Ontario Küchenmesser - billiger Einstieg in Carbonstahlmesser

Ookami

Mitglied
Messages
2,726
Ich habe mir letztens bei Thomas Wahl zwei "Old Hickory"
Küchenmesser für je 11,-Euronen bestellt. Den Sticker und das French Cook Knife

Der erste Eindruck wird zwar von der sehr billig aussehenden Verarbeitung getrübt, aber die Messer sind für den Preis durchaus solide gemacht.

Ich habe der nicht so überzeugenden out of the box Schärfe mit jap. Wassersteinen auf die Sprünge geholfen und siehe da, nun schneiden sie ausgezeichnet, wie ich das von Kohlenstoffstahl erwarte :)

Beim Schärfen fiel mir die ungewöhnlich hohe Flexibilität der Klinge auf, die auf lateralen Druck recht stark nachgibt, was höchstwahrscheinlich an der Klingenstärke liegt. Beim normalen Gebrauch wird das nicht weiter ins Gewicht fallen, vielleicht ist es sogar manchmal von Vorteil. Beim Schärfen muß man jedoch aufpassen keine Recurveschneide zu produzieren.

Die Dellen in der Klinge sind wahrscheinlich auf Einsparmaßnahmen bei der Fertigung zurückzuführen, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie ähnlich wie Kullen in Schinkenmessern die Reibung beim Schnitt veringern und verhindern, dass das Schneidgut zu sehr an der Klnge haftet. Leider kann ich das nicht herausfinden, da ich das French Cook Knife verschenken will und der Sticker diese Dellen nicht hat.

Ich denke wer einmal Kohlenstoffstahlküchenmesser (was ein langes Wort :eek: ) ausprobieren möchte, sollte sich das French Cook Knife oder ein anderes aus der Serie zulegen.

Ookami
 
*update*

Ich hab seit längerem ein 8" slicing knife von Ontario in Benutzung und wollte meinen vorigen Post mit etwas realer Erfahrung aufpeppen.

Das slicing knife kam nicht sehr scharf, aber das wurde umgehend geändert.:D

Nachdem es geschärft war, wurde es wurde es sofort zum Küchendienst abgestellt.

Mittlerweile hab ich schon so ziemlich alles geschnitten, was in einer Küche so anfallen kann: Fleisch, Paprika, Zwiebeln, Brot, Käse, Stolle, Kohlrabi, "... you name it!" Wie's auf englisch so schön heißt!

Ich muß sagen, das Messer hat sich ausgezeichnet geschlagen, braucht nur sehr wenig Aufmerksamkeit (ab und zu Keramikstab und/oder Lederriemen - nach Benutzung abwaschen ist eh klar, aber Öl hat das Messer bisher nur nach dem Schärfen gesehen), bekommt eine schöne Patina und der Antihafteffekt durch die oben erwähnten Dellen scheint auch zu funktionieren.

Manche werden sagen, in der Küche wird so ein Messer ja sowieso nicht so hart rangenommen...
Das stimmt zwar, aber ich hatte ja, wie schon erwähnt auch den pigsticker gekauft. Der wurde zur Gartenarbeit eingeteilt und schlägt sich dort ebenso wacker (trotz Mißbrauches zum Graben, Hacken, etc...).

Außerdem hatte er Sondereinsätze beim Renovieren, wo er u.a. nasse Tapete, Schnüre und Pappkisten zerschneiden mußte. Außerdem bekommt er ab und zu sportliche Betätigung verordnet, sprich Messerwerfen. Auch dabei war keine Beeinträchtigung festzustellen.

Bei diesem Intensiven Gebrauch muß er schon ab und zu nachgeschärft werden, aber die Schnitthaltigkeit ist trotzdem sehr gut. Das Nachschärfen dauert auch nur ein paar Minuten, weil die Schneide im großen und ganzen recht stabil bleibt, d.h. ich hatte durch o.g. Mißbrauch mal minimale Dellen drin, aber keinerlei Ausbrüche, o.ä.

Ontarios sind quasi die Opinels der Küche.:super:

Ookami
 
Hallo Ookami,

wo hast Du denn die Messer her? Und noch etwas. Hier landen ja immer wieder Jugendliche bzw. junge Erwachsene, die meist kein Geld haben, aber dennoch einigermaßen vernünftige Messer suchen.

Würdest Du die Old Hickory dafür empfehlen?

Gruß Peter
 
wo hast Du denn die Messer her?

Ich hab die ersten von Thomas Wahl, die anderen von Wolfster.

Und noch etwas. Hier landen ja immer wieder Jugendliche bzw. junge Erwachsene, die meist kein Geld haben, aber dennoch einigermaßen vernünftige Messer suchen.

Würdest Du die Old Hickory dafür empfehlen?

Ich hab schon 2x das French cook knife an eben diese Zielgruppe verschenkt.

Aber wie gesagt, so richtig scharf kann man die Teile im Auslieferungszustand nicht nennen, deshalb hab ich vor dem Verschenken auch immer den Schleifstein benutzt.

Das Einzige, was sonst noch stören könnte, ist die zwar funktionelle, aber relativ rustikale Verarbeitung der Griffe. Das French cook knife ist in dieser Hinsicht besser verarbeitet als die Modelle mit einem quaderförmigen Griff, sprich das slicing knife und der pigsticker. Bei ersterem ist der Griff einteilig und die Klinge wird in einer eingesägten Nut vernietet, bei letztgenannten jedoch wurden die Griffschalen nach dem Aufnieten einfach nur mit einer groben Schleifmaschine an den Erl angepasst, wobei nicht unbedingt auf Symmetrie geachtet wurde.

Wenn man sich daran nicht stört und sie erstmal scharf hat und auch wieder scharf bekommt, wenn sie es wieder nötig haben, sind es super gebrauchstüchtige Messer.


Ookami

PS: ich hab bei den verschenkten Messern auch eine kleine Liste mit DOs & DON'Ts beigelegt, damit die Messer durch ein Minimum an Sachkunde länger halten:D
 
Last edited:
Hallo,
volle Zustimmung von meiner Seite! Bei den Old Hickorys von Ontario bekommt man viel Messer für´s Geld.
Ich hab seit letztem Jahr September ein French Cook Knife im (fast) täglichen Gebrauch, gekauft in der Klinge.

Im Neuzustand war ein ordentlicher Grad vorhanden, der sich aber in ca. 15min beseitigen ließ. Außerdem habe ich die Spalten zwischen Holz und Erl mit Zweikomponentenkleber gefüllt, den Griff überschliffen und mit Leinöl behandelt. Gesamtaufwand vielleicht 1,5 Stunden.
Das Messer meistert sämtliche Aufgaben in der Küche, wird schnell höllisch scharf und nimmt dank der Griffbehandlung auch Spülwasser nicht übel.
Ansonsten kann ich mich allem Gesagten anschließen.
Wenn man sich an der Optik nicht stört und ein Schärfgerät vorhanden ist: klare Kaufempfehlung meinerseits.

Gruß
 
Ich bin eher nicht so der Fan rostender Messer in der Kueche aber wollte auch mal ausprobieren wie sich solche Messer so machen. Habe zwar Japaner aus blauem Papierstahl die auch nicht rosttraege sind aber bei mir erstaunlich standfest sind was rosten oder Entstehung von Patina angeht. Von den Herder oder Watanabe oder so hoert man ja das man da beim rosten zuschauen kann.
Um da noch ein paar Erfahrungen zu machen habe ich mir jetzt mal 2 Old Hickory bestellt.
Heute sind sie ueberraschend hier eingetroffen. Hatte sie schon vor ca. 3 Wochen versucht bei Wolfster zu bestellen aber das ging online irgendwie schief. Die mysql Datenbank schien da irgendein Problem zu haben und spukte da eine Fehlermeldung aus was mich dazu veranlasste eine Mail direkt an Wolfster zu senden und darin meinen Bestellwunsch zu formulieren. Bis heute habe ich darauf leider keine Antwort bekommen und die Preise und Lieferbarkeit ging auf der Seite staendig auf und ab. Als ich bestellen wollte, kostete das French Cook 10 Euro und das Paring 5 Euro. So wollte ich das auch bestellen. Heute habe ich also diese beiden Messer ueberraschend erhalten obwohl ich die schon abgeschrieben hatte weil der Haendler nie auf meine E-Mail geantwortet hatte und die Onlinebestellung ja schief ging. Ich finde diese Geschaeftspraktik nicht so ganz in Ordnung aber will mich wegen den 2 Euro jetzt nicht sinnlos herumstreiten. Wenn es mehr geworden waeren vielleicht ja.
Waere ja kein Problem gewesen wenn er mir eine Mail geschickt haette in der auch steht das die Messerpreise sich veraendert haben und damit verbunden die Anfrage ob ich damit einverstanden bin und sie auch zu dem etwas hoeherem Preis nehmen will.

So, zu den Messern.
Sie sind in etwa so wie ich das erwartet habe. Im Auslieferungszustand einfach nur Schrott. Die Messer waren beide Stumpf und schlecht verarbeitet. Habe beide Messer min. 1h mit meinen Banksteinen bearbeitet und nun rasieren sie auch. Die Griffe werde ich wohl auch noch so behandeln wie Waldjaeger. Also mit Kunstharz oder 2Komponentenkleber vergiessen alles schoen verschleifen und dann vielleicht mit einer Holzversiegelung oder Lack als Schutzschicht versehen.
Die Klingen sind extrem duenn und diese angesprochenen Dellen scheinen dazu da zu sein der Klinge etwas mehr Stabilitaet zu verleihen.
Wenn man sich nicht scheut ein paar Stunden zu investieren und auch das noetige Geschick mitbringt dann kann man sie schon kaufen und auch benutzen. Fuer diejenigen die einfach nur guenstig ein scharfes Messer haben wollen welches sie einfach nur aus der Verpackung nehmen und dann gleich loslegen koenen sind sie eine klare Fehlinvestition.

gruss Erzi
 
Sie sind in etwa so wie ich das erwartet habe.

Hallo Erzi,

wenn die Messer so sind wie Du sie erwartest hast, warum jammerst Du dann hier so herum? Oder anders herum gefragt, warum hast Du sie dann eigntlich bestellt?

Danke für Deine Antwort im Voraus.

Servus

Manfred
 
Ich jammere hier herum?

Lies mein Posting nochmal in Ruhe durch bitte.
Ansonsten teile ich hier gern meine Erfahrung ueber Messer und Lieferanten hier im Forum mit anderen. Wenn dir das nicht passt dann koennte es sein das du hier voellig falsch bist. Alternativ hast du die Moeglichkeit mich auf deine persoenliche Ignorierliste zu setzen.


gruss Erzi
 
*update*

Letztens hab ich mal ein French Cook's Knife absichtlich "mißbraucht" um Hühnerknochen ein wenig kleinzuhacken, was das Messer trotz Rasierschärfe klaglos erledigt hat, ohne irgendwelche Ausbrüche.
Es gab lediglich ein paar stumpfe Stellen, die sich im Nu wieder beseitigen ließen.

Ookami
 
"mißbraucht" um Hühnerknochen ein wenig kleinzuhackenwas das Messer trotz Rasierschärfe klaglos erledigt hat, ohne irgendwelche Ausbrüche.

na, dass sagt doch mal was aus über die geometrie des messers :D
 
Öhm, ich weiss ja, es gehört nicht zum normalen Umfeld dieser Messer, aber letztens habe ich mit dem mittelgrossen Metzgermesser Hölzchen gehackt.

Das ist bei mir ganz normal, das Messer fand einfach den Weg nicht bei mir in die Küche sondern in den Garten. Bloss diese Hölzchen waren westerwälder Eishölzer (es war morgens um 10 nach einer Nacht von minus 8 Grad), und erst DANN hatte ich Ausbrüche.

Ich muss auch sagen, dass ich die Schneide sehr fein ballig ausgeschliffen habe, daher hats mich nicht gewundert, dass sie gelitten hat. Zu Hause habe ich das dann versucht nachzuvollziehen, aber sogar am trockenen Feuerholz (Nussbaum) habe ich keine Ausbrüche forcieren können.

Was ich über die Messer sagen kann ist, dass der Stahl scheinbar recht weich gelassen wurde, daher lassen sie sich leicht schärfen, aber werden auch recht schnell wieder merklich stumpf.

Von den Ausbrüchen kann ich noch ein Bild nachreichen, das Messer ist nun mittlerweile Zweigeteilt und wird als Zwei Messer weiterleben ;)

Alles in allem sind das gute Messer für jemanden, der gerne bastelt, aber die kleinen Küchenmesser sind mir von der Klinge her einfach zu dick, da geht mir nichts über meine Herder Kniepchen und mittelspitzen ;)
 
Back