Herder K5 Rostfrei Wire-Edge Problem

paper-crane

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Hallo,

kurz zum Kontext. Ich beschäftige mich seit ca. 1/2 Jahr intensiver mit Küchenmessern. Bisherige Erfahrung mit Felix, Victorinox und einem von Jürgen Schanz dünn ausgeschliffenen Kai Wasabi Santoku.

Ich schleife so gut wie nur mit dem Spyderco Sharpmaker, Finish mit den Ultra-Fine Stäben.

Seit einigen Wochen versuche ich an ein Herder K5 in rostfrei (dieses hier: http://www.messerforum.net/showthread.php?127814-Herder-K-Serie-Stempel-F%E4lschung&highlight=herder+f%E4lschung) eine adäquate Schärfe zu bekommen.

Das Messer kam vollkommen stumpf (aber neu / unbenutzt) zu mir. Den üblichen Sharpmaker Vorgang, vorsichtig mit der Spitze gearbeitet, grobe Stäbe, feine Stäbe, ultrafeine Stäbe. Schließlich wird das Messer scharf, meines Eindruckes aber nur mit einer Wire-Edge. Sprich ich schneide einmal Gemüse (z.B. 2 Karotten, 1 Zucchini) auf einem Buchenholsbrett und das Messer ist wieder "stumpf" (rasiert nicht mehr).

Habe nun explizit auf entgraten / Entfernen der Wire-Edge geachtet, mit dem Sharpmaker dieses versucht (nach Technik von Japanese Knife Imports), mit Zeitungspapier dieses versucht (nach Technik von Korin Knifes) und dabei kommt das Messer am Ende "stumpf" heraus.

Hat noch jemand Erfahrung mit ebendiesem Messer? Meine anderen Messer bekomme ich mit dem Sharpmaker zufriedenstellend scharf, diese halten die Schärfe auch (in anderen Worte ich bin nicht gerade der vollkommene Anfänger).

Gruß und Dank,
paper-crane
 
Hi,

ich habe ein K2 in rostfrei 60 hrc edition und habe auch Schwierigkeiten es mit einer bleibenden Schärfe zu versehen. Ich bin aber selber eher Schleifanfänger und von daher leider keine Referenz. Weil mich das Thema aber ebenfalls interessiert sach ich mal +1 für einen Expertenrat bitte :super: !

Hier mal meine 2 Cent. Ich habe freihand einen 15 grad Schleifwinkel angepeilt, das Messer auf einem 6000er Stein japanischer Körnung gefinisht und danach auf dem Leder mit Polierpaste den Grat entfernt. Das habe ich mit einer 100 fachen Vergrößerung unterm Taschenmikroskop überprüft. Definitiv sauber entgratet.
Ich halte die Schärfe nun bei mir für misslungen, weil für meinen Begriff ein scharfes Messer durch auflegen und ziehen auf einer Tomate ohne Druck, in diese einsinken sollte. Das K2 tut dies nicht, oder jedenfalls nur ein paar mal. Mein Herder Vogelschnabel rostend tut das zum Beispiel einwandfrei und andauernd.
Eine nochmalige Betrachtung der Schneide unterm Mikroskop zeigte mir eine Schneidkante, die Teilweise schimmert. D.h. unter 100facher Vergrößerung sieht man über Strecken der Schneidkante, dass sie reflekriert. Das tun meine frisch abgezogenen Messer nicht.
Meine Schlußfolgerung ist, dass möglicherweise der Winkel in Kombination mit dem feinen Finish zu viel von dem Stahl an der Schneidkante verlangt. Sie ist zu dünn und legt sich dadurch entweder um, oder bricht ab (ich glaube sowohl als auch bei mir) und die gewollte Schärfe geht verloren.

In meinem Fall ist das aber nicht so dramatisch, da es das Kochmesser meiner Frau ist und die mag keine scharfen Messer:). Wenn sie sich schneidet bin dann ich Schuld und so werde ich keine weiteren Experimente an dem Messer durchführen. Vielleicht hats trotzdem helfen können.

In welchem Winkel schleifst du? Wie hoch gehst du mit den Körnungen? Ist das K5 ebenfalls eine 60 hrc edition?


MfG

p.s. mein Einstand hier im Forum Moin:steirer:
 
Servus,

meiner Erfahrung nach tritt dieses Problem bei den meisten Solinger Messern auf, leider. Ich hatte dieses Problem bei vielen rostträgen Küchenmessern aus X50CrMoV15 und auch bei rostenden Ankermessern von Otter. Das Problem ist in meinen Augen, dass hier eher niedrig gehärtet wird.

Wichtig ist es, die letzten Schleifhübe abwechselnd und mit dem kleinstmöglichen Druck auszuüben. Zu feine Schleifmedien und weichere Stähle vertragen sich sowieso nicht.

lG Olli
 
Das Messer ist laut Hersteller aus Chrom Molybdän Stahl aber wohl auf HRC 60 gehärtet, also eigentlich alles andere als weich.
 
ich hab auch noch ein paar alte Solinger Messer aus X50CrMoV15.
Von 60 Rockwell sind die aber weit entfernt. Gefühlt liegen die bei 55 - 57 Rockwell, gehören also eher zur weicheren Sorte.

Gruß
OLLI
 
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