Katana: rauher Bereich der mune

Andreas M.

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Hallo,

vor 2 Tagen habe ich mein erstes Katana, ein "Wind & Thunder" von Paulchen, erhalten.
Ich war dann sehr überrascht, dass der mune-Teil im Bereich der Spitze sehr rauh ist. Bei Rücksprache mit dem Händler (J-Armory) hat er mir glaubhaft versichert (und auch mit einem Bild gezeigt), dass dies bei allen Chen-Katanas so ist.

Meine Frage wäre jetzt: Ist dies bei aller Herstellern so, etwa auch bei orginal japanischen Schwertern? Und warum oder wofür ist dies so?

Grüße
Andreas M.
 
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hallo,
ich kann dir nur sagen das meine "echte" katana auch solch eine spitze hat, also dort nicht poliert ist. aber warum... ?

keine ahnung
 
Also der Grund für diesen nicht stahlpolerten Teil der Kissaki ist folgender : Der Boshi, die Härtung der Klingenspitze, läuft in vielen Fällen im Mune aus. Es ist daher sehr schwierig die Kissaki-saki ( Spitze der Kissaki ) beim Migaki ( Stahlpolitur ) nicht zu beschädigen. Geghärteter Stahl mag halt keinen Druck.
Gleichzeitig bildet dieser nicht genadedelte Bereich die Möglichkeit den Rücklauf des Boshi, das sog Kaeri auf dem Mune sauber zu zeigen.
dieses Kaeri ist ein wichtiger Indikator für das Alter und die Qualität der Klinge.
Die parallelenj Linen, Nagashi oder Kesho Migaki genannt, dienen nur dazu den Übergang vom genadelten Bereich zum geweisten Bereich sanfter zu machen.
Übrigens : dieser Bereich st weislich, aber nie rauh, tja Paulchen polituren sind halt Mist !
Alles klar ? wunderbar !
Grüße
Stefan Wuttke, togishi
 
Ich war genauso verwundert, hab das beim Practikal und beim Bushido gesehen. Ich konnte es nicht glauben.
Erstens ist das Kaeri bei Chen unter aller Tüte, und zweitens gibt es Poliertechnisch zwischen Ji und Shinogi Ji nicht den geringsten Unterschied! "Genadelter" Migaki im Shinogi Ji: Fehlanzeige.
Dieses Nagashi bei Chen halte ich für glatte Imitation.
Gruß,
Thomas Schirrwitz.
 
Was erwartet Ihr denn von einem zeitgenössischen handwerklichen Säbel, der vor allem billig sein soll? Eine ordentliche Politur - KAJIHEI, das solltest Du nochmals mit einem ungefähren Preis klarstellen - kostet ein Vielfaches des ganzen KATANA-Imitats.

Das Ding soll so "kampftauglich" und führig wie ein echtes sein, es soll materialmäßig und hinsichtlich der Schärfe mithalten, weil man ja Zeitungen oder ggfs. Einbrecher hacken möchte, es soll auch noch gut aussehen wie ein historisches Original - also irgendwie kann ich diesen Spagat zwischen Anspruchshaltung und Realität nicht verstehen. Ein Trabbi-Besitzer kann sich doch auch nicht beschweren, wenn er von einem Porsche überholt wird, oder?

Gruß

sanjuro
 
Äh sabiji, geschätzte Rostlaube, die Nagashi werden immer vom Polierer angelegt, was um alles in der Welt soll man da faken ???????????

Was die Politurkosten angeht : Ich fange bei 10,--€ pro cm an mich zu bewegen. D.h 70 cm Nagasa Katana = 700,--Teuro. ( Es treibt mir die Tränen in die Äuglein, aber alleine das Material ist schon so teuer .
Ein ordentlicher Hado fängt bei 70 000 Yen also ca. 570 € an. ). Das wäre dann der Kurs für eine normales Finish. ( Ab Nagura ).
Sashikomi oder jo-saku Finish = 12 Teuro pro cm. ( D.h. 840 € bei 70 cm )
Hat die Klinge Scharten oder ich muß sonst wie ernsthaft arbeiten wird´s natürlich noch teurer. Klingenreperaturen ( Zu punzen von Rostlöchern, Migari-Togi also gerade Biegen u.s.w. kostet extra. )

Wer genauere Angaben über mein preisliches Treiben haben will, soll mich bitte privat anmailen, sonst krieg ich hier wegen wwerbung eins auf´s Dach.

Das ist für Chen´s Turbo-Klingen aber egal, ich versau mir keinen Stein mit diesen Dingern, und ich weigere mich die Klingen ala´ Paule in Säure zu stecken.

Grüße
Stefan Wuttke, togishi
 
@sanjuro: Welche Anspruchshaltung meinst du? Es hat sich niemand beschwert. Ich habe lediglich gefragt, was dieser unpolierte Bereich bedeutet. Und im Gegensatz zu dir hatte KAJIHEI zu dieser Frage (neben den traditionellen Chen-Beschimpfungen) etwas Interessantes beizutragen.

Dass die Qualität von Hanwei nicht mit Custom-Klingen mithalten kann, dürfte inzwischen klar sein, aber es muss doch erlaubt sein, solche Schwerter zu besitzen und darüber zu reden ohne ausgelacht zu werden.

Um bei deinem Autovergleich zu bleiben: Du hast in deinem Leben also von Anfang an nur Porsche gefahren, oder?

Ansonsten auch noch danke an Thomas und Frank für die konstruktiven Beiträge.

Andreas M.
 
Was heißt hier Chen beschimpfungen ?
Ich stelle einfach mal ganz sachlich fest, das man ein brauchbares handgeschmiedetes Gendai aus dem Showa für 1000,--€ bekomt. Diese Klingen sind von der Machart her in den meisten Fällen Chen Klingen überlegen und soweit ich es mitbekommen habe auch billiger.
Was die Polituren von Chen angeht : Welche Politur ?????????????
Würde sich ja auch wirklich nicht rechnen, für solche Klingen wirklich teures Poliermaterial zu verschwenden, zumal eininge Materialien immer schwieriger zu kriegen sind.
Es sind also keine bloßen Pöbelein, sondernn schlicht sachliche Feststelungen. Ich bin nunmal ein oler sturer Traditionalst wenn´s um Nihonto eght.
Grüße
Stefan Wuttke, togishi
 
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