passendeAxtfürKunstprojekt

derDilettant

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sehr geehrtes Messerforum,

ich und ein Freund von mir planen eine Kunstperformance über 4 Tage unter freiem Himmel. Ein Baumstamm, horizontal auf einer Wiese platziert, (ca. 4 Meter lang oder ein bischen kürzer, Durchmesser 60 - 80 cm im Idealfall) soll abwechselnd an beiden Enden mit einer Axt bearbeitet werden. In der Mitte sind Gitarrenseiten gespannt, die durch einen Verstärker dem Hackenden einen lauten Rhytmus vorgeben. Am Ende soll durch immer weiteres Abschlagen von Holz so Etwas ähnliches wie ein Instrument übrigbleiben.
Um vielleicht eine bessere Vorstellung zu bekommen, hier ein Video mit dem wir das Projekt vorgestellt haben.
https://vimeo.com/67416669

Wir haben beide keinerlei Erfahrungen mit Holz und Äxten. Ich habe versucht mir einen Überblick in diesem Forum zu schaffen, aber da wir relativ spezielle Anforderungen haben, konnte ich mir leider diese Fragen nicht selbst beantworten.
Welche Axt wäre zu empfehlen? Eine Universalaxt oder eine Spaltaxt? Mit welcher Axt könnte man vor allem ungeübt auch ausdauernd arbeiten und über einen langen Zeitraum in einen gleichmäßigen Rhytmus kommen. Wir würden am liebsten die ganzen 4 Ausstellungstage dauerhaft das Holz bearbeiten, immer jeweils einer von uns beiden.
Gibt es vielleicht technische Ratschläge? Welche Form der Bewegung wäre eventuell am effektivsten ist? Wir haben ca. 4 Tage zum trainieren!
Welceh Äxte sind preiswert, funktional, sehen aber auch schön nach " klassischer" Axt aus? Uns geht es auch um das archetypische Bild des Naturburschen, der oben ohne Bäume fällt und am Lagerfeuer Gitarre spielt. ( Wir als schmächtige Großstädter erfüllen das natürlich nicht :) )
Welche Art von Holz ist preiswert und für ein solches Projekt am besten geeignet, und wo könnte man ganze Baumstämme eventuell preiswert kriegen?

Ich hoffe das sind nicht zu viele Fragen, und ich weiss, dass ich damit ein bischen OFFTopic bin. Ich wäre trotzdem hocherfreut über jede Form von Hilfe, und hoffe mich noch im angemessen Rahmen dieses Forums zu bewegen.
 
Servus,

erstmal bin ich kein Mod, aber Leerzeichen in der Überschrift sollten doch wohl möglich sein.

Zweitens, für so einen mächtigen Stamm benötigt ihr mit Sicherheit Spaltäxte, wenn ihr den Stamm spalten wollt. Am besten benutzt ihr Spaltäxte von Gränsfors oder Wetterlings. Die sind top aber nicht billig. Aber die habt ihr dann für euer restliches Leben und weitere Kunstprojekte.

4 Tage durchgehend spalten? Seid ihr Powerlifter? Wenn nicht wird das lustig mit dem Durchhalten :hehe::hehe:

lG Oli
 
Aaalso.. nachdem Armin ja die Sprache weggeblieben ist, wollte ich mal etwas dazu anmerken:

Zum Holz:
-ich würde etwas eher weiches nehmen, zb Fichte. Da sieht man wenigstens Fortschritte im Vergleich zu Eiche o.Ä. Allerdings würde das dann eher schwer in der von euch gewünschten Dicke zu finden sein.

Zur Axt:
-ich würde etwas nicht zu schweres nehmen mit langem Stiel, sodass ihr beide Hände nutzen könnt. (Ich hab zb eine mit 1300Gramm und einem schönen langen Stiel (gabs so nicht zu kaufen, selbsteingestielt))
-keine Spaltaxt nehmen, die sind meist relativ schwer, das hält man nicht einfach durch 4 Tage lang
-Als mögliche Hersteller würde ich die Klassiker von Gränsfors und/oder von Wetterlings vorschlagen. Sehr gute Arbeitsgeräte, leicht archaisch;) (mögliche Modelle: Gränsfors Forsbeil, Forstaxt oder Jägerbeil; Wetterlings large hunting axe, yankee axe, schwedische forstaxt ... )

Zur Akustik:
-da wollte ich noch angemerkt haben, dass ihr da evtl noch zusätzlich versuchen könntet die Schlaggeräusche separat zu verstärken. ...würde so richtung "Baumtelefon gehen" (http://www.erlebnis-wildpark.de/paedagogik/baumtelefon.html) Also irgendwie einen separaten Tonabnehmer für den Baum installieren.

edit: centurio war schneller;D - aber wollt ihr das ding jetzt spalten oder was?! dachte nur drauf rumhauen...Aber 4Tage Spaltaxt ist echt extrem;)

Macht ein Video! würd das gern mal hören! ;) bin gespannt wie sich das anhört.
Grüße, Alex
 
... aber Leerzeichen in der Überschrift sollten doch wohl möglich sein.

DasLeerzeichenalsErmöglichungseinerselbstsollteaufjedenFallmöglichsein.Aberwieso?IstdochKunst!

(Und jetzt mal die Fachleute ran: Warum sind da zwei Leerzeichen in meiner Zeile? Die Source enthält keine...)
 
AW: passende Axt für Kunstprojekt

Coole Aktion - auf sowas stehe ich.

Aber: Das hört sich ein bischen so an, als wolltet ihr nicht nur 4 Tage durchhacken, sondern auch noch einen relativ hohen Schlagrythmus durchhalten. Das wird nichts.
Nehmt den leichtesten Axtkopf, den ihr kriegen könnt und macht einen langen Stiel dran, damit durch die entstehende Geschwindigkeit Energie in den Baum eingebracht werden kann, sonst seid ihr nach den ersten Stunden schon total am Ende - und langsam angehen lassen (dann wird die Musik vom Baum aber eher ziemlich minimal music in extremform) - 96 Stunden auf einen Baum einhacken ist mörderisch, da braucht ihr gar keine psychedelische Musik mehr, um zu halluzinieren. Mal ganz davon abgesehen, dass mir allein schon das Wachbleiben für 96 Std. extrem schwierig erscheint, halte ich jede Wette, das keiner von euch beiden auch nur in die Nähe von 50 Stunden kommt. Selbst wenn ihr euch ständig abwechselt (alle 30 Minuten oder so), seid ihr nach spätestens 20 Std. so am Ende, dass keiner von euch die Axt mehr anfassen will.
Nurmal so an Anhaltspunkt. Wenn ich, als alter Freizeitholzmacher einen Vormittag (4 Stunden) Holz gespalten habe, reicht das. Ich könnte dann zwar nochmal ein paar Std. dranhängen, das würde aber immer langsamer und beschwerlicher, abends würde ich dann ganz schwer in der Ecke hängen.

Aber ihr seid ja noch jung und dratig. Oder plant den Konsum von Stimulantien mit ein, die südamerikanischen Indianer können damit auch den ganzen Tag rennen (aber halt nur einen Tag.)

Nachem was ich hier geschrieben habe, kann ich nur zu folgendem Vorschlag kommen: Bezieht die Besucher oder Zuschauer der Aktion mit ein. Jeder darf mal 30 min hacken und sich seine eigene Musik dafür kreiren.

Ach ja nochwas. Und macht undbedingt einen Fangriemen in den Stiel und um euer Handgelenk, nicht das die Axt sonstwo landet.

yaammoo
 
Last edited:
DasLeerzeichenalsErmöglichungseinerselbstsollteaufjedenFallmöglichsein.Aberwieso?IstdochKunst!

Das hat wohl mit dem Versmaß zu tun?

(Und jetzt mal die Fachleute ran: Warum sind da zwei Leerzeichen in meiner Zeile? Die Source enthält keine...)

Ich tippe auf einen Hexameter oder den daktylischen Jambus,
oder einfach DaDa:steirer:

Excalibur
 
Ich würde wie in eurem Video Pappel benutzen.
Bei der Stadt (Garten und Forstamt) und den nächsten Förstern fragen.
Vielleicht auch Botanische Gärten und Unigelände die werden ja separat bewirtschaftet.

Da ein Form herauskommen soll, die nicht nur ein kürzer werdender Baumstamm sein soll, müsstet ihr eine Universalaxt oder Fällaxt verwenden, bei frischem Pappelholz kommt man recht schnell weiter, bei einer Fällaxt muss man natürlich darauf achten wie man schlägt damit die nicht beim Schlag, parallel zur Wuchsrichtung, stecken bleibt.

Für günstig und nach Axt aussehend würde ich einen 1200g Kopf benutzen, vielleicht vom Baumarkt um die Ecke. Den Lack abschaben, -schleifen oder -beizen.
Der Blanke Kopf wird von dem gebrauch am frischen Holz bald (1-2 Stunden) eine blau-schwarze Farbe annehmen, bis auf die Schneide.

Die Baumarktstiele werden aber unpraktisch kurz sein, da macht einen etwa 1,1 m Stiel dran. Je nach dem wie ihr steht vielleicht noch länger, dann aber ein leichteres Blatt.
Ich würde eine Ersatzaxt bereithalten, wenn da einer auf die Idee kommt mit zu hebeln oder es häufige Fehlschläge gibt, muss man mit Bruch des Stiels rechnen.
Für einen Kuhfußstiel bräuchtet ihr Eschenholz oder ähnliches, für einen geraden Stiel reichte auch Buche (ich hab selber eine Axt mit geradem Stiel der (aus Buche) um die 40 Jahre gehalten hat). Auf paralelen Faserverlauf, zum Umriss, achten!
Der Griff soll glatt geschliffen sein oder mit Ziehklingen geschabt (Buche wird glatter als Esche), nicht Lackiert und bloß keine Handschuhe benutzen, das ist gefährlich, weil einem das Werkzeug aus der Hand rutschen kann und man etwa 15% weniger Kraft in der Hand hat.
Mit Blasen unter den Blasen müsst ihr rechnen, wen ihr sonst so was nicht häufig macht.
Ich hatte nach den ersten zwei Tagen als Zuschläger nicht nur offene Blasen unter den zwei obersten Hautschichten sondern schon Blut am Stiel, war ein 4kg Hammer bei nem 8 Stunden Tag (mit Pausen). Eine andere Handöffnungsweite als der Stielumfang war Abends kaum mehr möglich, gut das Gläser einen ähnlichen Umfanghaben, Zahnbürsten leider nicht und Schnürsenkel erst recht nicht.
 
Hallo Jungs
ich würde euch zu einer ganz normalen Axt vom Baumarkt mit langem Stiel raten keine teuren Teile die später nur in der Ecke stehen , keine Spaltaxt ihr wollt ja nicht den Stamm in der Länge aufspsalten .
Und der Stamm , jetzt nach dem Hochwasswer gibt es viele Pappel und Weiden die in Fluß/Bachnähe standen und entwurzelt wurden , diese Holzsorten will kein Sägewerk
vielleicht könnt ihr so etwas bekommen . Allerdings sind das weiche Holzsorten die die Vibration nicht so gut weiterleiten , da wäre z.B Buche besser aber auch teurer .

Keine Erfahrung mit Äxten .... da würde ich aber vorher kräftig Liegestützen machen :haemisch:
Ich wünsche euch viel Erfolg !

Gruß aus dem Neckartal ... Norbert
 
OOOOohhhhhhahhhh !!!!!

Im Gegensatz zu den anderen empfehle ich einen kurzen Stiel,auf jeden Fall wenn ihr irgendwie auf die Schlagfrequenz wie im Video kommen wollt.Allein schon jeden 2. Takt zu treffen halte ich über diesen Zeitraum für unmöglich (bin Akkordsteinsetzer seit über 20 Jahren,schwinge den Hammer 10 Stunden lang an 5-6 Tagen die Woche und traue es mir nicht zu....)
....ihr werdet wohl das Publikum mit einbeziehen müssen,hat ja auch was.

Und noch was in eigener Sache: wenn ihr Naturburschen darstellen wollt...ZIEHT DIE HOSEN HOCH !!!:D

Viel Spaß und macht mal ein Video.
Gruß Ralf
 
Wow, vielen Dank für das großartige Feedback. Und das nur an einem Tag.
Ich hätte auch mit viel mehr Hohn gerechnet. :)
Mit "durchgehend" habe ich mich falsch aussgedrückt. Ich meinte, während der Öffnungszeiten der Ausstellung. D.h. nicht länger als maximal 10 Stunden am Stück, das wären dann 5 Stunden pro Person am Tag. Wenn das allerdings über unseren Möglichkeiten liegt, wären auch 6 Stunden pro Tag, also jeweils 3 eine Option.
Über die passende Axt werde ich morgen mit meinem Freund diskutieren. Ihr habt hier schon jetzt ein tolles Spektrum verschiedener Möglichkeiten abgedeckt
Auch Tipps zum Holz (Buche, Pappel, Weiden, Fichte) oder Tipps wie: keine Handschuhen, aber unbedingt Fangriemen sind für uns gold wert.
Nochmal vielen dank
 
Also ob eine Schlagfrequenz wie in eurem Video zu sehen, mit einer Axt überhaupt möglich ist, bezweifle ich mal.

Die Axt bleibt meistens im Holz stecken.
Dann muss sie unter Kraftaufwand herausgezogen werden. Das geht nicht so wirklich schnell.

Ihr könntet versuchen immer quer zur Faser zu schlagen.
Oder man schlägt nur leicht zu. Dann gibt es aber auch an einem großen Stamm kaum ein Geräusch.

Könnte es vielleicht mit einem Hammer besser gehen?
Oder Axt (ein recht stumpfes Exemplar) und Hammer abwechselnd?

Falls ihr auf die Idee kommt, mit der Rückseite der Axt zuzuschlagen, rate ich dringend davon ab!:irre:
Die Verletzungsgefahr, vor allem bei ungeübten "Holzfällern" ist enorm!:irre:

Immer mit mindestens Schutzbrille, Handschuhen aus Leder, Fangriemen (wurde schon genannt) arbeiten.
Wisst ihr schon wie das Ganze im Falle einer Verletzung versichert ist?

Ich sag mal, probieren geht über studieren...
Vieleicht findet ihr ein Sägewerk in dem ihr auf einem Stamm probeklopfen könnt?
Oder im Wald?
Soll ja vor Publikum schon mal alles getestet worden sein...
Man möchte sich ja nicht blamieren, oder?


Viel Erfolg bei eurem Projekt!
 
Ein Fangriemen sehe ich nur als Notwendig, wenn da Leute in Flugrichtung der wegfliegenden Axt stehen. Sonst sehe ich da die Gefahr, dass die Axt dem Benutzer trifft.
Und was schreibt ihr immer von Handschuhen?
Das sind doch keine Waldarbeiter mit Kettensägen.
Ein glatter Griff ohne irgend eine Lackierung finde ich viel wichtiger.

Ach, die Geschwindigkeit ist natürlich zu hoch, da braucht es schon mehrere Axt schwinger ;-).
 
(Und jetzt mal die Fachleute ran: Warum sind da zwei Leerzeichen in meiner Zeile? Die Source enthält keine...)

Weil die Forensoftware automatisch nach 40 Zeichen ein Leerzeichen setzt;)

.................................................................................................................................................................................................. (guckst du da die Punkte:D)

Gruß
chamenos
 
München? Interessant, vielleicht schau ich vorbei!

In jedem Fall würde ich ( also bekennender Nicht-Fan von minimal music) verschiedene alternative "Schlagwerkzeuge" bereitlegen (Vom Onkel ausleihen ;-) und die Abnehmer verschieden auswertbar gestalten, damit ihr noch vielfältigere Möglichkeiten habt. Sonst wird's langweilig.
Die Idee mit den miteinbezogenen Zuschauern ist jedenfalls super und kann Euch viel Arbeit ersparen.

Auch solltet ihr versuchen, so viel Hornhaut wie möglich schon jetzt anzusetzen. Nachdem ich mittlerweile nur noch Schreibtischtäter bin spreche ich da aus Erfahrung und trauere den guten Zeiten nach, in denen ich gute Schwielen an den Händen hatte. Ein Streifen Hansaplast quer über die Ballen wirkt zwar Wunder, ist aber nicht optimal für den Grip.

Viel Spaß,
mfg
Tct

PS: Rund um Rosenheim werden gerade sehr viele Dämme und Staubecken vom Bewuchs befreit - vor allem Weiden werden hier gefällt, einige haben sehr große Durchmesser. Vielleicht kommt ihr so an Euren Stamm!
 
Last edited:
Wie schon angesprochen möchte ich auch ein möglichst kleines leichtes Beil anraten.
Der Beil Schläger sollte von der Seite des Baumes nicht von der Stirnseite arbeiten, tackten, um die Seiten spielende Person nicht zu gefährden.
Mir gefällt diese Idee sehr gut, viel Vergnügen.
Take care
 
hi,

ich würde versuchen einen ausgefaulten, also innen hohlen Baum zu kriegen. Der klingt schon von Natur aus, ohne dass man da so fest draufhauen müsste.

Aber egal wie, laaaaange Arme gibt es so oder so :)

Gruß Burkhard
 
Oder ein großes (oder mehrere) Loch in den Baum bohren und die Seiten drüber spannen...

Ein Bildhauerbeil oder eine Zimmermannsaxt zum "gestalten" und ein (oder zwei) stumpfes leichtes Beil zum "trommeln". :joyous:
 
Wir haben uns jetzt fuer eine kleine sehr billige Axt mit leichtem Kopf vom Baumarkt entrschieden. Ging ganz gut im Wald und die Saiten haben ueber den Baumstamm gespannt gut funktioniert. In der einen Stunde, die wir gespielt haben, konnte man mit der kleinen Axt auch gut das Tempo halten, wird nach 4 Stunden pro Person mit Sicherheit anders.
Die Axt haben wir einfach abgeschliffen um den ganzen Lack und die Farbe abzukriegen. Lederriemen werden wir dranmachen, weil wir lieber uns selbst verletzen als das Publikum.
Durch den Kontakt zu einem Förster werden wir im Wald uns nun einen Stamm von 35 - 50 cm durchmesser aussuchen können. Die Saiten klingen gut, durch den Verstaerker, sehr nach Gitarre. Auf Handschuhe werden wir verzichten, jedoch wahrscheinlich mit Bandagen arbeiten.
Wer vorbei kommen will ist natuerlich herzlich eingeladen. Der Event ist ziemlich gross und es wird allerlei Kunst unter freiem Himmel zu sehen geben. Vielen Dank nochmal für die vielen guten Tipps.
 
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