht groß geratener Anderthalbhänder denn ein Zweihänder... aber eigentlich irgendwo dazwischen.
Das Gewicht ist ziemlich hoch für ein Original, aber für einen Nachbau wieder eher leicht.

Wie scharf sind die Schlagkanten?
 
Willkommen im Forum.

Also ein Zweihänder ist es nicht - es ist ziemlich klar ein Anderthalbhänder. Auf einen bestimmten Typ nach Oakeshott möchte ich mich ebenso wenig festlegen, wie auf ein Jahrhundert oder einen Ursprungsort.

Pflegen der alten Klinge: je weniger desto besser. Am besten die Klinge trocken und bei gleichbleibender Luftfeuchte lagern. Bei schankender Luftfeuchtigkeit kann sonst das Griffmaterial (Holz, Kordel, Leder, etc.) reißen oder aufquellen. Zur Konservierung der Klinge wird beispielsweise beim swordforum.com (dazu später mehr) das sog. "renaissance wax" empfohlen. Das wurde auch hier im Forum schonmal thematisiert. Vorteil: Es ist säurefrei. Es wird auch international von vielen Museen zur Klingenkonservierung verwendet.

Ich persönlich würde Dir empfehlen das Schwert mal bei www.swordforum.com vorzustellen. Da sind Leute, die sich Jahren mit Schwertern beschäftigen und wohl (online) am ehesten einschätzen können, ob das Schwert echt ist. Ansonsten können bestimmt auch Museen mit entsprechenden Sammlungen weiterhelfen.
 
Wow, ihr seid aber schnell... vielen Dank für die Hinweise.

Die Schlagkanten sind ca. 0,75mm.

Werde mich mal nach einem Museum in meiner Gegend umsehen und noch bessere Fotos machen. Wenn das noch nichts hilft, ab ins swordforum.

Es hat mich jetzt gepackt und ich will wissen, was es mit diesem Schwert auf sich hat. Ich werde allfällige Ergebnisse dann posten.

Nochmals vielen dank.
 
Hi Crossover

Wunderschönes Stück, gratuliere.


Ein Post im Swordforum, wie von Floppi empfohlen, ist sicher eine gute Idee, alternativ kannst du eventuell noch das Klingenmuseum in Solingen anschreiben, vieleicht können die dir weiterhelfen. Mit etwas Glück können die vieleicht sogar die Schmiedemarke identifizieren. Du kannst es auch beim Landesmuseum in Zürich versuchen, die haben ebenfalls eine grosse Sammlung von Blankwaffen, oder sonst bei einem museum das noch die alten Zeughausbestände hat (bin mir nich sicher obs sowas in Luzern gibt?). Vieleicht kann dir der jeweilige Kurator weiterhelfen.

Greets Noob

p.s.: Ich würd rein von der Form her auf (Süd?)-Deutschland erstes Viertel des 16Jh. schätzen.
 
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Hallo!

Rein optisch würde ich auch auf süddeutsch 1. Hälfte 16. Jhdt tippen. bei dem hervorragenden Zustand ist wohl aber als Entstehungszeit eher letztes Drittel 19. Jhdt wahrscheinlich.

Falls du im Museum anfragst und die wollen das Teil sofort behalten, dann weisst du dass es ein Original ist
;)

Alazzo
 
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