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Knasterbart

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Hallo allerseits,

da ich gern experimentiere, habe ich mich mal damit beschäftigt, wie man seine Steine auf "Spritz-und los" upgraden könnte, und falls Interesse daran besteht, würde ich auf das Thema etwas näher eingehen. Erstmal nur soviel: Habe mit einem geeigneten Polymer einen Super-Arkansas (#180/500 FEPA) präpariert. Der Stein war vorher sehr durstig, das Wasser lief sozusagen oben rein und unten raus. Nach der Behandlung nimmt er fast kein Wasser mehr auf, das steht jetzt wie eine Pfütze auf dem Stein; Aussehen und Schleifverhalten haben sich nicht merklich verändert. Materialkosten pro Stein 1-2 Euro, ca. eine Stunde Arbeit.

Gruß Knaster
 
Klar besteht Interesse. Sofern es keine nachteiligen Auswirkungen gibt fände ich das durchaus interessant.
 
Wow, ein Interessent, das ist mehr, als ich nach meinen bisherigen Erfahrungen hier erwartet habe :) Aber nun zur Kochrezept:

Das Porenvolumen des zu behandelnden Steins wird mit einem hydrophilen Polymer mit niedrigem Schmelzpunkt gefüllt (hydrophil deshalb, damit das Wasser nicht abperlt). Verwendet habe ich dafür Carbowachs, also PEG Typ 4000 (höhermolekular, also zB. 10000, wäre besser, da weniger wasserlöslich), das bei ca. 60 °C schmilzt. Zuerst wird die nötige Menge ermittelt, indem man erst den trockenen und dann den nassen Stein wiegt; die Differenz zeigt, wieviel Wasser er aufgesaugt hat. PEG hat eine Dichte von ca. 1,1, dh. man benötigt etwas weniger PEG als die ermittelte Differenz. Dann habe ich den Stein in der Backröhre bei kleinster Flamme ca. 30 Minuten erhitzt und dann das im Wasserbad geschmolzene PEG auf den heißen Stein aufgestrichen, bis er gesättigt war und ein Überschuss nicht mehr aufgesaugt wurde (wichtig, das gesamte Porenvolumen muß mit PEG gefüllt werden, also einen Überschuss auf dem Stein stehen lassen!). Anschließend nochmals 20 Minuten in die Backröhre bei kleinster Flamme, ausschalten und in der Röhre abkühlen lassen, und fertig.

Ich habe einen keramisch gebundenen Stein getestet, weil man davon ausgehen kann, daß der die Hitze verträgt. Harzgebundene nehmen ja sowieso nicht soviel Wasser auf, müsste man testen, ob sie die Hitze vertragen. Das Ganze soll eine Anregung für Leute sein, die gern experimentieren; wer lieber auf Nummer sicher geht, lässt besser die Finger davon. Der behandelte Stein sollte nicht unnötig lange im Wasser liegen, damit das PEG nicht ausgelaugt wird, also nach dem Schleifen nur kurz abspülen und trocknen. Ja, das war's zu diesem Thema, und bitte erstmal einen alten Stein aus der Mottenkiste verwenden und die Erfahrungen hier teilen, denn das Ganze ist sicher noch verbesserungsfähig.

@jfive: Wenn Du magst, schicke ich Dir eine Probe PEG 4000 zum Experimentieren. Bedingung: Ein zeitnaher ausführlicher Testbericht.

Gruß Knaster
 
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Gibt es um die 30 Eusen incl. Versand pro kg oder auch bei Carl Roth etwas teurer, Suchwort "Polyethylenglycol". Wie schon gesagt, es gibt unterschiedliche Typen; ich habe das PEG 4000 verwendet (lief früher unter "Oxydwachs A"), denke aber daß das 10000er besser ist, da die Wasserlöslichkeit mit steigender Kettenlänge abnimmt, die Viskosität allerdings wahrscheinlich ansteigt, was nun wiederum nicht so gut wäre, da das Penetrationsvermögen dadurch abnimmt. Und um mal eine Zahl zu nennen: Mein grober 240er Stein (Wendt) wiegt trocken ca. 500 g und nimmt 85 g Wasser auf, dh. pro Stein muß man je nach Große, Körnung und Typ mit einem Bedarf von 50 bis 100 g rechnen. Ist ein weites Feld, und Versuch macht kluch...

Gruß Knaster
 
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Carl Roth und Subulab verkaufen leider nicht mehr an Privat soweit ich weiß ^^
Allerdings kann dir ein lokaler Chemikalienhändler oder jede Apotheke das bestellen (allerdings vorher nach den Preis fragen ;)) und man kann auch in einer "echten" Drogerie fündig werden (falls es sowas noch irgendwo in der Nähe gibt, bei mir nicht mehr).
PEG 4000 auch als Macrogol 4000 verkauft (nicht mit Macrogol 400 verwechseln!)
Hier wäre eine Quelle http://internet-apotheke-freiburg.de/shop/macrogol-6953480
Geht aber bestimmt noch günstiger.

Was mich mal interessieren würde, wie lange das PEG im Stein hält.

Allerdings ist das mit dem abperlen garnicht so schlimm. Das Epoxid-Harz was Naniwa für ihre SuperStones etc. benutzen ist auch ziemlich stark wasserabweisend.
Die 2-Komponenten-Harze die ich so kenne sind leider recht dickflüssig und man bräuchte eine Vakuum-Pumpe (z.B. Wasserstahlpumpe) ein geeignetes Gefäß (modifizertes großes Gurkenglas etc.) um die Luft im Stein mit Harz zu verdrängen bevor das Harz aushärtet.

Noch ne Idee wäre hartes Paraffin aus der Histologie, allerdings ist das vielleicht nicht hart genug und neigt eventuell zum schmieren.
 
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Carl Roth und Subulab verkaufen leider nicht mehr an Privat soweit ich weiß ^^
Was mich mal interessieren würde, wie lange das PEG im Stein hält.

Allerdings ist das mit dem abperlen garnicht so schlimm. Das Epoxid-Harz was Naniwa für ihre SuperStones etc. benutzen ist auch ziemlich stark wasserabweisend.
Die 2-Komponenten-Harze die ich so kenne sind leider recht dickflüssig und man bräuchte eine Vakuum-Pumpe (z.B. Wasserstahlpumpe) ein geeignetes Gefäß (modifizertes großes Gurkenglas etc.) um die Luft im Stein mit Harz zu verdrängen bevor das Harz aushärtet.

Noch ne Idee wäre hartes Paraffin aus der Histologie, allerdings ist das vielleicht nicht hart genug und neigt eventuell zum schmieren.

Die zwei für mich naheliegendsten Anbieter führen das Zeug auch, also Amazon und einer, dessen Name gestern von der Moderation entfernt wurde, sorry. An dünnflüssigen Zweikomponentensystemen gibt es zB. von Akemi das Akepox 1005; ist aber nicht billig. Ist fast wie Wasser und fängt nach 1 h an zu gelieren. Hartparaffin wäre sicher auch ein Testkandidat, wie Du sagst; dem folgend könnte man auch gleich Imprägnierspray für Outdoor aus der Drogerie nehmen, funzt evt. auch und wäre am einfachsten. Schellack habe ich mal getestet, schmilzt bei ca. 120°C, hatte es aber in Propanol gelöst, und es wanderte beim Trocknen in die äußere Schicht des Steins, dh. nach ein paar Schleifgängen war der Effekt dahin. Man muß also schon die Reinsubstanz ohne LSM verwenden, sonst bringt das nichts. Und wie lange das PEG drin bleibt, hängt natürlich mit der Dauer des Wasserkontaktes zusammen; wer also den Stein für Stunden ins Wasser legt, hätte sich die Behandlung sparen können. Hat ja auch was Positives - der Stein ist wieder clean, was bei Paraffin so nicht möglich wäre. Ohnehin würde ich den Stein heute anders präparieren, nämlich das PEG in ein Mini-Auflaufförmchen o.ä. tun, den Stein drauflegen und dann für eine Stunde in die Röhre, so daß der Stein das PEG von unten her ansaugen kann, das erspart eine Menge Arbeit.

Noch ein Nachtrag: Es ist wohl ziemlich egal, welches PEG man verwendet, da auch das 20 000er sehr gut wasserlöslich ist, wie ich las. Deshalb noch ein Angebot:

Wer interessiert ist, das zu testen und zusagt, danach einen Testbericht zu schreiben, kann sich melden; ich würde drei m.E. geeignete Leute auswählen und ihnen je 100 g PEG 4000 zuschicken. Wie gesagt, Bedingung ist ein zeitnaher ausführlicher Testbericht.

Gruß Knaster
 
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