Stein = zerkratzte Klinge?

Greycap

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Guten Abend.

Ich brauche Eure Hilfe.

Und zwar habe ich folgendes Anliegen: Ich habe zwei meiner SAK mehrfach mit einem Stein (ein preisgünstigeres Exemplar mit zwei Körnungen, Typbezeichnung leider unbekannt, bei Internetsuche nicht gefunden) nachgeschärft; die Gebrauchsschärfe ist ok, leider habe ich mir die Klingen ziemlich zerkratzt. Stört den Gebrauch nicht, sieht nur unschön aus.
Bevor ich meine anderen SAK verunstalte, stellt sich mir die Frage, ob das "zwangsläufig so sein muss" oder ob ich schlicht und ergreifend was falsch mache.

Danke.

greycap
 
Ist die Schneidfase ( direkt die schärfe der klinge) oder sind die Klingenflanken (Seiten die poliert werden) zerkratzt?

bei ersterem ist dein Stein wahrscheinlich zu grob oder es befanden sich gröbere Schleifpartikel auf ihm (vielleicht von der anderen Seite).

bei zweiterem schärfst du in einem falschen Winkel (du solltest einen Schleifwinkel von 30° einhalten also 15° vom Stein abheben).
 
Wenn du den Schleifwinkel von z.B. 15°-20° pro Klingenseite brav einhältst, wird nur die Schneide den Stein berühren.
Klebe beim nächsten Mal die Klingenflanken ab und lass nur die Schneide frei. Dann kannst du dich in aller Ruhe selbst beobachten, bei welcher Bewegung du mit der Flanke am Stein entlang schrammst.

Gibt es Fotos von den Blessuren und könntest du sie im Thema einstellen? Dann müssten wir nicht viel hinterfragen.
 
Ahoi,
ich möchte mich meinem Vorredner (BammBamm) anschließen und noch um den Vorschlag ergänzen, eventuell die Klingeflanken mit Klebeband abzukleben, bis Du den Schleifwinkel zuverlässig halten kannst.
Wühl Dich im Unterforum "Wartung" etwas durch unsere Suchfunktion.

Schalom
Excalibur

EDIT: Peter war schneller:p
 
An der Schneide sehe ich so keine groben Macken. Die Klingenflanken sind total zerkratzt. Das würde dann für einen falschen bzw. nicht konstanten Winkel sprechen.

Hier Fotos. Hoffe, man kann was erkennen.
http://s14.directupload.net/file/d/3041/ulx7snzg_jpg.htm

http://s14.directupload.net/file/d/3041/ftex4m2g_jpg.htm

Ich mache das meist aus der Hand. Da sollte ich meine Technik ändern, auf einer festen Unterlage arbeiten. Abkleben hört sich vernünftig an. Das werde ich ausprobieren.

D.h. ich lege die Klingenflanke parallel zum Stein und richte sie dann um 15° Grad auf? Mir ist das gerade nicht so klar mit 15° abheben, um 30° Schleifwinkel zu bekommen. Sorry, stehe etwas auf dem Schlauch.

Vielen Dank

greycap
 
D.h. ich lege die Klingenflanke parallel zum Stein und richte sie dann um 15° Grad auf? Mir ist das gerade nicht so klar mit 15° abheben, um 30° Schleifwinkel zu bekommen. Sorry, stehe etwas auf dem Schlauch.


Don´t worry,
genauso ist es: 15Grad pro Messerseite ergeben zusammen 30Grad- es ist keine Zauberei.
Die Lektüre in unserem Wartungsforum lege ich Dir für lange Winterabende nochmals ans Herz;)

Schalom
Excalibur
 
Hi,
sieht aus wie mein erstes Steingeschärftes Messer:)
Ich habe damals gemerkt, dass ich am Ende jedes Zuges an der Kante und/oder an einer Ecke des Steines abgerutscht bin.
Achte vielleicht mal darauf.

Lg
heroofwar27
 
Vielen Dank für die schnellen Antworten und die kompetenten Ratschläge.

Ich werde es mit den Tipps versuchen und mich noch etwas mehr ins Thema einlesen.

Schönes Wochenende.

greycap
 
und ich rate hier streng zum Sharpmaker...

.....und zu Konzentration, gerade beim Absetzen nach dem gemachten Zug, wenn man da hektisch agiert- weil der nette Dönermann mit seinem Abziehstahl das größte Vorbild ist:D- schafft man auch mit dem Sharpmaker schöne Kratzer:p

Time will tell.......
Excalibur
 
Notfalls lass einfach eine Cam beim Schleifvorgang auf höhe des Schleifsteines mitlaufen lassen, dann siehst du schon wann du verkratzt und wieso.
 
Cam ist auch eine gute Idee. Ich denke noch zu analog.

Als ersten Schritt zur "Besserung" habe ich aus einem Holzklotz und ein paar Nägeln eine Halterung für den Stein gebastelt. Damit sollte der Stein deutlich stabiler liegen; hoffentlich hilft dies, einen konstanten Winkel einzuhalten.
So sieht übrigens große Handwerkskunst aus ;-)
http://s1.directupload.net/file/d/3043/woy7t8w5_jpg.htm

Werde es mit einer abgeklebten Klinge probieren und schauen, was dabei herauskommt.

Nochmals vielen Dank für die umgehende, kompetente Hilfe.

Schönen Abend.

greycap
 
Last edited:

Anlässlich dieses Fotos möchte ich meine Zweifel daran anmelden, dass das der richtige Stein für den Zweck (Nachschärfen) ist. Das ist mehr ein Wetzstein als ein Schleifstein.
Es ist nicht einfach zu beurteilen wegen der Bildkompression und der unbekannte Schärfung des Bildes, aber das sieht mir nach einer Körnung deutlich unter 400 aus.

Und zu Deiner Lösung aus Holz und Nägeln: Wenn Deine Arbeitsfläche stabil (und nicht besonders rutschig) ist, reicht es eigentlich, ein feuchtes Tuch unter den Stein zu legen. Da kannst Du dann auch problemlos den Stein drehen. Ich nehme ein nasses Fensterleder dafür.

Gruß,
Bernd
 
Last edited:
Ich habe diesen Stein in einem Geschäft erworben, welches u.a. auch Messer - nicht nur SAKs - führt. Habe den Geschäftsinhaber extra nach einem Werkzeug zum Nachschärfen eines SAKs gefragt. Daraufhin hat er mir diesen Stein empfohlen mit einem Rat zur Anwendung: Erst die grobe, dann die feine Seite.

Habe gerade etwas recherchiert. Trotzdem ist mir der Unterschied zwischen Wetz- und Schleifstein nicht klar. Nehme an, dass ein Wetzstein eine gröbere Körnung aufweist.

Hier noch mal andere Fotos. Beide auf eine Auflösung von ca. 2000x700 verkleinert.
Grobe Seite:
http://s14.directupload.net/file/d/3047/4troz59w_jpg.htm

Feine Seite:
http://s14.directupload.net/file/d/3047/v245qkbl_jpg.htm

Grüße

greycap
 
Ja, da hat der Bernd recht. Den Bildern nach zu urteilen ist das ein Kumbi-Schruppstein, Körnung etwa 80/200. Für das Nachschärfen von Messern völlig ungeeignet.

Die Grundlagen zu Steinen und Schärfen kannst Du Dir hier anlesen: http://www.messer-machen.de

-Walter
 
Danke, Walter, ich schließe mich Deinem Beitrag an.

Schruppstein wäre der bessere Begriff gewesen. Einen derart groben Stein - mit einem der groben Körnung entsprechend starken Materialabtrag - nutzt man, um starke Scharten aus der Schneide zu wetzen oder diese überhaupt wieder in Form oder eine neue Form zu bringen.

Für die normale Instandhaltung wärest Du mit einem Kombistein im Bereich 1000/3000 ganz sinnvoll bedient. Dies nur als erster Kilometerstein, bitte folge dem Link, den Walter Dir gegeben hat!

Eines noch von mir: Der Tip, das Klingenblatt abzukleben ist eine gute Möglichkeit zur Orientierung. Vielleicht schwärzt Du zusätzlich oder alternativ mit einem Edding die Schneidenseiten, um ein Gefühl für den richtigen Winkel zu bekommen.

Gruß,
Bernd
 
Vielen Dank für die wertvollen Hinweise.

Der Hinweis auf eine geeignetere Körnung ist sehr hilfreich, genauso der Link. Diese Seite scheint sehr umfassende Informationen bereit zu halten.

Schade, dass ich mich zu sehr auf die Empfehlung des Verkäufers verlassen habe und zwei Klingen ziemlich verunstaltet habe. Zum Glück sind es keine teuren Messer, so dass der Schaden zu verschmerzen ist.

Nochmals Danke für die ausführliche Beratung.

Schönen Abend.

greycap
 
Schade, dass ich mich zu sehr auf die Empfehlung des Verkäufers verlassen habe und zwei Klingen ziemlich verunstaltet habe.

Naja, also der hat dir zwar die falschen Steine verkauft, aber die Verunstaltung deiner Klingen hast du schon selbst zu verantworten. Denn auch mit 'nem feineren Stein schleift man nicht die Klingenflanken, sondern die Schneide...:)

Liebe Grüße,
Stephan
 
Jaja, ist ja gut. Sehr hilfreich, der Beitrag.

Habe immer ordentlich auf der groben Seite gearbeitet und einiges an Material abgetragen. Die Klinge weist einen leichten Bogen in der Mitte auf. Schon klar, mein Fehler. Trotzdem hätte ich mit einem feineren Stein mit Sicherheit nicht so viel Materialabtrag.

Aber gut, lassen wir das. Klar geht das auf meine Kappe.

Zufrieden?

Grüße

greycap
 
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