Wie beginnen?

LichtAn!

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Hallo zusammen!

Ich habe mich entschlossen mich heute mal an den PC zu setzen und ein Necker zu entwerfen. Das gefällt mir jetzt so gut, dass ich am liebsten direkt loslegen würde mit dem Messerbau. Werkzeuge wie Feilen, Bandschleifer, Standbohrmaschine, etc. ist eigentlich alles vorhanden. Nur das Wissen fehlt leider komplett. :rolleyes:
Habe meine Vorlage mal auf eine Pappe übertragen und bin sehr angetan vom Handgefühl. Wie mache ich nun weiter?
Stahl ordern und fleißig drauf losfeilen? Oder vielleicht erstmal ein Protoyp aus Holz fertigen um ein bisschen Gefühl dafür zu bekommen? Oder, oder, oder... ;)

Gruß LichtAn!
 
Servus,

welchen Stahl hast Du bestellt? Willst Du selbst Härten? Zeigst Du uns den Entwurf?

Ich würde fürs erste Messer alles sehr einfach und schnörkellos halten, das erspart Dir viel Ärger. Beim Klingendesign würde ich auch auf das vorhandene Werkzeug achten. Vor allem mit Innenradien kann man sich das Leben sehr schwer machen, wenn nicht die richtige Feile zur Hand ist.
Und Vorsicht! Messermachen ist hochgradig suchtgefährdend!


Viele Grüße

Christian
 
Also ich glaube ich habe bisher alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Aber ich komme voran... :lechz:
Habe 180x30x60 SB1 Stahl bestellt. Habe einen Handbandschleifer mit Korundbänder und ein paar ältere Werkstattfeilen in diversen Formen. Der Anschliff ist heute fertig geworden und hat insgesamt 6 Stunden gedauert. Die Form heraussägen/-schleifen auch ca. 6 Stunden.
Habe mir Gott sei dank rechtzeitig noch ein paar neue Dick Feilen bestellt, mit denen ich dann wenigstens im letzten Drittel etwas an Geschwindigkeit zulegen konnte. Ab morgen wird das Finish angefangen.
Es gibt zwar überall ein paar Sachen, die mir nicht so gefallen. Die Bohrlöcher sitzen nicht 100 prozentig und zwei mal ist die Feile etwas über das Ziel hinausgeschossen, aber es soll ja eh ein User werden und um die Metallarbeitung (als Informatiker) etwas kennen zu lernen, denke ich war es viel wert.
Aber in Sachen Bandschleifer muss ich definitiv aufstocken, falls ich noch weitere Messer baue.
Bilder liefere ich nachher noch nach.

P.S.: Ich habe momentan nur die Korundbänder aus dem Baumarkt. Gibt es da schneller abtragende Bänder in der Größe 75x508mm? Macht der Kauf eines Metabo 175 Sinn oder gewinne ich dadurch auch nicht viel?

Irgendwas muss ich im Griffbereich noch ändern. Das passt mir nicht. Vielleicht gibts noch ein paar kleinere Bohrungen.

 
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Ich schleife mit einem Betabo 200 WS alle meine Messer - und ja, ich denke es würde helfen :D. Gute Bänder gibts bei Scharnau, die machen eigentlich alle Größen und Längen mit verschiedenne Belagen. Ich verwende welche mit der Bezeichnung VSM ZK713. Für den Vorschliff 60er Könung, Feinschliiff 240. Ich hoffe es hilft Dir ein wenig. Gerade wenn man anfängt, weiß einem oft nicht wo der Kopf steht, vor lauter Optionen ;-)

Gruß Jürgen
 
Servus,

schaut doch gar nicht schlecht aus. Verabschiede Dich aber vom Gedanken, dass beim ersten Messer alles hundertprozentig so ist, wie es gedacht war. Zudem würde ich lieber mit einem rostenden Stahl anfangen, der ist nicht ganz so widerspenstig. Härten könntest Du ihn auch, relativ einfach, selber.

Vergiss den Handbandschleifer. Der Metabo wäre in Ordnung. Ich habe mir damals den Vorgänger mit Drehstommotor zugelegt. Ohne Drehzahlregelung wirst Du aber auf Dauer nicht glücklich. Mittlerweile habe ich den zweiten Eigenbaubandschleifer und muss sagen, dass es kein Vergleich zu vorher war. Das soll aber nicht heißen, dass ein toller Bandschleifer automatisch ein gutes Messer ergibt.


Viele Grüße
Christian
 
Mahlzeit LichtAn!
zwei mal ist die Feile etwas über das Ziel hinausgeschossen
Damit so etwas beim Nächsten nicht noch mal passiert von mir ein kleiner Tipp.Üben...klar das dachtest du dir schon;)....oder mit kleinen Hilfsmitteln arbeiten,wie z.B.mit einer Feil-begrenzung für´s Ricasso.
Das könnte dann so aussehen... DSC00775.jpg
Gruß Ralf
 
So heute ist der Hammer gefallen und so gehts nun ab zum Härten. Bin bis auf 0,3mm runter an der Schneide, hoffe das geht gut. :staun:
Das nächste Messer wird aus C75 und maximal 3mm dick. *schwitz*

 
Nun überlege ich doch ein paar G10-Griffschalen anzubringen. Allerdings habe ich noch kein gescheites Tutorial gefunden, auf welche Weisen man Griffe befestigen kann und was sich am ehesten für Material X bewährt. Auch was z.B. durchgängig gleich dicke Pins bringen ist mir noch völlig schleiferhaft. :confused:
 
Last edited:
Die Schalen werden entweder verschraubt oder geklebt. Bei Verkelbung nehmen die Pins Scherkräfte auf und bilden einen Verbund von den einzelnen Werkstücken ...

Normalerweise bohre ich Löcher in den Erl, passend zur Pin Größe ;-) .. dann die Griffschale unter dem durchlöchetern Erl positionieren und durch die Löcher des Erls das erste Loch in die Griffschale bohren. Ein Pin in das Loch stecken und das 2. Loch bohren. Pin rein, wenn Du noch mehr Pins verwenden möchtest.

Dann Das Messer umdrehen und mit der anderen Seite genauso bohren. Schalen schleifen, ankleben, Kontur nachschleifen, feinschleifen ...

Gruß Jürgen


.. auch ne sehr gute Idee! ;-)
 
.. auch ne sehr gute Idee! ;-)
War nicht böse gemeint und schien mir angesichts dessen, dass ein mehr als drei Jahre angemeldetes Mitglied die entsprechenden Anleitungen und Infos nicht findet, schwer angebracht und lohnenswert. ;)

:super: für deine Hilfestellungen!
 
Nun überlege ich doch ein paar G10-Griffschalen anzubringen. Allerdings habe ich noch kein gescheites Tutorial gefunden, auf welche Weisen man Griffe befestigen kann und was sich am ehesten für Material X bewährt. Auch was z.B. durchgängig gleich dicke Pins bringen ist mir noch völlig schleiferhaft. :confused:
Nun, ein Tutorial kann und will ich Dir hier nicht bieten, aber doch einige Hinweise:

- Das Griffmaterial grob zusägen und provisorisch befestigen (Sekundenkleber, Stifte, Schrauben)
- Mit Säge, Feile, Schleifpapier in die gewünschte Form bringen. Davor die Klinge mit Klebband schützen. In den Schraubstock einspannen.
- Definitiv befestigen
- Fein schleifen, ev. polieren
- Oberfläche behandeln (Wachs, Lack, Öl)

Als definitive Befestigung kommen in Frage

- Nieten: Stift durchstecken und beidseitig stauchen, dann den Überstand wegschleifen. Nicht zu fest stauchen, sonst reisst der Griff!
- Stift einkleben (das nennt sich dann Pin)
- Schrauben (M-Schrauben und Muttern) dazu im Griff die Löcher ansenken oder Sacklöcher bohren
- Kleben (mit 2K Kleber, z.B. Uhu Endfest 300)
Alle vier Möglichkeiten kannst Du natürlich kombinieren, um maximale Festigkeit zu erreichen. Oder Du wählst bewusst nur Schrauben, um das Messer später wieder demontieren zu können, z.B. für einen neuen Griff, zum Reinigen oder Entrosten. Nieten, Stifte, Pins und Schrauben sind immer auch sichtbare Elemente, gehören also zum Design. Dicke Pins aus Messing/Kupfer wirken anders als feine Schrauben aus Chromstahl, um nur zwei von vielen Möglichkeiten zu nennen.

Und dann gibt es noch die eingeklebte Hülse, durch die Du einen Fangriemen ziehen kannst. Auch nicht obligatorisch, aber kann sein.

Anstatt das Material zuerst provisorisch zu befestigen, kannst Du es auch gleich definitiv aufkleben, dann aber zuerst nur eine Seite. Anschliessend die Löcher für Pins, Nieten Schauben und Hülsen bohren. Dann die zweite Seite aufkleben. Und zuletzt von der ersten Seite her die zweite Seite durchbohren. Sonst findest Du beim Bohren die Löcher im Stahl nie präzise. Und auch bei dieser Variante: mit Überstand arbeiten, also das Material an allen Seiten ausser zur Spitze hin etwas herausragen lassen und dann am fertigen Werk in Form bringen.
 
Danke für den Input. Am liebsten würde ich glaube ich G10 Griffschalen mit schwarzen Torx-Schrauben verwenden. Ein Spacer in Form einer Fiberunterlage macht dort Sinn oder? Und dann mittig eine Gewindehülse einkleben?
Wobei die vorhandenen Bohrungen dafür denkbar ungünstig sind und wohl eher doch nur kleben in Frage kommt.
 
Nun, ein Tutorial kann und will ich Dir hier nicht bieten, aber doch einige Hinweise:

- Das Griffmaterial grob zusägen und provisorisch befestigen (Sekundenkleber, Stifte, Schrauben)
...
Anstatt das Material zuerst provisorisch zu befestigen, kannst Du es auch gleich definitiv aufkleben, dann aber zuerst nur eine Seite.

Das würde ich direkt streichen, weil es zu riskant und ggf. teuer werden kann...
Da Griffschalen meist als vorgefertigte Streifen (ggf. auch als Plattenware) angeboten werden, kann deine Methode schnell nach hinten losgehen. darum besser erst die Rohstreifen am Erl fixieren, anbohren, abnehmen und dann erst durchbohren. Das für jede Seite, dann sollte es zum provisorischen Befestigen ausreichend genau sein. Dann erst die Kontur markieren und grob aussägen.

Hat auch den Vorteil, dass die parallelen Streifen besser am Erl ausgerichtet und gebohrt werden können, als bereits geformte. Zudem ist eine geklebte Fixierung sowohl mit doppelseitigem Kleber als auch EP-Verklebung hitzeanfällig, ist ziemlich gefährlich, wenn sich beim Bohren eine Seite oder sogar der Erl selbständig macht, da hält man nichts mehr... So eine rotierende Schneide am Bohrer kann einem mehr als nur einen Tag versauen...

Gruß Andreas
 
Noch ein kleiner Tip. Egal, ob man die Griffschalen vorher bohrt oder erst nach dem Verkleben, die Vorderseite muss vor dem Kleben perfekt gefinished sein, da man danach nicht mehr hin kommt! Und noch etwas. Ich bohre meine Griffschalen immer ein Zehntel größer, da die Bohrungen in Holz grundsätzlich kleiner ausfallen. Will man den Pin in eine zu kleine Bohrung einsetzen, ist es sehr wahrscheinlich, dass dass Holz ausreißt.
 
Wenn ich nach dem Härten nur noch eine Sekundärfase anbringen will, wie dünn sollte dann die Schneide vor dem Härten sein?
 
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