Leder verschmutzt!

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Hallo!

Ich hab beim Verarbeiten von ungefärbtem Leder immer wieder das Problem,daß die Oberfläche sehr schnell verschmutzt. Besonders wenn ich das Leder eingeweicht habe geht das sehr schnell. Die Verschmutzung ist nicht übermässig gross, aber schon störend und auf der fertigen Scheide sichtbar!Ich weiss auch, das ungefärbtes Leder bei der Verarbeitung ein wenig heikel ist.. Geht's Euch auch so?
Und jetzt komm mir bloss keiner mit" Sauber Arbeiten"! Ich wasch mir schon immer die Pfoten bevor ich das Zeug anfasse!! Lederarbeiten mache ich auch lieber im Wohn- oder Computerzimmer, als in der Werkstatt.Als Unterlage verwende ich meist ein Stück Teppich( färbt nicht ab, schon getestet!) oder Korkplatte. Am Wachsfaden kann's auch nicht liegen. Pechfaden benutze ich schon gar nicht mehr! Woher also kann das kommen? An der Sauberkeit des Arbeitsplatzes kann's ja wohl kaum liegen.Was tut Ihr dagegen:confused:

Gruß Patrick
 
Hallo,
mit was weichst Du das Leder ein? In feuchtem Zustand ist das Leder immer sehr empfindlich. Normalerweise mache ich die Lederscheiden im trockenen Zustand fertig, kleben, nähen usw. Nur zum Anpassen an das Messer wird die Scheide in Spiritus getränkt. Wasser verwende ich nur wenn Verziehrungen auf das Leder sollen.
Gruss
Roland
 
Hallo Roland!

Ich verwende auch meistens Spiritus. Allerdings lege ich den (groben) Zuschnitt vor dem Nähen um das Messer. Danach mach ich den Keder usw.
Damit bekomme ich einen besseren Sitz. Aber das ist ja jedem selbst überlassen, ich komm so am besten zurecht.
Du hast schon recht. Das Leder ist im feuchten Zustand sehr empfindlich! Wenn man da zu lange Fingernägel hat, gibt's schonmal unschöne Abdrücke! Mein Problem sind aber die Verunreinigungen der Oberfläche. Am Leder selbst scheint es auch nicht zu liegen. Das Problem hatte ich schon bei Leder von versch. Anbietern. Und wie gesagt, der Arbeitsplatz ist eigentlich sauber.

Gruß Patrick
 
Also mir ist sowas egal, bzw. sogar sehr recht. Ich finde das gibt der Scheide Charakter. Allerdings färbe ich meine Scheiden, die Verunreinigungen am ungefärbten Leder bewirken, daß die Farbe ungleichmäßig einzieht und geben ein leicht fleckiges Finish. Mir gefällt es.

Dein Problem muß auch nicht unbedingt Dreck sein, sondern kann der Beschreibung zurfolge doch auch einfach Handfett und/oder -schweiß sein. Wenn Du das vermeiden willst wirst Du nicht um dünne (Einweg-)Latexhandschuhe herumkommen.
 
Habe festgestellt, daß bei manchen Lederarten nach dem Einweichen in Wasser schwarze Pünktchen entstehen (Schimmel?), bei anderen nicht.

Die mit den schwarzen Pünktchen sind nach dem Trocknen irgendwie "schmuddelig" und auch stumpf und glanzlos.

Liegt vielleicht an der Art der Gerbung? Ist es besser, Spiritus zu verwenden?

Bringt es etwas, die Oberfläche (Narbenseite) vor dem Wässern ein wenig zu fetten?

Möglicherweise hat jemand ein paar Hinweise, wie es besser zu machen wäre.

Neujahrsgrüße,
Matthias.
 
Also, nur der Vollständigkeit halber:

habe das gleiche Leder diesmal ein wenig gefettet (Oberfläche Narbenseite), dann gewässert. Nahm das Wasser schlechter auf, das war mir klar.

Die gefürchteten schwarzen bzw. blauen Pünktchen blieben aus! Nach dem Trocknen (Heizung) war der Scheidenrohling "bretthart".

Also der Versuch war ein voller Erfolg.

Grüße,
Matthias.
 
Gute Idee Ich hatte das gleiche Übel mit ebenfalls hellem Leder. Ich probiere das am Wochenende gleich mal aus.

Gruß Dirk
 
Hallo hätte da eine Frage.
Ist es besser wenn das Leder in Spiritus eingelegt wird,was ist der Vorteil gegenüber Wasser.Was muss ich machen dass das Leder hart bleibt? Vielen Dank für Hilfe und Tipps.
 
Spiritus hat in meinen Augen 2 Vorteile:
1. Trocknet das Leder schneller
2. Macht es "struselig" wenn man komplexere Formen über einen längeren Zeitraum bearbeitet :D (nicht ganz ernst gemeint!)

Ich benutze eigentlich ausschliesslich Wasser. Das riecht nicht ganz so arg.

Das Leder bekommst Du hart, in dem Du es nach dem Formen schnell trocknest -> Auf der Heizung, mit dem Fön oder bei niedrieger Temperatur im Backofen (~30-40C).
 
Mit Spiritus sollte man auch keine Probleme mit Rost
bekommen.
Ich habe nur einmal die Lederscheide von meinem Active
Duty nachgeformt und waser dazu genommen, die Folge
ist eine schönere Scheide, dafür ein verrostetes Messer.
Mit Spiritus wär's nicht passiert :glgl:
 
Hi pyro!

Ich kenn' das Messer zwar nicht, aber eine verrostete Klinge kann man doch polieren..Wenn das Spiritus das Griffmaterial angegriffen hätte, wär's bestimmt mehr Arbeit! Zum Anpassen der Scheiden wickel' ich meine Messer immer in Frischhaltefolie oder dieses schwarze PE-Klebeband von Kebu.Das Zeug kann man schön langziehen und passt sich schön der Kontur an.Ausserdem "veschweisst" es sich und mindert so den Kontakt des Messers mit Wasser o. Spiritus Das funktioniert auch ganz gut, solange man keine übermässig scharfen Kanten o. Konturen hat!

@ HankEr
Hast Recht! Scheinen wirklich meine Schwitzflossen zu sein! Hätt ich ja eigentlich auch selbst drauf kommen können...
Vor dem Nähen einmal tüchtig mit Handwaschpaste gewaschen und das Problem ist erledigt! :super: Komisch nur, das nicht mehr Leute gleiche Problem haben. Bei den meisten scheinen es ja Metallpartikel zu sein, die Rosten.

Gruß Patrick
 
Da wir schon beim Thema "Leder verschmutzt" sind, kann man das Leder eigentlich nicht auch per Schuhcreme färben (falls man ne helle Lederscheide etwas verhunzt hat :rolleyes: )?

Müsste doch eigentlich gehen, oder lieg ich völlig falsch?

mfg swift
 
Hallo Swift!

Klar, theoretisch würde das schon gehen..Aber meist lassen sich die Verunreinigungen auf dem Leder damit nicht kaschieren! Lederfarbe würde ich da in jedem Fall den Vorzug geben! Klappt aber auch in den seltensten Fällen. Wenn's aber nicht um's Vertuschen geht, kann man mit Schuhcreme ganz schöne Effekte erzielen. Besonders wenn man sie Stellenweise erwärmt.Probier's mal an einem Reststück aus! Ich bringe aber nachher immer einen Lederversiegeler oder Kantenfarbe auf. Dann gibts keine Flecken auf der Jeans und folglich auch keinen Stress mit meiner " Regierung" ! ;)

Gruß Patrick
 
Danke für die Antwort, Patrick.
Also ich habs mal auf einem Reststück ausprobiert. Mit Schucreme funktioniert es wirklich überhaupt nicht gut (muss allerdings dazusagen, dass ich es vorher schon imprägniert hatte, unimprägniert könnte es besser gehen :glgl: )

Im Anschluss daran hab ich jedoch nochmal mit "Properts Leather Soap" versucht zu kaschieren. Das hat, muss ich sagen ziemlich gut geklappt und das Leder hat jetzt so einen schönen gealterten Effekt.
-> Leather Soap :super:
 
leder verschmutzt

hi,

das problem mit den kleinen schwarzen punkten hatte ich vor kurzem auch mal bei hellem leder.

ich denke, das muss am leder liegen.
die verunreinigung war so gleichmäßig, dass ich handschmutz oder metallpartikel ausschließe.

färben kann man auch mit wasserlöslicher holzbeize.
das geht mit schwarz auf alle fälle sehr gut.
gibt ein schönes mattes schwarz. ich mag dieses hochglänzende leder nicht so.
ich tauche die ganze scheide einfach komplett en, lasse trocknen und wiederhole das zwei, dreimal.
bei der gelegenheit kann man auch noch ein wenig nachformen.

versiegelt, bzw. inprägniert wird mit einer zusammengeschmolzenen mischung aus sojaöl und bienenwachs.
das gibt eine schöne paste.

großzügig auftragen und dann föhnen.
die emulsion schmilzt und zieht schön tief in das leder ein.
hinterher sorgfältig polieren.

bernd
 
Hallo!

@darley

Das mit der Sojaöl-Bienenwachspaste musst Du mal näher erklären! Höhrt sich interessant an!
Wegen der scharzen Punkte.. Ist es möglich, daß das Leder auf irgendeine Weise mit dem Wasser/Spiritus reagiert ( zumindest Stellenweise) ? Liegt's an der Art der Gerbung, am Leder selbst? Irgend ne Idee das ganze zu vermeiden oder zumindest zu "umgehen"?

MfG Patrick
 
ledercreme

das rezept ist von bo bergland.
auf 100ml sojaöl nimmt man zwei ca zuckerwürfelgroße stücke bienenwachs.
das zusammen stellst du in einem glas oder ähnlichem ins wasserbad und erhitzt vorsichtig.
das schmilzt dann zusammen und ergibt nach dem erkalten eine gut streichfähige paste.

siehe auch hier

viel spaß

bernd
 
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