Freihandschleif-Anfänger: Hart (eur/jap) oder weich (jap) gebundenes Equipment?

SofaKing

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Hallo Zusammen,

Ich lese schon eine ganze Weile mit Interesse mit, habe mich aber jetzt endlich mal angemeldet um auch ein wenig mitzureden :)
Verzeiht mir wenn mein erster Thread gleich eine Kaufberatung ist, aber ich hab mich wirklich bestmöglichst informiert und komme aber trotzdem nicht zu einem Ergebnis.

Wie der Titel schon sagt ich will das Freihandschleifen erlernen und bin absoluter Anfänger und dazu kein geborener Feinmotoriker und auch kein Handwerker :rolleyes:

Was möchte ich tun?
V.a. erstmal mit meiner Vielzahl an "Schrottmessern" üben um in der Lage zu sein meine guten Messer schleifen zu können.
Im Augenblick denke ich dass ich ein Freund von standhaltiger Gebrauchsschärfe bin und nicht auf kurzfristige Extremschärfe aus bin.
Aber wer weiss ob mich der Virus dann doch packt :teuflisch?

Welche Messer will ich schleifen?
Ausschliesslich Küchenmesser: Eine Menge Metallschrott der auch grossteils in der Schublade aneinanderklappert. Alles dabei von Aldi Damast Santoku , ueber einige Fiskars, WMF und CO.
Von Micro- bis Giganto-Ausbrüchen ist alles dabei. Ich brauch wohl einen größeren Messerblock wenn die alle mal gut geschärft sein sollten.
V.a. das WMF Grand Gourmet interessiert mich zu schärfen. Das hat meine Frau mitgebracht(Geschenk) und fuer ein 80€ Messer ist die Schärfe aus der Box imho eine Frechheit.

An guten Messern besitze ich einige kleine Herder, das grosse 1922 Kochmesser, ein Kai Shun Allzweckmesser und ein Global G-2.
Gerade das 1922 bereitet mir jetzt schon Kopfschmerzen bzgl des Selbstschärfens wegen dem Solinger Dünnschliff. Keine Ahnung ob ich mich da je rantraue.

Ebenfalls besitze ich einen Sinterrubin Wetzstab (Sieger longlife). Keine Normale Keramik, kein Stahl.

Was will ich kaufen?
Also ich bin noch offen für alles, habe mir aber folgende Optionen hier und bei Messer-Machen-Seite von Leonhard Ullrich angeschaut.

Für alle Sets gilt, dass ich mir eine achromatische Lupe (Uhrmacher?) holen wollte damit ich auch was Feedback kriege.
Gibt's da Tips?
Ein Mikroskop ist mir eigtl zu platzraubend.
Ein Schleifsteinhalter ist ebenfalls geplant.

Die Sets sind evtl nicht 100%ig untereinander vergleichbar aber schaun wir mal

1) Jap. Einsteiger weich
- Naniwa Professional Set 400/1000/3000 JIS
- DMT Abrichtplatte (Habe ich nur im Forum gelesen, aber nirgendwo zu kaufen gefunden?)
- Lederabziehriemen mit SiC Paste (Das ist zwar wohl nur für Extremschärfe nötig, aber die Investition hält sich ja in Grenzen)

Schon relativ teuer :hehe:

2) Jap. "mittelhart"(?)

- Suehiro Schruppstein 100
- Cerax Schruppstein 400
- Cerax Schärfstein 1000/6000
- Lederabziehriemen mit SiC Paste
- Zische Rutscher zum Abrichten (oder was anderes?)

3) Europ. hart
- Zische Korund 220/400 (ca 220/1000 JIS?)
- Zische Missarka Ultra 1000 (ca 3000 JIS?)
- Lederabziehriemen mit SiC Paste
- Zische Rutscher zum Abrichten (oder was anderes?)


Also jetzt zur Frage aller Fragen:
Welches Set ist das vmtl beste für mich nachdem was ihr wisst? (Anfänger/nicht handwerklich begabt/ versch. Messer zwischen Schrott, gutem rostfr. Stahl bis zu Carbonstahl)

Gerne dürft ihr natürlich auch ganz andere Vorschläge machen bzw Anpassungen vornehmen.

Der Preis ist nicht das führende Argument, günstiger ist natürlich besser soferns nicht zweimal gekauft ist ;-)
Ich denke der Preis für die Sets inkl. Lupe & Halter liegt so bei Grob 180€-250€ - allerdings ohne die DMT Platte die ich nicht gefunden habe.


Vielen Dank für diejenigen die sich die Zeit genommen haben das zu lesen

Cris
 
AW: Freihandshlief-Anfänger: Hart (eur/jap) oder weich (jap) gebundenes Equipment?

Moin Cris,

also wenn du auf der Suche nach einem Einsteigerset bist, mit dem du aber auch in zumindest mittelfristiger Zukunft gut aufgestellt bist würde ich dir erstmal Folgendes empfehlen:

- Schleifsteinhalter (da gibt es verschiedene, muss kein Teurer sein)
- Kombistein 1000/4000 Japan Messer Shop (für den Mittel- und Feinschliff der Solinger Klingen vollkommen ausreichend)
- für das Finish deines KAIs und Herder 1922 kannst du nach dem 4000er noch ein Abziehleder mit Polierpaste verwenden (z.B. graue SiC Paste von scherenkauf günstig im Set oder auch 1µm Diamantpaste)... alternativ macht sich auch ein Honyama Bruchstein ganz gut (ein bisschen teurer... ist aber auch eher aus Spaß an der Freude und nicht zwingend eine Notwendigkeit)
- einen gröbere Stein (die alten stumpfen Messer aus der Schublade werden ihn brauchen!). Würde mir hier einen 400-max. 600er aussuchen, z.B. einen Imanishi Bester, Naniwa Pro, Shapton Pro (recht hart aber sehr haltbar).
- eine Diamantabrichtplatte (Atoma oder DMT in "fein") ist auf jeden Fall sehr hilfreich, aber auch nicht ganz billig (notfalls kannst du auch erstmal mit entsprechenden Schleifmitteln aus dem Baumarkt deine Steine abrichten und zum Anreiben der Steine eine kleine Diamantscheibe nehmen). Finden tust du solche Platten z.B. bei Dictum oder bei Feine Werkzeuge.

Damit bist du auf jeden Fall erstmal gut aufgestellt. Dazu noch die Lupe und ein Edding zum Schleifbereich markieren und ein Geodreieck zur Winkelkontrolle und es kann losgehen :super:

Natürlich kannst du dir auch direkt die Profisteine zulegen (z.B. ein entsprechendes Set aus 400-600, 1000-1200, 3000-4000 aus der Imanishi Bester, JNS oder Naniwa Pro Reihe + Finish Leder oder Stein + Atoma 600er Diamantplatte), dann wirds mit dem Budget aber schon eng...



Gruß, Gabriel
 
Last edited:
Hey Cris,
Ich bin der Meinung, dass man - wenn man geübt ist - mit wenigen Steinen viel Freude haben kann. Ich bin eher so der quick&dirty-Typ, was schärfen angeht...

Ich empfehle dir deshalb den Zische Silifix 220 und einen anständigen 2000er plus Chromoxidleder. Ich habe einen Chosera 2000 und gehe oft direkt von 120 SiC auf 2000 - das funktioniert, weil letzterer so schnell ist. ~100€

Viel wichtiger als eine teure Ausstattung ist das Handling vom Anpressdruck und das genaue Halten des Winkels. Das kommt mit der Zeit, bedarf aber Übung.

Einem Bekannten habe ich den Naniwa 120/1000-Kombistein empfohlen, der ist zum Lernen auch nicht schlecht, weil günstig - jedoch recht weich. Wenn du glaubst, upgraden zu können, dann gib' ihn einfach an Verwandte weiter... :) ~25€

Wenn Geld keine Rolle spielt: Atoma 140 zum Abrichten und für heftige Ausbrüche, dann Naniwa Pro 400 & 3000 + Leder. ~200€

Wenn man stumpfe Messer gewohnt ist, braucht man IMHO keine aufwändig spiegelpolierte Schneide, die Meinung ist bei den Schärfefreaks hier aber gefühlt eher selten. :glgl:

Gruß,
Jonas
 
Hallo,

als jemand der auch mit den günstigen Steinen angefangen hat, würde ich zu einer einmaligen Investition in höherer Summe anraten. Zumindest wenn der Schärfetick sich noch ausprägt:hehe:.
Und da auch bei mir Folder und feststehende Messer regelmäßig in Gebrauch sind und scharf sein wollen(was ich wesentlich häufiger schärfe als die Küchenmesser, die gehen über den Sinterrubinstab und hin und wieder über einen BBB), hatte ich auch ziemlich schnell keine Lust mehr auf Steine die man lang wässern muss(also quasi deine Kombi aus Set 3).

Dann hats bei mir mit Natursteinen angefangen(Belgische Brocken aller Art, Thüringer, Roztec, kein einziger japaner übrigens), dann die Naniwa Specialty Stones (220, 10k) und einige Monate später Naniwa Pro 1000, schlussendlich Naniwa Pro 400 und 3000.

Fürs schon erwähnte quick&dirty finde ich die Steine die nicht lange im Wasser liegen am besten. Ein Leder tut hier auch noch seine Dienste ganz gut. Sowohl mit SiC als auch CrO.
Leder find ich für unterwegs super, da so schön leicht. Aber der Schärfeeffekt ist ja eher ein Poliereffekt, man muss also schnell und oft drüber je nach Stahl. Früher oder später verrundet dann natürlich die Schneide(Muss sagen, ich finds nicht so doll wie andere hier.).

Nehm also Set 1 und freue dich drüber :)
Den Rutscher kann ich auch weiterhin empfehlen. Tut für alles bisher. Bei den Naniwa Pros dauert es aber ohnehin sehr lange bis man diese mal abrichten muss.


und such mal nach Taschenmikroskop. Da bekommste für 10-20€ schon Teile mit enormer Vergrößerung die für diese Zwecke völlig ausreichen.

Gruß
 
Last edited:
oh weh, da gehen ja die Meinungen ein wenig auseinander, aber das hab ich ehrlich gesagt auch nicht anders erwartet ;) - Vielen Dank schonmal!

Gabriel said:
- eine Diamantabrichtplatte (Atoma oder DMT in "fein") ist auf jeden Fall sehr hilfreich[...]
JWB said:
[...]Atoma 140 zum Abrichten[...]

Könntet ihr mir evtl mal einen Link bei Dictum(o.ä.) für eine dieser Platten geben? Irgendwie bin ich wohl zu doof zum googlen/frooglen
Ich hab nach genauerer Suche nur das hier bei Amazon gefunden (310€? :staun:)

Was haltet ihr von dem Rutscher den ja auch Fabsel empfehlen kann zum Abrichten.
Das was Leo auf seiner Seite dazu schreibt klingt ja irgendwie ganz cool für 25€, wo ist der Haken vgl mit einer der Diamantplatten?

Fabsel said:
und such mal nach Taschenmikroskop[...]
Danke für den Tipp, da gibts ja für 10€ schon 60x Vergrößerung, ist das nicht sogar schon zu viel für unsere Zwecke?
Was ist der Vor-/Nachteil - ausser dem Preis ;) - zu ner Lupe mit Linse die ja bei 20x schon deutlich teurer ist? Abgesehen natürlich davon, dass sie auf Stromversorgung angewiesen sind.

Fabsel said:
[...] hatte ich auch ziemlich schnell keine Lust mehr auf Steine die man lang wässern muss(also quasi deine Kombi aus Set 3).
Was meinst Du? Ich dachte die europ. hartgebundenen muss man gerade nicht so lange wässern wie die weicheren japanischen? Oder versteh ich Dich nur falsch?


Die Allgemeinheit scheint ja eher zu den weichen Japanischen zu tendieren, auch für einen Anfänger wie mich?
Trägt falscher Gebrauch nicht auch zu schnell zu viel ab von den Steinen bzw verzeihen die hartgebundeneren Anfängerfehler nicht eher (so jdf Leo auf der Messer-machen Seite)?
 
Danke für den Tipp, da gibts ja für 10€ schon 60x Vergrößerung, ist das nicht sogar schon zu viel für unsere Zwecke?
Was ist der Vor-/Nachteil - ausser dem Preis ;) - zu ner Lupe mit Linse die ja bei 20x schon deutlich teurer ist? Abgesehen natürlich davon, dass sie auf Stromversorgung angewiesen sind.

meins liegt auch in dem Bereich. zuviel ist das nicht wie ich finde. Sogar eher praktisch. Klar hin und wieder mal Batterien tauschen, aber sonst reichts völlig.


Was meinst Du? Ich dachte die europ. hartgebundenen muss man gerade nicht so lange wässern wie die weicheren japanischen? Oder versteh ich Dich nur falsch?
Der Zische 1000er(übrigens ein guter Stein, der hat mich nur verlassen, weil ich geschlossen auf Splash&Go umgestiegen bin) z.B. zieht Wasser. 10 Minuten muss der schon drin liegen. Hat meiner Erfahrung nach weniger mit weich- und hartgebunden zu tun.
Die Naniwa Pros sind schon ziemlich hart. Da sprühst du hin und wieder ein wenig Wasser drauf und gut is. Die sollen sowieso nicht lange im Wasser stehen.


Die Allgemeinheit scheint ja eher zu den weichen Japanischen zu tendieren, auch für einen Anfänger wie mich?
wie gesagt, nicht jeder japaner ist weich.

Trägt falscher Gebrauch nicht auch zu schnell zu viel ab von den Steinen bzw verzeihen die hartgebundeneren Anfängerfehler nicht eher (so jdf Leo auf der Messer-machen Seite)?
Den falschen Gebrauch gibt es da glaub ich nicht(Winkelwackler mal außen vor). Du wirst recht schnell merken worauf es ankommt, es dann zu verfeinern und zu optimieren ist dann die Sache die dauert (und zwar lange).

Wer jetzt welche Fehler wie besser verzeiht... ich weiß es nicht. Mir gingen die Weichen nur einfach ziemlich schnell auf den Keks, andere finden es toll.
Abtragen tun sie alle, sonst würd da nix scharf werden. und wenn mal ein µm mal zu viel abgetragen wird ist auch nicht dramatisch. Wirst du dann mit der Erfahrung auch merken, wann gut is mit schleifen.

Gruß

Fabian
 
Ich würd auch mal noch folgende Kombo in den Raum werfen:

Atoma 400
Imanshi Bester 1200
Suehiro Rika 5000
optional Suehiro Cerax 8000 oder Naniwa Junpaku 8000 (evtl. nicht mehr so gut zu bekommen)

Der Bester wird aber am liebsten dauerhaft im Wasser gelagert (kein splash&go).

Ansonsten ist das Kombiset von TFJ auch noch verdammt günstig:

http://www.toolsfromjapan.com/store/index.php?main_page=product_info&products_id=1667

Atoma 400
Sigma Power Select II 1200
Sigma 6000
Sigma 13000
Suehiro Halter

Der 13k ist für den Anfang overkill, vielleicht kann man den auch gegen einen 400er tauschen (schreib Stu am besten einfach mal ne Mail).

Grüße Stefan
 
Hallo

Neben der Empfehlung von Gabriel , und den von dir ausgesuchten Nanivas....( das wäre ein Top Equipment mit dem man Ewig lange klarkommt ) hätte ich da noch die Alternative " Edge Pro Apex"

https://www.knivesandtools.de/de/pt/-edge-pro-apex-3-schleifsystem.htm

Es ist einfacher zu lernen ...man bekommt sehr schnell sehr gute Ergebnisse..
man hat von Grob bis sehr fein alle Steine mit drinn....und man vermasselt den Winkel nicht.
Ich nutze es jetzt knapp 2 Jahre....seit dem führen meine Nanivas...ein Schubladen dasein...

gruss knifeaddict
 
Hallo :)

Ich selbst nutze den 320 er, 1500er sowie den 2000 von Shapton (einer der letzten beiden ist unnötig - die Körnungen liegen zu dicht beieinander..aber ich wollte unbedingt mal auf dem 2000 er schleifen :D ).

Als "Finishstein" nutze ich den Imanishi 4000 - für mich absolut ausreichend! Der macht fast eine Spiegelpolitur ohne jedoch den "Biss" einzubüßen. Allerdings ist der nicht so hart gebunden wie die Shaptons. Macht mir aber nichts, weil ich mich da an diese japanische Schleiftechnik halte..

Allesamt Splash and go. - war mir wichtig.
Und ich bin super zufrieden mit dem Schleifverhalten eines jeden einzelnen..

Ach ja eine 600# Diamantplatte von Atoma zum Abrichten der feineren Steine.

Schönen Abend noch und viel Spaß mit den zukünftigen Steinen ;)
 
oh weh, da gehen ja die Meinungen ein wenig auseinander, aber das hab ich ehrlich gesagt auch nicht anders erwartet ;) - Vielen Dank schonmal!

Hallo,

Krassi hat das mit dem Müsli schön auf den Punkt gebracht, auch bei den Schleifsteinen sind die Geschmäcker verschieden :)

Tja was soll man noch schreiben nach dem im Grunde schon alles angesprochen wurde, vielleicht ein paar eigene Erfahrungen:

Nach vielen Billigsteinen bin ich hier im Forum auf den Kombistein 1000/4000 aus dem JMS gestoßen, für das Geld denke ich mal bekommt man nichts gleichwertiges.
Sehr massiver Stein, gutes Schleifgefühl, nur kurz anfeuchten, geringer Verschleiß

Für die beschädigten Klingen einen 400er oder noch darunter, das lässt sich ohne die Ausbrüche gesehen zu haben schlecht einschätzen.
Falls die Ausbrüche zu groß sind wäre maschinelles Ausbessern angesagt, auch mit einem guten Schruppstein schleifst Du Dir nen Wolf.
Zur Zeit habe ich den Naniwa Pro 400 im Einsatz zum Ausdünnen von Klingen.
Ein klasse Stein mit sehr guter Abtragsleistung und geringem Verschleiß, gutes Schleifgefühl, splash & go (nach 2 Minuten wässern ist er noch besser)
Gibt es in zwei Dicken 10 und 20 mm - 10 war mir zu dünn wegen der doch etwas erhöhten Bruchgefahr.

Mit diesen beiden Steinen wärst Du bei ca 100€ (Versand nicht einberechnet)

Billiglupen gibt es wie Sand am Meer, Vergrößerung etwa 10x.
Zum Erlernen sehr hilfreich, man sieht sofort wo man abträgt und kann dementsprechend korrigieren.

Mit Schleifsteinhalter ist es etwas bequemer, vor allem wenn man Natursteine benutzt die eine unebene Unterseite haben.

Und jetzt noch der wichtigste Punkt:
Üben, üben, üben....das beste Equipment nützt rein gar nichts wenn die Basics nicht vorhanden sind.
Aber keine Angst, das kann jeder erlernen wenn er das Interesse und die nötige Geduld aufbringt :super:


Gruß
Mr. T
 
Ok vielen Dank für die vielen Tipps.

Es ist jetzt in eine andere Richtung gegangen als ich erwartet habe, aber ich habe schonmal viel gelernt.

Ich bin wohl irgendwie auf den falschen Pfad gekommen, dass jap. Steine grundsätzlich weich(er)-gebunden sind als europäische und lange gewässert werden.

So wie ich das jetzt hier verstehe sind sowohl die Naniwa Pro, Imanshi Bester als auch JMS Steine nicht so weich und werden nur kurz gewässert bzw im Splash&Go, richtig?
Wenn das so stimmt dann wird meine Tendenz wohl zu den oben genannten gehen, da ich auch keine Erfahrung und im Moment kein Interesse an Japan-Import-Hantier habe. Vom Yen Kurs mal ganz abgesehen.

Bei knives&tools gibt's gerade ein Naniwa 400/1000/3000er set in 2cm Dicke für 167€.
Dazu dann die ATOMA Platte zum abrichten (600/fein meinten die meisten wohl?), dann bin ich mit ner guenstigen Lupe so um die 250€ unterwegs und sollte erstmal ausgeruestet sein (+evtl Halter + evtl Lederriemen)

Wie ist das mit dem Kork zum abziehen?
Einfach einen Kork-Untersetzer für Gläser kaufen und da "reinschneiden" zwischen den Schleifvorgängen?
 
So, jetzt komm ich, lol. (ich ersetze mal den Püttler)

aber ich hab mich wirklich bestmöglichst informiert und komme aber trotzdem nicht zu einem Ergebnis.

Grundsätzlich bekommt Mann Alles mit Allem auf Rasierschärfe.

Z.B. Dosenblech mit Pflastersteinen.

bin absoluter Anfänger und dazu kein geborener Feinmotoriker und auch kein Handwerker :rolleyes:

Einen abweichenden Vorschlag habe ich noch, Reihenfolge nach Wichtigkeit:

1. Filzstift
2. grober billiger Stein
3. Lupe
4.
Ebenfalls besitze ich einen Sinterrubin Wetzstab (Sieger longlife).

Wenn du nur auf billig probieren möchtest, ob deine Feinmotorik genügt, reichen diese 4 Dinge.
Alle kannst du auch später weiterverwenden. (Der grobe Stein fristet dann vermutlich ein Schattendasein)

Anekdote (dürft Ihr gerne überlesen):

Neulich, Treffen mit Freunden!
Für einen hatte ich ein Geschenk dabei, einen Sieger Longlife (ist ein Wetzstabfanatiker (kriegt damit aber nur eines seiner Messer scharf)).

Wir wollen Grillen, Fleisch schneiden, etc..

Die übliche Katastrophe an Messern natürlich, wie überall.
Plötzlich kommt einer der Ochsen auf die Idee, Maxxd du kannst doch schleifen, und der Stab......
OMG, Proteste meinerseits waren völlig sinnlos, auch wenn ich mich mit Händen und Füßen gewehrt habe.
Einen Trumpf hatte ich noch: „mit dem Sinterrubin alleine, keine Chance, bei den Messergurken.“
„Wenn ich meine Steine, oder wenigstens einen Groben hier hätte, dann ….. aber so, nee nee!“

Zieht der Gastgeber doch tatsächlich einen halben abgebrochenen Sensenwetzstein und einen total vergnidelten, verdreckten, zugesetzten, doppelseitigen China/Baumarkt Irgendwas aus dem Hut.

Da war er hin, mein entspannter Sommerabend, grrmpf.

Erstmal den 2-seitigen Stein mit dem Sensenwetzstein grob abgerichtet/gereinigt. Beide natürlich zuvor schön gewässert. Da alle drumherum standen noch um nen Filzer gebeten und ne Unterrichtsstunde daraus gemacht. Auf dem groben Stein habe ich dann eine neue Schneidphase angelegt. Ein grausames Schleif-Gefühl und -Geräusch, geht durch Mark und Bein.
Den Sieger habe ich dann in die Saftrille eines Schneidbrettes gelegt. Die Spitze in die Rille, den 8-eckigen Fingerschutz in die Rillenecke, als vor und zurück Anschlag.
Das fixierte ganz gut und Holla, das Schleifgefühl, gar nicht so weit weg von einem Naniwa Pro, „ziehen“ tut der auch net schlecht, da geht was. Auf den Druck musste ich natürlich achten (wegen der geringen Fläche) aber für die solinger „T-Träger“, kein Problem.

Ich selbst war nicht ganz glücklich, alle Anderen waren begeistert.

Es geht also, Komfort, Geschwindigkeit und Freude mal links liegen gelassen.
Auf der anderen Seite, ein im Ergebniß scharfes Messer macht immer glücklich. :p


Anekdote Ende.



Den Filzstift braucht der Anfänger unbedingt um die Schneidspitze (nicht Messerspitze) zu erreichen.

erstmal mit meiner Vielzahl an "Schrottmessern" üben

Volle Zustimmung meinerseits.
Bedeutet du brauchst zwingend einen groben Stein, sonst schleifst du dir einen Wolf mit den runden Messern.

Die Lupe hilft enorm, je nach Alter/Sehschärfe.

Durch einen billigen groben Stein und den Sinterrubin hättest du einen ganz guten Vergleich, billig/teuer. Und scharf könntest du auch, da sind in der Regel die persönlichen Fähigkeiten/Übung dem Equipment vorrangig.


Bitte nicht falsch verstehen, deine obige Zusammenstellung ist Top, über die Naniwa Pros hat keiner was schlechtes zu sagen, ich benutze die auch.
Wenn du Durchhaltevermögen hast, dann einfach zuschlagen.
Über Atoma 400 oder 600 kann Mann noch streiten aber der Unterschied ist marginal.
Ein ganz grober Stein wäre noch mal eine Investition, aber da habe ich auch noch nichts befriedigendes gefunden.

Kork und Leder sind super Tools um als Anfänger bis Fortgeschrittener die Frustgrenze deutlich zu reduzieren.

Kork wird benutzt um den Grat zu entfernen, Wein/Sektkorken sind bestens geeignet. (nach jedem einzelnem Stein z.B.)
Mit Übung wird Mann den Grat auch auf dem Stein ohne Schwierigkeiten los.

Leder zum Abziehen, wunderbar, es geht aber auch Zeitung, Hose oder auch die Handfläche und vieles mehr.



Greets

Maxxd


:)
 
Last edited:
Ok vielen Dank für die vielen Tipps.

Es ist jetzt in eine andere Richtung gegangen als ich erwartet habe, aber ich habe schonmal viel gelernt.

Ich bin wohl irgendwie auf den falschen Pfad gekommen, dass jap. Steine grundsätzlich weich(er)-gebunden sind als europäische und lange gewässert werden.

So wie ich das jetzt hier verstehe sind sowohl die Naniwa Pro, Imanshi Bester als auch JMS Steine nicht so weich und werden nur kurz gewässert bzw im Splash&Go, richtig?
Wenn das so stimmt dann wird meine Tendenz wohl zu den oben genannten gehen, da ich auch keine Erfahrung und im Moment kein Interesse an Japan-Import-Hantier habe. Vom Yen Kurs mal ganz abgesehen.

Bei knives&tools gibt's gerade ein Naniwa 400/1000/3000er set in 2cm Dicke für 167€.
Dazu dann die ATOMA Platte zum abrichten (600/fein meinten die meisten wohl?), dann bin ich mit ner guenstigen Lupe so um die 250€ unterwegs und sollte erstmal ausgeruestet sein (+evtl Halter + evtl Lederriemen)

Wie ist das mit dem Kork zum abziehen?
Einfach einen Kork-Untersetzer für Gläser kaufen und da "reinschneiden" zwischen den Schleifvorgängen?


Nabend,

die Steine von Naniwa sind splash & go (jedenfalls die hier angesprochenen)
Bei der Imanishi Bester Serie gibt es Unterschiede, manche müssen bis zu 30 Minuten gewässert werden, wir hatten hier neulich einen Thread darüber.
JMS ist ein Shop der diverse Schleifsteine anbietet, der Kombistein 1000/4000 ist z.B. splash & go.
Nicht zu verwechseln mit JNS (JapanesNaturalStones)

Mit dem Naniwa 3er Set wärst Du top ausgestattet, in meinen Augen fast schon etwas too much wenn man noch nicht weiß wohin die Reise geht.
Auch eine Abrichtplatte würde ich hintenan stellen, zur Not tut es auch ein Bogen grobes Schleifpapier aus dem Baumarkt das man auf eine ebene Unterlage legt.
Ich will Dir aber nichts ausreden, nur vorbeugend falls die Schleiferei doch nicht Dein Ding ist.

Beim Korken scheiden sich die Geister - die einen schwören auf den Rioja von Aldi für 2.99, die Genußschleifer tendieren zu einem trockenen Rheingauriesling
und die echten Nerds ziehen einen 45er Chateau Mouton :p


Gruß
Mr. T
 
Als totaler Anfänger kann ich auch etwas dazu sagen.

Angefangen hat es bei mir vor ca. drei Monaten mit dem Sharpmaker und ein paar Herder Carbon Messern.
Als ich dann Anfing im Netz zu lesen, entdeckte ich Leos Seite und auch die Foren und dann hat es mich schnell gereizt auch das Freihand-Schleifen zu erlernen.

Als erstes kaufte ich mir die hartgebundenen Steine, doch das kratzige Gefühl gefiel mir gar nicht, also verkaufte ich sie wieder.

Danach kaufte ich mir einen Naniwa Pro (Chosera) 1000 und 5000 (außerdem einen Honyama).

Die Steine sind sehr gut aber meine Ergebnisse bei Schleifen waren eher dürftig. Papier ging zwar ganz gut durch aber nicht so gut und butterweich wie nach dem Sharpmaker.

Ich hatte diverse Anleitungen studiert, sowie mir etliche Videos angeguckt. Den Durchbruch gab es bei mir, als ich mir den download von Murray Carters "Blade Sharpening Fundamentals" kaufte.

Vielleicht war es das Detail und Ausführlichkeit mit dem er es erklärte, aber gleich beim ersten Schärfen erzielte ich tolle Ergebnisse, die auch meine Sharpmaker Ergebnisse in den Schatten stellten. Es ging auch deutlich schneller als mit dem Sharpmaker und machte viel mehr Spaß.

Murray sagt, man brauche nur zwei Steine, einen King 1000 und 6000 und als ich ihm zusah bekam ich Lust auf so einen Stein, da er weich gebunden ist und (wie ich las) diese am meisten Feedback geben und gut zum lernen sind. Ich kaufte mir dann bei Dictum für ca. 20 Euro einen King 1200, den Dave Martell im kitchenknifeforum als einen seinen Lieblings-1000er bezeichnet, und kombinierte ihn mit meinem Naniwa Pro 5000, den ich (wie von Murray erklärt) zum abziehen benutzte.

Was ich damit sagen will, obwohl der etwas härtere Naniwa Pro 1000 mit Sicherheit der bessere und schneller schneidende Stein ist, hat mir das Feedback des King Deluxe 1200 sehr geholfen das richtige Schärfen zu erlernen. Meinen King lasse ich einer Tupperware dauerhaft im Wasser, so ist er immer bereit, außerdem sagen manche, dass er erst nach 12 Stunden sein volles Potential erreicht.

Das Murray Carter Video hat 25$ gekostet und war in meinen Augen eines der besten Investitionen auf dem Weg des Messerschärfens. Das "Advanced Blade Sharpening " von ihm habe ich mir auch noch gekauft, und ich denke, das hätte ich mir sparen können.

Zur Diamantplatte: Ich finde es interessant, dass Gabriel eine feine Platte empfiehlt und andere eine viel gröbere. Im KKF sagte mir ein erfahrener user (Pensacola Tiger) ich brauche auf jeden Fahl eine sehr grobe zum Stein abrichten: entweder DMT XXC oder Atoma 140.

@Krassi: Kannst du mal ein Video von deiner Schärftechnik machen? Das klingt schon sehr spannend!
 
Nabend,


Beim Korken scheiden sich die Geister - die einen schwören auf den Rioja von Aldi für 2.99, die Genußschleifer tendieren zu einem trockenen Rheingauriesling
und die echten Nerds ziehen einen 45er Chateau Mouton :p

Ich bin ja normalerweise jemand der Ironie und Sarkasmus auch im Geschriebenen gut entdecken kann, aber hier im Forum war ich mir für einen Augenblick nicht sicher ob das nicht sogar ernst gemeint war :D

Ich verstehe was MaxxD mit seiner Anekdote sagen will und auch Mr.T mit seinem over the top bzgl der Naniwa Pros etc meint.
Da ich mir aber sehr sicher bin, dass ich das freihandschleifen richtig erlernen will und dementsprechend motiviert bin bleibt für mich eigtl. nur die eine Frage:

Bekomme ich durch Anfängerfehler die Naniwas so "kaputt", dass sie hinüber sind bevor ich es richtig gelernt habe? Also ich bin zwar nicht super geschickt, aber lernfähig und eher vorsichtig.
Dann würde ich mir wohl für den Anfang 2 günstige Steine (so 200-400 & 1000 + Leder mit Edding und Lupe) zum üben holen.
Wenn nicht, dann spricht für mich persönlich nichts dagegen gleich mit den guten Steinen einzusteigen.

Wäre nett wenn mir das noch jemand beantworten könnte und dann ist meiner Kaufberatung wirklich Genüge getan, Danke dafür!
 
Bekomme ich durch Anfängerfehler die Naniwas so "kaputt", dass sie hinüber sind bevor ich es richtig gelernt habe?

Nee das klappt schon! ;) Die Naniwa Pros nur nicht zu lange wässern (wegen des Mg-Salz-Binders) und gleichmäßig ohne Hitze trocknen lassen, wie schon gesagt.

Ansonsten noch zwei kleine Tips:

- im Zweifel eher weniger Druck als zu viel (zumindest ich hab am Anfang immer viel zu viel rumgedrückt, waren aber auch "schlechtere" Steine, die Naniwas schrubben ja gut was weg)
- mit der Klingenspitze etwas aufpassen, da macht man am ehesten Riefen in den Stein (kleine Längsriefen sind aber meist ok, Querriefen sind nervig, natürlich je nach Schleiftechnik)
 
Murray (und einige andere) sagen übrigens, dass es wenig Sinn macht mit Schrott Messern zu üben, da man es schwer erlernen wird. Am besten mit Carbon Messern üben (er sagt auch, dass man den Messern ja keinen Schaden zufügt) dein 1922 wäre eigentlich genau das richtige dafür. Ich habe auf meinem Herder Carbon Santoku geübt, das ist glaube ich noch dünner als das 1922 und es ging ganz ausgezeichnet damit. Das Messer ist jetzt schärfer als es je war, rasiert Arme usw. Und das nach meiner vierten Übungssession.

@ Krassi, danke, ich hab mir den Atoma von einer Freundin aus den USA mitbringen lassen.
Ryky Tran hat übrigens auf youtube einen Vergleich zwischen dem Chosera 800 und King 1000 und kommt zum Schluss, dass der Chosera zwar der bessere Stein ist aber der King ein hervorragender Stein, mit sehr gutem Schleifgefühl und ordentlichem Abtrag.
Rein aus Interesse, wo gibt es denn die watanabe Steine?

@ sofaking: Wozu einen 400er, den brauchst du ja nur, um dem Messer einen neuen Winkel zu geben oder Ausbrüche zu reparieren. Also etwas, was man noch nachkaufen kann. Und würde statt dem 3000er nicht ein 5000 oder 6000 mehr Sinn machen? Dann hast du einen ordentlichen Finisher, der für alle Messer geeignet ist, denn mann kann ja vom 1000 direkt auf den 5000/6000 springen.
 
Last edited:
@bennyprofane,

wer lesen kann ist klar im Vorteil: :steirer:


Welche Messer will ich schleifen?
Ausschliesslich Küchenmesser: Eine Menge Metallschrott der auch grossteils in der Schublade aneinanderklappert. Alles dabei von Aldi Damast Santoku , ueber einige Fiskars, WMF und CO.
Von Micro- bis Giganto-Ausbrüchen ist alles dabei. Ich brauch wohl einen größeren Messerblock wenn die alle mal gut geschärft sein sollten.
V.a. das WMF Grand Gourmet interessiert mich zu schärfen. Das hat meine Frau mitgebracht(Geschenk) und fuer ein 80€ Messer ist die Schärfe aus der Box imho eine Frechheit.

An guten Messern besitze ich einige kleine Herder, das grosse 1922 Kochmesser, ein Kai Shun Allzweckmesser und ein Global G-2.
Gerade das 1922 bereitet mir jetzt schon Kopfschmerzen bzgl des Selbstschärfens wegen dem Solinger Dünnschliff. Keine Ahnung ob ich mich da je rantraue.

SofaKing möchte gerne seine Schublade mit vielen Markenmessern auf Vordermann bringen. Ausbrüche, jede Menge, s.o..
Dafür dann der grobe Stein, macht Sinn.
Warum soll er denn sein 1922 ohne Erfahrung runterschleifen, nur um es dann noch ausdünnen zu müssen?
Wenn er seine ganzen Markenmesser scharfbekommen hat, ist das 1922 nur noch ein Klacks für Ihn.
Was auch immer du da vom Murray Carter gelesen oder gehört hast macht an dieser Stelle keinen Sinn.


vg

Maxxd
 
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Bekomme ich durch Anfängerfehler die Naniwas so "kaputt", dass sie hinüber sind bevor ich es richtig gelernt habe? Also ich bin zwar nicht super geschickt, aber lernfähig und eher vorsichtig.
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Das denke ich nicht, die Steine sind sehr verschleißfest.
Schwund ist natürlich immer, mit der Zeit schleift sich jeder Stein hohl. Dem kann man etwas entgegenwirken indem man zwischendurch nur an den Ecken bzw. Stirnseiten das Messer schleift.
Ich mach das immer zu Beginn wenn das Messer noch stumpf ist, falls man mal vom Stein rutsch ist es nicht weiter schlimm.

Natürlich kannst Du auch ganz billig einsteigen mit einem Kombistein für 20€. Die Erfahrungen die Du damit machst sind wertvoller als alle Ratschläge die hier in schriftlicher Form zusammengetragen werden.
Learning by doing..oder so.

Gruß
Mr. T
 
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